Kapitel 13
Viktor warf einen Blick auf seine Uhr, die in dem schwachen Licht des Korridors glänzte. "Es ist noch einige Stunden bis Mitternacht", murmelte er, als er den Blick von der Uhr abwandte und Isabella ansah. "Komm mit mir."
Isabella folgte Viktor gehorsam, bis sie schließlich einen prächtigen Saal betraten. Der Raum war leer, abgesehen von einigen antiken Möbeln und dem sanften Glanz der Kronleuchter, die von der hohen Decke hingen.
Viktor schloss die Tür hinter sich und wandte sich Isabella zu, sein Blick intensiv. "Hier sind wir allein", sagte er ruhig, während er einen Schritt auf sie zutrat. "Niemand wird uns stören."
Viktor trat näher an Isabella heran, und sein Blick wanderte zu ihrer Kleidtasche, in dem sie das Bild und die Dokumente sicher verstaut hatte. "Das Bild..." begann er, seine Stimme leise und nachdenklich. "Woher wusstest du davon?"
Isabella zögerte einen Moment, bevor sie antwortete, ihre Worte sorgfältig abwägend. "Ich... ich habe in einem unbefugten Teil der Bibliothek, in der ich arbeite, einen Artikel über Sie gefunden", gestand sie schließlich. "Es war ein Bericht über Ihr Unternehmen und Ihre Erfolge. Das Bild war darin abgebildet, und ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, wer die Person darauf sein könnte."
Viktor nickte langsam, während er ihre Worte aufnahm. "Interessant", murmelte er, seine Miene undurchschaubar. "Und dort war auch mein..." er stockte und rieb sich den Nacken, "Vorfahr abgebildet?"
Isabella nickte und griff dann in ihre Kleidtasche, um die Dokumente hervorzuholen. "Ja, genau", sagte sie leise und reichte ihm die Unterlagen. "Hier sind die Artikel, die ich gefunden habe, zusammen mit dem Bild."
Viktor nahm die Dokumente entgegen, legt sie auf den Boden und begann sie sorgfältig zu studieren, während Isabella sich ebenfalls auf den Boden hinkniete, um selbst eine bessere Sicht darauf zu erhaschen. Sie spürte seine Augen auf sich ruhen, während er die Seiten durchblätterte, und ihr Herz klopfte schneller in ihrer Brust.
"Und was hat dich dazu gebracht, in diesem unbefugten Bereich zu recherchieren, Miss Monterro?", fragte er, während er eine der Karten des Manicomio studierte.
Isabella schluckte schwer und überlegte einen Moment, wie sie am besten antworten sollte. "Ich war neugierig", begann sie schließlich, ihre Stimme ruhig, aber dennoch leicht zitternd. "Es gab in den Berichten Gerüchte über... über Ihre Vergangenheit und ich wollte mehr darüber erfahren. Ich dachte, vielleicht könnte ich etwas in den Archiven finden, das mir helfen könnte, die Wahrheit zu verstehen."
Viktors Blick hob sich von den Dokumenten und traf Isabellas. "Gerüchte?" Seine Stimme klang ruhig, aber Isabella konnte eine unterschwellige Spannung darin spüren. "Welche Art von Gerüchten, wenn ich fragen darf?"
Isabella zögerte, unsicher, wie viel sie preisgeben sollte. "Es gibt Leute, die behaupten, dass Ihre Familie... gewisse Dinge versteckt", erklärte sie vorsichtig. "Es ist aber nicht klar, was tatsächlich vorgefallen ist und was nicht."
Viktors Blick blieb auf Isabella gerichtet, während er ihre Worte verarbeitete. "Interessant", murmelte er schließlich, stand auf und lief im Raum herum, während er sich nachdenklich über das Kinn strich. Nach ein paar Minuten blieb er stehen und sah sie interessiert an. "Und was genau erhofftest du dir zu finden?"
Isabella zögerte einen Moment, bevor sie antwortete und ebenfalls aufstand. "Ich wollte nur die Wahrheit herausfinden", gestand sie leise mit gesenktem Kopf. "Ich wollte verstehen, wer Sie wirklich sind und was Ihre Pläne sind. Es gibt so viele Geschichten über Sie, aber nur wenige davon scheinen der Wahrheit zu entsprechen."
Viktors Miene verriet keine Emotionen, als er Isabella betrachtete. "Und was hast du bisher herausgefunden?" Seine Stimme war ruhig, aber hinter seiner Fassade konnte Isabella eine unterschwellige Spannung spüren.
Isabella schluckte schwer und überlegte, wie viel sie preisgeben sollte. "Ich habe einiges über Ihre Familie und Ihr Unternehmen erfahren", begann sie vorsichtig und hob den Kopf, um dem Milliadär in die Augen sehen zu können. "Aber ich weiß immer noch nicht, was Sie wirklich antreibt, Mr. Valenzo. Was sind Ihre wahren Absichten mit Ihrem Vermögen? Sind Sie wirklich so großzügig, wie sie vorgeben?"
Viktor schwieg einen Moment lang, bevor er plötzlich in hysterisches Lachen ausbrach. Sein Lachen füllte den Raum, und Isabella sah ihn überrascht an, nicht sicher, was sie von dieser Reaktion halten sollte.
"Mr. Valenzo, ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt, während sie sich von seiner unerwarteten Reaktion zurückzog.
Viktor schüttelte den Kopf und beruhigte sich langsam, aber sein Lächeln blieb. "Entschuldige mich, Miss Monterro", sagte er schließlich und wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Es ist nur... Deine Fragen sind so naiv. Du glaubst wirklich, dass du die Wahrheit über mich finden kannst?"
Isabella fühlte sich verwirrt und ein wenig verletzt von seiner Reaktion. "Ich... ich bin nur neugierig", erklärte sie unsicher.
Viktors Lächeln wurde breiter. "Aber das ist doch das Schöne an mir, nicht wahr?", sagte er leise und trat näher an Isabella heran. "Ich bin ein Mann voller Geheimnisse, Miss Monterro. Und ich glaube nicht, dass Sie wirklich bereit sind, sie alle zu erfahren."
Isabella spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als Viktor näher kam. Sie wich unwillkürlich zurück, bis ihr Rücken gegen die kalte Wand stieß, und sie spürte die Spannung zwischen ihnen wie einen elektrischen Schlag. Schon wieder.
"Was... was meinen Sie damit?", fragte sie mit zittriger Stimme, als sie Viktor's durchdringenden Blick spürte.
Viktor lehnte sich noch näher, so nah, dass Isabella seinen warmen Atem auf ihrer Haut spürte. Sein Lächeln war jetzt voller Mysterium und Versuchung. "Ich glaube, dass Sie eine talentierte Frau sind, Isabella", flüsterte er und hob eine Hand, um eine lockere Strähne ihres Haares sanft zu berühren. "Aber ich frage mich, ob Sie das Risiko eingehen würden, wirklich alles über mich zu erfahren. Selbst die dunkelsten Geheimnisse."
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