XII
Am nächsten Morgen betraten ich das Krankenhaus erneut. Ich hatte nicht noch einmal die Nacht dort verbringen dürfen. Meine Schritte halten von den Wänden ab, als ich schnell durch die Gänge schritt. Der beißende Geruch des Desinfektionsmittels stieg mir in die Nase. Es war schrecklich.
Vor der Tür zu seinem Zimmer hielt ich kurz an, um tief ein und auszuatmen. Dann betrat ich den Raum.
«Was willst du hier?», begrüßte mich der Mann, der im Bett saß. Schockiert sah ich ihn.
«Willst du mich eigentlich verarschen? Seit wann bist du wach?», schnauzte ich ihn sauer an. Meine Hände verschränkte ich sauer vor meiner Brust.
«Mh, ich weiß nicht genau», überlegte er und legte provozierend seine Hand an sein Kinn. «Ich glaube seit vier bis fünf Stunden.»
Wütend schnaubte ich auf. «Ach, und du hast es nicht für nötig gehalten, mir zu schreiben.»
«Nein, habe ich nicht. Warum auch? Du bist weder mein fester Freund, noch stehen wir in irgendeiner Beziehung zueinander. Warum hätte ich dich anrufen sollen?»
«Fick dich einfach!»
«Gerne», grinste er.
Spöttisch stieß ich die Luft aus meinen Lung. Reg dich jetzt nicht zu sehr auf. «Und was ist mit deinem Ausflug in die Welt der Drogen geworden? Wie ist das passiert?»
Wieder legte er eine Hand an sein Kinn. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass dich das nichts angeht.»
«Ach ja? Dann kann ich ja jetzt auch einfach wieder gehen.»
«Ja, das kannst du. Da habe ich nichts gegen.» Wieder dieses provozierende Lächeln.
Sauer verließ ich den Raum. Ich musste mich dazu zwingen, die Türe nicht hinter mir zu knallen.
Er war ein verdammtes Arschloch.
° ° °
Nervös stand ich vor der Tür des großen Hauses. Gerade als ich auf meine Uhr schaute, öffnete sich die Tür vor mir.
«Hallo Felix, was machst du hier?» Die Frau sah mich lächelnd und sichtlich erfreut an. Es war ein schönes Gefühl sie wieder zu sehen.
«Hallo Stella», grinste ich. «Kann ich reinkommen?» Sie öffnete die Tür noch etwas weiter und ließ mich in das so bekannte Haus. Alles sah noch genauso aus wie an dem Tag, an dem ich das letzte Mal hier gewesen war.
Stella bewegte sich mit ihrer Tasse Tee ins Wohnzimmer und ließ sich auf dem Sofa nieder. Mit einer Handbewegung deutete sie neben sich. «Setz dich doch. Ich denke mal, dass du nicht grundlos hier bist, also raus mit der Sprache.»
Dankbar ließ ich mich neben ihr nieder. Das weiche Gefühle der Couch erinnerte mich an Tage, die ich mit Sebastian hier verbracht hatte.
«Also, du hast das von Sebastian ja höchstwahrscheinlich gehört, oder?» Unsicher sah ich sie an.
«Natürlich, das erste, was er getan hat, nachdem er aufgewacht ist, war hier anzurufen. Aber warum bist du deswegen hier?» Ihre Stimme beruhigte mich irgendwie. Sie war die erste, die von Sebastian und mir gewusst hatte und deswegen vertraute ich ihr irgendwie.
«Na ja, als ich nach hier kam, habe ich tatsächlich irgendwie gehofft, dass das mit mir und Sebastian noch was wird, weißt du? Ich habe irgendwie gehofft, dass ich dadurch alles, was ich über das halbe Jahr falsch gemacht habe, damit weniger wichtig werden lassen kann. Ich meine, ich habe ihn damals ja nicht ohne Grund geliebt, aber als ich dann hier ankam und er war total high in meinem Zimmer und musste ins Krankenhaus und alles... Ich glaub nicht, dass ich nochmal eine Beziehung mit ihm führen kann oder es für eine lange Zeit nicht kann. Ich kann nicht mit einem Junkie zusammen sein, verstehst du? Egal wie sehr ich ihn lieben würde, das wäre sogar schlimmer als eine Fernbeziehung. Trotzdem mache ich mir Sorgen um ihn, deswegen möchte ich dich um etwas bitten, ja?» Zustimmend nickte sie und nahm noch einen Schuck von ihrem Tee.
«Ich muss heute wieder zurück nach München und deswegen kann ich das nicht machen, aber kannst du gucken, dass er von den Drogen wegkommt? Wie ist mir eigentlich egal, aber er soll einfach nicht mehr davon abhängig sein. Wenn es sein muss, bring ihn dazu eine Therapie zu machen, aber guck bitte, dass es ihm wieder besser geht. Er hat Besseres verdient.»
«Natürlich, Felix. Ich kümmere mich darum, dafür bin ich ja da», sie lächelte mich aufmunternd an. Ihre Augen blitzten kurz mitfühlend auf.
~ ~ ~
Das Kapitel ist jetzt etwas kürzer, aber ihr bekommt heute Abend noch ein viel längeres Kapitel.
Was haltet ihr eigentlich von dem Watchalong? Ich habe bis jetzt nur eine Antwort bekommen und es wäre ganz gut zu wissen, ob ihr Interesse hättet oder nicht. Also schreibt mit am besten auch, wenn ihr kein Interesse habt.
Wir schreiben uns dann heute Abend wieder!
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