Why didn't you tell me?
Wie versprochen bekommt ihr heute die angekündigte Oneshot! Ich muss leider sagen, dass mir keine passenden Gegner für die Aßen eingefärbt sind, weshalb ich jetzt einfach auf eine andere Welt eingegangen bin. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel und wenn euch etwas besseres einfällt, dann schreibt mir bitte!
So, ansonsten bleibt mir nur noch eines zu sagen: Viel Spaß beim Lesen!!!
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K
ampfeslustig schwang ich mein Breitschwert. Wild und kraftvoll schnitt es durch alles, dass ihm in den Weg kam. Es schien federleicht, doch die meisten meiner Freunde bekamen es kaum in die Hand. Glück für mich, denn wenn ich es auf einem Schlachtfeld wie diesem doch Mal verlieren sollte, konnte kein Gegner damit einen meiner tapferen Mitstreiter verletzen. Mit ihren eigenen Waffen jedoch leider schon und so stieß ich mein Schwert blitzschnell in den Körper eines Orks, bevor jener seine Axt auf den Kopf eines Freundes niederschmettern konnte. Ich fing seinen dankbaren Blick auf, als ich dem Asen auf die Beine half und mich dann wieder ins Gefecht stürzte.
Bald landete ich Rücken an Rücken mit Thor. Wir waren ein gutes Team, anders als Loki und ich. Er schien mich zu hassen und nutzte jede Gelegenheit, um mir seine Missgunst zu verdeutlichen. Überraschenderweise stand er heute jedoch mit uns auf dem Schlachtfeld. Ich entdeckte ihn hinter einem Felsen verborgen, wo er unsere Gegner mit Illusionen in die Irre führte. Ich lächelte, denn obwohl er mich offensichtlich nicht zu leiden schien, mochte ich ihn aus irgendeinem Grund und freute mich darüber, wenn er seine außerordentlichen Fähigkeiten einmal in unserem Sinne einsetzen konnte.
Lange konnte ich den listigen Gott jedoch nicht beobachten, denn schon bald musste ich mich wieder einem Angriff stellen. Leicht hatte ich ihn pariert, doch der nächste ließ nicht lange auf sich warten. Bald drohten uns die Orks doch noch zu überrennen. Genau dies schien auch Thor zu erkennen, denn er sprang mit aller Kraft so hoch er konnte, stieß seinen Arm mit Mjölnir gen Himmel und sammelte die Blitze des Unwetters, das über uns tobte. Er schien für einen Augenblick in der Luft zu schweben, dann fiel er wieder zu Boden und zog die gesamte Kraft des Sturmes mit sich, setzte ihn gegen unsere Gegner ein und vernichtete sie reihenweise. Kaum einer von ihnen stand noch aufrecht und die wenigen, die es doch taten wurden bald übermannt.
Ich war froh, dass er dieses Können mittlerweile beherrschte, denn früher hatte er auch dutzende aus den eigenen Reihen getroffen. Heute stürzten lediglich ein paar. Ich gab es ungern zu, aber auch ich hatte mit dem Gleichgewicht zu kämpfen. Als ich mich gerade wieder gefangen hatte, riss mich etwas zu Boden. Mit einem dumpfen Laut landete ich schmerzhaft auf meinem linken Arm.
Schnell drehte ich den Kopf, um die Ursache für meinen Sturz zu finden, während ich mit meiner rechten Hand nach meinem Schwert tastete. Als ich jedoch erkannte, wer da auf mir lag, erlosch die zerstörerische Wut in mir und wandelte sich in Verblüffung um. "Loki?", staunte ich. Ein verschmitztes Lächeln umspielte seine Lippen, ehe er zusammenbrach. "Loki!" Nun rief ich seinen Namen erschrocken aus. Ich versuchte unter seinem Körper hervorzukriechen, doch Thor war schneller. Er zog seinen Bruder von mir und legte ihn stattdessen behutsam neben mich.
Noch immer geschockt kniete ich mich neben die Königsbrüder. Nun erkannte ich auch, was den Gott der Hinterlist erschwächen ließ: In seiner rechten Brustseite steckte ein Pfeil. Jedenfalls die Spitze davon, denn der Rest hatte sich von hinten so tief in seinen Rücken gebohrt, dass von dem anderen Ende kaum noch etwas herausragte. Zornig suchte ich mit meinen Augen die Umgebung ab und fand einen Ork, dem anscheinend genug Lebenskraft innewohnte, um uns weiteren Schaden zu zufügen. In seinen Händen hielt er einen Langbogen fest umklammert. Ich begriff, was passiert sein musste: Loki hatte den Angriff entdeckt und sich vor mich geworfen, mir mein Leben gerettet und damit vielleicht mit seinem eigenen bezahlt. Wütend griff ich nach einem Speer neben mir und warf ihn mit aller Kraft auf den feindlichen Giganten. Er durchbohrte seinen Schädel, als er durch sein Auge in den Körper eindrang. Sofort erschlaffte sein Körper.
Sein Tod verschaffte mir nur einen kurzen Augenblick Genugtuung, denn ich realisierte wieder, weshalb ich das getan hatte. Schnell wandte ich mich wieder dem blutenden Prinzen am Boden zu. Tränen stiegen mir in die Augen. Warum hatte er das nur getan?!
Ich spürte eine sanfte Hand auf meiner Schulter. "Er atmet noch. Keine Sorge, der ist schon so oft gestorben und kam doch jedes Mal wieder zurück!" Lady Siffs aufmunternde Worte verfehlten ihre Wirkung nicht gänzlich und ich schöpfte neue Kraft. "Heimdall! Bring uns nach Hause!", rief ich. Schon bald umschloss uns ein regenbogenfarbener Tunnel, der uns quer durch die Galaxie nach Asgard brachte.
Sobald wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, flog Thor mit Loki im Arm zum Palast. "Danke, Heimdall!", rief ich, als ich an ihm vorbei zu den Pferden rannte. In Windeseile preschten wir Thor hinterher.
Zwei Tage später saß ich noch immer an Lokis Seite. Ich grübelte die ganze Zeit, warum er bereit war, sein Leben zu opfern, um mich zu retten, doch mir fiel keine plausible Erklärung ein. Er hatte mich immer ignoriert oder mit abschätzigen Blicken gestraft, warum also sollte ausgerechnet er sowas tun? Er war nicht gerade bekannt für seine selbstlosen Heldentaten.
Dieses Rätsel ließ mir keine Ruhe, doch ein leises schmerzvolles Stöhnen riss mich aus meinen Gedanken. Hoffnungsvoll sah ich in das elbenschöne Gesicht des Gottes. Seine Augenlider bewegten sich hektisch, bevor er sie schließlich gänzlich öffnete. Überwältigt von einer Flut aus Freude und Erleichterung, fiel ich ihm um den Hals. Erneut ließ mich ein Schmerzenslaut wieder zur Besinnung kommen. Erschrocken über mich selbst, fuhr ich wieder zurück und setzte mich wieder gerade auf den Stuhl. "Tut mir leid. Ich weiß auch nicht was...", murmelte ich verlegen, bis ich schließlich verstummte.
"Wie geht es dir?", erkundigte ich mich stattdessen wieder lauter. "Na bei einer solchen Begrüßung..." Er grinste charmant und ließ den Satz offen im Raum stehen, zwinkerte mir stattdessen zu. Er entlockte mir ein Lächeln, aber auch die Frage, was nur in ihn gefahren sei, dass er sich plötzlich so komisch verhielt. So... nett.
"Nein, aber im Ernst: Wie geht es dir?", wiederholte ich meine Frage, da ich mir ernsthaft Sorgen um den Gott der Hinterlist machte. "Wie gesagt, wie sollte es jemandem bei solch einem reizenden Anblick schon gehen?" Skeptisch musterte ich ihn. Flirtete er etwa? Schnell schüttelte ich den Kopf. Nein, das konnte nicht sein! Und doch löste die Vorstellung ein warmes Kribbeln in meinem Bauch aus.
Loki schien meine zunehmende Verwunderung zu bemerken, denn nun fragte er gerade heraus: "Nun, da ich dein Leben gerettet habe... Darf ich mir da eine Gegenleistung erhoffen? Einen kleinen Wunsch, den du mir erfüllst?" Prüfend sah ich ihn an. "Was schwebt dir denn vor?", erkundigte ich mich vorsichtig. Ein anerkennendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Das wirst du nur erfahren, wenn du zustimmst", erklärte er mir geheimnisvoll. "Nun, wie soll ich etwas zustimmen, von dem ich nichts weiß?", erkundigte ich mich verschmitzt, was Loki ein raues Lachen entlockte. Bei diesem wunderschönen und leider viel zu unbekannten Geräusch, setzte das Kribbeln erneut wieder ein. "Vertrau mir", flüsterte er. Zugegeben, ich war versucht, dem Nervenkitzel nachzugeben, aber sollte ich es wirklich tun? Unsicher sah ich in Lokis funkelnde grüne Augen. Ich weiß nicht, was es war, ob es die Farbe, ein Gefühl, seine Ausstrahlung oder seine verwirrende neue Wirkung auf mich war, aber ich verlor mich hoffnungslos in diesem Grün und als ich wieder zu mir kam, stimmte ich zu.
Meine Worte zauberten ein begeistertes Lächeln auf die Lippen des Gottes. "Fein, dann wirst du morgen Abend mit mir ausgehen!", lüftete er triumphierend sein Geheimnis. Überrascht und mit hochgezogener Augenbraue musterte ich ihn. Anscheinend wirkte meine Reaktion mehr als unerfreut, denn Lokis Zufriedenheit erlosch sofort. "Es- Es sei denn, das ist zu viel verlangt und du möchtest wirklich nichts mit mir zu tun haben. Das kann ich natürlich durchaus verstehen und ich-" Aus einem Impuls heraus beschloss ich, ihn zu unterbrechen und legte meine Lippen sanft auf die seinen. Der Kuss glich eher einem sanftem Hauch, doch er verfehlte seine Wirkung nicht. Dann stand ich auf.
Verblüfft sah Loki mich an. Unbeirrt ging ich weiter bis zur Tür und öffnete sie. Bevor ich den Raum verließ, drehte ich mich noch einmal um. "Weißt du, du hättest nicht erst beinahe sterben müssen, damit ich einem Date mit dir zustimme. Frag das nächste Mal doch einfach", schmunzelte ich und machte auf dem Absatz kehrt. Lokis überrumpeltes Gesicht war einfach unbezahlbar. Anscheinend hatte ich es geschafft, den Gott der Hinterlist auszutricksen oder zumindest zu überraschen, was bei seiner Intelligenz und Voraussicht eine wahre Meisterleistung war. Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit und es wurde sogar noch breiter, als ich hörte, wie Loki mir "Das werde ich! Verlass dich darauf!" hinterherrief.
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