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~ 22 ~

"Oh mein Gott!", quiekte Jess, "Die Zeremonie war so schön. Und der Kuss! Damn, Claire! Wusste gar nicht, dass du so was in dir hast." Sie lachte herzlich. Danke?

"Also war es überzeugend?" Ich brauchte gar nicht zu fragen. Es war überzeugend. Es fühlte sich überzeugend an. War das was Gutes?

"Scheiße, ja! Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, ihr werdet nicht die Finger voneinander lassen können in euren Flitterwochen. "

Flitterwochen. Das würde auch noch was werden. Ich war schon etwas gespannt drauf, zu wissen, was David so geplant hatte. Aber das würde noch dauern. Jetzt war erst mal die Begrüßung der Gäste angesagt. Wir hatten leider einen sehr voll und strengen Ablauf geplant. Warum noch mal?

Hand in Hand liefen David und ich durch den Garten, wo der Sektempfang stattfand. Ich wollte so etwas schon immer draußen haben. Und heute war das perfekte Wetter. Gott sei dank!

Ich dachte schon, dass bei der Trauung ganz viele unbekannte Leute waren. Aber hier gerade waren noch mehr. Wie konnte man so viele Menschen kennen? Oder kannte Davids Familie gar nicht alle? Egal!

Wir bedankten uns bei allen Leute für ihr Erscheinen. Ab und zu unterhielten wir uns für ein paar Minuten mit ihnen. Aber nicht lange, wir hatten ja noch einiges vor uns.

Etwa eine Stunde später war dann das Anschneiden der Hochzeitstorte angesagt. Das war wirklich der größte Streitpunkt bei der ganzen Planung der Hochzeit. David und ich wollten immer etwas Unterschiedliches. Es hat wirklich lange gedauert, bis wir etwas gefunden hatten, das uns beiden gefiel. Aber als ich die Torte dann sah, musste ich wirklich staunen.

Sie bestand aus fünf Etagen und hatte wunderschöne Verzierungen, die wie weiße Spitze aussahen. Zudem wurde sie passend zu dem Farbschema mit den Blumen geschmückt, die auch in meinem Blumenstrauß und in der Dekoration überall waren.

Ich nahm das geschmückte Messer neben der Torte in die Hand. Wir hatten uns dazu entschieden, die Torte gleichzeitig anzuschneiden. Was hieß hier eigentlich entschieden? Victoria hat das so beschlossen. Aber ich war einverstanden damit. Aber einen Punkt, den wir nicht abgesprochen haben, war, wer die Oberhand hatte.

David legte seine Hand auf meine, da ich das Messer hielt.

"Nein, nein, nein.", meinte ich und legte meine auf seine. Er schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an.

"Wirklich, Claire? Bist du dir da ganz sicher?", fragte er mich grinsend. Was war daran jetzt so witzig? Warum sollte ich denn nicht die Oberhand in unserer falschen Ehe haben. Nur weil er gerade Hosen trug, hieß das noch lange nicht, dass er in unserer lieblosen Beziehung auch die Hosen anhaben würde.

Als ich meine Hand wieder versuchte, auf seine zu legen, fingen ein paar Menschen an zu lachen. Schön, dass euch das so amüsierte.

"Mach' dich nicht zum Affen, Claire.", flüsterte David und arrangierte unsere Hände so, dass keiner die Oberhand hatte. So konnte man das auch machen.

Gemeinsam schnitten wir dann das unterste Stück des Kuchens an. Wir beide nahmen uns ein Stück von der angeschnittenen Torte in die Hand. Wir mussten uns gegenseitig füttern. Ich grinste David frech an. Ich wusste schon ganz genau, was ich machen würde. Das hatte ich mir von Anfang an vorgenommen.

Doch auch David grinste. Und so schmierten wir uns beide gleichzeitig die cremige Torte ins Gesicht. Jeder lachte mit uns. Na ja, jeder außer Victoria und Jess. Jess musste mein Make-up nämlich nachher wieder richten vor dem Fototermin. Ups.

Nach dem Kuchen Essen ging es dann auch schon mit dem nächsten Punkt auf unserer Agenda weiter. Fotos! Wie gesagt, half mir Jess, damit die Hochzeitsfotos kein Desaster wurden.

"Wie könnte ihr beide es denn bitte leugnen?!", fragte sie mich, als wir in kleines Badezimmer traten. Was sollte das denn heißen? "Ihr seht heute so unglaublich süß aus zusammen!" Ehm, danke?

"Ich glaube einfach, dass kommt wie von selbst an so einem Tag wie diesem." Ich musste leider zugeben, dass es mir heute wirklich leichter als gedacht fiel, das glückliche Paar zu spielen. Ging es David wohl auch so?

Jess gab mir einen Blick, der so viel heißen sollte wie 'Willst du mich eigentlich verarschen?'

~~~

Warum musste es denn bitte zwei Stunden dauern, Fotos zu machen? 

Nachdem reichlich Fotos von David und mir gemacht wurde vor jedem erdenklichen Hintergrund, der dieses wunderschöne Grundstück zu bieten hatte, waren dann die Fotos mit Trauzeugen und Familie dran. Es war einfach der Horror.

Aber jetzt war es endlich vorbei und es wurde immer später, also rückte das Abendessen auch immer näher.

Es war wirklich nicht einfach, die Braut auf einer Hochzeit zu sein. Ich starb hier fast vor Hunger! Das meiste vom Kuchen ging offensichtlich daneben und mehr hatte ich heute eigentlich auch noch nicht gegessen.

Aber bevor das Abendessen serviert wurde, waren Reden der Familie und Freunde angesagt und das Abendprogramm. Das konnte ja noch mal was werden.

Wir saßen im großen Ballsaal des Schlosses. Zum Glück konnten wir hier alles abhalten, weil es so ein schönes und auch großes Grundstück war. David, ich, unsere Familie und Trauzeugen saßen alle an einem länglichen Tisch mit Aussicht auf die Tanzfläche, wo die Reden gehalten wurden. Drumherum waren runde Tische für die restlichen Gäste aufgebaut.

Normalerweise würden die Brauteltern als erste ihr Ansprache halten. Aber da meine zum Glück nicht anwesend waren, musste das jemand anderes tun. Eigentlich war der Plan, dass Hannes anfing. Doch meine kleine Schwester machte ihm da einen Strich durch die Rechnung.

Sie stellte sich vor uns hin und bekam dann ein Mikrofon von den Technikern, die später auch für die perfekte Partybeleuchtung und Musik sorgen würden.

"Kann mich soweit jeder verstehen?", sprach sie etwas verlegen ins Mikrofon, "Ehm, ich bin ganz schlecht in so was. Victoria hatte mich gefragt, ob ich nicht die erste Rede halten wollte. Ganz ehrlich, ich hab Nein gesagt. Ich wollte ganz und gar nicht vor so vielen Menschen stehen und mein Herz ausschütten. Vor allem nicht als erste. Doch dann ist mir klar geworden, dass normalerweise immer die Brauteltern an dieser Stelle was sagen würden. Aber die sind nicht hier. Und ich habe es dann endlich hinter mir. Jetzt stehe ich also hier, als erste."

Grace hatte so ihre Probleme, vor vielen Leute zu reden. Aber das merkte man ihr gar nicht an! Sie wirkte so souverän und die Gäste schienen sie zu mögen.

"Ich wollte nur sagen, dass ich unglaublich stolz auf dich bin, Claire. Du bist nicht nur meine große Schwester. Du bist auch meine beste Freundin, Beschützerin und mein Vorbild. Du stellst alle anderen immer an erster Stelle, egal was du dafür in den Kauf nehmen musst. Ich weiß gar nicht, wie dankbar ich dir bin, für all die Dinge, die du mir ermöglicht hast, obwohl wir das normalerweise nie machen könnten. Du hast mein Wohl vor dein eigenes gestellt und dafür werde ich dir immer in der Schuld stehen. Du opferst so viel, nur damit ich ein normales Leben haben kann. Ich liebe dich so sehr, Claire. Und ich hoffe, dass es jetzt endlich für dich an der Zeit ist, an erste Stelle zu stehen und endlich ein glückliches Leben zu führen."

Mittlerweile war ich so sehr am Weinen, dass mein Make-up wahrscheinlich gar nicht mehr zu retten war. Aber auch Grace verdrückte die eine oder andere Träne. Das war doch erst der Anfang! Sie atmete einmal tief durch, bevor sie weiter sprach und sich zu David drehte.

"David. Ich mag zwar noch jung und auch recht klein sein. Aber lass dir sagen, wenn du meiner großen Schwester wehtust, dann kannst du was erleben. Das meine ich ernst. Sie hat ein glückliches Leben verdient und ich erwarte nichts anders von dir, als ihr das zu bieten. Oh und nennt euer Erstgeborenes bitte nach mir." Grace! Jeder fing plötzlich an, zu lachen. Selbst David musste sich ein Grinsen verkneifen. "Auf meine große Schwester und meinen neuen, großen Bruder!"

Grace übergab das Mikrofon nun an Hannes weiter, denn er war jetzt an der Reihe. Mittlerweile hatte er sein Jackett ausgezogen, denn die Hitze war ein kleiner Nachteil einer Sommerhochzeit. Aber die Fotos waren ja zum Glück schon alle gemacht und David hatte als Bräutigam bereits sein Jackett abgelegt, was allen anderen Männern dasselbe erlaubte.

"Ich kenne Claire schon seit sie ein kleines Baby war. Victoria, ich und Claires Eltern haben immer rum gespaßt, dass die beiden mal heiraten würden. Sie waren immer nur am Zanken. Auf jeder Feier, bei jedem Treffen. Es gab immer nur Stress. Aber was sich liebt, das neckt sich, nicht wahr? Claire. Du warst schon immer wie eine Tochter für mich. Und ich bin so dankbar, dass heute der Tag gekommen ist, an dem du wirklich meine Tochter geworden bist. Auf Claire und David!" Hannes hob sein Glas in die Höhe und nahm einen Schluck. Jeder folgte seiner Geste.

Ich musste zugeben, dass die Rede schon ein wenig süß war. Aber andererseits wusste Hannes, dass David und ich mal heiraten würden, weil sie es so vereinbart hatten. Nicht, weil wir unser so sehr liebten. Wenigstens konnte ich mich so von Grace' Ansprache erholen.

Hannes übergab seiner Frau das Mikrofon, denn jetzt war Victoria an der Reihe.

"Diese beiden. Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll. Hannes hatte wirklich recht, als er meinte, dass die beiden sich nur in den Haaren hatten. Und das ist heute auch noch so! Bin ich froh, wenn ich die beiden aus dem Haus habe." Jeder musste dabei lachen. "Claires Mutter und ich haben diese Hochzeit geplant, da waren die beiden noch in den Windeln. Ich bin so froh, dass dieser Tag heute endlich gekommen ist. Endlich habe ich eine wunderschöne, schlaue Tochter und nicht nur einen erfolgreichen Sohn. Auf Claire und David!" Auch sie hob ihr Glas und jeder folgte ihrer Geste erneut.

Jetzt war Davids Moment. Ich hatte mich gegen eine Rede entschieden, einfach weil ich mich nicht wohlfühlte, vor so vielen Menschen zu reden. Vor allem über so etwas. Das fühlte sich einfach falsch an. Aber Victoria war damit einverstanden. Diese Hochzeit war nun mal ein wenig anders, als andere. In vielerlei Hinsicht.

"Erst mal bedanke ich mich bei jedem, der heute hier ist. Das bedeutet Claire und mir sehr viel. Ich wusste immer, dass dieser Tag einmal kommen würde. Als ich am Schreiben dieser Rede saß und einmal nicht weiterkam, habe ich mich mit meiner Mutter hingesetzt. Sie hat mir von früher erzählt. Wie ich Claire immer geärgert habe und wie genervt sie dann immer war. Aber da war eine Sache, an die ich mich nicht erinnern konnte. Wir waren auf einer dieser Veranstaltungen, zu denen wir immer geschleppt wurden. Das Highlight solcher Veranstaltungen war für mich immer, wenn ich Claire sah und eine Chance hatte, sie zu ärgern. Sie bekommt immer diese Falte zwischen den Augenbrauen, wenn sie genervt war." Warte, wirklich? Ich sah zu Grace rüber und sie nickte nur.

"Das war immer so unglaublich süß! Jedenfalls meinte meine Mutter dann, dass ich später an einem dieser Abende im Auto nur von Claire geredet hätte. 'Ich werde sie später mal heiraten' hatte ich gesagt. Wenn ich meinem neunjährigen ich doch nur sagen könnte, wie recht er doch hatte." Er drehte sie zu mir und schaute mir in die Augen. "Auf meine wunderschöne Frau und unser gemeinsames Leben. Ich liebe dich, Claire." Das war das erste Mal, dass ich ihn das sagen hörte. 

Und in diesem Moment kaufte ich ihm das auch komplett ab.

Ich grinste ihn an und versteckte mein Gesicht in meinen Händen, weil ich 'ja so gerührt und beschämt' von seiner Rede war.

Und das war die letzte Rede fürs Erste. Gott sei Dank! Ich war immer noch am Verhungern! David rief zum Abendprogramm auf und damit rückte das Abendessen wieder ein Stück näher.

Aber diese Ansprachen würden mich heute Nacht ganz sicher wachhalten. Aber vorher würde ich noch richtig die Sau raus lassen! Ich brauchte jetzt definitiv erst mal etwas Alkoholisches. Auch wenn noch ein paar Punkte auf unserer Agenda standen.

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Was ist eure größte Angst?

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