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1 | Daydreamdrug

Willkommen zu meiner ersten (neuen) Buchberatung.

In den letzten Tagen lag mein Augenmerk unter anderem auf

"Chroniken der Zeit (I) - Alte Schuld"

von DayDreamDrug


Auch ohne deine Anfrage lag deine Geschichte bereits seit einiger Zeit auf meinem "Noch zu lesen" Stapel. Mit vielen anderen Büchern. Sie sind alle schon sehr traurig (und eingestaubt). Ich konnte in der Zeit beobachten, wie nicht nur das Aussehen, sondern auch Titel etc sich bei deiner Geschichte geändert haben und du sehr aktiv daran arbeitest. Wie ich mitbekommen habe, möchtest du das Manuskript gerade verlagsfertig machen und hast, neben mir, in naher Vergangenheit auch schon z.B. Roiben angefragt und kräftig von mockingbird1801 Hilfe bekommen. 

Nun aber zu meinem Eindruck und Gedanken. Gelesen habe ich bis einschließlich Kapitel 5.

(Für alle Leser: Diese Beratung wird für euch natürlich Spoiler enthalten.)

Mein erster Eindruck deiner Geschichte ist sehr positiv. 

Nicht nur, dass ich dein Cover vergöttere, auch die Gestaltung innerhalb der Kapitel ist sehr ansprechend. Du hast passende Header zu jedem Kapitel, beginnst sie mit verschiedenen Zitaten (ob einem das nun zusagt ist Geschmackssache, ich finde die Idee schön, lese mir aber meistens die Zitate nicht mehr durch.) und hast als Abtrennung eine schöne Illustration einer Uhr. Hier kommt optisch definitiv schon echtes Buchgefühl auf!

Deine Kapitel haben ansprechende Längen und sind bislang in sich geschlossen, d.h. sie erzählen für sich geschlossene Handlungskreise. Wattpad gibt mir pro Kapitel eine Lesezeit von durchschnittlich ca. 30 Minuten vor. Beim groben durchblättern fiel mir bislang auch kein einziger POV-Wechsel ins Auge, was ich doch sehr begrüße. Sollte doch mal einer Auftauchen, dürfte sich das aber kaum auf das Leseerlebnis auswirken, da es dann vermutlich bestimmt und genau eingesetzt wurde.

Am Ende der Geschichte finden sich Anhänge, die noch einmal genauer auf gewisse historische Geschehnisse eingehen und dem Leser helfen sollen. Die Idee finde ich sehr angenehm und begrüße sowas sehr!

Dein Klappentext ist, bis auf ein zwei Stellen, ansprechend. Er umreißt den Plot grob und gibt uns eine Aussicht auf das, was uns erwartet: Zeitreisen, vermutlich Intrigen und Reibereien von Jennifer und Jonathan.

Wie bereits gesagt: Deine Geschichte stand auch ohne deine Anfrage auf meiner To-Read Liste, denn der erste Eindruck ist positiv und reizt, in die Geschehnisse einzutauchen.

Bei der genaueren Betrachtung fallen mir dann allerdings nicht wenig Dinge auf, die sich doch als störend und unstimmig erweisen und mich leider dazu zwangen, diesen Text nach bereits 5 gelesenen Kapiteln zu schreiben. 

Angesichts der Länge deiner Kapitel, habe ich hier aber einen Text gelesen, der mehr umfasst als die durchschnittlichen Texte, die mir für 'Angefuchst' zugrunde liegen. Zudem die ersten 5 Kapitel geschätzt 75 Dokumentseiten umfassen und ich denke, das ist schon einiges.

'Was bedeutet Zeit'

Dieses Kapitel kann man wohl als eine Art Vorwort betrachten. Es scheint aus der Sicht der Protagonistin geschrieben zu sein, da davon erzählt wird '[...]warum ich nun von meiner Geschichte schreibe.' Inhaltlich wird uns ein wenig über Zeit vorgeschwurbelt. Nichts bahnbrechendes, aber ich denke, es beschreibt gut, auf was man sich in der Geschichte gefasst machen sollte. 

Der Prolog ist dann das erste richtige Kapitel und zeigt ganz gut, was mir durch die ersten Kapitel immer wieder auffällt: Es ist zu Tode überarbeitet, es fehlen Emotionen und die Sprache ist teilweise so gestelzt, dass die Konzentration stark abhanden kommt.

Inhaltlich gefallen mir die Kapitel, doch die Umsetzung lässt mich nicht selten die Augen verdrehen, die Hände in die Luft reißen oder die Hand vor die Stirn schlagen.

Schlecht geschrieben ist etwas anderes, sprachlich ist die Geschichte ansprechend, man merkt, dass hier viel Zeit investiert wurde. Auch inhaltlich spürt man jederzeit, dass die Autorin einen gewissen Wissenschatz besitzt, den sie auch vermitteln möchte. Leider kommen durch den trockenen, emotionslosen Erzählstil und die bislang wenig sympatischen Charaktere das Gefühl auf, als hätte man sich an einem Sachbuch für Kinder versucht: Aus trockenen Fakten mit ein wenig Fantasy-Plot eine Geschichte basteln.

Oftmals wird sehr viel gesagt, ohne das wirklich von etwas geredet wird. Es folgt ein Infodump auf den nächsten, ein irrelevanter Fakt auf den anderen und durch den staubtrockenen Anfang quälte ich mich regelrecht. Fast schon eine Staubchronik, keine Chronik der Zeit.

Der Geschichte fehlt es an Leben, der Deus Ex Machina ist sehr stark in ihr. Man merkt, dass hier viel Wert darauf gelegt wurde, dass alles nach Plan läuft, die Charaktere sich auf den Linien bewegen, die für sie vorgezeichnet wurden.

Emotionen sind rar gesäht: Besonders die Protagonistin Jennifer ging mir sehr schnell auf den Keks und Jonathan ist... zum Haare raufen. Einfach, weil sie beide so Pappig sind.

Hier fehlt sehr viel, dass Emotionen auch GEZEIGT werden. Es wird viel erzählt, aber wenig wirklich dargestellt. Jennifer ist taff, intelligent, hat eine große Klappe und fühlt sich so oder so allen überlegen. So kommt sie mir, als Leserin, jedenfalls vor. 

Zudem ihr Verhalten ihrer Mutter gegenüber absolut widersprüchlich dem ist, was sie anschließend tut. Sie ist so kindisch und zickig, vernichtet die Briefe, aber ist dann voll taff und selbstbewusst den Museumsdirektor zu erpressen und sich Wortgefechte mit Jonathan zu liefern?

Dein Charakter ist eine Sue. Es tut mir Leid, aber sie ist eine richtige Sue! Und da Sue auf Stue.... ich meine Jonathan trifft, ist es natürlich klar, dass wir so einige Reibereien zwischen den beiden erleben.

Für mich als Leser: Sehr nervig. Beide Charaktere sind chronische Besserwisser, die sich dem anderen nicht unterlegen fühlen wollen und zeigen wollen wie toll und erwachsen und gebildet sie doch sind. Dabei ist Jennifer erst 16 und Jonathan 19. (Ohne Scherz, ich dachte der sei 27 oder so, weil er sich eben so benimmt.)


Jennifer

Mir fehlt hier deutlich die emotionale Ebene. Es scheint mir fast, als sei sie nicht in der Lage, großartig Emotionen zu empfinden, das würde natürlich erklären, warum sie einem als Leser auch verwehrt bleiben, denn Jennifer ist unsere Erzählerin.

Ihr Antrieb ist völlig zufällig, so wie der Plot eben Bock hat, das etwas passiert, richtet sich Jennifer dem. Sie scheint nicht von alleine voranzuschreiten: Aus Neugier, Angst, Abenteuerlust etc.

Du lässt deinen Charakteren nicht die Möglichkeit zu atmen, einen Herzschlag zu bekommen und ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen.

Das sie sich ihrer Mutter gegenüber so undankbar - und (verzeihung) absolut asozial bitschig - verhält ist einfach nur ekelhaft. Und passt überhaupt nicht zum Rest ihres Charakters. Außerdem ist die Anspielung im ersten Kapitel so offensichtlich... jedenfalls für mich.


Jonathan

Er ist der perfekte männliche Part in dieser Art Geschichten. Der Mentor, der verschlossen ist und sich dem Prota überlegen fühlt (und es auch ist) und diese nur widerstrebend in die Geheimnisse des Zeitreisens einführt.

Er ist natürlich attraktiv, aber charakterlich unausstehlich und eisig der Prota gegenüber. Zu mehr ist er eigentlich auch nicht wirklich da, auch wenn sich hier bereits eine tiefere Verbundenheit anbahnt.

Auch Jonathan bekommt keine Möglichkeit sich zu entfalten oder den Mustern auszubrechen. Er verhält sich genau so, wie das Script es vorgibt: Abweisend, damit Prota entnervt sein darf, geheimnisvoll, damit Prota sich durch ungeduld in doofe Situationen reiten darf etc.


Plotholes, Ungereimtheiten, etc.

Fangen wir mal bei deinem Erzählstil an: Entweder du hast versucht, es wie eine Aufzeichnung klingen zu lassen - was die fehlenden Beschreibungen von Emotionen und Gefühlen erklären würde - oder Jennifer ist wirklich nicht in der Lage solche Sachen richtig zu empfinden oder wahrzunehmen.

Der Selfinsert ist strong. Ich weiß, dass du interessiert an Geschichte bist und alleine die Recherche, die du für diese Geschichte betrieben hast, zeigt auch dein nötiges Interesse. Du weißt auch gerne andere auf ihre Fehler im Bezug zu Geschichte hin und bist eine starke Persönlichkeit. Jennifer roch sehr stark nach einem SI, bis mir dann aufgefallen ist, dass Jonathan noch viel mehr danach riecht. Es scheint, als hättest du versucht dich in beide Positionen zu bringen: Die, die sehr wissbegierig ist und stolz auf ihr Wissen und sich nicht gerne was sagen lässt, und die, die bereits sehr viel Wissen hat, andere belehrt und sich überlegen fühlt. Gerade dieser Eindruck macht es auch schwerer, sich mit den Charakteren anzufreunden oder warm zu werden.

Selfinserts müssen nicht schlecht sein, meistens neigen sie aber (besonders in diesem Fall) dazu, perfekt zu sein.

Das zeigt sich in Jennifers Reaktion auf die Notizen - sie weiß SOFORT dass da etwas großes hinter steckt, und macht sich natürlich augenblicklich zum Museum auf, wo sie natürlich auch gleich Jonathan trifft und ohne großes Aufsehens in die Vergangenheit reist und den Direktor wie selbstverständlich überzeugen (erpressen) kann, sie weiter die Uhr nutzen zu lassen.

Das alles passiert ohne Hindernisse, ohne Komplikationen, ohne wirkliches Misstrauen, auch während ihrer ersten Reise passiert nichts, außer dass sie am Ende kurz bemerkt wird, aber Jennifer reagiert da total gechillt und ohne große Gefühle.

Hier wird sehr viel Potential verschenkt, vorallem um Jennifer emotional noch mehr mit ihrem Vater zu verbinden. Nicht ein einziges Mal innerhalb dieser Zeit fragt sie sich, wenn ihr Vater das auch getan hat: Ist er vielleicht während so einer Reise gestorben? Ist da etwas schiefgegangen? Warum hat man nie eine Leiche gefunden, ist er vielleicht in der Vergangenheit geblieben? 

Nein. Nicht ein einziges Mal bislang.

Alles an dem Verhalten der Charaktere ist so plastisch, so vorgeplant, so linear. Sie haben ihren kleinen Rahmen und darin bleiben sie. Sie tun, was der Regisseur sagt, halten sich genau an das einfarbige Script. Und dadurch werden sie in sich unschlüssig und unlogisch - eben wie die Tatsache dass Jennifer ihren Vater so liebt und emotional mit ihm ist, aber nicht einmal die Frage aufkommt, ob er auf so einer Zeitreise umgekommen sein könnte.

Auch Jennifers Reaktion allgemein auf Zeitreisen und ihre Zeitreise ist sehr trocken, unspektakulär, einstudiert, geplant.

Erste richtige Zeitreise, Jennifer mit den zwei Emotionen und Jonathan der Psychopat.

Nachdem Jennifer den Direktor und Jonathan erfolgreich erpressen... ich meine überzeugen konnte, soll es auch schon los gehen. Und hier zweifle ich ernsthaft am Geisteszustand Jonathans. Und Jennifers.

Die soll nämlich ins Jahr 885 reisen und zählen, mit welcher Flottenmacht die Dänen vor Paris lagerten. Ziemlich gefährliche Aufgabe für eine sechzehnjährige ohne jegliche Erfahrung, denke ich mir da. Das muss Jonathan doch sehen, oder?

Und ja, er sieht es. Und anscheinend möchte er, dass sie vergewaltigt und getötet wird. Was?

Was mich hier jedoch viel mehr stört, ist, dass es Jennifer offensichtlich nicht schert, dass sie STERBEN könnte, oder ernsthaft verletzt. Sie denkt kurz, dass er das meinen könnte, kommentiert das selbst aber nicht weiter oder geht darauf ein. Sie muss viel zu taff und ihm überlegen wirken, da hat man keine Zeit sich ernsthaft zu überlegen, dass so eine Reise gefährlich sein könnte. 

Jedenfalls reist sie dann in der Zeit zurück, und kaum das sie die 'unberührte wilde Natur, wie sie sie noch nie zuvor gesehen hat' betrachten konnte (War sie noch nie in einem Wald?) passiert etwas, das nicht erklärt wird, und Jennifer landet wieder an ihrem Ausgangspunkt - dem Museum. Nur in der falschen Zeit. In einer Zeit in der sie dem jungen Jonathan begegnet und gleich mal die Zeit verändern muss! 

Das Jonathan später meint, Jennifer ließe sich nicht dazu verleiten, leichtfertig zu handeln, ließ mich übrigens auflachen. ALLES, was sie bis zu diesem Zeitpunkt tat, war leichtfertig und überstürzt. Sie ist literally einfach wegen einer Aufzeichnung ins Museum, hat einfach so mit den Typen gequatscht, hat einfach so deren Anweisungen befolgt und ist in die Vergangenheit gereist (wobei ihr nicht mal gesagt wurde, wie sie zurück kommt, was sehr unverantwortlich ist...) ist ohne nachzudenken in eine gefährliche Zeit zu einem Ort mit einem gefährlichen Konflikt, als sie dann in einer Zwischenzeit endete hat sie ohne groß nachzudenken die Gegebenheiten geändert und als sie dann in der Gegenwart war erstmal gedacht: YEAY! jetzt kann ich live sehen, wie sich mein Eingreifen ausgewirkt hat! 

Nichts, wirklich NICHTS bis zu diesem Zeitpunkt hat gezeigt, dass Jennifer verantwortungsbewusst ist, einen klaren Kopf behält oder sich nicht einfach so verleiten lässt, dummes zu tun.

An diesem Punkt merkt man übrigens auch wieder das zu Tode bearbeitet:

Jennifer kommt nämlich in der Gegenwart an und (obwohl nichts passiert ist) hat sie eine stark blutende Wunde am Rücken, die von Jonathan genäht werden muss. 

Aber anstatt sich zu fragen, woher die kommt und so, reden die beiden über die Bonaparte Biografie in Jennifers Tasche.

Durch Roiben und die Kommentare weiß ich, dass du Jennifer hast ursprünglich gefangen nehmen lassen und in ein Lager verschleppen lassen. Das hast du anscheinend verworfen, die Nachzügler, wie die Sache mit der Wunde, sind jedoch geblieben.

Auch, dass sie ihm den Sprung in eine nicht ganze so gegenwärtige Gegenwart verschweigt erklärt sich einfach nicht. 

Ich weiß, sowas hört man nicht gerne, wenn man gerade denkt, man ist mit der Überarbeitung fertig: 

Aber der Text, den du hier auf Wattpad hast (vielleicht ist es privat bei dir schon überarbeitet oder geändert) da hast du noch einiges zu tun.

Entferne Infodump und lasse Informationen lieber in Gesprächen einfließen, als deine Prota sie breit und lang im Vorfeld erklären zu lassen.

Beschreibe Gefühle. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber Jennifer wirkt einfach wie ein Eisklotz. Nichts scheint ihr Herz rasen zu lassen, ihren Atem zu beschleunigen, ihr Bauchschmerzen zu bereiten, ihr schwindel zu bereiten, schwitzige Hände, nervöse Füße, ein Schreckgefühl.

Versuche weniger trocken zu schreiben, du schreibst kein Sachtext sondern einen Roman.

Überarbeite nicht immer und immer wieder im gleichen Kapitel, traue dich, komplett neu zu verfassen. Streiche Sachen. Setze dich mit Ursache und Wirkung auseinander und baue ruhig Stolpersteine ein! 

Es ist absolut nicht schlimm, wenn Jennifer nicht die ganze Zeit lang taff und mutig wirkt und auch mal Angst hat und zögert. 

Es ist begrüßenswert wenn Jonathan mal nicht nur abweisend und belehrend ist, sondern auch nur ein Mensch der Fehler macht, sich irrt und zu Fehleinschätzungen steht. 

Ich möchte nicht nur Fakten an Fakten an Tatsachen lesen, sondern in eine Geschichte eintauchen - sie wirklich erleben können.

Das Gefühl des Erlebens fehlte einfach, da ich mich überhaupt nicht mit Jennifer anfreunden oder ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen konnte.

Ich weiß, du wirst dich vermutlich für sehr viel rechtfertigen, du hast deinen Plan, die Leute haben ihre Rahmen. Aber versuche ruhig mal spontaner zu sein. Das würde deiner Geschichte nur zu Gute kommen.

Fazit: Die Geschichte hat in meinen Augen durchaus Potenzial, wenn den Charakteren mehr Gefühl eingehaucht wird und das Schlachtfeld der Überarbeitungen aufgeräumt. Ich werde die Geschichte vermutlich für mich weiter lesen, auch wenn nur sehr langsam.

Ich habe in den Epilog geschaut und auch vom Verlauf her scheint die Geschichte dazu fähig zu sein, etwas solides zu werden. Bleib auf jeden Fall dran!

~ Marie

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