Its hard to stay by my side
Ein schnerzerfüllter Laut drang erneut aus mir heraus. Heilige scheiße, tat das weh! Ich war es ja gewohnt zu bluten, aber dieses Mal fühlte ich es sich an, als ob ich innerlich zerreißen würde. Als Agentin musste ich öfters Schmerzen standhalten und das konnte ich normalerweise auch, aber egal wie stark es weh tat, es hatte immer einen Grund. Doch dieses Mal war es anders, es erfüllte keinen Zweck. Mir tat weder alles weh, weil mich jemand folterte, noch hatte ich jemanden gerettet. Wobei, so ganz richtig war das nicht, ich wurde tatsächlich gefoltert. Nur hatte ich keinen Gegner, dem ich in die Augen schauen konnte um darin Verzweiflung zu sehen, weil er oder sie seine Informationen nicht bekam. Dieses Mal war es anders, denn jetzt folterte mich die Natur selbst. Was hatte ich denn bitte getan? Erneut versuchte ich einen Schmerzensschrei zu unterdrücken, doch erneut entwich mir ein Keuchen.
Ablenkung! Das war das einzige, was mir jetzt noch helfen konnte.
Wie auf Kommando kam Peter ins Zimmer gestürmt. "Was ist los? Was ist passiert? Geht es dir gut? Werden wir angegriffen?", fragte er besorgt. Eigentlich war er der einzige Avenger, der nicht hier im Tower wohnte, allerdings war sein Haus in die Luft geflogen, also war das nervtötende Insekt, wie Bucky und Sam ihn nannten, nun hier. Ich jedoch fand den jüngsten Avenger ziehmlich süß und in Momenten wie diesen wusste ich wieder wieso. So sorgenvoll wie er mich ansah, als ob ich das kostbarste der Welt wäre. "Alles gut, Spidey, ich habe nur ein kleines monatliches Problem mit der Natur", beruhigte ich ihn. Jedoch sah er mich nun erschrocken und ... ich würde sagen, überfordert an. "Oh, du... du hast deine Tage?" Es war echt süß, wie er nun rot anlief, was mich zum ersten Mal an diesem Tag lächeln ließ. "Ja, Peter, aber es ist alles gut, wirklich!", beteuerte ich. "So siehst du aber nicht aus!", hielt Peter dagegen. "So ist es aber und jetzt geh bitte, ich habe gehört, wir Frauen sollen in solchen Zeiten unausstehlich sein. Ich will dich nicht grundlos anschreien oder etwas verletzendes sagen", erklärte ich. Er jedoch, wiederstandsfähig, wie ein Teenager aus dem Bilderbuch, erwiederte: "Dann reiß dich eben zusammen, oder auch nicht, ist mir egal, ich werde jedenfalls nicht verschwinden. Höchstens, wenn es dir wieder besser geht!" Und mit diesen Worten verbrachte er ganze drei Tage mit der unausstehlichten Version von mir, ohne mir auch nur eine schmerzerfüllte Sekunde von der Seite zu weichen.
Er lenkte mich ab, erzählte mir Witze, lernte sogar einige Zaubertricks, die ersten mir stolz vorführte und wir sahen uns Filme und Serien an, wofür ich ihm wirklich dankbar war, nicht nur, dass er da war, sondern auch deshalb, weil ich mir ein Leben ohne Mrs Hudson und ihre Bakerstreetboys nicht mehr vorstellen konnte. Wir lasen zusammen und er versuchte mir sogar Chemie beizubringen, was wirklich nützlich sein konnte, aber das war auch alles, was ich dabei verstand. Schon in der Schule war ich in diesem Fach nicht gerade die beste gewesen.
Aber es war egal, was er mit mir machte, er war da, egal wie oft ich ihn auch wegschickte. Er brachte mich so oft zum Lachen, dass meine Bauchschmerzen nicht mehr von meinem Körper herrühren, aber das war gut so. Es war eine gute Art von Schmerzen.
Zwei Tage nachdem mein Zustand endgültig vorbei war, machte ich mich auf den Weg in Peters Zimmer. Ich wollte mich bedanken, doch als ich eintrat, überlegte ich es mir doch anders. Ich konnte ihm nicht danken. Nicht so, wie er es verdient hatte, denn genau in diesem Moment saß er mit dem Rücken zu mir auf dem Boden und recherchierte im Internet zum Thema Regelblutungen und wie man diese lindern konnte. An der Wand erkannte ich einen Kalender und die letzten Tage waren rot eingekreist.
Sein Spinnensinn musste ihn wohl vor mir gewarnt haben, denn plötzlich sprang er auf und stand kampfbereit vor mir. Man konnte die Anspannung förmlich von ihm abfallen sehen, als er erkannte, dass ich es bloß war, die ihn überrascht hatte. Sofort machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit und er hielt mir stolz eine Liste hin, die er gemacht hatte. Ich las sie mir durch und erkannte, dass es sich um Dinge handelten, die einem das Leben ein Stück weit erleichterten, wenn der eigene Körper es einem wieder zur Hölle machte. "Ich will ja auf das nächste Mal vorbereitet sein!", erklärte er mir stolz. Als ich jedoch nichts erwiederte, sondern in nur fassungslos anstarrte, wurde er ziehmlich unsicher. "Ähm also, natürlich hilft nicht alles jedem, a-aber es könnte hilfreich sein!", stotterte er. "Das ... für mich?", brachte ich hervor. "Ähm ja klar, also für mich ist das bestimmt nicht! Also einmal abgesehen davon, dass ich das nächste Mal weiß, was zu tun ist! Hier steht zum Beispiel, dass es hilfreich sein kann, wenn man viel trinkt", antwortete er.
Ich glaube, er wollte gerade noch mehr aufzählen, aber ich ließ ihn nicht. Stattdessen ging ich einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn. Völlig überrumpelt, war er unfähig zu reagieren und so blieb der Kuss unerwiedert. Ich löste mich schnell von ihm und sprach: "Entschuldigung, es ist nur so, dass ... Danke! Für alles!" Mir fehlten die Worte, denn dieser Held war einfach unglaublich! "Du, du hast mich geküsst!", erwiederte er. "Du hast mich geküsst!" "Ja Peter, ich...", setzte ich an, doch dieses Mal wurde ich von seinen Lippen unterbrochen, die sich sanft auf meine legten. Er küsste mich zurück. Passierte das hier gerade wirklich? Als er sich von mir lösen wollte, war ich endlich fähig zu reagieren und zog ihn schnell wieder zu mir heran und ich spürte ein Lächeln auf seinen Lippen. Als wir uns schließlich doch lösten, gestand ich: "Wirklich Peter, ich habe keine Ahnung, wie ich dir danken soll! Du warst so nett zu mir, bist mir nie von der Seite gewichen, egal wie blöd ich zu dir war! Du warst bei mir und ich hätte mir wirklich nichts sehnlicher wünschen können. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum ich mich in dich verliebt habe. Du bist einfach umwerfend und ich weiß, man sagt, dass niemand perfekt ist, aber seit ich dich kenne, bin ich mir da nicht mehr so sicher!" Sanft lächelte er mich an: "Ich mich doch auch! In dich, nicht in mich! Und ich hätte da so eine Idee, wie du mir danken kannst!"
Er grinste mich verschmitzt an und so kam es, dass wir zwei Tage später im Kino saßen und ein Date hatten. Natürlich erfüllten wir sämtliche Klischees, angefangen mit dem zufälligen Berühren unserer Hände, als wir gleichzeitig in die Popcorntüte griffen. Nur, dass wir uns keinen Liebesfilm ansahen, sondern eine Filmversion von Sherlock mit Benedikt Cumberbatch und Martin Freeman in den Hauptrollen. Auf dieses Date folgten weitere und ein paar Jahre später, als wir zwanzig waren, machte er mir in einem Restaurant einen Antrag, den ich natürlich annahm, bevor uns ein Kellner unterbrechen konnte.
Und so heirateten wir auch ein paar Monate später und dass ohne irgendwelche Unterbrechungen.
Ich hätte nie gedacht, dass mit der schmerzhaftesten Regelblutung die schönste Zeit meines Lebens beginnen würde.
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