One life for another
Pov. Brunnhilde
Ein polterndes Klopfen riss mich unsanft aus dem Schlaf. Müde hob ich meine bleischweren Lider. Beinahe sofort war die Müdigkeit wie weggewischt und ein glückliches Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ich blickte geradewegs in zwei funkelnde blaue Augen. Sie strahlten eine enorme Stärke und doch so viel Wärme aus. „Guten Morgen, meine Hübsche!", begrüßte mich Tarja. Ich grinste und erwiderte den Wunsch. Gerade als ich sie in einen zärtlichen Kuss verwickeln wollte, ertönte erneutes Klopfen. Genervt rollte ich mit den Augen, griff dann aber nach der Decke und zog sie eng an meinen unbekleideten Körper und setzte mich auf. Die blonde Schönheit neben mir tat es mir gleich.
„Was ist denn?", blaffte ich, denn ich wollte gerade nichts lieber als den Moment mit meiner atemberaubenden Freundin zu verbringen. Hatte man in diesem Palast etwa nie seine Ruhe? Wir waren die Walküren – eine perfekt ausgebildete Arme aus Elite-Kriegerinnen – und beschützten die neun Reiche unermüdlich und unbesiegt mit unserem Leben. War da ein kleinwenig Privatsphäre etwa wirklich zu viel verlangt?! „Vielleicht sollten wir trotz unserer hohen Stellung ein eigenes Heim beziehen", überlegte ich still.
Doch noch bevor ich meinen Gedanken weiter ausführen konnte, wurde bereits die Tür aufgedrückt und eine Wache Odins betrat den Raum. Als er uns nur mir einer Bettdecke bekleidet vorfand, schoss ihm die Röte ins Gesicht. Geschockt riss er die Augen auf und drehte sich anschließend so schnell um, dass ihn der Schwung beinahe umwarf. Ich schmunzelte und versuchte fieberhaft ein Lachen zu unterdrücken. Ein Blick zu Tarja verriet mir, dass es ihr ebenso schwerfiel, wie mir, was die Situation nicht gerade einfacher machte.
„Ähm... Ich... Verzeiht bitte!... Ich... Also... Odin schickt mich. Die ähm.... Die Walküren werden gebraucht. Hela versucht aus ihrem Gefängnis auszubrechen!", erklärte er stammelnd die Lage. Erneut tauschten Tarja und ich Blicke und sahen uns grinsend an. Mittlerweile versuchte ich meinen Mund mit meinen Händen zu versiegeln und hoffte inständig, dass kein Ton zwischen meinen Lippen hindurch dringen würde.
„Vielen Dank. Richtet dem Allvater bitte aus, dass wir uns umgehend auf den Weg begeben werden!", richtete sich Tarja diplomatisch an den Boten. Sie war eindeutig viel besser im kaschieren ihrer Gefühle. Wenn sie nicht wollte, dass andere ihr wahres Gesicht sahen, dann sahen sie jenes auch nie.
Sichtlich erleichtert ließ er seine angespannten Schultern sinken und verließ mit einer knappen Verbeugung den Raum. So schnell es seine Höflichkeit zuließ huschte er davon und verschwand hinter der schweren goldenen Doppeltür.
Sobald die mächtigen Türen ins Schloss gefallen waren, brachen wir in belustigtes Gelächter aus. „Na komm, wir sollten uns wirklich fertigmachen!", grinste die blonde Kriegerin neben mir, als sie sich soweit beruhigt hatte, dass sie wieder sprechen konnte. „Ja, okay. Gib mir noch einen Moment!", japste ich. Kopfschüttelnd stieg meine Freundin aus dem Bett, bückte sich und warf mir meine Kleidung zu – Jedenfalls meine Unterwäsche, denn alles andere war im ganzen Raum verteilt. Grinsend fing ich die Sachen auf und zog mich an.
Wenige Minuten später stand ich auf der Regenbogenbrücke, die zum Bifröst und damit zum restlichen Teil der neun Welten führte und streichelte versonnen meinen Pegasus. „Walküren, steigt auf! Sorgen wir dafür, dass diese grüne Schlange in ihrem kalten Gefängnis bleibt und dort verrottet!", befahl Tarja und ritt auf das andere Ende der Brücke zu. Schnell schwang ich mich auf den Rücken meines teuren Beschützers und jagte ihr hinterher.
Kurz darauf durchquerten wir das Portal und tauschten somit das strahlende Asgard gegen eine dunkle, kalte Welt, die auch das kleinste Fünkchen Licht zu verschlingen schien. Hela hatte uns bereits entdeckt und schleuderte die ersten Schwerter nach uns. Mit wütendem Schlachtruf und erhobenen Waffen stürmten wir der Erstgeborenen entgegen. Die gefährlichen Klingen wurden zahlreicher und wir konnten ihnen nur mit Mühe und Not entgehen, doch es dauerte nicht lange, da fielen bereits die ersten Walküren vom Himmel herunter und prallten tot auf dem Boden auf. Tapfer wehrten wir Helas Angriffe ab, doch sie schaffte es mit einer beängstigenden Geschwindigkeit unsere Armee zu dezimieren.
Auf einmal spürte ich einen heftigen Ruck. Alarmiert blickte wandte ich meine Augen von der Feindin ab und untersuchte meinen Pegasus auf schwerwiegende Verletzungen. Ein Klagelaut, der mir das Herz zerriss, entwich seiner stolzen Kehle und ich erkannte, dass es grünliches Schwert tief in seiner Brust steckte. Mit einer rasenden Geschwindigkeit färbte sich das engelsgleiche Fell meines Freundes blutrot. Er begann zu taumeln, konnte uns beide nicht mehr in der Luft halten und fiel dann gen Boden. Ein endloses Gefühl der Schwerelosigkeit umhüllte mich, bevor ich hart aufschlug und das Bewusstsein verlor.
Als ich wieder zu mir kam, war ich umringt von den Leichen meiner Mitstreiter, meiner Verbündeten, meinen Freunden, meinen Schwestern. Heiße Tränen brannten in meinen Augen. Nicht vor Schmerz, sondern vor Kummer. Wütend raffte ich mich auf und riss mein Schwert hoch. Mit lautem Gebrüll stürmte ich auf die kaltherzige Mörderin zu. Sie jedoch lächelte lediglich belustigt und schleuderte mir ihrerseits eine der zahlreichen Klingen entgegen, die sich so zahlreich in ihren Händen stetig neu formten.
In diesem Moment wusste ich, dass sie mein Herz durchbohren würde und ich ebenso fallen würde, wie die anderen. Wie in Zeitlupe flog es auf mich zu.
Doch dann ging plötzlich alles ganz schnell. Aus den Augenwinkeln vernahm ich eine hektische Bewegung und als ich meinen Kopf zur Seite wandte, erkannte ich, dass Tarja schreiend auf mich zu rannte. Erst durchströmte mich eine enorme Erleichterung. Sie war am Leben! Erleichterung verwandelte sich in blankes Entsetzen, als ich plötzlich begriff, was sie vorhatte. Und ich konnte nichts tun, um sie aufzuhalten.
Geschockt ließ ich mich zur Seite schubsen und beobachtete, wie meine Freundin vor meinen Augen umgebracht wurde. Sie versuchte noch ihre Waffe zur Abwehr zu heben. Doch sie war nicht schnell genug. Das Schwert durchbohrte sie noch im Flug.
Blutend fiel sie zu Boden und mit während Hela ihr Herz erstochen hatte, so hatte sie auch meines erwischt. Ich spürte einen Schmerz, wie noch nie in meinem bisherigen Leben. Geschockt wollte ich zu ihr eilen, als ich mit ansah, wie die Liebe meines Lebens ihre letzten Atemzüge machte. Doch erneut griff eine tiefe Schwärze nach mir, holte mich ein und verschlang mich langsam. Verwirrt griff ich mir an den Kopf und blickte auf meine blutverschmierten Finger. Blut. Mein Blut.
Mein letzter Blick wanderte zu meiner verstorbenen Freundin, ehe auch ich zu Boden ging. Erst knickten meine Knie unter der Last meines gebrochenen Herzens weg, dann folgte der restliche Körper, ehe ich vollständig in dem Blut meiner Gefährten badete.
Eine tröstende Dunkelheit umhüllte mich wie eine Decke und ich ließ mich einfach hineinfallen. All der Schmerz, die Wut und die Trauer fielen von mir ab und eine Leichtigkeit erfüllt mich, wie ich sie noch nie verspürt hatte. Auf einmal war alles ganz leicht.
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Guten Abend, meine Lieben!
Ich bräuchte einmal ganz kurz eure Hilfe. Ich habe vor kurzem bzw. da mein Zeitgefühl momentan echt am Ar*** ist: irgendwann diesen Monat eine Anfrage wegen einer Dr. Strange oder IronStrange Oneshot bekommen... Ich kann diese Anfrage allerdings leider nirgendwo in den Kommentaren wieder finden, also an denjenigen, der darum gebeten hat: Bitte schreib es mir noch einmal! Entweder einfach in dieses Kapitel oder Privat. Es tut mir wirklich leid, dass ich es nicht mehr finden kann...
Und auch an alle anderen: Ich Versuche momentan die Anfragen ein wenig zu ordnen also wäre es lieb, wenn ihr euch kurz melden könntet, falls ich eure Oneshot noch nicht veröffentlicht haben sollte. Auf dem Schirm habe ich natürlich noch eine PaulaxWanda, eine Winterwidow, ShilaxClint, NinaxClint und eine mit Vision. Wer sich da nicht wiederfindet: bitte melden!
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!
Eure Amalia
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