Stay with me
Pov. Steve
Abwartend sah ich Bucky an. Er war der einzige gewesen, der gemerkt hatte, dass ich etwas verbarg und als er mich danach gefragt hatte, hatte ich es ihm erzählt. „Also nochmal zusammengefasst: Du willst wieder in der Zeit reisen, um die Infinitysteine zurückzubringen, was ja auch völlig okay ist, aber dann wills du einfach dableiben?!", fragte er aufgebracht.
Mir war klar, dass es nicht einfach werden würde, Bucky zurückzulassen, aber ich würde mit ihm nie eine Zukunft haben. Meine einzige Möglichkeit auf ein normales Leben war Peggy und sie lebte nun mal in der Vergangenheit, wo ich ohnehin hinreisen würde. Warum also hier ein qualvolles Dasein fristen, in der Gewissheit, niemals mit dem Mann zusammen sein zu können, den ich liebte, wenn ich auch ein Leben voller Sicherheit und Geborgenheit haben konnte? Mit einer Frau, die mich liebte, die mein Herz berührte, wenn auch nicht so sehr, wie er es tat und vielleicht sogar mit dem ein oder anderen Kind. Ich hätte eine echte Familie. Natürlich waren auch die Avengers eine, doch ich wollte eine andere Art von Familie.
„Buck, ich muss das tun." „Nein, Steve! Du musst vielleicht die Steine zurückbringen, aber du musst nicht dableiben! Du musst zurückkehren! Dorthin, wo du hingehörst: zu mir. Steve, ich brauche dich doch!", flehte er und mit jedem Wort, dass seine Lippen verlies, schmerzte mein Herz mehr. Zärtlich sah ich ihn an. Wie sehr ich ihn doch liebte! Aber genau das war der Grund, warum ich gehen musste.
„Bucky, du brauchst mich nicht. Du warst immer derjenige, der auf mich aufgepasst hat. Hydras Kontrolle wirkt nicht mehr. Du bist ein freier Mann und kannst tun und lassen, was du willst, ohne auf mich Rücksicht nehmen zu müssen!", erklärte ich. Verzweifelt sah er mich an.
Er schlug die Augen nieder und schluckte. Dann seufzte er und zog die Schultern straff. „Okay, ich lasse dich gehen, aber nur unter einer Bedingung!" Ich nickte und wartete auf seine Forderung. Stattdessen lehnte er sich vor und legte seine Lippen sanft auf die meinen. Erschrocken riss ich die Augen auf. Zu mehr Bewegung war ich jedoch nicht in der Lage und so stand ich einfach nur steif da, während der Mann meiner Träume mich küsste.
Zaghaft wich er zurück und sah mir schüchtern in die Augen. Er suchte nach irgendeiner Reaktion, doch mir blieb die Luft weg. Ich war nicht fähig, etwas zu sagen, denn mein Kopf war wie leergefegt. „Tut mir leid, aber ich musste es einfach tun, bevor ich nie wieder die Chance dazu haben würde. Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst, aber dann fällt es dir wenigstens leichter zu gehen." Er lächelte schwach, doch seine Augen waren voller Kummer. „Buck, ich-" „Schon gut, Steve. Du musst nichts sagen. Ich verstehe das." „Okay gut!"
Endlich war ich wieder dazu in der Lage, mich zu bewegen. Sofort nutzte ich meine wiedergefundene Freiheit und trat den Schritt vor, den Bucky zuvor zurückgewichen war. „Steve, was tust du da?" „Du hast gesagt, dass Worte überflüssig sind und du hast recht." Sanft legte ich meine Lippen auf Buckys. Nun war er es, der überrumpelt wurde, doch er konnte sich schneller fassen, als ich, schlang seinen Arm um meine Hüfte und zog mich näher an sich heran, ehe er den Kuss vertiefte.
Als wir uns wieder von einander lösten, waren es nur unsere Lippen, die sich nicht länger berührten. Wir genossen die Nähe des anderen zu sehr, um von ihm wegzuweichen. Erleichtert legte er seine Stirn an die meine. „Du solltest öfters weniger reden", grinste Bucky. Ein glückliches Lächeln besetzte meine Lippen. „Aber die Ich-verlasse-dich-Karte ziehst du nie wieder, hörst du! Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen soll!", schärfte Bucky mir ein. „Ich werde niemals von deiner Seite weichen, Buck! 'I'm with you till the end of the line' schon vergessen?", versprach ich, was Bucky zum Grinsen brachte. „Außer vielleicht, um die Steine in ihre Zeit zu bringen, denn das muss immer noch jemand übernehmen. Aber keine Sorge, ich werde alles dafür tun, wieder zurückzukommen. Schließlich habe ich jetzt etwas, wofür es sich zu kämpfen und zu leben lohnt!"
„Es sei denn...", grübelnd sah er mich an. „Es sei denn, was?" „Es sei denn, wir gehen einfach beide. So kann ich dir wieder den Rücken freihalten und wir könnten gleichzeitig in die Zeit zurückkehren, in die wir eigentlich gehören. Schon klar, der Umgang mit Menschen, wie uns ist sicherlich sehr viel strenger, aber das schaffen wir schon!" Grinsend sah ich ihn an und küsste ihn. „Und das ist einer der Gründe, warum ich dich so liebe!"
Und so kam es, dass zwei alte Männer mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht und verschränkten Fingern auf einer Bank am See saßen und auf ihren alten Freund warteten, um ihm das Schild anzuvertrauen. Er würde zwar nicht der nächste Captain Amerika werden, schließlich hatte er schon eine Rolle, in die er perfekt hineinpasste, doch Steve war sich sicher, dass keiner besser dafür geeignet war, auf den Schild aufzupassen und wenn die Zeit gekommen war, es an den nächsten weiterzugeben.
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