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𝐓𝐞𝐢𝐥 𝟏: 𝐅𝐑𝐎𝐇𝐄 𝐖𝐄𝐈𝐇𝐍𝐀𝐂𝐇𝐓𝐄𝐍, 𝐌𝐀𝐑𝐄𝐈𝐋𝐋𝐀


Mareilla Lewis-Collins, Sopranistin im Schulchor, Anführerin der „Goldengel-Gemeinschaft" und Freundin von "Was-ist--jetzt-eigentlich-der-Unterschied-zwischen-X-und-Y"-Carter-Lawrence-Cooper, lag tot im Speisesaal.
Ihre sorgfältig gebräunte Haut hatte einen bläulich käsigen Ton angenommen, der so gar nicht zu ihrem dichten schwarzen Haar passte, das ihr offen über die breiten Schultern gefallen war wie dunkler Schnee über eine Erhebung.

Ich war die einzige, die sofort kapierte, dass vor uns eine Leiche lag und kein Mädchen mit zu viel Alkohol intus, oder wie unsere Geschichtslehrerin sagen würde, „Ein Mädchen, das sich der Spucke des Teufels hingab", denn sie war früher Alkoholikerin. Carter L. Cooper, wie es in goldenen Lettern auf seinen dunkelblaue Lederumschlägen stand, lief mit der perfekten Miene eines besorgten Freundes auf seine (tote) Freundin zu und rüttelte an ihren (toten) Schultern.

Die Weihnachtsferien hatten gestern begonnen und der Großteil von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern war schon zuhause. Nur sechs Leute meiner Jahrgangsstufe, darunter logischerweise auch ich selbst, saßen noch hier fest und das aus verschiedenen Gründen. Der häufigste dieser Gründe war allerdings einfach nur, dass sie erst später am heutigen Tag oder einfach morgen abgeholt werden sollten.
Zu dem Zeitpunkt nahm noch niemand den näher kommenden Schneesturm richtig ernst; außer mir, aber da mich auch niemand ernst nahm, half das nicht besonders.
Carter Cooper versuchte also jedenfalls eine Leiche aufzuwecken, als Mrs Rubyn und Mr Dawn den Speisesaal betraten.

„Mr Cooper, bitte stehen sie sofort vom Boden auf!", rief Mr Dawn wütend durch den Raum, der es nicht ausstehen konnte, wenn jemand sich nicht an die Regeln der Ordentlichkeit hielt, auch wenn er nicht genau sagen konnte, was er mit diesen Regeln eigentlich genau meinte.
„Entschuldigen sie, Sir, aber hier gibt es ein Problem!", erwiderte Carter mit dieser glatten Stimme, die einer der Gründe dafür war, dass ich ihn am liebsten jedes Mal aus dem Fenster werfen würde, wenn er anfing zu sprechen.
„Ein Problem kann gar nicht so groß sein, als dass man sich dafür auf staubigen Stein knien müsste, Mr -"

„Mareilla ist Geschichte.", stellte Florence McLaughing nüchtern und laut fest, bevor sie sich wieder mit dem Betrachten ihrer Fingernägel beschäftigte. Florence war mir schon immer irgendwie sympathisch gewesen und in diesem Moment war ich ihr besonders dankbar.
„Was meinen sie damit, Miss McLaughing?", fragte Mrs Rubyn misstrauisch, die gar nicht anders kann, als Fragen misstrauisch zu stellen. Wir haben ihre alten Jahrbücher in der Bibliothek gefunden und selbst als sie die jährlichen Schulschachmeisterschaften gewonnen hat, sah sie misstrauisch aus, als könnte die Kamera jeden Moment explodieren und ihre misstrauisch verzogenen Augenbrauen versengen.

„Wir glauben, dass Mareilla Lewis-Collins das Zeitliche gesegnet hat.", sagte ich und lächelte freundlich, bis mir auffiel, dass das ein wenig makaber erscheinen konnte. Deshalb bemühte ich mich schnell, so düster wie Florence zu gucken. Ich bin mir unsicher, wie gut das funktionierte.
„Was ein Schwachsinn.", schnaubte Mr Dawn und ging mit den Schritten eines Elefanten zu der toten Mareilla, die dort immer noch mit geschlossenen Augen lag. „Hey, aufwachen!", bellte er in ihr Ohr und sah kurz uns anderen an. „Wahrscheinlich betrunken. Wer hier schmuggelt Alkohol?!"

„Wieso, wollen sie unsere Vorräte plündern?", fragte Trevor Ericsen grinsend, aber als niemand auch nur müde lächelte zog er das Lächeln wieder verunsichert zurück. „Sorry, das war ein Witz, er sollte ... witzig sein, ihr wisst schon? Haha? Nein? Okay."
Kurz darauf akzeptierte Mr Dawn, dass Mareilla nicht mehr lebte und übergab sich auf den staubigen Boden, direkt neben Mrs Rubyn, die ihm beruhigend den Rücken tätschelte und uns hungrige Jugendlichen aus dem Speisesaal schickte.

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