Secret Love Song
Normalerweise gehörst du nicht zu den beliebtesten Partygöttinnen, doch dieses Mal hatte Thor wirklich jeden einzelnen Asen in Asgard eingeladen. So war es wenig verwunderlich, dass der Bote auch an deine Tür klopfte.
Verwirrt öffnest du die Tür und öffnest den edlen Umschlag. Mit zitternden Fingern ziehst du den Brief hinaus und quietscht vor Freude auf, als du erkennst, dass es sich um eine Einladung handelt.
Von dem Geräusch aufgeschreckt, hörst du die schnellen Schritte deiner besten Freundin. "Was ist passiert? Ist alles gut? Wer war das?", erkundigt sie sich besorgt. Grinsend siehst du sie stumm an. Deine Gedanken überschlagen sich, sodass du zu mehr nicht in der Lage bist. Neugierig reißt sie dir den Umschlag samt Karte aus der Hand. Kaum hat sie den Text überflogen, weiten sich ihre Augen. Mit einem freudigen Blitzen in den Augen, sieht sie dich an. "Du weißt, was das bedeutet, oder?" Grinsend nickst du.
Am nächsten Tag schlenderte ihr durch die Schneiderei deiner Tante und begutachtet Stoffe. Euch ist aufgefallen, dass ihr nichts Angemessenes zum Anziehen besitzt, weshalb ihr euch für eine Shoppingtour am nächsten Tag verabredet habt.
"Weißt du, mir ist da so ein Gedanke gekommen..." Fragend siehst du deine beste Freundin an. "Was ist, wenn Thor dich nur auf Bitte seines Bruders eingeladen hat?" Du verdrehst die Augen, doch musst lächeln. Tatsächlich hattest du schon länger ein Auge auf den hinterlistigen Gott geworfen, doch du hattest nicht das Gefühl, dass er überhaupt um deine Existenz weiß. Ja, ihr seid euch schon einige Male in der großen Bibliothek begegnet und er hatte versprochen, dir auch einmal seine private Sammlung zu zeigen, doch bisher war er immer zu beschäftigt gewesen.
"Also bitte, er würde seinen Bruder niemals um Hilfe bitten!", erwiderst du nur scherzend. Tatsächlich ist dir dieser Gedanke auch schon gekommen, doch dir ist auch die Realität bekannt. Und die sieht leider nicht so rosig aus, wie du es dir gerne vorstellst.
"Wirklich, ich habe keine Ahnung, was man auf so einer Party überhaupt anzieht!", wechselst du schnell das Thema, ehe jemand dein Dauergrinsen bemerken kann, dass sich immer auf deinen Lippen festsetzt, wenn du an Loki denken musst. "Habe ich da das Wort 'Party' gehört?", erkundigt sich deine Tante. Verlegen lächelst du. "Ja, wir wurden zu Thors Geburtstagsfeier eingeladen." "Also eigentlich nur sie", berichtigt deine Freundin. "Im Grunde, wir beide, da auf der Einladung explizit steht, dass ich jemanden mitbringen darf!", hältst du dagegen. "Damit ist eine männliche oder weibliche Begleitung gemeint. Im Sinne von fester Beziehung!", erklärt sie überzeugt. "Und trotzdem wirst du mitkommen!", bekräftigst du.
Lächelnd sieht euch deine Tante bei der Diskussion zu. "Ihr zwei seid schon etwas Besonderes! Behaltet euch eure Freundschaft um jeden Preis bei!", riet sie uns. Ohne Worte, aber mit einem Grinsen auf unseren Lippen tauschten wir einen Blick. Mehr war auch gar nicht nötig, denn wir verstanden uns blind.
Freudig klatscht deine Tante in ihre Hände. "Na dann wollen wir Mal anfangen!", rief sie motiviert aus.
Zweieinhalb Stunden später verlässt ihr beide glücklich und mit zwei wunderschönen Kleidern die Schneiderei. Du willst schon den Weg nach Hause einschlagen, doch deine Freundin zerrt dich in die entgegengesetzte Richtung. "Wenn du auf deine erste Feier gehen willst, dann musst du auch in jeder Hinsicht glänzen! Versteh mich nicht falsch, du bist wirklich wunderschön und ich beneide deine von Natur aus reine Haut, aber du brauchst wirklich dringend ein Make-over! Oder zumindest kosmetische Beratung und einen Grundkurs im Umgang mit Schminke!", verkündet sie als Erklärung.
Wenig später stolpert ihr auch schon in das entsprechende Gebäude. Während deine Freundin immer wieder die verschiedensten Produkte begutachtet, dich eines prüfenden Blickes mustert, den Kopf schüttelt und letztendlich doch wieder alles zurück räumt, stehst du eher ratlos daneben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hat sie endlich alles zusammen, was sie braucht und drückt es dir in die Hand. Verwirrt siehst du sie an. "Und was soll ich jetzt damit?" "Bezahlen!", verkündet sie mit einem triumphierenden Lächeln. Etwas unbeholfen folgst du ihrer Anweisung. Dann endlich geht es zurück in eure gemeinsame Wohnung, wo ihr es euch gemütlich macht. Nach so einem anstrengenden Tag, habt ihr euch einen ruhigen Abend wahrlich verdient!
Schüchtern stehst du vor den Toren des Palastes. Du warst noch nie in diesem Teil deiner Heimat. Als kleines Kind hast du von den prunkvollen Hallen und den einladenden Speisen geträumt, und nun stehst du nur wenige Schritte entfernt.
Du atmest einmal tief durch, ehe du den Wachen deine Einladung zeigst, ihnen einen schönen Abend wünscht, obwohl du weißt, dass sie die Asen mit der geringsten Aussicht auf Spaß sind, und gehst an ihnen vorbei, betrittst den Palast. Drinnen verschlägt es dir den Atem, denn bereits die Eingangshalle ist kunstvoller verziert, als alles, was du jemals erblicken konntest. Staunend läufst du den anderen Gästen hinterher. Als du einen Blick auf dir ruhen spürst, drehst du dich um, doch kannst niemanden erkennen. Kopfschüttelnd gehst du weiter und wirst schon bald von deiner besten Freundin empfangen.
Sie war bereits schon früher erschienen. Sie hatte dir zwar mit Kleid und Make-Up geholfen, doch wollte anschließend unbedingt noch ihren Freund besuchen, der auf Grund einer schweren Verletzung im Kampf gefallen war. Jeden Abend besuchte sie sein Grab und erzählte ihm von ihren Tag. Jeder andere wäre zutiefst traurig und hatte sich nur schwer von einem solchen Schicksalsschlag erholt, doch deine beste Freundin ist eine starke Frau. Natürlich trauert auch sie, doch sie lässt sich davon nicht beirren und genießt ihr Leben in vollen Zügen.
Eine lange Zeit, du hast bereits jegliches Gefühl dafür verloren, obwohl du nicht betrunken bist, tanzt ihr ausgelassen, unterhaltet euch mit fremden und weniger fremden Asen und genießt den Abend.
Plötzlich verstummte die Musik. Fragend glitten sämtliche Blicke zur kleinen Bühne, auf der die Musiker stehen. Jedoch hatte sich noch jemand anderes dazu geschlichen. "Guten Abend Asgard!", erhebt Thor bester Laune und mit Sicherheit bereits leicht angetrunken seine tiefe Stimme. Lautes Jubelgeschrei ist von Seiten seiner Gäste zu hören, doch du lauscht lieber aufmerksam seinen Worten. "Nachdem ihr sicherlich schon einige schwungvolle Tänze mitgetanzt habt, bitte ich euch, es nun für die nächsten beiden Lieder etwas ruhiger anzugehen. Ich habe beschlossen, etwas von all eurer wunderbaren Güte an euch zurück zu geben, weshalb ich euch nun aufforderte, eure Auserwählte oder Auserwählten auf die Tanzfläche zu führen. Aber: ihr dürft noch nicht zusammen sein! Wenn ihr also Gefühle für jemanden entwickelt habt, euch aber bis jetzt nicht getraut habt, diese zu gestehen, ist nun der passende Augenblick gekommen. Ich verspreche euch: Was in diesen Fällen geschieht, bleibt auch in diesen Hallen! Ich hoffe ihr seid angetrunken genug, diese Chance zu nutzen!" Während seiner Rede, ist sein Blick immer weiter Umhergeschwüren, doch bei seinen letzten Sätzen, ruhte er auf einer einzigen Person: seinem Bruder, was du allerdings nicht bemerkt hast.
Jedoch gleitet auch dein Blick bei den Worten des Donnergottes suchend durch die Menge. Es ist nicht schwer, Loki zwischen all den anderen Asen auszumachen, der er hebt sich auf eine positive Weise von ihnen ab. Eine Weise, die dich wie magisch anzieht.
Als sich eure Blicke treffen, legt sich ein scheues Lächeln auf die Lippen des Gottes, welches du sofort erwiderst. Selbst, wenn du es nicht gewollt hattest, hattest du es nicht verhindern können. Innerlich haderst du noch mit dir. Sollst du die Chance ergreifen, all deinen Mut zusammennehmen und auf die Aufforderung Thors hören, oder lieber auf deinen Verstand hören, auch wenn dich dein Herz in seine Arme treibt?
Zum Glück wird dir diese Entscheidung abgenommen, denn auf einmal streckt Loki seine Hand nach dir aus und fordert dich zu einem Tanz auf. Ein erleichtertes Lächeln breitet sich aus deinem Gesicht aus, dass sich schnell in ein glückliches Grinsen verwandelt, als du auf ihn zugehst. Der Weg kommt dir unendlich weit vor, doch ihr unterbrecht euren intensiven Blickkontakt nicht für eine einzige Sekunde.
Plötzlich packt eine schwarzhaarige Schönheit den Asen am Arm und zieht ihn mit sich auf die Tanzfläche. Ungläubig starrst du ihr hinterher. Zum Glück kommt sie nicht weit, denn nun ist deine beste Freundin zur Stelle, stellt sich der Frau in den Weg und sieht sie mit einem so bösen Blick an, dass sie dem Todesengel Konkurrenz macht. Eingeschüchtert lässt sie Lokis Arm los. Schnell bedankt sich der Gott bei deiner Freundin, ehe er zu dir zurückkehrt.
"Hey", begrüßt er dich mit sanfter Stimme, als er vor dir steht. "Hey", erwiderst du schüchtern. "Würdet ihr mir diesen Tanz schenken?", erkundigt er sich und hält dir im Zuge einer eleganten Verbeugung seine Hand hin. Mit einem glücklichen Lächeln vollführst du einen Knicks und ergreift seine Hand. "Es wäre mir ein Vergnügen!", erwiderst du schmunzelnd.
Mit einem Blick, den er nur die schenkt, führt er dich auf die Tanzfläche und legt seine Hände auf deine Taille. Mit einem Lächeln, dass einfach nicht von deinen Lippen weichen will, schlingst du deine Arme um seinen Nacken und ihr beginnt im Takt zur Musik zu tanzen.
Kaum eines der folgenden Lieder ertönt, ohne, dass man euch beide gemeinsam auf der Tanzfläche sieht. Bis spät in die Nacht hinein tanzt und lacht ihr miteinander, doch jeder Abend, so schön er auch sein mag, hat ein Ende. Ganz der Gentleman geleitet er dich bis nach Hause. Deine beste Freundin ist schon früher gegangen, was dir aber nichts ausgemacht hat, da du ja Loki an deiner Seite wusstest.
"Schlaf gut!", haucht er dir entgegen, als ihr euch vor deiner Haustüre verabschiedet. "Du auch!", erwiderst du. Eigentlich müsstest du dich jetzt umdrehen und im Inneren des Hauses verschwinden, doch du kannst dich einfach nicht von Lokis klaren grünen Augen losreißen. Und auch er lässt dich selbstverständlich nicht gehen, ohne dich noch ein letztes Mal für diese Nacht zu sich zu ziehen. Sanft legte er seine Lippen auf die deinen. Glücklich erwiderst du den Kuss, den du dir magischer nicht hättest vorstellen können. Als ihr euch voneinander löst, legt ihre eure Stirn aneinander. "Sehen wir uns morgen?", erkundigt sich der Gott der Hinterlist hoffnungsvoll. Glücklich nickst du. "Auf jeden Fall!" Ein zufriedenes Grinsen legt sich auf die Lippen Lokis, eher er eure wieder in einem zärtlichen Kuss vereint. "Dann bis morgen", haucht er dir ins Ohr. "Bis morgen!", erwiderst du flüsternd.
Nur schwer kannst du dich dazu bringen, dich von ihm abzuwenden und das Innere deines Hauses zu betreten, doch letztendlich schaffst du es. Du spürst seinen Blick bis zuletzt auf dir. Erst die Tür kann seine Augen davon abhalten, dich zu beobachten. Dennoch drehst du dich nicht um, denn du weißt nicht, ob du dich jemals wieder losreißen könntest.
Drinnen erzählst du deiner besten Freundin selbstverständlich jedes Detail und auch sie eröffnet dir, dass auch sie einen neuen Mann kennengelernt hat. Glücklich geht ihr beide zu Bett, doch quatscht noch lange über eure Dates und du bist dir sicher: Das war der beste Abend deines Lebens! Doch, was du nicht weißt, ist, dass jeder Tag deiner Beziehung mit Loki diesen Abend übertreffen wird.
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