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Die Suche

Oberstleutnant Woronzow hatte- neben sehr langen Arbeitstagen in der Zentrale des KGB in Swerdlowsk - auch das stetig anwachsende Gefühl, das die Operation Wetterleuchten als 'gescheitert' dargestellt werden musste. Er hatte sich direkt bei den Mitarbeitern der Operationszentrale einquartiert und zusätzlich zwei Genossen zur Auswertung hereinkommender Informationen in die Zentrale kurzfristig umsetzen lassen. Man war jedoch auf die Zuarbeiten von außerhalb angewiesen. Und die Informationen kamen- leider nicht im Sinne der Absichten und Ziele der Operation.

Am 20. Februar 1959, also einen Tag nach seinem Gespräch mit Generalmajor Semtzyn, hatte eine außerordentliche Sitzung des Sportvereines der UPI den Beschluss gefasst, einen Rettungseinsatz durchzuführen, mit dem Ziel, die als derzeit 'vermisst' geltenden Studenten und Teilnehmer der 'Ski- Wander- Expedition unter Leitung des Genossen Juri Olbekin' in den bergen des Ural aufzufinden und- falls erforderlich- den Teilnehmern der Tour schnelle Hilfe jeder Art zu geben.

Der Sportverein gab bekannt, dass man zumindest einen Teilnehmer, nämlich den Sportfreund und Studenten der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Wadim Rodin, gesichert als Überlebenden feststellen kann.

Rodin habe- so wurde offen mitgeteilt- nach Verletzung aber am 28.01.1959 bereits die Gruppe verlassen und sei von der ehemaligen Bergarbeitersiedlung 'Wtoroi Sewerny' durch einen mansischen Wanderführer von der Gruppe weggebracht worden zur Waldarbeitersiedlung '41. Quartal'. Von dort sei er zur medizinischen Begutachtung in die Bezirksstadt Idwel überführt worden.

Wadim Rodin sei damit -vor fast einem Monat- der letzte Kontakt zur Gruppe gewesen.

In Befragungen habe er dargestellt, das die Wandergruppe keine Konflikte oder Notfälle aufgezeigt habe und es keine Anzeichen auf Verdächtiges gegeben habe. Um dies zu belegen, habe er auch Filmaufnahmen vorzubringen. Die Filme werden aktuell durch das Fotolabor des Fotoklub des UPI aufbereitet. Wadim Rodin habe auch gesagt, dass die Gruppe das Ziel hatte, Anfang Februar den Berg Otorten zu erreichen und sich am 14.Februar 1959 von der Telegraphenstation im Ort Wischai mit einer Nachricht des Erfolges an das UPI- Institut und den Sportklub mitteilen wolle. Olbekin selbst sei hierzu recht zuversichtlich gewesen. Mehr konnte er bislang nicht aussagen.

Die Leitung des Sportklub sei bereits am 17.02.1959 wegen der Überfälligkeit besorgt gewesen, aber man wollte den Zeitverzug wegen der Wetterbedingungen der Tage zuvor in den Bergen des Ural der Gruppe zugestehen. Am 19.02.1959 habe man die Miliz informiert und die Sitzung angeraumt.

Woronzow ärgerte es, dass von all diesen Informationen keine Einzige die Operationsabteilung erreicht hatte, obschon man viele informelle Mitarbeiter als potentielle Zuträger im Sportklub und auch am UPI hat. Doch es half nichts. Jetzt überschlugen sich die Nachrichten mit einem Mal. KGB- Mann Woronzow suchte nach Erklärungen und einer Möglichkeit, den Schaden zu begrenzen.

Am 21.02.1959 traf sich der Sportklub erneut. Unter Hinzuziehung weiterer Hilfskräfte wurden auch Sicherheitsorgane- Miliz, Rote Armee, und auch der KGB zur Beratung eingeladen. Woronzow hatte einen Hauptmann entsenden lassen- jedoch diesem Mann einen seiner Leute als weiteren Begleiter zugeordnet, um wenigsten jetzt Informationen aus erster Quelle zu erhalten.

Die Rettungsmission sollte drei Wandergruppen umfassen, die das Gebiet in Such- Sektoren durchstreifen sollten, in welchem die Gruppe vermutet wurde. Da die Wetterbedingungen nun auch über dem Ural wieder gut waren, bot ein Major der Roten Armee an, Erkundungsflüge über dem Suchgebiet zu veranlassen und zudem die Wandergruppen mit Hubschraubern ab dem 23.02.1959 in das Gebiet der Suche zu verlegen. Ein weiterer Offizier der Roten Armee habe sich auch dafür verwenden wollen, dass Soldaten der Unteroffiziersschule in der Suche  zusätzlich eingebunden werden. Die Leitung des UPI habe zudem zwei Jäger der Mansen und  zwei Förster des Gebietes als Ortskundige gewinnen können. Auch Suchhunde wolle man anfordern.

Oberstleutnant Woronzow wunderte das große Hilfsinteresse der Roten Armee nicht. Wenn es zutraf, was die Quelle des Generals mitgeteilt hatte, hatte die Rote Armee eine eigene, gesonderte Geheimoperation durchziehen wollen in der Skitour des UPI- parallel zur Operation Wetterleuchten. Die hierbei eingesetzten Kräfte des KGB waren allerdings von Moskau und dem Verteidigungsministerium sowie einer Sonderaufgaben- Einheit eingesetzt, unterlagen damit nicht der Berichtspflicht an die KGB- Zentrale in Swerdlowsk. Nur dadurch kam es zu Überschneidungen- weil alle ihre Geheimnisse bewahren wollten. Woronzow hoffte, dass keine der Geheimoperationen bekannt wurden oder die KGB- Leute sich gegenseitig ins Gehege kamen.

Durch kluges taktisches Handeln hatte es Woronzow nun jedoch geschafft in jede der Suchgruppen einen eigenen Zuträger zu platzieren. Die für die Suchoperation ausgegebenen Funkkanäle wurden auch in der KGB- Zentrale Swerdlowsk nun rund um die Uhr live mitgehört und dokumentiert.

Am 23.02.1959 startete die Suche vor Ort.

Die Erkundungsflüge hatten bis dahin keine brauchbaren Informationen zusammen gebracht. Man musste Vor- Ort absuchen. Und dies brachte Woronzow's Leute in gute Positionen, einen weiteren Schaden zu begrenzen, wenn dies noch möglich war. Primäres Ziel war jedoch das Auffinden der Leute- auch der drei eingesetzten Agenten Gregorov, Warjakow und Russeaux. Diese Agenten hatten die von Oberstleutnant Woronzow geleitete Operation Wetterleuchten als Außenagenten durchzuführen. Auch ohne Informationen aus Moskau konnte er zudem sicher sein, dass auch die Expeditionsteilnehmer Dubinina und Oribatow im Dienst des KGB standen oder zumindest für das Moskauer Büro und damit auch für die Armee mit dieser anderen Operation tätig waren.

Die Funksprüche waren zu Anfang wenig gehaltvoll. es ging um Abholpunkte, Verpflegung der Einsatzkräfte, Material für die Leute. Die Wetterbedingungen seien jedoch für eine Absuche hervorragend, wie alle Gruppen mitteilten.

Woronzow hatte ein zweites Funkgerät aufbauen lassen. Jetzt war es ihm auch möglich den Kanal der Kräfte der Armee mitzuhören. Auch hier ergaben sich nur wenig Erkenntnisse. Dialoge der eingesetzten Piloten und auf einem Ausweichkanal, der regelmäßig eingestellt und geprüft wurde, hörte man Absprachen der Unteroffiziersschule mit.

Man suchte vorrangig auf den laut Expeditionsplan vorgeplanten Routen. Zelte oder Vorratslager wurden jedoch nicht gesichtet. Eine zusätzliche Suchgruppe aus freiwilligen Studenten wurde herangeflogen und musste versorgt werden.

So blieb es erst einmal ruhig.

Jeden Nachmittag hatte Woronzow nun dem Generalmajor Semtzyn Bericht über die Abläufe zu geben. Semtzyn wollte damit auch seinen Berichtspflichten- an wen auch immer- nachkommen.

So verging Stunde um Stunde.

Am 25.02.1959 wurden die nördlichen Suchgruppen nach erfolglosen Maßnahmen umgruppiert. Um das 'Loswa'- Tal wurde nun intensiver gesucht. Man wollte angelegte Vorratslager auffinden oder das Zelt der Gruppe. Die Gruppen des Rettungseinsatzes waren jedoch immer noch zuversichtlich.

Woronzow konnte wieder nichts Neues vermelden.

Am Tag darauf jedoch, den 26.02.1959, überschlugen sich gegen Mittag die Meldungen. Ausgerechnet die Gruppe freiwilliger Studenten, in deren Kreis der Oberstleutnant Woronzow keine Zuträger hatte, machte den Fund: Das verlassene Zelt der Expedition wurde aufgefunden. Man benannte den Ort.

In Woronzows Operationszentrale wurde der Samowar vom großen Tisch genommen. Kartenmaterial wurde ausgebreitet. Viele Augen richteten sich auf die benannten Koordinaten.

"Wo sind wir, Genosse? Haben Sie den Punkt ausgemacht?" Woronzow war ungeduldig.

"Einen Moment noch.", erbat der junge Rekrut. Wieder wechselte er die Karte, die oben auf lag und suchte nach den Koordinaten und den benannten Orientierungspunkte auf dem Kartenmaterial mit den Fingern. Er fühlte sich unter Druck gesetzt. Umso ruhiger wurde er, als er den Punkt vorzeigen konnte.

"Hier! Hier muss es sein, Genosse Oberstleutnant. Grenzregion zwischen dem Oblast Swerdlowsk und der autonomen Republik Komi. Hier verläuft die Bezirksgrenze."

Der Rekrut wies auf eine Stelle- weitab der vorgesehenen Routen. dann zeigte er die geplante Route und die Bezirksgrenze.

"Sicher?"

Der Rekrut prüfte eilig noch einmal die Koordinatenpunkte seiner Mitschrift und glich auf der Karte ab. "Ja. Es kann keinen Zweifel geben, wenn es die Gruppe richtig gemeldet hat."

Woronzow überflog die Karte. Aber dort ist weit und breit nichts. Der Punkt wurde von ihm mit einem Bleistift angekreuzt. "Holen sie mir eine Karte, mit einem anderen Maßstab- eine, wo ich den Punkt besser im Umland einordnen kann. Gehen sie dann zur Kartenausgabestelle und besorgen sie mir alle Karten, die um den Koordinaten- Punkt herum liegen- bis zu dem letzten Kontaktpunkt mit Rodin. Lassen sie uns irgendwie mögliche Routen abschätzen."

"Jawohl."

Eine andere Karte wurde gebracht und daneben gelegt. Der Rekrut zeigte auch hier einen Punkt und Woronzow markierte die Stelle mit einem "X". Wieder bewertete Woronzow die Lage des Punktes zur geplanten Route und dem Umland.

"Wir haben hier den Bergkamm. Wenn die Höhenangaben stimmen sind Sie am Berghang des 'Cholat Sjachl'. Und etwa auf 950 bis 1000 Metern Höhe. Das ist ein leicht abfallendes Plateau- weit weg von er Route. Warum sollten sie dahin gelaufen sein? Und welcher Idiot schlägt dort ein Lager auf?", erboste sich Woronzow über die Karte gebeugt.

Auf der anderen Karte waren das Nachtlager der verlorenen Gruppe in der Bergwerksiedlung und das Waldarbeiterlager '41. Quartal' bereits markiert- auch die geplante Route leicht eingezeichnet.

"Kommen Sie!", forderte Woronzow. "Überlegen sie mit! Wie könnte die Expedition dorthin gelangt sein? Wo waren vielleicht Ausweichrouten? Bietet mir irgend etwas:"

'Es musste ja so kommen. Ausgerechnet die Gruppe, in der ich keinen Mann habe, findet etwas!' , dachte sich Woronzow.

"Genosse Woronzow?", die Funkerin nahm ihre Kopfhörer ab und hatte sich umgedreht. Mit wichtigem Gesichtsausdruck sprach sie:  "Die Piloten vermelden aufkommende Schlechtwetterlage. Man will anordnen, dass alle Gruppen unverzüglich vom Berg in das Basislager zurückgeflogen werden."

"Ist diese Information gesichert? Bekommen Sie dort Schlecht- Wetter?"

Die Funkerin zog die Schultern hoch. Schon kam über den Lautsprecher des anderen Geräts die Meldung: "Abbruch für heute! Aufkommendes schlechtes Wetter zwingt zur Rückkehr in das Basislager. Alle Gruppen begeben sich zu den Hubschraubern oder den Landezonen, um schnellstmöglich vom Berg gebracht zu werden."

'Das auch noch!', ging es Woronzow durch den Kopf. 'Nicht das die Armee nur einen Vorwand sucht, um eigene Kräfte dahin zu schaffen und zuerst den Ort zu untersuchen. Und wir? Sitzen hier und können nichts bewegen! Nicht mal hinterfragen dürfen wir, ohne die Operation ans Licht zu bringen.'

"Bleiben Sie auf den Kanälen. Besonders auf denen von der Armee und den eingesetzten Soldaten."

Der Rekrut neben Woronzow, der eben noch die Karten tauschte, flüsterte etwas vor sich hin.

"Was? Was haben sie da grade gesagt?"

"Nichts, Genosse Woronzow. Ich habe nur gesagt: Kein Wunder, dass die Mansen diesen Berg, den 'Cholat Sjachl',  den 'Berg des Todes' nennen. Wer weiß, was sich da zugetragen hat?"

Woronzow atmete lange und tief durch. "Davon will ich Nichts wissen. Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung!"

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