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Felix saß auf meinem Bett, die Beine verschränkt, die Arme wild gestikulierend in der Luft. Sein Gesicht war eine einzige Mischung aus Unglauben, Panik und Neugier. 

„Wie zur Hölle“, begann er, „bist du mit Lee fucking Minho zusammengekommen?!“ 

Ich rieb mir mit einer Hand über das Gesicht und versuchte, nicht allzu auffällig zu schlucken.
Ich hatte gewusst, dass Felix so reagieren würde.

Natürlich hatte ich das gewusst. Deswegen hatte ich ihn auch so lange wie möglich ignoriert, als er mir Nachrichten geschickt hatte.
Aber irgendwann war er einfach unangekündigt bei mir aufgetaucht – typisch Felix – und jetzt saß ich hier, komplett überfordert und ohne eine vernünftige Lüge. 

„Also…“ Ich versuchte Zeit zu gewinnen. „Das ist… eine echt lange Geschichte.“ 

„Ich hab Zeit!“ Felix funkelte mich an. „Erzähl. Sofort.“ 

Mein Gehirn ratterte. Ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Niemals. Also tat ich das, was ich am besten konnte: Ich redete drauflos und hoffte, dass irgendeine verdammte Lüge dabei rauskommen würde. 

„Äh… also… es war so, dass…“ Ich tat so, als müsste ich mich erst sammeln. „Minho hat irgendwann aufgehört, so ein Arsch zu sein. Und dann, äh, haben wir ein paarmal geredet und er meinte, dass er mich eigentlich schon seit einer Weile mag, aber es nie zugegeben hat, weil… weil er halt Minho ist.“ 

Felix‘ Augen weiteten sich. „Er hat dich gefragt?!“ 

Ich nickte eifrig. „Ja! Genau! Also eigentlich… nicht so direkt, aber er meinte halt, dass er sich mehr mit mir treffen will und dass er mich süß findet und so…“ 

Ich hätte fast angefangen, mir selbst für meine brillante Geschichte auf die Schulter zu klopfen, doch Felix‘ Blick wurde nur noch skeptischer. 

„Moment mal.“ Er kniff die Augen zusammen. „Du willst mir ernsthaft erzählen, dass Minho jahrelang dein Leben zur Hölle gemacht hat, nur um dann plötzlich zu merken, dass er dich mag?“ 

Ich zuckte mit den Schultern. „Tja… Gefühle sind halt kompliziert?“ 

Felix sah mich an, als würde er gleich platzen. „Jisung! Das ist der dümmste Scheiß, den ich je gehört habe!“ 

Ich verzog das Gesicht. „Ja, wow, danke für dein Vertrauen.“ 

„Nein, ehrlich jetzt!“ Er rutschte näher an mich ran. „Und du hast ihm einfach so verziehen? Ist es nicht komisch, jetzt mit ihm zusammen zu sein, nachdem er dich jahrelang gemobbt hat?“ 

Ich biss mir auf die Lippe.
„Ich meine… wir arbeiten dran?“ 

Felix sah mich noch ein paar Sekunden lang misstrauisch an, bevor er tief seufzte und die Arme vor der Brust verschränkte. „Na schön. Ich check das zwar überhaupt nicht, aber wenn du glücklich bist…“ 

Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Bin ich.“ 

Felix nickte langsam. Dann schien ihm plötzlich noch eine Frage in den Kopf zu schießen, denn sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. 

„Moment mal.“ Er lehnte sich wieder vor. „Habt ihr eigentlich schon Sex gehabt?“ 

Mein Herz setzte kurz aus. Dann sprang ich auf. „WAS?!“ 

Ich muss so laut gewesen sein, dass es durch das ganze Haus hallte.
Felix zuckte erschrocken zusammen, doch bevor ich noch irgendwas sagen konnte, ging plötzlich meine Tür auf. 

„Alles in Ordnung hier?“ 

Ich erstarrte. Meine Mutter stand im Türrahmen, die Stirn leicht gerunzelt. 

Felix blinzelte. Dann zeigte er mit dem Finger auf mich.
„Jisung hat einen Freund!“ 

Ich riss die Augen auf. „Felix—!“ 

Doch meine Mutter reagierte nicht geschockt. Sie klatschte einmal in die Hände, lächelte dann übertrieben erfreut und meinte nur: „Oh, wie schön! Ich komme gleich wieder.“ 

Dann drehte sie sich um und verschwand. 

Ich ließ mich auf mein Bett zurückfallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
„Ich hasse dich.“ 

Felix kicherte. „Bitte. Das ist die beste Story des Jahres.“ 

Keine zwei Minuten später kam meine Mutter zurück – mit einem Teller voller frisch gebackener Brownies. Sie stellte ihn vor uns auf den Tisch, setzte sich dann auf meinen Schreibtischstuhl und sah mich mit funkelnden Augen an. 

„Erzähl mir alles.“ 

Und genau in diesem Moment wusste ich, dass ich offiziell in der Hölle angekommen war.

Ich hätte mich am liebsten einfach in Luft aufgelöst. Oder wenigstens unter meiner Bettdecke vergraben, bis Felix und meine Mutter wieder verschwanden.
Aber nein, stattdessen saß ich hier, mit einem Teller Brownies vor mir und zwei Paar Augen, die mich erwartungsvoll anstarrten. 

„Also, Jisung.“ Meine Mutter lehnte sich in meinem Schreibtischstuhl zurück, ein breites Lächeln auf den Lippen. „Wie ist das alles passiert?“ 

Ich warf Felix einen vernichtenden Blick zu, doch der zuckte nur unschuldig mit den Schultern und schob sich seelenruhig einen Brownie in den Mund. 

„Muss ich das wirklich nochmal erzählen?“ Ich seufzte genervt. 

„Natürlich!“ Meine Mutter klatschte aufgeregt in die Hände.
„Felix hat sicher auch nur die Kurzfassung bekommen. Wir wollen aber die ganze Geschichte!“ 

„Gott, ich hasse mein Leben“, murmelte ich, bevor ich begann, meine fantastische Lügengeschichte noch einmal aufzuwärmen.

Ich erklärte, wie Minho angeblich auf einmal seine Gefühle für mich entdeckt hatte, wie wir uns langsam angenähert hatten, wie wir dann irgendwann zusammengekommen waren… Bla, bla, bla. 

Als ich endlich fertig war, lehnte ich mich erschöpft gegen mein Kopfteil und hoffte, dass das jetzt ausreichen würde. Doch meine Mutter war noch nicht zufrieden. 

„Und?“, fragte sie mit funkelnden Augen.
„Habt ihr euch schon geküsst?“ 

Felix prustete los. 

Ich starrte sie entgeistert an. „MOM?!“ 

„Was denn?“, fragte sie unschuldig. 

„Was das denn für eine Frage?!“ 

Felix grinste breit. „Also…? Habt ihr?“ 

Ich fuhr mir genervt durchs Haar. Ich wusste, dass ich nicht drumherum kommen würde, also antwortete ich widerwillig: „Ja, okay?! Wir haben uns geküsst. Glücklich?“ 

Ich hätte nicht erwartet, dass das SO eine Reaktion auslöst. 

Felix schrie auf, meine Mutter quiekte vor Freude, und plötzlich schien mein Zimmer zu einer verdammten Feierhalle geworden zu sein. 

„Jisung hatte seinen ersten Kuss!“ Felix warf die Arme in die Luft, als hätte ich irgendeinen verdammten Preis gewonnen. 

„Oh mein Gott, mein Baby wird erwachsen!“, schwärmte meine Mutter, als wäre ich fünf Jahre alt. 

Ich begrub mein Gesicht in meinen Händen. „Ich schwöre, ich ziehe aus.“ 

„Quatsch“, lachte meine Mutter. „Ich bin so stolz auf dich, mein Schatz!“ 

„Es war nur ein verdammter Kuss!“, beschwerte ich mich. 

„Oh nein, nein, nein“, meinte Felix grinsend. „Es war dein erster Kuss! Mit deinem Freund!“ 

Ich öffnete den Mund, um mich zu wehren, doch in genau diesem Moment vibrierte mein Handy auf dem Nachttisch. 

Erleichterung durchflutete mich. Gott sei Dank. Endlich eine Ablenkung. 

Doch bevor ich überhaupt reagieren konnte, schnappte meine Mutter sich mein Handy und warf einen Blick auf den Bildschirm. 

Dann – und das war der absolute Höhepunkt meines Horrors – ließ sie ein weiteres quietschendes Geräusch los. 

„Es ist Minho!“, rief sie begeistert. 

Ich sprang auf. „GIB MIR MEIN HANDY ZURÜCK!“ 

Meine Mutter lachte und hielt es in die Luft, doch ich schnappte es mir in einer einzigen schnellen Bewegung und sprang zurück aufs Bett. 

Felix und sie sahen mich mit einer Mischung aus Begeisterung und Neugier an, während ich das Handy entsperrte und die Nachricht las. 

Minho: Die Party ist am Samstag.

Ich starrte auf den Bildschirm. 

Natürlich. Natürlich plante dieser Arsch wirklich eine Party und natürlich hatte ich keine Wahl. 

Ich seufzte tief und ließ mich rückwärts auf mein Bett fallen. 

Mein Leben war offiziell vorbei.

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