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𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟏𝟕: 𝐖𝐄𝐑 𝐖𝐈𝐂𝐇𝐓𝐈𝐆 𝐈𝐒𝐓

„Die Direktorin war es nicht, denn wieso sollte sie in ihrem Tagebuch lügen? Und Miss Kenny hatte einfach keine Zeit, weil ihr Alibi mit dem der Direktorin fest verbunden ist. Wir können sie also ausschließen aber wir kommen so langsam voran. Ich habe mich verrannt in der ganzen Miss-Kenny-Direktorin-Sache, wir haben Zeit verloren, die wir besser hätten nutzen können.
Deshalb hier mein Vorschlag: Wir hören auf der Giftpfütze auszuweichen und reden direkt mit Carter."
Trevor sah mich stumm an und ich setzte mich wieder ihm gegenüber: „Trevor?"

„Ich möchte nicht mit Carter reden.", sagte er langsam und bedacht, als hätte er jedes Wort zehn Mal geprüft, bevor es seinen Mund verließ.
„Aber wir müssen mit Carter reden! Er ist, nach Mareilla natürlich, die wichtigste Person in diesem Fall! Denn -"
„Folgendes: Ich möchte nicht mit ihm reden, aber ich würde einen Deal mit dir eingehen. Genau wie Florence eingegangen ist."
„Wie bitte?"
„Wie du es eben erst mit Florence gemacht hast. Ich komme mit, aber nur wenn ..."
„Nur wenn was?"
„Nur wenn du mich küsst. Auf die Wange meinetwegen."

Ich war noch nie besonders gut darin, meine Fassung zu bewahren, also wäre es zu viel verlangt, sie in genau diesem Moment komplett, nun ja, zu bewahren.
„Bist du verrückt?!", fragte ich also mit leicht hysterischem Unterton.
„Nicht verrückter als du.", erwiderte Trevor ernster, als ich je erwartet hätte.

„Dankeschön.", sagte ich leise und atmete tief durch. Trevor sah mich weiterhin mit einem Blick an, der nur als intensiv bezeichnet werden konnte, denn stechend war er nicht und trotzdem auf Dauer fast etwas unangenehm, weil ich nicht wusste, wie ich auf diesen Blick reagieren sollte.

„Ich gehe jedenfalls zu Carter. Wenn du ... wenn du ihn zu sehr hasst, dann -"
„Dann bleibe ich hier."
„Ja. Genau. Bis später dann, wenn du es dann nicht zu sehr hasst, hier zu sein, Trevor."

Ich lief aus der Bibliothek, ohne mich noch einmal umzudrehen, denn ich wollte nicht zurückkehren oder auch nur stehen bleiben.
Ich war nicht wirklich genervt von Trevor, nicht wütend oder etwas in die Richtung. Ich war vielmehr traurig. Wir hatten das hier zusammen begonnen, ich hatte ihn nicht gebeten mitzumachen und plötzlich stellte er es so hin, als hätte ich ihn mitgezogen, als hätte ich ihn gezwungen oder was weiß ich.

Vielleicht war ich dumm gewesen, naiv, leichtgläubig; all die Eigenschaften, die ich bei anderen so verachtet habe. Ich schrieb mich selbst auf die verdammte Liste, ich war nicht naiv, ich war mir so sicher, nicht naiv zu sein. Ich hatte doch versucht, alles zu bedenken, nichts zu vergessen, nichts zu früh auszuschließen und dann nehme ich einfach so an, dass Trevor tatsächlich mitgemacht hat, weil er Interesse daran hat, herauszufinden, wegen wem Mareilla jetzt eigentlich tot ist.
Ich habe angenommen, er hätte fast Spaß ("fast", weil es ist immer noch jemand tot) hier dran, ich hatte Dinge angenommen, für die es keine eindeutigen Beweise gab und ich habe trotzdem an sie geglaubt, wie ein kleines Kind, das voller Überzeugung von der Existenz des Weihnachtsmannes ausgeht.  

Mein Hals fühlte sich seltsam voll an, ich schluckte trocken, denn all die Flüssigkeit sammelte sich in meinen Augen an.
Ich wusste nicht, wo Carter war, aber ich setzte all meine Hoffnungen in den Speisesaal, ohne dafür einen Beweis zu haben, als hätte ich gar nichts gelernt, als hätte man mir gesagt, dass eins plus eins nicht drei ist und ich hätte trotzdem immer wieder die gleiche Zahl hingeschrieben, als wäre ich gefangen in einer Endlosspirale, und immer wenn ich die drei vor meinem Auge sah, verstand ich, dass das die falsche Lösung war, aber wenn sie dann verschwand, kam sie mir so logisch vor und ich schrieb sie wieder hin und wieder und wieder.

Als ich die erste Träne wegwischen musste, bog ich rechts ab in die nächste Mädchentoilette und schloss mich in eine der Kabinen ein.
Es war Weihnachten. Draußen lag Schnee. Ich trug noch die bescheuerte Weihnachtsmütze und ich saß hier und versuchte meine Atmung zu kontrollieren, denn ernsthaftes Weinen war absolut keine Option. Nicht, wenn ich auf dem Weg zu der Befragung von Carter war, die vermutlich die wichtigste überhaupt werden würde. Ich verschwendete ein paar Minuten mit unterdrücktem Schluchzen, dann verließ ich die Mädchentoilette und legte im Vorbeigehen die rote, verlogene Weihnachtsmütze auf den nächstbesten Schrank.

Es war Trevors Entscheidung, nicht mitzukommen. Ich hatte nie vorgehabt, ihn dazu zu zwingen und wenn es ihm so erschien, als würde ich ihn sehr wohl zu irgendetwas zwingen, dann war das seine Problem und ich war entschlossen, es nicht zu meinem zu machen, denn mein Kopf war auch ohne Trevor schon voll genug.

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