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23

Die Schule fühlte sich anders an.

Vielleicht lag es an der schlaflosen Nacht. Oder an den Schatten unter meinen Augen, die ich selbst im Spiegel nicht ignorieren konnte. Vielleicht lag es daran, dass mein Körper sich noch immer so anfühlte, als wäre er nicht wirklich meiner.

Aber als ich durch die Flure ging, war alles... dumpf. Die Geräusche, die Gespräche, das Lachen in den Gängen - es klang, als wäre eine Glasscheibe zwischen mir und der Welt.

Ich war früh dran. Viel zu früh.

Minho hatte mich vor der Schule abgesetzt, mich mit seinem Blick durchbohrt, als wollte er sichergehen, dass ich wirklich okay war.
Ich hatte genickt, hatte ihm ein schiefes Lächeln geschenkt, das mehr Fassade als alles andere gewesen war.

Er hatte es gemerkt. Natürlich hatte er das.

Aber er hatte nichts gesagt.

Und jetzt stand ich hier, mitten im Flur, mit meinem Rucksack über einer Schulter, unfähig, mich zu bewegen.

„Jisung?"

Ich blinzelte.

Die Stimme war vertraut. Warm. Ein wenig atemlos, als wäre derjenige, dem sie gehörte, gerade noch gerannt.

Ich drehte mich um.

Felix.

Seine blonden Haare waren leicht zerzaust, seine Augen groß und voller Sorge.

„Was zur Hölle, Mann?" Er blieb abrupt vor mir stehen.
„Warum hast du dich nicht gemeldet?"

Mein Magen zog sich zusammen.

Felix war mein bester Freund. Jemand, mit dem ich über alles reden konnte.
Und trotzdem... trotzdem hatte ich es nicht getan.

Ich wich seinem Blick aus. „Ich..."

Felix verschränkte die Arme vor der Brust. „Weißt du, ich hätte ja gedacht, du bist vielleicht einfach beschäftigt. Oder hast mal Zeit für dich gebraucht. Aber dann erfahre ich, dass du nicht mal mit Minho geredet hast?"

Er schüttelte den Kopf, seine Stirn in Falten gelegt.

„Jisung, was ist los?"

Ich spürte, wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete.

Felix war nicht wütend. Nicht wirklich. Er war besorgt. Und das machte es noch schlimmer.

„Ich..." Ich biss mir auf die Lippe.
„Es ist nichts. Ich war einfach nur..."

„Sag jetzt nicht ‚müde'." Felix' Augen blitzten auf. „Denn ich sehe dich, Jisung. Und du siehst nicht aus, als wärst du nur müde."

Mein Herz schlug schneller.

Ich wollte ihm alles erzählen.
Ich wollte sagen, dass Taeil mich angefasst hatte, dass seine Stimme noch immer in meinem Kopf hallte, dass ich mich fühlte, als würde ich in meiner eigenen Haut ertrinken.

Aber ich konnte nicht.

Also zuckte ich nur die Schultern. „Es ist nichts."

Felix' Kiefer mahlte.

„Okay", sagte er schließlich.
„Dann lass mich raten. Es ist nichts. Aber du bist plötzlich weg. Sprichst mit niemandem. Und wenn ich dich jetzt anschaue, dann sieht es so aus, als hättest du-"

Er brach ab.

Seine Miene veränderte sich.

Er kannte mich. Kannte mich zu gut.

„Jisung." Seine Stimme war jetzt weicher, vorsichtiger. „Ist irgendwas passiert?"

Mein Brustkorb fühlte sich eng an.

Ich schüttelte den Kopf.

Felix' Blick sagte mir, dass er mir nicht glaubte.

Aber er drängte nicht weiter.

Stattdessen atmete er tief durch und sagte: „Okay. Wenn du nicht reden willst, dann ist das okay. Aber... ich bin hier. Das weißt du, oder?"

Ich nickte langsam.

Felix musterte mich noch einen Moment, dann legte er eine Hand auf meine Schulter. „Gut. Und jetzt komm. Unterricht wartet."

Er schenkte mir ein Lächeln, das so echt war, dass es in meinem Brustkorb schmerzte.

Ich versuchte, es zu erwidern.

-

Der Tag zog sich.

Ich hatte das Gefühl, als würde ich mich durch dichten Nebel bewegen. Die Stimmen meiner Lehrer klangen wie ein einziges Hintergrundrauschen, die Buchstaben auf den Arbeitsblättern verschwammen vor meinen Augen.

Mehr als einmal ertappte ich mich dabei, wie mein Blick aus dem Fenster wanderte, wie ich meinen Stift ziellos über das Papier führte, ohne wirklich etwas zu schreiben.

Und dann - in der Mittagspause - passierte es.

Ich hatte mich gerade mit meinem Tablett in eine Ecke der Cafeteria verzogen, als eine Bewegung in meinem Augenwinkel mich erstarren ließ.

Eine Gestalt.
Eine Präsenz, die mich sofort in Alarmbereitschaft versetzte.

Taeil.

Mein Atem setzte aus.

Er stand ein paar Meter entfernt, ein Tablett in der Hand, sein Blick auf mich gerichtet.

Sein Lächeln war schief. Abschätzend.

Sein Blick wanderte langsam über mich - als würde er mich ausziehen, obwohl er mich nicht einmal berührte.

Mir wurde schlecht.

Ich drückte das Tablett fester zwischen meine Finger.

Meine Kehle war trocken.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Aufstehen? Wegrennen?

Taeil setzte sich in Bewegung.

Er bewegte sich langsam, selbstsicher, als wüsste er genau, dass ich zu keiner Gegenwehr fähig war.

Mein Brustkorb zog sich zusammen.

Er kam näher.

Sein Lächeln vertiefte sich.

Ich wollte mich bewegen. Ich wollte schreien. Ich wollte *irgendwas tun*.

Doch dann-

„Jisung."

Eine andere Stimme.

Eine vertraute Stimme.

Minho.

Mein Kopf schnellte herum.

Er stand am Eingang der Cafeteria, sein Blick dunkel, seine Haltung angespannt.

Und dann sah er Taeil.

Minho veränderte sich in einer Sekunde.

Seine Schultern spannten sich an, sein Blick wurde kalt. Bedrohlich.

Taeil blieb stehen.

Er musterte Minho - dann mich.

Und schließlich... zuckte er die Schultern.

„Na schön", murmelte er und drehte sich um. „Für heute."

Seine Worte hinterließen eine Gänsehaut auf meiner Haut.

Ich schaffte es nicht, mich zu bewegen.

Nicht einmal, als Minho vor mir stand.

„Komm mit", sagte er nur.

Seine Hand legte sich um mein Handgelenk - nicht fest, nicht fordernd. Einfach nur da.

Und ich folgte ihm.

Der Rest des Schultages verging in einem Nebel.

Ich saß im Unterricht, hörte den Lehrern zu, ohne wirklich zu verstehen, was sie sagten. Mein Stift lag unbenutzt auf meinem Tisch, und ich wusste nicht einmal, was für ein Fach wir gerade hatten.

Minho hatte mich nach der Begegnung mit Taeil nicht mehr aus den Augen gelassen. Jedes Mal, wenn ich aufsah, war sein Blick schon auf mir, wachsam, fast lauernd - als würde er nur darauf warten, dass ich auseinanderfiel.

Ich tat es nicht.

Aber nur, weil ich mich nicht traute.

Als die letzte Stunde endlich vorbei war, fühlte ich mich, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Mein Kopf dröhnte, meine Schultern waren verspannt, und meine Hände zitterten leicht, als ich meine Sachen in den Rucksack packte.

Minho wartete an der Tür.

„Ich bring dich nach Hause."

Es war keine Frage.

Ich hatte nicht die Kraft, zu protestieren.

-

Als er vor meinem Haus hielt, drehte er sich endlich zu mir um.

„Soll ich mit reinkommen?"

Seine Stimme war ruhig. Vorsichtig.

Ich wollte ja sagen.

Aber ich wusste, dass ich das nicht konnte.

Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin okay."

Minho sah mich lange an, als würde er entscheiden, ob er mir das glauben konnte. Dann seufzte er.

„Wenn was ist - ruf mich an."

Ich nickte.

Er wartete, bis ich abstieg, bis ich die Tür aufschloss und hineinging. Erst als ich sicher drinnen war, fuhr er los.

Ich stand im Flur, mein Rucksack rutschte mir von der Schulter.

Mein Zuhause fühlte sich leer an.

Ich ließ mich auf die Couch sinken, legte den Kopf gegen die Lehne und schloss für einen Moment die Augen.

Doch kaum hatte ich die Stille zugelassen, waren die Gedanken wieder da.

Taeils Blick.

Sein Lächeln.

„Für heute."

Meine Finger gruben sich in den Stoff meiner Hose.

Ich wollte duschen.

Mich sauber fühlen.

Aber bevor ich mich rühren konnte, klopfte es an der Tür.

Ich zuckte zusammen.

Mein Herz schlug schneller.

Langsam stand ich auf, bewegte mich zur Tür.

Ein Schatten war durch das Milchglas zu sehen. Groß, aber nicht so groß wie Minho.

Ich öffnete die Tür - und erstarrte.

Felix.

Sein Gesicht war ernst, seine Stirn in Falten gelegt. Er musterte mich mit diesem Blick, der mich schon mein halbes Leben lang durchschaut hatte.

„Hey."

Ich öffnete den Mund, aber kein Laut kam heraus.

Felix seufzte und schob sich an mir vorbei ins Haus.

„Ich wusste, dass du alleine bist. Also, Überraschung - ich bin jetzt hier."

Ich blinzelte. „Woher...?"

„Minho hat mir geschrieben." Felix ließ sich auf die Couch fallen, klopfte auf den Platz neben sich.
„Und bevor du fragst - nein, du wirst mich nicht los."

Ich stand noch immer in der Tür, wusste nicht, was ich tun sollte.

Felix sah mich an.

„Setz dich, Jisung."

Seine Stimme war weicher jetzt.

Ich bewegte mich, als würde jemand anderes meinen Körper steuern. Ließ mich neben ihn sinken.

Felix schwieg einen Moment. Dann drehte er sich zu mir.

„Okay. Ich bin nicht dumm. Und du bist ein mieser Lügner."

Ich schluckte.

„Ich weiß, dass du mir nicht die Wahrheit gesagt hast. Ich hab dich heute gesehen, Jisung. Ich hab gesehen, was passiert ist."

Meine Hände krampften sich zusammen.

„Felix..."

„War es Taeil?"

Sein Ton war leise.

Ich fühlte, wie mir die Kehle zuschnürte.

Ich konnte lügen. Ich konnte sagen, dass alles okay war, dass nichts passiert war.

Aber Felix' Blick war so... offen. So verletzlich.

Ich konnte ihn nicht anlügen.

Also nickte ich.

Felix' Kiefer spannte sich an.

Er sagte nichts für einen Moment, atmete nur tief ein und wieder aus. Dann - ganz langsam - streckte er eine Hand nach mir aus.

„Komm her."

Ich blinzelte. „Was...?"

„Komm her."

Seine Stimme war so weich, dass ich keinen Widerstand leisten konnte.

Ich ließ mich gegen ihn lehnen.

Und dann... brach ich.

Tränen brannten in meinen Augen, meine Finger krallten sich in sein Shirt, und bevor ich es stoppen konnte, war alles da.

Alles.

Meine Angst. Meine Wut. Meine Scham.

Felix hielt mich einfach nur fest.

Und zum ersten Mal seit einiger Zeit fühlte ich mich nicht ganz so allein.

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