fix the broken heart
Loki war Mal wieder nicht beim Abendessen gewesen, also beschloss ich ihm sein Dinner zu bringen, denn selbst ein Halbgott musste schließlich essen! Mit einem Tablett voll mit himmlisch duftenden Speisen machte ich mich also auf dem Weg zum Gemach meines besten Freundes. Als ich dort ankam verschlug mir der Anblick, der sich mir bot, die Sprache. Zwei Stühle lagen zertrümmert auf dem Boden, ein Tisch war ihnen wohl gefolgt zusammen mit zwei Krügen und einer Schale mit Trauben. Verteilt lagen Kissen im Raum und selbst ein paar Bücher hatten eine Wanderung in eine andere Ecke unternommen und in Mitten dieses Chaos saß mein bester Freund und Halbgott Loki.
Der sonst so aufmerksame Ase hatte mich noch immer nicht bemerkt. Erst als ich mich neben ihn hockte, zuckte er zusammen. "Hey, was ist denn passiert?", erkundigte ich mich vorsichtig. Erst sah er mich nur an, dann erzählte er mir von seiner Begegnung mit dem Eisriesen, von der Berührung des Tesseraktes und dem anschließenden Gespräch mit seinem Vater, der wohl doch nicht sein Vater war. Er wirkte als wäre er gar nicht richtig da, sondern weit weit entfernt in den Tiefen seiner Gedanken. Ich vermochte mir gar nicht vorzustellen, wie es war, wenn man nicht nur erfuhr, dass man adoptiert wurde, sondern auch, dass man sogar zu einer ganz anderen Spezies gehörte und dann auch noch zu einer, die die meisten hassten. Besonders nach dem Vorfall während der Zeremonie hatte sich das nicht unbedingt geändert.
Dennoch versuchte ich ihn zu trösten: "Du bist ganz sicher kein Monster! Ja, vielleicht bist du nicht als Ase geboren, aber du hast wie einer gelebt. Und das ist viel wichtiger! Und ich weiß ganz genau, dass alle anderen es auch so sehen werden. Niemand wird dich verabscheuen! Du kannst ja nicht einmal etwas für die Intrigen Odins!" "Woher willst du das wissen? Hat man dir schonmal offenbart, dass du ein Monster bist?", herrschte mich der Gott der Hinterlist an. "Nein, aber..." "Dann tu nicht so, als wüsstest du alles! Denn das tust du nicht! Du kannst vielleicht so tun, als wärst du allwissend, aber das bist du deswegen noch lange nicht! Du hast keine Ahnung!", schrie er mich wütend an. Ich entgegnete nun ebenso laut: "Ja, du hast Recht, ich weiß nicht wie es sich anfühlt und es ist wirklich anmaßend von mir, es zu behaupten! Wie kann ich nur! Wie kann ich nur versuchen, dich aufzuheitern, es scheint ja unmöglich, weil du dir ja nicht helfen lassen willst!" Ruhig, aber entschlossen fügte ich noch hinzu: "Aber das heißt nicht, dass ich es nicht weiterhin versuchen werde und ganz sicher heißt es auch nicht, dass ich dir nicht mehr beistehen werde! Egal wie schlecht ich dich verstehen mag oder wie sehr du mich anschreist, mich wirst du ganz sicher nicht mehr los! Ich werde dir helfen, wo ich nur kann und daran wird sich nie etwas ändern!" "Vielleicht will ich das aber! Also geh! Raus! Hau ab! Was kümmern dich auch schon meine Angelegenheiten?", rief Loki aufgebracht. "Was mich deine Angelegenheiten kümmern? Ich bin deine Freundin verdammt noch mal!", entgegnete ich entschlossen, mich nicht wegscheuchen zu lassen. Doch der Halbgott wiederholte nur seine Aufforderung, nicht minder wütend: "Lass mich in Ruhe!" "Ruhe? Ist es wirklich das was du brauchst? Ruhe, damit du wieder in Selbstmitleid versinken kannst? Ruhe um jene, denen du wichtig bist fernhalten zu können? Oh nein, das mache ich ganz sicher nicht mit!", sprach ich, denn ich kannte ihn. Würde ich jetzt gehen, würde ich ihn tagelang nicht wieder sehen und das würde weder ihm noch mir gut tun. Fandral hatte mir nach meinem letzten Streit mit meinem Lieblingsgott gesagt, dass ich unausstehlich sei. Die anderen hatten bekräftigen genickt. Damals war es mir egal gewesen, doch ich wollte das nicht nochmal durchstehen und ich war vielleicht wirklich nicht allwissend, aber ich wusste, dass Loki das auch nicht wollte.
Nach einer Weile, die wir schweigend nebeneinander saßen startete mein bester Freund einen weiteren Versuch mich zum Gehen zu bewegen. Dieses Mal jedoch sprach er leiser und auch ruhiger, sodass es schon fast ein Flüstern war: "Bitte Sierra, tu mir den Gefallen und geh!" Ich ließ mich allerdings immernoch nicht überreden und antwortete: "Tut mir leid Loki, aber ich werde dich jetzt ganz sicher nicht allein lassen. Nicht so!" Loki klang nun schon fast verzweifelt als er sagte: "Verdammt nochmal Sierra! Ich kann mich kaum beherrschen, wenn ich in deiner Nähe bin. Jetzt erst Recht nicht!" "Beherrschen?", hakte ich verwundert nach. Nun hörte man endgültig die Verzweiflung in seiner Stimme, als er erklärte: "Ja beherrschen! Oder wie würdest du das nennen, wenn du zwanghaft versuchst eine mega hübsche und hilfsbereite, kluge, mutige, humorvolle und sympathische junge Frau nicht zu küssen, weil sie immer für dich da ist und du sie nicht verschrecken willst und so die Freundschaft zerstören, die euch verbindet, so wie du alles andere auch immer zerstörst?" Tränen strömten nun ungehalten über seine Wangen und eine kurze Stille breitete sich aus in der ich versuchte zu begreifen, was Loki mir da gerade gesagt hatte und dieser versuchte sich zu beruhigen, aber zu geschockt darüber war, dass alles aus ihm herausgebrochen war. "Verdammt Sierr ich liebe dich!", rief er ehe ich ihn in einen leidenschaftlichen Kuss zog.
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