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3 | weltenwolke

Meine lange Abwesenheit möchte ich heute mit folgendem Werk beenden 

"Die Chroniken von Andaro I – Hexenzorn" 

von weltenwolke

Hier auf Wattpad noch unter "Die Aquerra Chroniken" unterwegs.

Da sie ihre Geschichte für einen Wettbewerb vom DTV Verlag eingereicht hat, wollte ich etwas intensiver auf alles eingehen. Sie hatte erwähnt, dass auf Sweek eine etwas neuere Version zu finden ist und es zu 85% der gleiche Inhalt sei. Ich habe den Fehler gemacht nicht gleich zu vergleichen, denn offensichtlich habe ich mit einer alten, abgespeckten Version gearbeitet. Und das macht mich fuchsteufelswild. Ich stecke Stunden in dieses Projekt und verschwende sie dann an etwas, dass so eh schon nicht mehr existiert oder schon längst verfallen ist.

Aber gut, hier bekommst du deine Beratung anhand dessen, was du mir gegeben hast. Ein Bäcker kann nur mit den Zutaten backen, die ihm zur Verfügung stehen. 

Mein erster Eindruck war eigentlich recht positiv. Die Geschichte wirkte von der ganzen Aufmachung her qualitativ und lädt dazu ein, einen Blick zwischen die Seiten zu werfen.

Der Titel ist ein recht durchschnittlicher Fantasytitel. Wir finden für die Reihe hier die Bezeichnung Chroniken wider (was viele Fantasyromane verwenden, ja, ich auch) und im Untertitel dann einen Hinweis auf die Ereignisse des Buches. Das ist auch alles gut so. Das Cover ist wirklich hübsch, was kann man auch anderes von Muffinsblood erwarten? Wobei mir die neuere Variante noch ein kleines wenig mehr zusagt, also die schwarze Variante. Es passt zum Genre. Pluspunkte bekommst du von mir für die korrekte Nennung des Covermakers, was ich nicht so mag, sind Sticker auf dem Cover. (Ausnahme mach ich echt nur bei den Wattys-Stickern.) Die Leseempfehlung und weitere Awards sind nicht nötig (man könnte sie natürlich in ein Extra-Kapitel packen) aber verständlicherweise sollen sie dem Betrachter sofort ins Auge stechen und du übertreibst es hier auch nicht. Ähnliche Aufzählung gibt es auch bei verlegten Büchern, also kein Negativpunkt!

Dein Klappentext ist ok. An sich ist er ordentlich und übersichtlich und fasst die Ausgangssituation gut zusammen ohne das Ende zu spoilern oder den Hauptkonflikt aufzulösen. Hier wird gut angeteasert und es gibt keine nervigen Fragen wie „Werden sie es schaffen?"; „Kann ihre Liebe halten?" etc.

Die Kapitel haben auf den ersten Blick eine durchschnittliche Wattpadlänge. Den Titeln kann man entnehmen, dass du einige Kapitel sogar noch einmal geteilt hast. Es gibt keine sichtbaren POVs oder Sichtwechsel die angekündigt werden und auch keine vier Seiten lange Autorenanmerkungen.

Alles in allem macht deine Geschichte also einen soliden und smoothen Eindruck. Etwas, das ich über kurz oder lang auch ohne deine Anmeldung hier gelesen hätte. 


Bei der genaueren Betrachtung fallen mir dann einige Dinge auf, die anzumerken sind (oh Wunder, warum meldet man sich sonst hier an?) und leider auch einiges, dass mir negativ aufstößt. Denn wenn ich ehrlich bin, war ich froh, als die von mir gesetzten 10 Kapitel vorbei waren. Meine Augen schmerzten mir schon vom verdrehen und das ein oder andere Mal musste ich frustriert deine Geschichte zur Seite legen.

Hexenzorn ist nicht durchgehend katastrophal oder schlecht, aber gerade die Punkte, die auffallen, sind so intensiv, dass sie leider viel vom Leseerlebnis zerstören.

Ich habe in der gesamten Zeit übrigens den Prolog vergessen. Ich kann ihn aktuell überhaupt nicht einordnen, also was er mit der Geschichte zu tun hatte, aber er war gut geschrieben. 

Schreibstil

Fangen wir bei deinem Schreibstil an. Man merkt, dass du mit Worten kannst. Besonders der Anfang der Geschichte ist malerisch schön, man kann die Worte vor dem inneren Auge schon fast zu Bildern wachsen sehen und du verbindest viele Gefühle miteinander: Was deine Charaktere sehen, fühlen, hören und denken. Dadurch wirkt es realer, greifbarer, nachvollziehbarer.

Zudem schreibst du flüssig. Man fällt eigentlich kaum aus der Geschichte raus und denkt sich ‚Hä?' oder muss groß grübeln. Auch sind deine Rechtschreibung und Grammatik in bester Ordnung (das merke ich eigentlich nur an, weil das hier auf Wattpad leider nicht Standard ist.) nur in einigen Kapiteln hat Wattpad dir die Formatierung zerschossen. Das sieht man gut daran, da es Absatzweise Leerzeichen gefressen hat und dann in kurzen Abständen immer zwei Worte aneinander standen. Und du hast anfangs schon 'Andaro' im Text stehen und später dann noch Aquerra!

Leider fällt dieses malerische schnell ab, vermutlich hast du die ersten Kapitel schon deutlich öfter überarbeitet als den Rest? Anders kann ich mir das nicht erklären, dass du dir in den ersten 4-5 Kapitel wirklich Zeit nimmst und schön umschreibst und kaum bist du bei Muriel angekommen wirkt es gehetzt, zu kurz gekommen.

Kapitel

Hier ist es ein bunter Mix. Teilweise sind die Kapitel von Länge und Aufbau vollkommen in Ordnung, teilweise sind sie einfach zu kurz aufgeteilt. Als Beispiele fallen mir hier „Der Bauernkönig" und „Keine Gegenwehr" ein. Eine kleine Regel zum merken vielleicht: Kapitel zwischen 1000 und 2000 Worten werden hier auf Wattpad gut gelesen. Alles darüber ist vielen zu lang, alles darunter frisst einfach Qualität.

Inhaltlich schwankt es dadurch sehr. Die Anfangskapitel (noch mal mehr auf Sweek) sind sehr ausführlich und fangen mich als Leser ein, und dann kaum dass die Kinder bei Muriel ankommen rennst du durch den Plot, als sei eine blamable blindwütige Bande von Brüllaffen hinter dir her. Gäbe es hier Noten, würde ich einige Kapitel mit soliden 2-en bewerten und andere nur noch mit nett gemeinden 4-.

Charaktere

An und für sich habe ich in den ersten 10 Kapiteln noch nicht viele Charaktere kennengelernt, von der im Klappentext erwähnten Gruppe fehlen mir auch noch zwei.

Man merkt deinen Versuch, jeden Charakter individuell zu gestalten und jeder bekommt seine Eigenschaften, du versuchst sie auch im Dialog unterschiedlich und einzigartig zu gestalten, dass gelingt dir aber noch nicht wirklich. Würdest du weglassen, wer spricht, könnte man das noch nicht wirklich unterscheiden.

Alles in allem bedienst du in den ersten Kapiteln jedoch schon Genretypische Figuren:

• gütiger König, starke aber sanfte Königin, genervte und gelangweilte Prinzessin

• strenge und respekteinflößende Hexe/Großmutter, leidende und aufopfernde Mutter, liebliche kleine Schwester, frecher aber lieber kleiner Bruder, erwachsene und abenteuerlustige Protagonistin die sich beweisen will

Ich habe deine Charaktere für mich in drei Kategorien aufgeteilt: (diese sind nicht wertend gemeint. Es ist, wie ich persönlich auf die Personen reagiere)

Gefällt mir: Coranna, top – Muriel, eher positiv – drei Schwestern, absolut top

Sehe ich neutral: Miriam – Charlie – Jessica, meh

Gefällt mir nicht: Missy - Nico, gosh – Nissa, go away

Und alle anderen Charaktere wie Oriel und sein Berater kann ich aktuell einfach nicht wirklich einschätzen. Er wirkt wie der typische böse König.

Die drei Schwestern

Diese Charaktere hast du interessant gestaltet und sie erinnern mich sehr an die drei Moiren aus der griechischen Mythologie. Sie können sozusagen das ‚Schicksal' der Personen aus Andaro sehen, ihnen voraussagen, welche Berufung sie einschlagen sollten und eine ‚Warnung' mitgeben, die erst zum richtigen Zeitpunkt Sinn ergibt. Sie sind sozusagen die Arbeitsvermittler von Andaro, wenn ich das richtig verstanden habe.

Leider sehe ich hier ein oder zwei Knackpunkte. Erst einmal bin ich kein großer Fan von festgelegten Wegen und Schicksalen. Besonders nicht, wenn es bereits im Kindesalter festgelegt wird. Menschen verändern sich, wachsen aus dem was sie erleben und müssen sich erst formen. Große Schläge wie Tod, Krankheit und Verlust können einen absolut aus der Bahn werfen oder auf völlig neue Pfade lenken. Das System jemanden also als Kind schon in eine Rolle zu zwängen... meh.

Das zweite was mich hieran stört ist dieser Rat, den jeder noch bekommt. Jessice, Nico und Charlie können vielleicht damit etwas anfangen. Sie können sich sowas merken und müssen nicht noch Jahre oder Jahrzehnte warten, bis diese Dinge eintreten. (Ok, das sind Vermutungen aber sein wir mal ehrlich, ist es nicht immer so?) Aber was sollen Kinder im Alter von 5,6 Jahren damit anfangen? Die meisten werden nicht einmal groß begreifen, was es mit diesem ganzen System auf sich hat, sich geschweige denn an diese Worte erinnern.

Muriel

Er ist mein bislang zweiliebster Charakter, nach Coranna. Er ist ein einfacher Mann, durch Schicksal auf den Thron gehoben, nicht durch Blut. Wodurch auch der ein oder andere Konflikt entsteht und das mag ich! Ursache und Wirkung, Ursache und Wirkung. Auf eine Aktion folgt eine Reaktion. Zudem ist er ein freundlicher Mann, der sich gleich sehr privat der Familie Jaeger zeigt und sie herzlich empfängt.

Missy

Dieser Charakter stößt mir nicht wirklich gut auf. Ich weiß nicht wirklich was es ist, aber sie wirkt so... gestellt? Hier, wir brauchen eine sanfte aber starke Frau für den König und das drücken wir so aus, dass sie wunderschön ist! Sie hat für eine Frau zwar recht muskulöse Arme (ernsthaft, was soll diese Anmerkung? Schau dir bitte mal Frauen an. Oder Menschen. Es gibt uns in allen Ausführungen und Größen, in allen Formen und Farben und jeder ist für sich schön und gut. Frauen können zierlich sein, Männer aber auch. Frauen können stark sein, Männer aber auch. Frauen können sichtbare Muskeln haben – das nimmt ihnen keinen Funken ihrer Schönheit! Bitte... tu sowas nicht.) aber sie entspricht genau dem Bild einer Königin!

Nissa

Dieses Gör (pardon me) möchte ich am liebsten vom Turm steigen. Sie ist der Inbegriff dessen, was an Fantasyliteratur momentan so falsch läuft. Ein verwöhntes Prinzesschen, dem ja SO! LANGWEILIG! ist und die ja SO! GENERVT! von allem ist. Und natürlich müssen ALLE nach ihrer Nase tanzen und ihre Pläne sind ja SO! TOLL! und SO! UNFEHLBAR!

Coranna

Kann diese Frau mich bitte adoptieren? Hell yeah, sie ist klasse. Ihr Charakter ist klasse. Sie ist eine starke, unabhängige Frau die durch den Verlust ihrer Tochter, ihres Schwiegersohnes und ihrer Enkel über die Jahre verbittert ist aber dennoch Größe und Eleganz ausstrahlt. Dennoch weiß sie, den richtigen Stellen Respekt zu zollen (drei Schwestern) ist aber ansonsten nicht auf den Mund gefallen und weiß um die besondere Stellung ihrer Familie durch besondere Gaben.

Miriam

Sie ist ein neutraler Charakter, man erfährt noch recht wenig. Sie ist eine liebevolle und aufopfernde Mutter gewesen, die über den Verlust ihres Mannes (Ist er fortgegangen, gestorben, verbannt, entführt? Das erfahren wir noch nicht) nicht wirklich hinwegkommt aber dennoch versucht ihren Kindern eine heile und intakte Familie zu bescheren. Sie liebt ihre Kinder alle gleich viel und versucht ihnen den Rücken zu stärken.

Charlie

Sie ist eine typische kleine Schwester. Ruhig, zurückhaltend, lieb und geduldsam. Sie hat noch nicht viel Screentime bekommen und scheint recht schnell aus der aktiven Gruppe gekickt zu werden. Jedenfalls ist sie zunächst kein Teil von der kleinen Gruppe um Prinzessin von und zu hochnäsig Nissa. Ihr wird die Berufung der Hexe zuteil und man merkt schnell, dass ihr dieses Schicksal missfällt, vorallem, nachdem Coranna persönlich die Ausbildung übernehem will. Charlie kommt eher nach ihrer Mutter, eine Heilerin, und fürchtet sich etwas, eine böse verbitterte Hexe zu werden.

Nico

Ja was soll ich zu Nico sagen außer... bitte nicht. Sein Charakter und handeln schreit förmlich nach Drama und Augenverdrehen. Er hat von allem am wenigsten Ahnung von Andaro – seiner eigentlichen Heimat. Glaubt zunächst nicht am Magie und tritt natürlich dann in die Fußstapfen seines Vaters. Mit Nissa gibt es gleich eine ‚viel zu nah und OMG EIN MÄDCHEN SIE HAT BRÜSTE AAAAAHHHH' Szene und dann eine ‚Ich weiß zwar nicht was hier vor sich geht – ABER ICH MACHE JETZT EINEN AUF HELDEN UND SCHWÖRE, ICH KÄMPFE FÜR MEINE HEIMAT' Ansprache. Äh...ja. Nein.

Jessica

Sie ist unsere typische Prota. Die große Schwester, die natürlich alles über ihre Heimat gelernt hat,was ihr zwischen die Finger kam und dann merkt, dass sie doch gar nicht so viel weiß, wie sie eigentlich gedacht hatte. Sie wird laufend enttäuscht (oh no warum ist meine kleine Schwester nur so magisch begabt und ich nicht, oh no warum hat mein kleiner Bruder nur so eine starke Verbindung zu unserem Vater er kann sich doch nicht mal an ihn erinnern, oh no warum bin ich nur Botin) und möchte doch eigentlich nur Abenteuer erleben und sich beweisen! Passt ja, dass da plötzlich Nissa auftaucht und sie in eines zieht!    

Plot

Dein Plot ist durchwachsen. Ich kann den Grundgedanken dahinter erahnen und vermuten, in welche Richtung das gehen soll aber die Umsetzung schon am Anfang schwächelt so sehr, dass ich als Leser recht schnell das Interesse verliere und nicht wirklich wissen möchte, wie es weitergeht. Du hast dein ‚Kinder kommen in eine magische Welt' etwas abgeändert, aber es bleibt doch relativ gleich, da selbst Jessica, die als einzige wenigstens etwas weiß, schnell merkt, dass all ihr Wissen nicht genug ist. Dann haben wir einen ersten Disput zwischen den Königen, wo sich die Chance bietet, alles ins Rollen zu bringen. 

Alles in allem hat der Anfang mehr dünne als solide Momente, dünnes Eis auf dem man bei genauerem Hinsehen schnell einbricht. Angefangen bei Nissa als fleischgewordene Deus Ex Machina, deren einzige Motivation ‚Mir ist langweilig' zu sein scheint. 

Ich wäre gespannt, wie sich das Abenteuer entwickelt, wer dazu kommt und wie weit die Gruppe von der ursprünglichen Quest abkommt und in einen Strudel aus Schicksal, Zufällen und eigenen Entscheidungen gesogen wird. Aber leider habe ich zu sehr das Gefühl, hier in einer plotdriven Geschichte festzustecken (es passiert, weil es so geschrieben steht, nicht weil die Handlung der Charaktere dies so nach sich zieht) als mich weiter drauf einlassen zu wollen. 

Auffälligkeiten

So, nun sind wir an der Stelle angekommen, an der ich dir zeige, was mir so aufgefallen sind. Es sind positive Dinge, aber auch Momente, die mich als Leser teilweise sehr gestört haben.

Ich möchte hier noch einmal deinen malerischen Schreibstil betonen. Anfangs war es wirklich angenehm und schön zu lesen, man hat die Mühe und Arbeit förmlich gespürt, die dahintersteckte und die Liebe gesehen, die in deinen Wort lebt. Dieses Gefühl schwächte sich leider sehr rasch ab. Auf Sweek hast du es schon deutlich weiter nach hinten zögern können und ich stelle jetzt einfach mal die Behauptung auf, es kommt durch Überarbeitungen. (Was ja auch völlig in Ordnung ist. Erst die Idee, dann die Skizze und dann kannst du anfangen Farbschicht für Farbschicht aufzutragen.)

Du hast leider einiges an Infodump in deiner Geschichte. Diesem Problem sehen sich viele Personen gegenüber, die Fantasy schreiben. Man hat eine Welt, die man natürlich dem Leser näher bringen möchte – Eigenschaften, Religionen, Systeme, Völker und so viel mehr. Deswegen bedienen sich viele so gerne des „Kinder in einer neuen Welt" Schemas. Denn so können sie den Figuren wie dem Leser gleichermaßen neue Informationen bieten.

Was du leider tust ist stumpf Infos erzählen (sie Jessica denken lassen) ohne einen wirklichen Mehrwert zu haben. Viele Sachen sind für den Moment uninteressant und unwichtig und wenn wir dann zu einer Stelle kommen, an der es wichtig wäre, sind diese Infos schon wieder vergessen.

Die Art und Weise wie du die Begegnung mit dem ‚Bauernkönig' gestaltest wirkt auf den ersten Blick passend zu diesem Mann, der selbst ein einfaches Mensch mal war und jetzt ein König. Auf den zweiten Blick wirkt es einfach nur seltsam, dass er so vertraut mit der Familie Jaeger spricht und auch, dass Missy und Nissa sich dem so anschließen. Zumindest Nissa hat kurz darauf ihren ‚Ich bin hier die Prinzessin und ihr habt mir zu gehorchen!' Moment, der durch die vorangegangene Situation aber eher komisch wirkt.

Alles ab dem Angriff auf dem Turm ist so ... seltsam.

Nissa die sich schnell mal umziehen geht, als einfach das Kleid überzustülpen, wenn sie schon die Klamotten drunter hat. Missy, die ihre Tochter einfach gewähren lässt. Die Menschen, die evakuiert werden und natürlich sind es nur die Frauen und Kinder, die hysterisch sind und weinen. Weil das machen Frauen ja, das können sie ja nur. Hysterisch sein und weinen. Echte Männer machen das nicht. Echte Männer sind Kerle, die sind stark und zeigen keine Schwäche! Und natürlich fallen nur Frauen in Ohnmacht weil sie so hysterisch schreien! Weil das passiert ja nur Frauen, dass sie vor Angst in Ohnmacht fallen.

Ich muss es leider so benennen: Du bist auf dem besten Wege echten Sexismus in deine Geschichte einzubauen. Starke Arme die zum Glück aber noch weiblich wirken können, Frauen die hysterisch schreien und in Ohnmacht fallen während den Menners das nicht passiert. Pass auf, was für Bilder zu vermittelst.

Nissa. Sie ist derzeit das größte Problem, dass ich sehe. Wenn etwas in einer Geschichte passiert, was eigentlich nicht passieren könnte, wenn keine übernatürliche Kraft eingreift, dann nennt man das Deus Ex Machina. In den meisten Geschichten ist das dann ein Gott oder Schicksal etc der schreit ‚ABER AM HEUTIGEN TAGE SOLL NIEMAND GESTORBEN SEIN'. (ja ich gucke dich an, Tarean. Du hast meine Gefühle gefickt und bist dann einfach abgezischt ohne zu kuscheln!)

Nissa ist hier da, um alles ins Rollen zu bringen. Und ihre Motivation ist die Langeweile. Wie, in Gottes Namen, kann einer Person diesen Alters in einer Welt voller Magie und Technik, voller verschiedener Völker und Wesen, in der GÖTTER existieren... langweilig sein? Jedenfalls packt sie Jessica und Nico im wahrsten Sinne am Kragen und zieht sie mit sich. Wir bekommen einen obligatorischen ‚OMG MÄDCHEN' Moment zwischen ihr und Nico, die bereits erwähnte ‚ABER ICH WERDE KÄMPFEN' Ansprache und dann... ja.

Ich würde ja nur zu gerne wissen, was du bei folgender Situation gedacht hast:

Da ist Turm von König A der gerade von König B angegriffen wird. Um den Turm steht Armee B und errichtet Zeltlager. Das ist an sich schon nicht die klügste Idee, wenn König A über einen Hofmagier etc verfügt. Weißt du warum Hühner auf Standen sitzen und darunter niemand? Weil sie sich sonst gegenseitig ankacken würden.

Jedenfalls: Armee B ignoriert drei Kinder, die aus einem Geheimgang auftauchen. Armee B sieht sie zwar, denkt sich aber: ‚Ach, sind ja nur paar Kiddies yo'

Kinder rennen durch Armee B durch und kommen zum Zelt von König B. Kinder wundern sich, warum plötzlich Soldaten B in den Weg treten und Kinder A nicht zu König B durchlassen wollen. (Merkst du es langsam selbst?)

Prinzessin A so: LOL ICH BIN DIE PRINZESSIN LASST MICH DURCH!

Kinder A kommen zu König B und Prinzessin bietet Handel an. Prota Jessica denkt sich plötzlich so: ‚Hm, wenn das hier schelcht läuft enden wir sicher als Gefangene, Mist!' und ich als Leser denke mir so... "wat? Ihr werdet hundertpro als Gefangene enden, der hat gerade Krieg erklärt??? Ihr seid Leute seines Feindes??? Der wäre dumm, wenn er euch laufen lässt????"

Naja. Also Prinzessin macht einen Handel aus, den König B natürlich annimmt. (Ich finde Person und wenn nicht, werde ich eure Dienerin!) Dann... dürfen sie gehen.

Hier endet dann auch das für mich zehnte Kapitel und ehrlich gesagt bin ich etwas fertig mit den Nerven. Besonders in den letzten Szenen ist in meinen Augen so viel falsch und unlogisch, dass ich auf dieser Ausgangssituation gar nicht weiterwissen möchte, wie es weitergeht. Wenn Nissa als lebende Deus Ex Machina dabei ist... ja dann wird das ziemlich langweilig?

Natürlich kann ich mich an dieser Stelle absolut täuschen und du bringst jetzt Plottwist auf Heldenlevel ins Spiel und hebst deine Geschichte auf ein völlig neues Niveau. Nur leider, werde ich das nicht erfahren. 

Ein paar Dinge, die dir vielleicht und hoffentlich helfen:

Traue dich, Informationen aktiv einzubauen. Lass deine Charaktere richtig darüber reden, nutze doch, dass Charlie und Nico kaum etwas wissen, um es ihnen von Jessica erklären zu lassen. Das hätte sich z.B. super mit der Szene angeboten, wo sie über den ‚Bauernkönig' nachdenkt!

Überarbeite UNBEDINGT Nissa als Charakter! Sie ist in der Form, in der sie hier aktuell existiert ein totaler Killer. Sie tötet die Stimmung, sie tötet die Spannung, sie tötet deine Geschichte.

Überlege, was für Rollenbilder und Klischees du einbaust und verwendest. Versuche zu sehen, was du mit deinen Worten über- und vermittelst. Du möchtest deine Geschichte verlegt haben, sie Lesern zugänglich machen. Jede Geschichte, jede Story, jeden Satz den wir lesen kann uns beeinflussen.

Fülle deine Kapitel aktiver: Teile sie nicht unnötig und habe ruhig eine abschließende Handlung pro Kapitel. (Für dich. Auf Wattpad kannst du sie immer noch teilen.)

Wende dich von Deus Ex Machina ab, von ‚Das passiert, weil es hier so steht, dass es passiert' – lass deine Charaktere die Geschichte leben, erleben und nicht nur ihren Text ablesen, der so im Skript steht.

Bitte, arbeite an deiner Logik! Besonders der Abschnitt mit der Armee hat mich so zum Lachen gebracht, weil es ungewollt komisch war. Ich stelle mir das wie in einem Videospiel vor: Stülpe der Wache von hinten einen Helm über den Kopf und du kannst die Apokalypse herbeiführen und sie fragt nur ganz gelangweilt ‚Was war das? Oh, schien nur der Wind gewesen zu sein.' 

Ja, wie ist denn nun mein Fazit?

„Die Chroniken von Andaro – Hexenzorn" ist keine furchtbare Geschichte. Aber sie hat durchaus ihre Schwächen und Schwachstellen. Für Leser wie mich, die sehr auf Logik bedacht sind (Ja! Auch in einer Fantasywelt!!) stoßen einige Szenen und Charaktere zu sauer auf. Man sieht aber deutlich das Potential, es muss jetzt nur noch hervorgekitzelt werden. Aktuell erscheint mir die Geschichte halb fertig, halb ausgearbeitet, halb überarbeitet. Wir haben malerisch schöne Szenen auf der einen, und schwachen Wackelpudding auf der anderen Seite.

Ich bin jedoch guten Mutes, dass mit den richtigen Handgriffen eine solide und angenehme Fantasygeschichte daraus wird, die ihren Weg durchaus auch in die Regale der aktuellen Fantasyliteratur von Verlagen wie Piper finden kann. 

~ Marie

Hallo Leute! Nach... sieben Stunden? Acht? Bin ich nun wieder da mit einer neuen Beratung! Ich möchte mich entschuldigen, wenn ich zuweilen etwas frustriert wirke. Ich finde es immer schade, wenn potentiell wunderbare Geschichte durch so Kleinigkeiten wie Logik zerhauen werden.

Diese Beratung hat im übrigen 3400 Wörter.... das ist fast ein durchschnittliches Kapitel in meinen Roman. 

Wo wir das schon erwähnen... ich würde mich freuen, wenn ein paar von euch sich auf meinen Account mondnebelfuchs verirren würden, und vielleicht Spaß an meinen Geschichten dort finden! Ich arbeite in Hochtouren an meiner derzeitigen Fantasygeschichte "Das zweite Licht" und vielleicht ist sie ja was für euch? Ansonsten schaut auch mal bei IFindYourPlotholes vorbei, sie schreibt derzeit auch aktuell an einer fantastischen Geschichte mit dem Titel "Die Königin der Bestien" . Das sind unter andere zwei Gründe, warum es hier seeeehr lange gedauert hat, bis es weiterging. Ich schreibe und lese halt andere Dinge :D

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