colourful dreams
They can say, they can say it all sounds crazy
They can say, they can say, I've lost my mind
I don't care, I don't care, so call me crazy
We can live in a world that we design
Every night I lie in bed
The brightest colours fill my head
A million dreams are keeping me awake...
Völlig versunken in die Musik, die aus meinen Kopfhören drang, sang ich leise die Lyrics mit. Gedankenverloren starrte ich das Farbgebilde vor mir an. Ich hatte mich im Schneidersitz auf den Teppich vor meinem Bett gesetzt und mich über ein Blatt Papier gebeugt, dass einmal weiß gewesen war. Daneben lag mein Handy, auf das ich verschiedene Bilder von Wanda gespeichert hatte. Morgen feierte sie ihren 19. Geburtstag. Es war der erste ohne ihren Bruder. Letztes Jahr war sie den ganzen Tag nicht aufzufinden gewesen, bis ich sie dann irgendwann im Bronx Zoo bei den Eisbären aufspürte. Wir hatten den ganzen Tag dort verbracht und sie hatte mir viel von ihrem Zwilling erzählt. Zu gern hätte ich ihn kennengelernt. Es klang, als wäre er eine sehr humorvolle Person gewesen, die es verstand andere zum Lachen zu bringen. Leider hatte ich Wanda jedoch nur selten wirklich glücklich erleben dürfen.
Noch einmal sah ich prüfend auf das Kreidebild vor mir. Irgendetwas fehlte. Plötzlich hörte ich das leise Schaben der Tür und verstummte. Instinktiv versteckte ich das Papier schnell unter dem nächstbesten Sitzkissen und wirbelte herum. Zum Glück war das Lied gerade zu Ende, sodass ich den Eindringlich rechtzeitig bemerkte. Als ich mich umdrehte, blieb mir vor Schreck fast die Luft weg, denn Wanda stand lächelnd im Türrahmen. Das war ja knapp gewesen.
"Was machst du gerade?", erkundigte sich die talentierte Hexe. "Musik hören", antwortete ich knapp. "Ist alles in Ordnung?" "Klar! Mir war nur langweilig und da hab mich gefragt, ob wir weiterschauen wollen", erwiderte Wanda. Sofort hellte sich mein Gesicht auf. Vor zwei Tagen hatten wir Reign angefangen und konnten nicht mehr aufhören, die Serie durchzusuchten. Zurzeit waren wir noch bei der Mitte der zweiten Staffel, aber das konnte sich schnell ändern. Begeistert sprang ich auf und zog Wanda hinter mir her ins Wohnzimmer. "Das ist dann wohl ein Ja", schmunzelte meine Freundin. "Soll ich schon mal Popcorn machen und du richtest hier alles her?" Ich nickte und wir machten uns an die Arbeit.
Ein paar Minuten später saßen wir in Decken eingekuschelt auf dem Sofa mit einer Schüssel Popcorn auf dem Schoß. Der süßliche Geruch hatte sich schon längst im ganzen Raum und mit Sicherheit auch schon in der ganzen Etage verbreitet, aber das störte uns herzlich wenig. Sobald die ersten Takte des Intros begannen, waren wir ohnehin nicht länger in New York, sondern in Frankreich. Ich liebte es mit meiner besten Freundin Netflixnachmittage zu gestalten. Nach einigen Stunden merkte ich, wie ihr Kopf langsam an meine Schulter sank und ihr Atem immer ruhiger wurde. Um sie nicht durch das plötzliche Verstummen des Fernsehers zu wecken, schaltete ich nur auf eine Musikapp und wählte ein ruhiges Album. Ich wagte es nicht aufzustehen und ehrlich gesagt wollte ich das auch nicht. Also blieb ich einfach sitzen und machte es mir möglichst bequem.
Am nächsten Morgen wurde ich von gleißend hellem Licht geweckt. Verwirrt blinzelte ich, bis sich meine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt hatten, welches unaufhaltsam durch die großen Fenster strömte. "Na danke auch Tony!", dachte ich mürrisch. Meine Laune wechselte jedoch schlagartig als ich merkte, dass ich mir mit jemandem die Couch teilte. Anscheinend hatten wir es irgendwie geschafft, uns im Schlaf so zu drehen, dass wir nun bequem auf dem Sofa lagen ohne herunter zu fallen. Lächelnd streichelte ich Wanda eine dünne Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie hatte sich an mich gekuschelt und ihren Kopf an meine Schulter gelehnt. Dabei hatte sie die Seite so gewählt, dass sie zwischen mir und der Lehne lag und somit keine Bekanntschaft mit dem Boden zu fürchten hatte. Gedankenverloren lag ich einfach eine Weile so da und fuhr ihr mit einer Hand durch die unglaublich weichen Haare.
Schließlich wurde die junge Frau wach und ich zog schnell meine Hand zurück. "Morgen", murmelte sie verschlafen. "Guten Morgen, kleine Hexe und Happy Birthday!", begrüßte ich sie feierlich. Grummelnd vergrub sie ihren Kopf wieder an meiner Schulter, was mich zum Lachen brachte. "Oh nein, ich werde nicht zulassen, dass ein weiterer Feiertag trostlos an dir vorbeizieht! Du musst das Leben ja schließlich für zwei genießen, denn ich glaube nicht, dass Pietro zugelassen hätte, dass du auch nur noch einen weiteren Tag nutzlos verstreichen lässt und ich werde das auch nicht!", stellte ich klar. "Kein Tag ist nutzlos, wenn du da bist", versuchte sie mir zu schmeicheln. "Spar dir den Honig! Heute ist ein besonderer Tag!", verkündete ich und fügte lächelnd hinzu: "Aber danke".
Ich griff nach der Fernbedienung für den Fernseher, der irgendwann in der Nacht von alleine ausgegangen sein musste. Ich öffnete die Musik wie am Abend zuvor, doch wählte dieses Mal ein Album, welches das Gegenteil von Ruhe verkörperte. Ein paar Sekunden später ertönten schon die ersten energievollen Töne von The greateste show. Schwungvoll stand ich auf und machte mich auf den Weg in die Küche. Dort schaltete ich die Kaffeemaschine ein und füllte zwei Tassen mit der wunderbaren Flüssigkeit. Als der zweite Behälter fast voll war, hörte ich, wie Wanda zu mir herein tapste. Unmotiviert legte sie ihren Kopf auf meine Schulter, doch sobald sie den aromatischen Geruch wahrnahm, spürte man, wie allmählich die Energie in sie zurückfloss. Ich hielt ihr lächelnd ihre Portion entgegen und wir gingen gemeinsam zurück ins Wohnzimmer.
Wir unterhielten uns noch etwas, doch trennten uns schließlich kurz um uns fertig zu machen. Schließlich wollten wir nicht den ganzen Tag im Pyjama verbringen, obwohl Wanda vermutlich wenig einzuwenden hätte. Nachdem wir bereits ausgiebig Pancakes gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Fahrstuhl. "Wo gehen wir denn überhaupt hin?", erkundigte sich das Geburtstagskind nun schon zum dutzenden Mal an diesem Tag. Ich lächelte geheimnisvoll. "Das wirst du schon noch früh genug erfahren!" Mein Ziel war der Zoo, wo wir sicher einige Stunden verbringen würden. Danach stand eine kleine Shoppingtour auf dem Plan, wo wir rein zufällig die perfekten Partykleider finden würden. Wenn wir zurückkämen, würde Tony bereits mit einer Überraschungsparty warten.
"Das ist gemein! Heute ist doch schließlich mein Geburtstag, da kann ich doch nicht entführt werden!", jammerte Wanda wie ein kleines Kind. Mit einem Seitenblick zu mir fügte sie noch hinzu: "Auch wenn meine Entführerin echt wunderschön ist!" Verlegen lächelte ich, doch drückte unbarmherzig den Knopf, der die Türen schloss und uns ins Erdgeschoss manövrieren würde. "Du kannst so viel Fragen, wie du willst, ich werde dir nichts verraten!", sprach ich bestimmt. "Bei Pietro war es immer ganz leicht ihm solche Geheimmissionen zu entlocken", lächelte Wanda verträumt. "Tut mir leid, aber meine Lippen sind versiegelt!", teilte ich ihr mit. Kurz überlegte sie, bevor sie verschmitzt lächelte.
Sie drückte den roten Knopf, der den Aufzug zum Anhalten brachte. Danach drehte sie sich zu mir um. Fragend sah ich sie an. Langsam kam sie auf mich zu, bis sie mir so nahe kam, dass ich automatisch zurück wich. "Ich glaube ich kann deinem hübschen Mund, alles entlocken, was ich will!", mutmaste Wanda. "A-ach wirklich?", fragte ich perplex. Diese plötzliche Nähe ließ mich nicht einen klaren Gedanken fassen und die Schmetterlinge, die in meinem Bauch wild durcheinander flogen, machten die Situation auch nicht leichter. "Ja wirklich. Du hast gedacht, ich schlafe, aber eigentlich war ich die erste, die von uns beiden aufgewacht ist. Aber wieso sollte ich das auch zu erkennen geben, wenn ich eine so zärtliche Kopfmassage bekomme?" Geschockt sah ich sie an. Das hatte sie mitbekommen? "I-ich wollte nicht... Ich meine... Ich kann das erklären... Das war...", stammelte ich, doch Wanda unterbrach mich: "Schon gut! Ich bin froh, dass es so gekommen ist!" Verblüfft sah ich sie an. Ich war ja vorhin schon völlig überrumpelt gewesen, aber nun verstand ich gar nichts mehr. Plötzlich legte sie eine Hand an meine Wange, bevor sie sich eine lose Haarsträhne nahm und gedankenverloren mit ihr herum spielte. "Ich habe schon länger Gefühle für dich, die weit über unsere Freundschaft hinausgehen. Ich hatte immer Angst, es dir zu sagen und es kann sein, dass ich dein Verhalten total überinterpretiert habe, aber-" Als ich verstand, was sie mir sagen wollte, unterbrach ich sie blitzschnell und legte meine Lippen sanft auf ihre. Nun war sie es, die erschrocken ihre Augen Aufriss, doch zwei Wimpernschläge später, schloss sie diese und zog mich enger an sich heran, bevor sie den Kuss vertiefte.
"Du hast gar nichts überinterpretiert. Ich liebe dich, kleine Hexe!", hauchte ich, als wir uns von einander lösten. Meine Worte zauberten ein breites Lächeln auf ihr Gesicht. "Ich liebe dich auch!" "Ich verrate dir trotzdem noch nicht, wo wir hingehen!", sagte ich verschmitzt. Genervt stöhnte sie auf und rief: "Ach halt doch die Klappe!" Sofort zog sie mich wieder zu sich und vereinte unsere Lippen erneut in einem stürmischen Kuss.
--------------------------------------------------------- Okay guys, eigentlich wollte ich den Oneshots erst am Montag hochladen, aber dann habe ich festgestellt, dass heute Elisabeth Olsen Geburtstag hat und fand es passender.
Ich finde mein Gehirn übrigens echt genial! Ich hatte vor ein paar Tagen plötzlich das Bedürfnis irgendeinen Oneshot zu schreiben und habe einfach losgelegt... Mir ist aber nicht klar gewesen, dass Wandas Schauspielerin heute 30 wird XD
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