Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

~ 28 ~

Die Rückflüge waren mindestens ebenso anstrengend wie die Hinflüge. Es dauerte eine Ewigkeit, doch dann waren wir endlich wieder auf deutschem Boden. Der Fahrer wartete schon, um uns nach Hause zu fahren. Doch wir fuhren nicht zur Villa, sondern direkt in die Stadt.

Es stellte sich heraus, dass ich ab sofort in Davids Apartment wohnen würde. Man hatte all meine Sachen aus dem Haus in seine Wohnung geschafft, während wir weg waren. Das wars. Der einfachste Umzug, den ich je hatte.

Davids Wohnung war ein riesiges Loft. Man konnte von oben hinunter in den Wohnbereich schauen. So cool! Aber die Einrichtung schrie einfach Männer-Wohnung. Ledersofa und dunkle Möbel. Vielleicht durfte ich ja ein wenig was an der Einrichtung verändern, damit ich mich wohler fühlte. Denn momentan fühlte sich alles ziemlich kalt an.

Mittlerweile waren etwa zwei Wochen vergangen, seit wir aus unseren 'Flitterwochen' wiedergekommen waren. Wir hatten wortlos vereinbart, nie wieder über die Ereignisse auf Maui zu sprechen. Und wir hielten uns auch daran. 

Zum Glück besaß die Wohnung ein zweites Zimmer, das jetzt meins war. Somit musste ich mir kein Bett mehr mit David teilen.

Aber ich musste ehrlich sagen, dass ich es etwas vermisste, niemanden mehr neben mir liegen zu haben. Seit Jahren teilte ich mir das Bett mit jemanden. Und jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo ich ein großes Bett für mich alleine hatte.

Es klopfte an der Wohnungstür, was mich komplett aus meinen Gedanken riss. Komisch, wozu gab es denn eine Klingel? Ich stand vom Küchentresen auf, wo ich gerade am Lernen war. Oder eher gesagt, versuchte zu lernen, denn ich war heute total leicht abzulenken.

Ohne zu gucken, wer vor der Tür stand, öffnete ich sie. Und ich bereute es sofort.

"Claire Bär! Meine Güte, bist du groß geworden!"

Es war der Mann, der sich früher mein Vater nannte. Der Mann, der meine Mutter, Schwester und mich vor Jahren verlassen hatte. Der Mann, wegen dem wir vor dem Nichts standen. Und der Mann, der vor Jahren meine Ehe arrangiert hatte.

Mein Puls erhöhte sich schlagartig.

Woher wusste er, wo ich war? Ich war gerade erst in Davids Apartment eingezogen.

"Was willst du hier?", hörte ich mich fragen.

"Darf ich rein kommen?" Was für eine Frage war das denn? Die Dreistigkeit, die dieser Mann besaß. Unglaublich.

"Nein, darfst du nicht." Mit verschränkten Armen stand ich in der Tür.

Ich wusste nicht, woher ich diesen Mut gerade nahm. 

Jahre lang hatte ich mir vorgestellt, wie unsere erste Begegnung wohl sein würde, nachdem er uns verlassen hatte. Die erste Zeit war ich noch froh, wollte ihn endlich wiedersehen. Doch als ich dann begriff, dass er nicht wiederkommen würde, schwanden meine Hoffnungen und meine Vorstellungen wurden weniger fröhlich.

"Ich-ich wollte mich entschuldigen, Claire. Was ich gemacht habe, war falsch von mir. Ich hätte euch nicht einfach so verlassen sollen." 

Ja, ach?

"Ich möchte bitte, dass du gehst." So stark ich mich anfangs auch gefühlt habe, so merkte ich gerade, dass ich immer schwächer wurde. Das war immerhin mein Vater, den ich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Wir waren früher unzertrennlich. Ich wollte immer so sein wie er. Ich schaute zu ihm hinauf. Er war mein Vorbild. Und dann zerstörte er alles und ließ mich zurück wie Dreck.

Mich überwältigten gerade einfach zu viele Gefühle aufeinander.

"Das kann ich verstehen." Er ließ den Kopf hängen. "Falls du es dir anders überlegst." Er hielt mir einen Zettel mit seiner Handynummer hin. Ich nahm sie an, schloss die Tür und ließ mich an der Wand zu Boden sinken.

Keine Ahnung, wie lange ich auf dem Boden saß, aber es schien eine Weile gewesen zu sein. Ich erwachte erst wieder aus meiner Starre, als ich Davids Gesicht vor mir sah.

"Claire? Was ist passiert? Alles okay? Bist du verletzt?", fragte er ganz aufgeregt. Ich schüttelte nur den Kopf.

Ich war weder okay noch verletzt.

Mein Vater stand vorhin einfach vor der Tür und tat so, als wäre nie etwas passiert. Als hätte er mich nicht vor Jahren einfach so verlassen. Eigentlich liebte man sein eigenes Fleisch und Blut doch. Wie konnte man seiner eigenen Tochter nur so etwas antun?

"Er ist zurück.", nuschelte ich atemlos.

"Wer ist zurück?", fragte er. Er kniete vor mir und hatte seine Hände auf meine Wangen gelegt, damit ich ihn ansah. Doch ich schaute eher durch ihn hindurch.

"Mein Vater."

"Was? Er war hier?" Ich nickte. Ohne aufzustehen, nahm er sein Handy und sprach mit irgendjemanden. Ich bekam nicht mit, mit wem. Aber David war alles andere als glücklich. Als er nach ein paar Minuten fertig war, widmete er sich wieder voll und ganz mir. "Willst du dich hinlegen?" Ich nickte wieder.

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht sprechen konnte, wenn ich es jetzt versuchte. Und ich war dankbar, dass ich es auch nicht musste.

David hockte sich wieder vor mich und winkelte meine Beine an, damit er mich hochheben konnte. Er trug mich mit Leichtigkeit die Treppen zu seinem Zimmer hoch. Aber in diesem Moment war es mir egal, dass er mich nicht in mein Zimmer brachte. In diesem Moment wollte ich nichts anders, als mich unter einer Decke verstecken und der Realität entkommen.

Er legte mich auf sein Bett und deckte mich mit seiner weichen Decke zu. "Ruh dich aus.", meint er und verschwand wieder.

Und das tat ich auch. Mit dem Geruch von Davids Parfüm in der Nase schlief ich ein.

~~~

Als ich aufwachte, tat mir alles weh. Meine Augen schmerzten und meine Muskeln brannten, als hätte ich ein schweres Ganzkörpertraining absolviert.

Keine Ahnung, wie spät es war. Ich hatte immer noch meine Klamotten von heute Nachmittag an. Nicht gerade gemütlich zum Schlafen. Doch dann kam mir die Begegnung mit meinem Vater wieder in den Kopf.

 Konnte ich das nicht einfach vergessen?

Letztendlich konnte ich mich dazu aufraffen, das gemütliche Bett zu verlassen. Ich wechselte aus meinen Jeans in eine gemütliche Leggings. Das hätte ich wahrscheinlich schon machen sollen, als ich nach Hause gekommen war.

Als ich einen Blick in den Badezimmerspiegel warf, erschrak ich. Ich sah aus wie eine Vogelscheuche. Meine Haare, die zuvor in einem Zopf waren, standen in jede erdenkliche Richtung ab. Meine Augen waren angeschwollen, dabei kann ich mich nicht daran erinnern, geweint zu haben. 

Ich sah einfach nur schrecklich aus.

Deswegen kämmte ich mir einmal durch die Haare, machte mir einen Dutt und wusch mir einmal durchs Gesicht. Es war bereits spät, also brauchte ich für heute nicht mehr tipptopp aussehen.

Mir stieß sofort der wunderschöne Duft von Essen in die Nase, als ich Davids Zimmer verließ und in den Flur trat, von dem ich den Wohnbereich sehen konnte. Nur die Küche nicht. 

Wer kochte denn was? Normalerweise machte ich das immer, deswegen hatte David keine Köchin angestellt.

Vorsichtig schlich ich die Treppe runter, denn jeder Schritt tat weh. Als ich einen Blick in die offene Küche erhaschen konnte, erblickte ich rosa Haare. Jess.

"Hey.", begrüßte ich sie, doch sie reagierte nicht. Ich näherte mich und tippte ihr auf die Schulter. Sie sprang auf und drehte sich gleichzeitig zu mir.

"Shit! Hast du mich erschreckt, Claire.", fluchte sie und packte sich auf ihr wahrscheinlich rasendes Herz. Ich musste mir ein kleines Grinsen verkneifen. Sie hatte mit Kopfhörern Musik gehört und mich deswegen nicht bemerkt. "Ich wollte dich nicht wecken, aber ohne Musik kochen, geht nun mal nicht."

Mit Musik machte Kochen gleich viel mehr Spaß, da stimmte ich ihr zu.

"Wo ist David?", fragte ich verhalten. Meine Stimme klang noch heiser vom Schlafen.

"Er hatte etwas zu erledigen und wollte danach einkaufen. Er hat mir auch erzählt, was passiert ist.", erklärte Jess und nahm mich prompt in den Arm. "Deswegen bin ich hier. Er wollte nicht, dass du allein bist, wenn du aufwachst und er noch nicht wieder da ist."

Mein Herz machte einen kleinen Sprung, als Jess das erwähnte. Machte er sich etwa Sorgen um mich?

"Da ist doch was zwischen euch passiert, oder?", hakte Jess nach. Obwohl wir uns erst seit ein paar Monaten kannte, konnte sie mich wie ein offenes Buch lesen. Deswegen war sie meine beste Freundin. 

Und weil ich nicht wirklich andere Freunde hatte.

"Was kochst du?", lenkte ich ab. David und ich hatten niemandem davon erzählt, so war es zu mindestens abgemacht. Also würde ich Jess auch nichts davon erzählen.

"Oh nein. Lenk nicht vom Thema ab, Fräulein."

"Wir haben ausgemacht, nicht darüber zu sprechen. Mit niemandem.", gestand ich und holte mir ein Glas Wasser. Mein Mund war ganz trocken von meinem Nickerchen.

"Ihr hattet Sex." Das war keine Frage. Das war eine Feststellung. Ich drehte mich zu Jess, die keine Miene verzog, während sie mich ansah. "Stimmt's?"

Ich hatte zwei Optionen; entweder ich verneine es, was sie mir wahrscheinlich eh nicht abkaufen würde, oder ich sagte ihr die Wahrheit und brach mein Versprechen. Ehrlich gesagt, war ich von beidem nicht ganz überzeugt.

"Wie kommst du da darauf?", fragte ich in der Hoffnung, sie würde das Thema einfach fallen lassen.

"Erstens wart ihr in fucking Hawaii, dem Paradies schlechthin. Ich weiß, was ich dir eingepackt habe und wenn du keine anderen Bikinis gekauft hast, hast du David diesen unglaublichen Körper gezeigt, mit dem du gesegnet wurdest. Ich habe auch nichts weiter von dir gehört, dass ihr euch gestritten habt oder sonst was. Du hast dich über nichts beschwert." Die Bikinis, die sie eingepackt hat, waren teilweise schon etwas gewagt.

"Das heißt doch noch lange nichts, Jess. Wir haben uns einfach besser kennengelernt. Wir verstehen uns gut."

"Daran zweifele ich auch nicht. Aber du hättest erleben sollen, wie aufgebracht David war. Er hat mich angerufen und irgendetwas vor sich hingeredet, ich konnte ihn kaum verstehen, so empört war er. Er wollte unbedingt, dass ich so schnell wie möglich herkomme, damit du nicht alleine hier bist, weil er plötzlich irgendetwas erledigen musste."

"Was hat das denn damit zu tun, ob wir Sex hatten oder nicht?"

"Ich möchte einfach nicht, dass du verletzt wirst, Claire. Wir wissen beide, wie David sein kann. Wir haben oft genug darüber geredet, was für ein Arsch er ist und was er dir schon alles an den Kopf geworfen hat."

So hatte ich mir das hier nicht vorgestellt. Ich hätte erwartet, dass Jess vor Freude Luftsprünge machen würde, wenn ich ihr von Hawaii erzähle. Ihr Verhalten wunderte mich. Aber ich war ihr dennoch dankbar, dass sie eine gute Freundin war.

"Danke, Jess." Ich nahm sie noch mal in den Arm. Das war gerade einfach das, was ich brauchte. "Ich weiß es zu schätzen, dass du dir Sorgen um mich machst. Aber David und ich waren beide betrunken und wissen, dass das ein Fehler war.", versicherte ich ihr, als unsere Umarmung endete.

Aber ich war mir nicht so sicher, ob das wirklich ein Fehler war. Oder besser gesagt, zwei Fehler.

"In Ordnung, ich vertraue dir. Aber ich werde ihm den Schwanz abhacken, wenn er dir wehtun sollte." Da war die Jess wieder, die ich so sehr liebte.

"Keine Sorge, Jess. Das war eine einmalige Sache. What happenes in Maui, stays in Maui. Versprich mir, dass du niemandem was davon sagst." Sie nickte, aber sie schien nicht ganz davon überzeugt zu sein.

"Niemandem was sagst?" Jetzt war ich diejenige, die vor Schreck aufsprang. David war zurück. Wie viel hat er von unserem Gespräch mitbekommen? Nur das Ende? Bitte, nur das Ende.

"Dass Claires Vater aufgetaucht ist.", antwortete Jess. Zum Glück. Ich wüsste nicht, was ich hätte sagen sollen.

David stellte die Einkaufstüten in seinen Händen auf dem Küchentresen ab und drehte sich zu uns.

"Wir haben nur darüber geredet, dass das niemand außer uns wissen soll. Auch nicht Grace.", fügte ich hinzu.

Bis zu diesem Moment hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht, ob ich Grace davon erzählen soll oder nicht. Ich versuchte einfach nur, diese Begegnung zu vergessen. Deswegen musste sie davon auch nichts wissen.

"Das sehe ich auch so. Ich hab vorhin etwas rum telefoniert und man wird sich um deinen Vater kümmern. Wenn du es nicht willst, dann wird er dich auch nicht mehr nerven.", erwähnte David.

"Das hast du also den ganzen Nachmittag gemacht.", schlussfolgerte Jess. David nickte und wand sich wieder zum Einkauf.

"Ich rieche, dass du gekocht hast, Jess. Danke dafür. Ich habe derweil für den Nachtisch und anderes Frustessen gesorgt.", verkündigte David und packte den Einkauf aus.

Er hatte alles besorgte, was man sich nur vorstellen konnte. Eis, unter anderem meine Lieblingssorte, verschiedene Arten von Chips, unzählige Tafeln Schokolade, Gummibärchen in jeder Sorte. Das war Traum eines jeden Kindes. Und meiner.

Hat er das alles nur für mich gemacht? Hat er sich nur für mich die Mühe gemacht, Leute zu beauftragen, mir meinen Vater vom Hals zu halten? Mir meine Lieblingssnacks zu besorgen?

~~~

Welche Ratschläge würdet ihr eurem vergangenen Ich geben?

Ich muss leider sagen, dass es gar nicht mehr so lange bis zum Ende ist 😢 Dann muss ich mich wohl bald an ein anderes Projekt setzen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro