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* Die letzte Chance *

-> Eine alternative Perspektive zu Traitors Kapitel 25,  SPOILERGEFAHR für alle Kapitel ab 19!!! (Ende A)


Dezember 1980

Remus

Das Pack zog immer nach Vollmond weiter, wenn sie sich beobachtet fühlten.

Auch heute würden sie Somerset hinter sich lassen, vermutlich in den Norden ziehen, doch hier waren sie näher an London als je zuvor. Es könnte seine letzte Möglichkeit sein, Sasha und Theo sicher in das Ministerium zu bringen, wo man sie wieder mit ihrer Familie, aus der Greyback sie gerissen hatte, vereinen könnte.

Wenn von Zeit zu Zeit jemand aus dem Pack verschwand, schien es Greyback oder die, die in seiner häufigen Abwesenheit das Sagen hatten, kaum zu stören. Für sie bedeutete es nichts mehr, außer, dass sie entweder eine Verwandlung nicht überstanden hatten, eine Rivalität beseitigt worden war, oder, dass sie schwache Feiglinge waren, die auf die Seite der Zauberer zurückgeflüchtet waren.

Remus hatte noch nie gesehen, was sie mit denen tun würden, die sie verdächtigten, letzteres zu werden oder bereits zu sein. Noch nie, bis jetzt.

Beinahe hatten sie die Waldlichtung erreicht, an der die Anti-Apparier-Zauber, Teil des spärlichen Schutzes, zu dem sich die Werwölfe herabgelassen hatten, aufhörten, als Theodore über sein verletztes Bein gestolpert war. Sein Schrei musste Donna und Vincent alarmiert haben und diese wiederrum Greyback.

Remus hatte gerade noch den Zauberstab gegen das Medaillon um seinen Hals legen und den Zauberspruch aufsagen können, bevor Greybacks Geruch drückend schwer in der Luft lag, immer näher auf ihn zukam.

Unter seinem spitzen, hungrigen Blick war Remus gelähmt, genau wie vor fünfzehn Jahren, als die wilden grauen Augen ihn das erste Mal gemustert hatten, in der Dunkelheit seines kleinen Kinderzimmers.

Greyback ging auf ihn los, bevor er überhaupt daran denken konnte, sich zu verteidigen.

Sein Gewicht brachte sie beide zu Boden, der Aufprall raubte ihm die Orientierung. Remus' Zauberstab, den er in einer Tasche seines Mantels umklammert hatte, rollte aus seiner Reichweite.

Sein Kopf pochte, sein Herz schlug schneller als je zuvor in seiner Brust, der dumpfe Schmerz der Verwandlung in seinen Knochen flammte wieder auf.

Einzig pure Angst trieb ihn, sich hektisch rückwärts zu ziehen, weg von Greyback und zu seinem Zauberstab. Er müsste nur die Lichtung erreichen, die Lichtung erreichen und verschwinden-

Er drehte sich, schob Greyback mit aller Kraft von sich. Krallen zerrissen seinen Oberkörper, doch er musste seinen Zauberstab bekommen... Greyback knurrte, öffnete das Maul.

Der Schmerz war unvergleichlich zu allem, was er je zuvor gespürt hatte, verdrängte sogar die Angst, die ihn tief durchdrang. Er schrie, so laut er konnte.

Scharfe Zähne sanken tief in das Fleisch seiner Seite, über seinen Rippen. Heißer, blendender Schmerz durchzuckte ihn, ließ den Wald vor seinen Augen sich in weißes Nichts verwandeln.

Sein Schrei schnitt sich durch die morgendliche Stille, hallte wider.

Das Licht ging an. Wie er wandte das Monster den Blick zu der Tür des Kinderzimmers. Mum stand dort und er schrie nach ihr. Sie riss die Augen auf, stolperte rückwärts, dann stieß sie selbst einen spitzen Schrei aus.

"Lyall! Oh mein Gott, LYALL!"

Das Monster grinste, zeigte seine endlosen, spitzen Zähne, sie waren rot, es griff ihn fester in seinen Pranken- schwere Schritte kamen den Flur entlang, eine Tür knallte-

Greyback öffnete das Maul ein weiteres Mal. Er streckte den Arm aus, zwischen Zweigen und Schnee bekam er seinen Zauberstab zu greifen.

Ein rotes Licht blitzte durch den Raum und das Ungeheuer jaulte wie ein verletztes Tier, Dad brüllte Flüche-

"STUPOR!"

Greyback stolperte.

Er atmete schwer, während er sich auf die Beine zog. Zwischen seinen Fingern über seiner Seite quoll heißes Blut hervor und er stolperte auf die Lichtung zu. Hinter sich konnte er Greyback hören, der sich schon wieder aufrichtete.

Er musste verschwinden, doch wohin? So konnte er nicht vor das Ministerium apparieren, es würde zu viel Aufmerksamkeit der Muggel auf sich ziehen...

Der Boden schwankte vor seinen Augen, als er die Lichtung endlich erreichte, Greyback rannte auf ihn zu-

Im letzten Moment dachte er an ihren Hinterhof, an Sirius-

Nein!

Sirius würde sich Sorgen machen, ihn über die Mission ausfragen-

Aber wohin-

James!

Etwas packte ihn am rechten Arm, krallte sich tief in die Haut und riss das Fleisch heraus, als er sich auf der Stelle drehte und die Welt um ihn herum in einem weißen Wirbelsturm verschwamm.

-

Schwankend kam er zum Stehen und sah sich um. Er stand in einem verschneiten Häuserviertel, doch James und Lilys Haus war nirgends zu sehen.

Unter seinem zerrissenen und blutigen Pullover fehlte ein großer Streifen von Fleisch aus seinem Arm, die Wunde breitete tiefrote Spiralen bis über seine Schulter aus. Ihm wurde noch schwindeliger.

Er presste die Hand über den Biss, aus dem immer noch unaufhörlich Blut strömte.

Keuchend zog er seinen Zauberstab, konzentrierte sich auf Sirius, auf Peter und James, die ihn, es schien als wäre es Ewigkeiten her, einst erwartet hatten, wenn er nach Vollmond aufwachte.

"Expecto Patronum," murmelte er und aus der Spitze des Zauberstabs kam silberner Nebel hervor.

"Moody. Ich glaube, wir haben ein Problem. Ich habe einen Fehler gemacht, einen verdammt großen Fehler-", seine Knie wurden schwach, doch er musste die Nachricht diktieren, "-Ich glaube, ich bin aufgeflogen. Ich weiß nichtmal, wo ich gelandet bin, und- und-..."

Sein linkes Bein gab zuerst nach. Er schaffte es gerade, sich mit seinem weniger verletzten Arm auf dem schneebedeckten Boden abzufangen, rollte sich auf den Rücken und blieb keuchend liegen, nachdem er den Patronus zu Moody geschickt hatte.

Vielleicht würden ihm die Schmerzen den Verstand rauben, bevor Moody ihn fand. Wenn Moody ihn überhaupt fand, korrigierte er sich selbst und schauderte.

Zunächst würden sie alle Spuren, die John Howell als Dumbledores Spion hinterlassen hatte, beseitigen müssen, wenn sie die Mission nicht vollständig verlieren wollten. Merlin, er war ein Narr gewesen, ein leichtsinniger Idiot, er hatte alles riskiert, obwohl er doch gewusst hatte, dass auch nur der kleinste Fehler seinen Plan zerstören würde.

Sie würden wahrscheinlich zu beschäftigt sein, um auch noch nach ihm zu suchen. Er nahm es ihnen nicht übel.

Die Kälte des Schnees fraß sich scharf in seine Haut und als er in den weißen Himmel aufsah, schwebten unscharfe, schwarze Punkte davor.

Sie würden ihn nicht suchen. Und wenn, dann würden sie ihn nicht finden, nicht, bevor der Tod es tat.

Er hatte schon oft mit dem Gedanken gespielt, zu sterben, doch... Nicht auf diese Weise. Nicht von Fenrir Greybacks Hand, von seiner eigenen, Greyback hatte ihm schon so viel genommen.

Mit zitternden, von der Kälte steifen und schmerzenden Händen griff er nach dem Medaillon, deutete erneut mit dem Zauberstab darauf und brachte den Spruch kaum noch über die Lippen.

Wenn das das Ende war, dann verdiente Sirius einen Abschied.

Das Medaillon würde Sirius zu ihm führen. Ein weiteres Mal sagte er den Zauberspruch.

Ein drittes, ein viertes Mal.

Er blieb allein in dem kalten, kalten Schnee liegen.

Ein fünftes Mal. Vielleicht funktionierte es nicht mehr?

Das Ministerium würde viel Arbeit haben, wenn ein Muggel ihn hier entdeckte, doch ein Muggel wäre wenigstens jemand...

Er sagte den Spruch ein sechstes und siebtes Mal, dann jagte er frustriert einen wahllosen Fluch auf das Medaillon und ließ resigniert die Hände sinken.

Sein Gedanken fühlten sich schwammig, weit weg an, als er versuchte, sie zu fassen. Alles, worauf er sich konzentrieren konnte, war die Kälte, die ihn in Mark und Bein durchdrang.

Er starrte nur noch in den weißen Himmel mit schwarzen Flecken.

Kleine Schneeflocken schwebten auf sein Gesicht, tanzten im Wind, ein Sturm musste sich anbahnen.

Würde nicht bald Weihnachten sein? Er war sich nicht mehr sicher.

Es war so kalt.

Es musste an dem Blut liegen, von dem er mehr und mehr verlor, registrierte er in einem distanten Teil seines Bewusstseins.

"Dad. Dad, es ist kalt, warum ist es so kalt?"

"Lyall, er verliert so viel Blut-!"

"Verdammt, Hope, das weiß ich doch!" Er hatte seinen Vater noch nie in einem solchen Ton mit seiner Mutter reden hören-

Vater oder Sirius würden nach ihm suchen, oder? Er sollte noch einen Patronus schicken, wenn das Medaillon nicht funktionierte...

Seine Arme bewegten sich nicht, als er es ihnen befahl.

Der Himmel wurde dunkel.

"Es ist gut, Liebling. Alles ist gut, es wird nicht lange weh tun. Es ist weg, und Mum und Dad bringen alles wieder in Ordnung," flüsterte Mum und er nickte. Sie kämmte mit sanften Fingern durch sein Haar. "Schlaf, Liebling. Schlaf einfach weiter."

Er schloss die Augen, versank in selige Dunkelheit.

-

Ein scharfer Schmerz zuckte über seine Wange.

Zwischen schweren Lidern konnte er einen schwammigen Umriss eines Menschen erahnen, der über ihn gebeugt war, die Hand gehoben.

"Kannst du mich hören, Junge?" Moody.

Seine Zunge war zu schwer, um zu antworten, doch ein mattes Nicken gelang ihm.

Mehrere Hände packten ihn, zogen ihn auf die Füße, die ihn nicht hielten. Er unterdrückte nur knapp einen Schrei, als die plötzliche Bewegung seine Wunden weiter einzureißen schien, als weitere Hände gegen sie drückten.

Eine weitere Stimme, eine Frau, die er kannte, sagte noch etwas, doch er verstand es nicht.

Scheinbar endlos lang trugen sie ihn über schneebedeckten Boden und unterhielten sich hektisch. Er schloss die Augen.

Jemand schrie seinen Namen.

Mühevoll hob er den Blick und erkannte verschwommen Lily, die im Rahmen ihrer Haustür stand.

"Remus," hauchte sie und er versuchte, ein Lächeln aufzusetzen, doch er war nicht sicher, ob sie es bemerkte. Sie hielt sein Gesicht in ihren Händen, die auf der Seite seines Gesichts, mit der er im Schnee gelegen hatte, schmerzhaft heiß waren. "Oh Remus, was machst du bloß!" Als sie los ließ, waren ihre Hände blutig.

"Wir haben nicht mehr viel Zeit," meldete sich Dorcas zu Wort. Sie klang außer Atem. "Ich habe Marlene eine Nachricht geschickt, sie bringt meinen Koffer mit, aber-..."

-

Er musste wieder das Bewusstsein verloren haben, denn plötzlich stützte ihn niemand mehr auf seinen Schultern, stattdessen lag er auf einem kalten Boden, Fliesen?

James stand neben ihm, er sah seltsam krank aus, sein Gesicht war schrecklich blass. Er sah ihn direkt an, doch Remus fühlte sich in ihrer Unterhaltung, die er kaum mitverfolgen konnte, voll und ganz übergangen. Es wollte ihm nicht gelingen, auf sich aufmerksam zu machen.

"Was zur Hölle ist passiert!"

"Die Mission ist schiefgelaufen," erklärte Moody. Moody... Er musste so wütend sein, Remus hatte die ganze Mission ruiniert, und er hatte ihn noch ausdrücklich belehrt...

"Haben sie- Wissen sie seinen Namen?", fragte Peter leise. Er klang ängstlich, musste irgendwo bei James stehen.

"Wir wissen es nicht. Wir wissen so gut wie gar nichts, aber der Orden wird sich darum kümmern." Remus konnte seine Beinprothese auf dem Boden hören, als er den Raum verließ.

James stotterte, das hatte er schon lang nicht mehr getan. "W-Wird er... Er wird- Er wird doch nicht-"

Aus dem Augenwinkel konnte er Dorcas auf und ab laufen sehen, neben ihr... Dumbledores Bruder?

"James, er- Er verliert so viel Blut- Ich brauche meinen Koffer, aber ich weiß nicht, ob ich-..."

Er sah James noch blasser werden, einige Schritte rückwärts stolpern. "Nein- Sirius. Sirius, ihr müsst Sirius Bescheid geben, wenn er wirklich- wenn er- nein... Er kann nicht- Ich- Ich passe auf Harry auf."

Damit stürzte er aus dem Raum.

"Wir schicken ihm einen Patronus," sagte Aberforth, als Lily mit einem Stapel von Handtüchern wieder in die Küche stürmte.

"Das ist wohl das Beste- Merlin sei Dank, da ist Marlene...", murmelte Dorcas und eilte aus dem Haus.

Er suchte den Blick von Lily, die sich zu ihm kniete. Seine Zunge war zu schwer, wollte keine Worte formen.

Sirius würde sich nur unnötige Sorgen machen.

"Sirius," brachte er leise hervor.

Sie nickte, hob seinen Kopf in ihren Schoß, strich ihm durch die Haare. "Ist schon gut, wir haben ihn gerufen. Er ist gleich hier, es wird alles gut."

Vielleicht war es besser, wenn er doch kam. Sicher machte er sich schon wegen des Medaillons Sorgen. Vielleicht war ihm etwas zugestoßen und er war deswegen nicht gekommen?

...Merlin, wie konnte er sich sicher sein, dass es Sirius gut ging?

Er wiederholte sich nicht.

"Bleib für einen Moment bei mir, hörst du? Dorcas muss dir ein paar wichtige Fragen stellen, damit-"

Wie sie danach seinen Namen sagte, hörte er bereits nicht mehr.

-

"Greyback muss an uns vorbei, wenn er dir etwas anhaben will," sagte Sirius ernst. "Das schafft er nicht."

Er wusste, dass es nicht stimmte, aber Mum hatte immer gesagt, Lügen waren keine Lügen, wenn sie für einen guten Zweck waren.

-

Stimmen redeten wild durcheinander, über allen Dorcas' strenger Ton, über den Sirius sich immer lustig gemacht und Marlene immer geschwärmt hatte.

Jemand rief draußen etwas, dann wurden sie, bis auf Dorcas, plötzlich ruhig.

"Pete, vielleicht solltest du nach James sehen. Wir wissen nicht, wie Sirius reagiert...", sagte Lily.

Alles fühlte sich zu schwer, zu kalt, an, um es zu bewegen. Die Tür öffnete sich, leise Stimmen erklangen, dann schloss sie sich.

"Sirius," sagte Lily und ihre Stimme klang, als hätte sie geweint. Kleidung raschelte, Lily rückte auf dem Fliesenboden zur Seite. "Sirius ist hier, Remus," murmelte sie.

Sirius...

Die Geräusche entfernten sich immer weiter von ihm, er wollte zu ihnen, Sirius musste dort sein, wo Dorcas' tiefe Stimme Befehle gab, doch um ihn herum wurde alles zu dunkler, dichter Watte, gegen die seine schweren Beine nicht ankamen.

Er stolperte, die Watte drohte, ihn zu verschlucken, er rief Sirius Namen, doch er konnte sich selbst nicht hören...

-

Sirius lag dort, blass und regungslos und in einer Lache aus Blut. Severus Snape neben ihm, beide überzogen von einer Unmenge an tiefen Krallenfurchen.

Er kauerte sich über Sirius, grub die Zähne in seine Schulter. Warmes, süßes Kupfer floß aus der Wunde, über seine Zunge, tropfte sein Kinn herab.

-

Ein weißer Blitz von Schmerz durchzuckte die Dunkelheit.

Hände, Hände auf ihm...

-

Sasha und Theodore standen ihm gegenüber, Theodores verletztes Bein unter ihm eingeknickt, notdürftig und laienhaft verbunden. Der Teenager hielt die Hand ihres kleinen Bruders fest an sich.

Sie sprachen nicht, sahen ihn nur an.

Ihr Vorwurf stand in ihren Augen geschrieben.

-

"Komm zu uns zurück, Moons."

-

Mum schluchzte und stürzte auf ihn zu, Dad blieb bleich im Türrahmen stehen.

"Lyall! Es hat ihn gebissen! Es hat ihn gebissen, so- so viel Blut... Wir brauchen Verbände, Tücher, Stoff, irgendetwas!"

Er sah auf in ihr blasses Gesicht, aus ihren weit aufgerissenen Augen flossen Tränen, tropften in sein Gesicht. Vor seinen Augen wurde es unscharf.

Das Monster hatte ihn gebissen, mit seinen scharfen Zähnen und blitzenden Augen, es hatte ihn gebissen und es tat so fürchterlich weh...

"Remus. Liebling. Liebling, bleib bei uns, sieh mich an!" Ihre warmen Hände griffen nach seinem Gesicht.

Seine Augen wurden schwer.

"Remus! Lyall, tu doch etwas! Er stirbt, Lyall, er wird sterben, unser Junge wird-"

-

Heißer Schmerz pulsierte unter seinen Rippen.

Er würde den Verstand verlieren, noch bevor der Tod ihn fand.

-

Der Wolf wandte den Blick zum Ende des Tunnels in die heulende Hütte, traf die weit aufgerissenen Augen von Severus Snape, der dort stand.

Er setzte zum Sprung an, konnte auf seiner Zunge schon süßes, kupfernes Blut schmecken...

-

Greybacks Zähne schienen sich tiefer und tiefer in seine Seite zu graben. Diesmal hörte er sich schreien, ohrenbetäubend laut, und es hallte wider, ohne ein einziges anderes Geräusch.

-

Dad hatte ihm strikt verboten, die Tasche anzurühren, die er nun neben ihm auskippte. Klirrend fielen Dutzende von kleinen Fläschchen und Gläschen zu Boden, eines zerbrach und die hellblaue Flüssigkeit darin breitete sich auf dem Boden aus.

Mit zitternden, blutbeschmierten Händen kramte Dad durch den Haufen von Behältnissen. Eigentlich war er immer so konzentriert und gewissenhaft, doch nun zerbrachen unter seinen Händen immer mehr der Gefäße und er murmelte fahrig vor sich hin.

Seine Hände zitterten beinahe noch schlimmer, als er eine blassgrüne Flüssigkeit über seine Wunden träufelte. Schwacher Dampf stieg von ihnen auf.

Dad fluchte, benutzte Ausdrücke, für die Mum ihn mahnend ansehen würde.

Er war alt, fiel Remus plötzlich auf. Vater war fünfzig, nicht mehr fünfunddreißig Jahre alt und die Hand in seinem Haar war verschwunden.

Zaghaft sah er sich um.

Mum war nicht mehr da.

-

Das Wartezimmer war in hellen Grautönen gehalten und einzig mit scheinbar endlosen Reihen unbequemer Holzstühle ausgestattet, doch während er den schmalen Gang zwischen ihnen entlanghumpelte, konnte er keinen einzigen Wartenden entdecken.

Als er sich umsah, lag der Anfang der Spur von Blutstropfen schon so weit hinter ihm, dass er ihn nicht mehr sehen konnte.

Das Zimmer war warm, so warm, dass seine kalten Hände, die er über den Biss und seinen Oberarm gepresst hatte, aus ihrer Taubheit aufzutauen schienen und scharf schmerzten.

Er hustete und der Fliesenboden verschwamm vor seinen Augen, seine Beine knickten ein-

Eine Hand schloss sich um seinen linken Arm, hielt ihn aufrecht.

Das lange braune Haar, das sie üblicherweise zu einem lockeren Knoten hochsteckte, lag frei um ihre Schultern, fiel vor ihr Gesicht, doch er erkannte die Person, die ihn stützte, auf den ersten Blick.

"Mum!"

Sie legte eine heiße Hand gegen seine Wange und lächelte.

"Liebling. Es ist so schön, dich wieder zu sehen."

"Was- Mum..." Er lehnte sich in ihre Berührung. Ihre sanften, braunen Augen musterten ihn. Beinahe fühlte es sich an, als wäre sie nie weg gewesen-

"Mum. Du bist tot."

Das Wartezimmer wurde dunkler. Hope Lupin nickte, ohne aufzuhören, zu lächeln.

"Es ist deine Entscheidung, Remus. Ob du bei uns bleiben willst."

"Was..."

Er sah sich um.

Nicht weit von ihnen entfernt saß ein älteres Paar, das ihm zuwinkte, und er realisierte, dass es Euphemia und Fleamont Potter sein mussten.

Ein klingelndes Geräusch erfüllte das Zimmer, wurde immer lauter.

Weiter entfernt konnte er die Evans' sehen, hinter ihnen die Meadowes'...

Neben seiner Mutter stand ein junger Mann. Ein junger Mann mit kurzen, rabenschwarzen Locken, der ihn mit großen, grauen Augen musterte, der Sirius so täuschend ähnlich sah...

Sirius...

Seine Stimme hinter der schwarzen Watte, irgendwo weit, weit weg...

Das Klingeln schwoll an, das Zimmer um ihn herum wurde immer dunkler-

"SIRIUS!"

Etwas riss ihn aus dem Arm seiner Mutter, zog ihn mit gigantischer Wucht rückwärts.

Mum lächelte noch immer. Sie hob die Hand und winkte.

"Wir sehen uns wieder, Liebling."

-

Jemand schüttelte ihn.

Hinter seinen Lidern wurde es rot, als würde die Sonne auf ihn herabscheinen. Unter seinen Händen aber war es kalt. Er musste auf etwas hartem liegen, einzig sein Hals und Kopf hatten etwas warmes, weiches unter sich.

"-Remus John Lupin? Das verbiete ich dir, ausdrücklich!"

Es gab nur eine Person auf diesem Planeten, die seinen Namen so aussprach....

Erfreut stellte er fest, dass seine Hände ihm wieder gehorchten, ließ eine über die auf seiner rechten Schulter fallen. "Tatze?"

"Schon besser," antwortete Sirius leise.

Sirius.

Er lächelte.

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