Kapitel 9
Brrrrrrr, brrrrrrrr, brrrrrrrrr. Irgendetwas holte mich aus dem Schlaf. Es war mein Handy. Es vibrierte, auf meinem Nachttisch, wie verrückt. Ich stöhnte und tastete nach dem Ruhestörer.
Guten Morgen Schlafmütze!
Heute wird der beste Tag meines Lebens!!! Ich freu mich schon so auf das Konzert! Bist du schon wach?
Liebe Grüße Mira 4:23
Hi Moni, was machst du gerade? Wahrscheinlich träumst du gerade noch von Marcus. Also ich überlege gerade, was ich anziehen soll. 4:49
Oh Mann! Ich weiß nicht was ich anziehen soll!
Ich brauche deine Hilfe!
Komm und rette mich! 5:12
Ich weiß immer noch nicht, was ich mir anziehen soll. Vielleicht das glizernde Kleid, oder das blaue, das fand Martinus so süß, was meinst du? 5:24
Ach ich freu mich ja schon so! 5:28
Moni, jetzt antworte doch mal! 5:31
Ich freu mich schon! 5:44
Wenn du dich jetzt nicht endlich meldest komm ich zu dir hoch und nehme dir deine Bettdecke weg! Und dann schütte ich einen Eimer kaltes Wasser über dich! 6:02
Vielleicht zieh ich mir auch das grüne Kleid an, das passt nämlich gut zu deinem. Dann sieht auch jeder, dass wir zusammen gehören! 6:12
Oh ich freu mich ja schon so! 6:18
Das wird bestimmt mega cool! 6:21
Arrg! Es war 6:24 Uhr, wir hatten Wochenende! So früh stand ich vielleicht unter der Woche auf aber doch nicht am Sonntag! Manchmal würde ich Mira gerne auf den M... NEIN, tief durchatmen und Nutella, Nutella, Nutella...
Puh, manchmal war es echt schwer, die Beherrschung zu behalten. Vor allem, wenn Mira solche Nachrichten schrieb. "Wahrscheinlich träumst du gerade von Marcus" Ähm hallo geht's noch!? Ich sollte von Kotz träumen!
Obwohl ein großer Traum von mir war es schon Kotz in der Hölle schmoren zu sehen und wenn das Feuer eh schon an wäre könnten wir Würg auch gleich mit kochen (also ich und der Teufel meine ich).
Jedenfalls war ich jetzt wach und konnte nicht mehr einschlafen. Toll danke Mira! Ich schrieb ihr kurz zurück, nicht dass sie hier wirklich noch mit einem Eimer kaltem Wasser ankam.
Ich zog mir schnell ein lockeres T-Shirt und eine alte Hose an, um dann ganz leise in die Küche zu schleichen. Dort machte ich mir ein Nutella Brötchen und aß dieses genüsslich auf. Dann sah ich auf die Uhr. Na toll es war erst kurz vor sieben! Was sollte ich bloß so lange machen? Das Konzert war erst um 10:30 Uhr, ich machte mir also noch ein Nutella Brötchen, welches die doppelte Menge Nutella auf sich trug.
Nach etwa einer halben Stunde war meine Mutter in die Küche gekommen und begrüßte mich.
"Oh, guten Morgen. Wieso bist denn du schon wach?", fragte sie mich verwundert.
"Mira", stöhnte ich nur und wedelte mit meinem Handy.
"Oh du Arme", lachte meine Mutter.
Ich verzog mich in mein Zimmer und schnappte mir mein Buch. Ich ignorierte das Vibrieren meines Handys einfach, doch nachdem ich zwei Kapitel gelesen hatte, wurde es mir zu nervig. Ich sah mir die Nachrichten an und natürlich waren alle von Mira. Sie hatte mir 64 Fotos von Kotz und Würg geschickt, die ich mir garnicht erst ansah. Ich markierte alle und löschte sie.
Mir war langweilig, da ich das Buch jetzt durch hatte und ging deshalb zu meinen Hasen. Sie waren so zuckersüß und munterten mich fast immer auf. Ich setzte mich zu ihnen ins Gras und ließ mich beschnuppern. Hoppel war der größte und neugierigste. Er sprang auf meinen Schoß und genoss meine Streicheleinheiten. Nach einer Weile wurde Schlappöhrchen eifersüchtig und drückte sich neben Hoppel, was ziemlich lustig aussah, da Hoppel fast doppekt so groß war wie Schlappöhrchen.
Ich hörte wie sich eine Haustüre öffnete und bereitete mich auf Miras Gelaber vor.
"Halli Hallo Hallöchen, wusstest du schon wie super cool ich Marcus und Martinus finde?", begrüßte sie mich.
"Das wird heute bestimmt total cool!", quiekte sie, während sie um mich und meine Hasen herum tanzte.
"Ja, es gibt nichts was ich lieber tun würde, als auf ein Konzert von Kotz und Würg zu gehen!", sagte ich mit ironischem Ton.
"Ach Moni, ich weiß, dass du die Musik von Marcus und Martinus nicht so toll findest wie ich, aber du wirst Marcus wieder sehen, da musst du dich doch auch freuen. Ich glaube er mag dich auch", flötete sie.
"Was hast du gerade gesagt! Ich sollte mich auf Kotz freuen? Er soll mich auch mögen! Träum weiter. Der Tag an dem das passieren wird soll verflucht werden!", schimpfte ich. Ich wollte diese Worte schreien, doch das hätte meine geliebten Vierbeiner erschreckt. Ich stand einfach auf und stampfte davon.
"He Moni, tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen! Bitte, wirklich es tut mir leid ich sag das nie wieder!", flehte Mira mich an. Ich saß auf meinem Bett und hörte mir das Gejammer von Mira an. Meine Zimmertür war abgeschlossen und Mira kratzte, wie eine Katze an der Holztüre.
"Ja, ja, ich werd dir schon verzeihen! Aber hör endlich mit diesem Blödsinn auf!", sagte ich genervt zu der Tür. Sofort wurde es still.
"Supi, ich zieh mich dann schon mal um", ich hörte noch Miras Getrampel, dann wurde die Haustür mit Schwung zu geknallt. Ich seufzte und machte mich auf in Richtung Kleiderschrank. Nach zwei Schritten war ich dort angelangt. Ich öffnete ihn und nahm das, von meiner Mutter sorgfältig zusammengelegte, Kleid heraus.
Als ich in den Spiegel starrte, war ich wieder über dieses wunderschöne Stück Stoff ersaunt. Und es gehörte mir!
Viele Menschen würden sich jetzt noch einen Haufen Schminke ins Gesicht schmieren, ich nicht, mir ist das zu viel Aufwand, warum sollte ich mir für soetwas Zeit nehmen, in echt sind doch schon alle wunderschön. Naja außerdem gehe ich ja nur auf ein Konzert von Kotz und Würg, da brauchte ich mich erst recht nicht schminken.
Wir saßen zu dritt im Auto, Mira, meine Mutter und ich. Mira erzählte uns natürlich wieder jede Menge Schrott über Kotz und Würg. Endlich waren wir da und Mira hörte auf zu quatschen.
"Juhu, das wird sooooooooo cool!", sagte sie und zog mich in das Gebäude.
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