24
Zeit heilte nicht alles.
Das hatte ich gelernt.
Aber sie machte es erträglicher.
Es war seltsam, jetzt hier zu stehen - Wochen nach allem, was passiert war - und zurückzublicken.
Auf den Schmerz, die Angst, die schlaflosen Nächte, die Stimmen in meinem Kopf, die mir gesagt hatten, dass ich nie wieder ich selbst sein würde.
Aber sie hatten sich geirrt.
Ich hatte mich nicht verloren.
Ich hatte mich wiedergefunden.
Nicht allein - niemals allein. Sondern mit den Menschen, die mich hielten, als ich dachte, ich würde fallen.
Und so viele andere, die mir gezeigt hatten, dass ich nicht nur das war, was mir passiert war.
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Die Sonne hing tief über der Stadt, als ich mit meinem Fahrrad durch die Straßen fuhr. Der Wind war warm, roch nach Frühling.
Mein Atem ging ruhig.
Ich fühlte mich leicht.
Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass ich mich wirklich frei fühlte - nicht gefangen in meinen eigenen Gedanken, nicht verfolgt von Schatten, die mich in dunklen Momenten einzuholen drohten.
Ich hatte mir mein Leben zurückgenommen.
Und ich war stolz darauf.
Ich bog in eine kleine Nebenstraße ein, hielt vor dem Café, in dem ich mich mit Minho und Felix verabredet hatte. Die Glocke über der Tür klingelte leise, als ich eintrat, und sofort fiel mein Blick auf sie.
Minho saß an einem Tisch am Fenster, eine Hand um seine Kaffeetasse gelegt. Felix hatte seinen Kopf auf die Tischplatte gelegt, als hätte er aufgegeben, und Minho sah ihn mit einer Mischung aus Belustigung und Genervtheit an.
Ich lächelte.
„Ich bin da", sagte ich und zog mir einen Stuhl heran.
Felix hob nur eine Hand zum Gruß, murmelte etwas Unverständliches in die Tischplatte.
Minho zog eine Augenbraue hoch.
„Er hat versucht, einen neuen Nachtmodus zu erfinden. Hat drei Tage kaum geschlafen."
„Kreativität ist anstrengend", murmelte Felix, ohne aufzusehen.
Ich lachte leise.
Es war ein ehrliches Lachen.
Minho beobachtete mich.
Nicht auf die Art, wie er es früher getan hatte - nicht mit dieser unübersehbaren Sorge, nicht mit der Angst, dass ich jeden Moment auseinanderfallen könnte.
Sondern einfach nur... weil er mich ansah.
Ich hielt seinem Blick stand.
Und dann streckte ich die Hand aus, meine Finger fanden seine.
Er war warm. Echt.
Minho lächelte.
Nicht viel, aber genug.
Felix stöhnte gespielt genervt.
„Gott, ihr seid so ein ekelhaft kitschiges Pärchen."
Minho schnaubte. „Sag das noch mal, und ich trink deinen Kaffee aus."
„Tu das, und ich erzähle allen, dass du heimlich Rom-Coms guckst und weinst."
Ich lachte wieder.
Und diesmal fühlte es sich so an, als hätte ich mir endlich mein eigenes Herz zurückgeholt.
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Ich weiß, ein kurzes Ende...
Aber ich wusste einfach nicht, wie ich weiterschreiben soll..
Hope you enjoyed it💜🎀
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