Kapitel 7
Paddy
Das "Joggen" hatte mich doch ganz schön angestrengt und ich war ziemlich erledigt. DAs Duschen hatte mir richtig Spaß gemacht. Endlich konnte ich mal für eine Weile vergessen, dass ich nicht mehr laufen konnte. Auch Jimmy war wieder normal gewesen. Jetzt knurrte mein Magen. Das war auch schon lange nicht mehr vorgekommen und ich freute mich richtig auf das Müsli, welches Barby gestern hergestellt hatte. Als wir am Tisch angekommen waren, warteten die anderen bereits ungeduldig. „Ihr seht aus wie die Schlümpfe", lachte Patricia über die Handtücher auf unseren Köpfen. „Mir egal, ich hab Hunger", entgegnete ich. Tricia sah mich fassungslos an und setzte sich. Joey lachte und stellte mir eine Schale mit Müsli hin. Ich aß sofort und viel zu schnell war die Schale leer. „Kann ich nochmal was haben?", fragte ich und Maite füllte sofort meine Schale wieder auf. Wer sie nach essen fragte, hatte immer Glück. Ich aß auch die zweite Schale komplett auf und war danach auch endlich satt. „Du musst definitiv öfter mit den beiden laufen gehen, dann isst du endlich wieder mehr", meinte Maite und grinste. Ich nickte nur. So langsam merkte ich, dass mir die Hände und Arme wehtaten. „Paddy, komm, wir gehen in den Bus, Haare föhnen", meinte Jimmy. Ich folgte ihm. Jetzt zitterten meine Arme auch noch und ich musste ganz schön kämpfen, um bis zum Bus zu kommen. Dort trug mich Jimmy nach drinnen und die Treppe hoch. Eine Steckdose hatten wir nur oben. Wir kämmten uns alle drei die langen Haare und föhnten sie. Insgesamt dauerte es bestimmt eine halbe Stunde, bis wir alle fertig waren. „Ich muss mich vor dem Konzert noch hinlegen, ich bin völlig fertig", sagte ich und Joey trug mich direkt zu meinem Bett. Kaum dass ich lag, war ich auch schon eingeschlafen.
Ich hatte total tief geschlafen und erschreckte ziemlich, als Angelo mich weckte. Patricia stand auch neben mir. „Paddy, du hast noch eine halbe Stunde, dann müssen wir los zum Konzert. Du musst dich unbedingt noch um das Vogelnest auf deinem Kopf kümmern und hier sind deine Klamotten", sagte sie und warf ein Bündel neben mich. Angelo setzte sich zu mir und half mir mit der Hose. Dann holte er John, der mich auf meinen Sitz setzte und mir eine Haarbürste gab. Ich begann, die Knoten in meinen Haaren zu entwirren und verfluchte mal wieder meine langen Haare. Manchmal wären kurze Haare doch praktischer. Aber die langen Haare sind unser Markenzeichen, alle haben so lange Haare, wir Jungs sogar längere als die Mädchen. Irgendwann waren meine Haare endlich mehr oder weniger ordentlich und ich legte die Bürste weg. Da kam Barby herein. „Paddy, deine Haare sind ja total wirr, ich mach das mal." ich nickte und gab meiner Schwester die Bürste. Barby zerrte unsanft an den letzten Knoten und flocht mir dann einen Zopf. „So geht es einigermaßen, aber ich glaube, da muss heute Abend Patricia nochmal ran", meinte sie dann. Ich stöhnte. Haare kämmen von Patricia war alles andere als angenehm, da konnte man froh sein, wenn man danach überhaupt noch Haare auf dem kopf hatte. Dann kam auch schon Jimmy und trug mich raus. Sobald ich im Rollstuhl saß, schob er mich eilig Richtung Bühne. „Wir haben nur noch 2 Minuten, du hast so fest geschlafen, da war sogar Hotel California zwecklos. Nur die Nervensäge hat dich irgendwie wach bekommen", meinte er grinsend und schob mich auf die Bühne. Heute musste ich mich überraschen lassen, denn ich hatte unsere Besprechung vor dem Konzert ja verschlafen. „Jimmy, was spielen wir eigentlich heute?", fragte ich deshalb nach. „So wie immer", lautete die Antwort. Ich nickte. Heute würde ich mir mit Jimmy ein Mikro teilen und er sich auf einen Stuhl setzen. So mussten wir das immer machen, denn wir hatten nicht genug Mikros, dass jeder ein eigenes hätte haben können. Jeden Abend wechselten sich Angelo, Patricia, Jimmy, Joey und Maite damit ab, sich mit mir ein Mikro zu teilen. Kathy am Keyboard, John am Schlagzeug und Barby an den Kongas hatten jeweils ein eigenes Mikro und vorne stand auch noch eins für den, der gerade alleine sang.
Kaum dass Jimmy und ich an unserem Mikro waren, ging das Konzert auch schon los. Heute klappte alles bis auf Papa cool sehr gut. Bei Papa cool verpasste ich wie immer rein aus Prinzip meinen Einsatz. Aber gegen Ende des Liedes schnitt Jimmy mir blöde Grimassen und ich musste lachen. Ich stieß Jimmy mit dem Ellbogen an und er musste ebenfalls lachen. Wir versuchten uns zu konzentrieren, aber sobald sich unsere Blicke begegneten, musste wir beide wieder lachen. Erst nach dem Lied konnten wir uns wieder einigermaßen beruhigen und schafften dann auch den Rest vom Konzert, ohne einen erneuten Lachflash zu bekommen. Dafür sorgte Sean ziemlich für Unterhaltung. Er haute immer wieder auf die Tasten vom Keyboard, bevorzugt dann, wenn Kathy nicht spielte und man ihn klar und deutlich hören konnte. Das Publikum fand das zum Glück lustig, Kathy eher weniger. Nach dem Konzert war sie sichtlich genervt und drückte Barby den kleinen Quatschkopf in die Arme. „Nimm ihn bloß mit, für heute reicht mir sein Theater." Barby grinste und ging mit Sean zum Bus. Wir anderen räumten noch schnell auf. „Und euch Chaoten kann man ja auch nicht mehr nebeneinander auf die Bühne stellen, ihr seid so albern", motzte sie uns auch noch gleich an. Jimmy und ich schauten leicht betreten zu Boden, mussten dann aber doch wieder grinsen. Kathy war eindeutig schlecht gelaunt, denn normal grinste sie dann auch. Heute lief sie allerdings schnaubend weg. „Irgendwas scheint ihr heute nicht zu passen", flüsterte mir Jimmy zu und schob mich zum Bus. So langsam spürte ich einen beginnenden Muskelkater in den Armen. „Paddy, ich hatte doch mit dir ausgemacht, dass du dich nicht ständig schieben lassen sollst", kam es da von Joey, der hinter uns lief. „Jaja, aber ich merke, dass ich Muskelkater bekomme", jammerte ich. „Dann kannst du morgen direkt wieder mit zum Joggen, dann wird das besser", entgegnete Joey, schnappte mich und trug mich in den Bus, an dem wir mittlerweile angekommen waren. Er brachte mich direkt nach oben, wo bereits Patricia mit der Haarbürste auf mich wartete. Ich stöhnte und ließ das Haare kämmen über mich ergehen.
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