
Kapitel 10
Isabella folgte Viktor Valenzo durch die verwinkelten Gänge des Anwesens, ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. Sie konnte nicht glauben, dass sie ihm so einfach gefolgt war, obwohl sie wusste, dass sie besser vorsichtig sein sollte.
Als sie sein Büro betraten, wurde sie hinter ihm ganz klein. Der Raum wirkte zwar genauso beeindruckend wie zuvor, als sie ihn heimlich betreten hatte, doch diesmal war nicht nur Mr. Valenzo dort. Neben Valenzo stand eine imposante Gestalt, Mr. Stone, der Sicherheitschef des Anwesens.
Ein eiskalter Schauer lief Isabellas Rücken hinunter. Sie schluckte schwer und versuchte, ihre Fassung zu wahren, während beide Männer sie mit durchdringenden Blicken betrachteten.
"Miss Monterro", begann Mr. Stone, seine Stimme ruhig, aber bestimmend. "Wir haben einige Fragen an Sie. Wir wissen, dass Sie nicht einfach nur eine unschuldige Bibliothekarin sind. Was suchen Sie hier? Und glauben Sie nicht, dass sie uns an der Nase herumführen können, wir haben Sie die ganze Zeit über beschatten lassen."
Isabella spürte, wie sich die Luft im Raum verdichtete, und sie wusste, dass sie sich in einer gefährlichen Lage befand und jetzt jedes Wort, das sie von sich gab, auf die Goldwaage gelegt werden würde.
Sie hob den Kopf und traf den Blick von Mr. Stone, bevor sie langsam antwortete: "Gentlemen, ich verstehe Ihre Besorgnis, aber ich versichere Ihnen, dass ich hier nur nach Antworten suche."
Valenzos Lächeln, mit dem er auf der Tanzfläche noch hunderte Frauenherzen hatte brechen lassen, war nun verschwunden und er runzelte die Stirn und betrachtete sie skeptisch. "Antworten auf welche Fragen, Miss Monterro? Was hat Sie dazu gebracht, in mein Anwesen einzudringen und meine Privatsphäre zu verletzen?"
Isabella spürte die Anspannung in der Luft und wog ihre Worte sorgfältig ab. "Ich bin auf der Suche nach der Wahrheit über dieses Anwesen und", erklärte sie ruhig. "es gibt Dinge, die nicht so sind, wie sie scheinen, und ich glaube, dass es hier verborgene Geheimnisse gibt, die ans Licht gebracht werden müssen."
Mr. Stone schnaubte leicht und tauschte einen bedeutungsvollen Blick mit Valenzo. "Geheimnisse, sagen Sie?", fragte er skeptisch. "Und was berechtigt Sie, sich in unsere Angelegenheiten einzumischen?"
Isabella blickte zwischen den beiden Männern hin und her, ihr Verstand arbeitete fieberhaft, um eine passende Antwort zu finden. "Ich verstehe, dass meine Anwesenheit hier ungewöhnlich ist, aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Wahrheit uns allen zugutekommen kann", sagte sie schließlich. "Ich bitte Sie nur um eine Chance, meine Gründe zu erklären und meine Forschungen fortzusetzen."
Valenzo betrachtete sie nachdenklich, bevor er langsam sprach: "Miss Monterro, ich bin bereit, Ihnen zuzuhören. Aber seien Sie gewarnt, dass ich nicht zögern werde, Maßnahmen zu ergreifen, wenn ich das Gefühl habe, dass Sie eine Bedrohung für meine Angelegenheiten darstellen."
Isabella schluckte schwer, aber sie nickte entschlossen. "Ich verstehe, Mr. Valenzo. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit und Ihr Verständnis."
Sie zögerte, suchte nach den richtigen Worten und es herrschte eine kurze Stille im Raum. Mr. Stone und Viktor Valenzo nutzten diesen Moment, tauschten einen bedeutungsvollen Blick aus, bevor Mr. Stone nickte und sich zurückzog.
Als die Tür sich hinter Mr. Stone schloss, spürte Isabella eine Mischung aus Erleichterung und Nervosität. Nun war sie allein mit Viktor Valenzo, dem Mann, der so viel Macht und Einfluss ausstrahlte. Sie wartete darauf, was er als nächstes sagen würde, und bemühte sich, ruhig zu bleiben, während ihr Herz wild pochte und Viktor Valenzo sie intensiv ansah. Seine Augen glühten vor Verlangen, und ein selbstsicheres Lächeln spielte um seine Lippen.
"Miss Monterro", begann er mit tiefer, verführerischer Stimme und ging langsam aber bestimmt auf sie zu, "ich glaube, ich verstehe, was Sie hierher geführt hat. Sie sind eine Frau von außergewöhnlicher Schönheit und Intelligenz."
Isabellas Herz begann wild zu pochen, als sie realisierte, wohin diese Unterhaltung führte. Sie wollte protestieren, doch ihre Stimme versagte ihr den Dienst, und sie stand regungslos da, während Valenzo sich langsam einen Knopf nach dem anderen seines Hemdes öffnete.
Mit einem Seufzen begann er, sein Hemd auszuziehen, enthüllte dabei seine muskulöse Brust und den glänzenden Schmuck, der um seinen Hals lag. Seine Bewegungen waren langsam und absichtlich, als ob er jede Geste genoss und Isabella in seiner Gewalt haben wollte.
Sie fühlte sich wie gelähmt, unfähig, sich zu bewegen oder zu sprechen, während sie die Szene wie in Trance beobachtete. Die Luft war schwer von Spannung und Verlangen, und sie wusste nicht, wie sie aus dieser Situation entkommen sollte.
Valenzo trat langsam auf Isabella zu und in dem Moment, als seine Finger fast ihre Haut berührten, zuckte Isabella zurück, ein Funke von Panik in ihren Augen. "Bitte Mr. Valenzo!", rief sie plötzlich aus und deutete auf das Bild auf seinem Schreibtisch. "Was ist mit ihr? Und dem Kind?"
Er hielt inne und folgte ihrem Blick zu dem Bild. Ein Ausdruck der Überraschung huschte über sein Gesicht, bevor er schnell wieder seine Fassung zurückgewann. "Das tut hier nichts zur Sache, Isabella", antwortete er schließlich, seine Stimme etwas angespannt.
Sie schluckte schwer und rang nach Worten. "Aber... aber Sie haben doch eine Familie. Was ist mit Ihrer Frau und Ihrem Kind? Das können sie ihnen doch nicht antun."
Valenzo trat näher an sie heran, ein gefährliches Funkeln in seinen Augen. "Was ich zu Hause habe, und was ich hier tue, sind zwei verschiedene Dinge."
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