Als die Maus die Katze stellte
Wann auch immer ich eine Stony Geschichte schreibe, muss ich sofort an AnikaRee denken. Und wenn ich schon euch, meinen treuen und herzallerliebsten Lesern für eure Unterstützung danke, wie könnte ich dann nicht den Menschen extra würdigen, der schon seit über zwölf Jahren an meiner Seite steht, sich ohne zu zögern schützend vor mich stellt und mir immerzu den Rücken stärkt? Ani, du bist die beste Freundin auf der Welt und ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als dich gleich endlich wiederzusehen, auch, wenn es in der Schule ist und es noch immer einige Regeln zu beachten gilt. Aber alleine dich wiederzusehen, lässt mich sogar an diesem dunklen Montagmorgen mit voller Energie aufstehen.
I love you 3000!
Diese Oneshot ist für dich!
~A
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Tony pov.
Gemütlich schlenderte ich durch den Central Park. Pepper und ich hatten das jeden Sonntag getan, als wir noch zusammen gewesen waren. Ich hatte diese Angewohnheit beibehalten, denn sie hatte mir beigebracht, mehr auf mich zu achten, egal, welche Erfindungen in der Werkstatt auf mich warteten und zum Leben erweckt werden wollten. Gut, zugegeben, ich arbeitete manche Sonntage trotzdem noch durch, weil ich nicht immer wusste, welchen Wochentag wir hatten, aber wenn es sich einrichten ließ, nahm ich eine kleine Pause.
Doch heute hatte ich es geschafft. Momentan musste Friday ohnehin eine aufwendige Analyse durchführen und ich hatte nichts Besseres zu tun, als auf die Ergebnisse zu warten. Und ich war froh darüber. Es war einer der ersten Frühlingstage dieses Jahr. Der Winter hatte auch lang genug gedauert! Entspannt schloss ich kurz die Augen, konzentrierte mich auf die Sonnenstrahlen, die meine Wangen kitzelten.
Als ich sie wieder öffnete sah ich in ein Gesicht. Der Mann stand mindesten zwanzig Meter entfernt, trug eine Sonnenbrille und eine Kappe, doch ich könnte schwören, dass ich ihn kenne. Diesen Körperbau hatte ich schon so oft studiert. "Steve?", hauchte ich fassungslos. Ich blinzelte einmal, weil ich es nicht glauben konnte, doch da war er auch schon wieder verschwunden. Verwirrt rieb ich mir die Augen, doch die Gestalt tauchte nicht wieder auf.
Den ganzen Heimweg dachte ich über diese seltsame Begegnung nach, doch ich konnte nicht ausschließen, dass es sich um eine Einbildung gehandelt hatte – leider. Nach unserem großen Streit war ich mehr als sauer, das war ich immer noch aber mittlerweile überwogen andere Gefühle. Ich vermisste ihn.
Kurz bevor ich meinen Tower betrat, warf ich meinen Kaffeebecher in einen Mülleimer am Straßenrand. Als ich wieder aufsah, erkannte ich dieselbe Person in einiger Entfernung in einem Häusereingang. Dieses Mal wagte ich es nicht zu blinzeln. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, ging ich auf ihn zu. Bildete ich es mir wieder bloß ein, oder war er tatsächlich gekommen, um sich zu entschuldigen?
Eine Antwort auf diese Frage fand ich leider nicht, denn New York war leider kein kleines Dorf. Deswegen waren die Menschenmassen auch nicht unüblich, doch in diesem Moment verfluchte ich sie. Sie boten ein perfektes Versteck für jeden, der nicht gefunden werden wollte. Das wusste wohl auch der Mann, denn als eine rothaarige Frau meinen Weg streifte, versperrte sie mir lange genug die Sicht, damit er wieder abtauchen konnte. "Verfluchte scheiße!"
Schnell lief ich zum Tower zurück. Wenn ich mir die Überwachungskameras ansah, dann musste ich ihn doch finden können. Doch leider war das leichter gesagt, als getan, denn ob Einbildung, oder nicht, er war nirgends zu finden. Entweder er war nicht mehr als eine Illusion, oder hatte tatsächlich einiges dazugelernt. Aber das musste er wohl auch. Schließlich war er derjenige, der auf der Flucht war.
In der Nacht schlief ich unruhiger als sonst. Steve verfolgte mich sogar bis in meine Träume. Ich hatte ihn dort schon öfter gesehen, doch dieses Mal ließ er mir keine Ruhe. Ich träumte von einem dunklen Raum. Steve stand ein paar wenige Meter vor mir und wurde von einem Scheinwerfer erhellt. Das Licht ließ seine Haare golden leuchten. Am liebsten würde ich meine Hände in ihnen vergraben! Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu, doch er schien nie näher zu kommen. Ich begann zu joggen, zu laufen, zu sprinten, doch er blieb immer unerreichbar. Doch ich gab nicht auf. Selbst als meine Lunge brannte, meine Beine taub waren und ich mich am liebsten einfach auf den Boden fallen gelassen hätte, rannte ich weiter. Dieses Mal würde ich ihn nicht wieder entwischen lassen. Ich würde nicht wieder zurückbleiben. Ich musste ihn finden. Steve streckte mir gelassen seine Hand entgegen. Ich verrenkte mich förmlich, um sie zu ergreifen, doch es blieben immer wenige Millimeter zwischen uns.
Schweißgebadet wachte ich auf. Erschöpft fuhr ich mir mit der Hand über mein Gesicht. Nur ein Gedanke pochte immer wieder in meinem Kopf, hallte wider und schrie so laut in mir, als würde es mein Gehirn platzen lassen wollen, nur um zu entkommen. "Steve?", flüsterte ich in die Stille des Raumes. "Ich bin hier!", hauchte seine warme Stimme direkt neben meinem Ohr. Erst jetzt spürte ich seinen Arm um meinen Oberkörper. Kurz sah ich ihn verwirrt an, doch als er mir einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen hauchte, waren alle Fragen vergessen.
Dann wachte ich auf. Dieses Mal leider wirklich. Völlig außer Atem setzte ich mich auf. Ungläubig berührte ich mit zwei Fingern meine Lippen. Es war so real gewesen! Ich konnte seinen Kuss noch immer spüren.
Wütend stand ich auf. Wieso tat er mir das an? Erst stößt er mich weg, verrät mich und haut ab und jetzt lässt er mich nicht einmal mehr in Ruhe? Doch was mich innerlich brodeln ließ, war das dümmliche Lächeln auf meinem Gesicht. Er hatte mich geküsst!
Um meinen Kopf frei zu bekommen, ging ich normalerweise in die Werkstatt, aber ich fühlte mich, als müsste ich etwas zertrümmern, weshalb ich stattdessen in den Trainingsraum ging. Doch sobald dich ihn betrat, sah ich überall nur Steve vor mir. Ich beobachtete ihn bei Liegestützen, während er gleichzeitig auf den Boxsack ein prügelte, der nach wenigen Sekunden an die Wand flog. Ich hatte es immer amüsant gefunden, dass er sich nie darum gekümmert hatte und immer trocken einen anderen nahm. Er wusste, wie stark er war. Ob er auch wusste, wie sexy er war?
Schnell schüttelte ich den Kopf und verließ den Raum wieder. Das konnte so nicht weitergehen! Wie sollte ich ein normales Leben führen, wenn er mir die ganze Zeit im Kopf herumgeisterte. Doch eigentlich wollt auch auch gar kein Leben, ohne ihn. In einer Welt, in der wenigstens einer von uns nicht so stur wäre, hätten wir vielleicht eine Zukunft, aber Fakt war, dass keiner von uns nachgeben wollte. Doch ich wusste nicht, wie lange ich meinen Gefühlen noch standhalten konnte.
Es war noch dunkel, als ich den Tower verließ. Ich hatte eigentlich gehofft, meinen Kopf im Park frei zu bekommen, doch stattdessen führten mich meine Füße die Straße entlang. Ich spürte, dass ich beobachtet wurde. Sofort stellten sich sämtliche Härchen auf, doch in meinem Bauch flatterte es. Steve! Ich wusste, dass er mich verfolgte. Ich konnte es spüren. Also verließ ich die stark beleuchtete Straße und bog in eine Seitengasse.
Ich hörte, wie leise Schritte näherkamen und schließlich verstummten. "Steve bitte, hör auf dieses Spiel zu spielen! Entweder du kommst zurück, oder du verschwindest ganz, aber ich kann dieses Katz und Maus Spiel einfach nicht mehr! Du bringst mich um den Verstand!", flehte ich ihn an. Ich wusste, dass er hinter mir stand, doch ich hatte Angst, dass er ging, wenn ich mich umdrehte.
"Du mich auch", vernahm ich zum ersten Mal seit drei Jahren seine Stimme. Noch ehe ich das Gesicht dazu sah, schlangen sich zwei Starke Arme um mich. "Du bringst mich um den Verstand, wenn ich in deiner Nähe bin, aber es nicht zu sein, ist noch viel schlimmer!", hauchte er an mein Ohr, "Ich kann so nicht mehr leben! Ich verstehe, wenn es für dich zu spät ist, wenn du mich hasst oder mich sofort wegschickst. Aber ich musste dich einfach sehen, auch wenn mir Natasha dafür den Kopf abreißt!"
Schnell drehte ich mich um. Er war mir so nah, dass sich unsere Nasenspitzen beinahe berührten. Ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren und das Aftershave riechen, das er benutzte. Ich konnte nicht anders, als ihn zu küssen. Beinahe sofort zog er mich an sich und vertiefte den Kuss.
"Ich hatte gehofft, dass du das tust!", grinste Steve. "Was soll ich sagen: Du bringst mich um den Verstand!", erwiderte ich, bevor ich ihn wieder zu mir zog und erneut seine Lippen kostete. Jetzt verstand ich endgültig, warum es mit Pepper nicht funktioniert hatte. Ich wollte ihn. Es war immer nur er gewesen!
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