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„Rudolph, the rednosed reindeer...", hörte Kelly den Deani Martini, wie sie den Entertainer scherzhaft nannte, schmettern.

Nein, ihr Klingelton war es nicht. Das Phone lag auch direkt neben ihr auf dem Nachtschrank, sie griff danach und schaute auf das Display. Es war fast elf! Um zehn wollte Jade eintrudeln, da sie zusammen die Ente für den zweiten Weihnachtstag vorbereiten wollten. Und um den Nachtisch zu zaubern, denn darin war Jade spitzenklasse! Kelly murrte.

Sie stand auf- heute trug sie unter dem Nachthemd immerhin eine Unterhose- warf sich den Flauschmantel über und tapste ins Wohnzimmer. Ein gewohntes Bild bot sich ihr- Bas auf der Couch, auf sein Handy starrend, die Füße auf die Kante des Couchtisches gestützt. Er sang leise mit, während der rothaarige Wirbelwind hinter dem Küchentresen herum wuselte. „Klonk", machte es, als ihr ein Topf runter fiel.

„Jade! Machst du das mit Absicht?", rief Kelly und deutete auf die Musikanlage.

Die große Frau drehte sich um und strahlte die Kleine an.

„Was?", rief sie gegen den Sänger an.

„Rudolph!" zischte Kelly und hörte Bas lachen. „Hört sich an wie Ryu."

„Wieso lässt du die wunderschönen Rosen in der Spüle vergammeln?", gab Jade nun zurück, ohne darauf zu reagieren. „Hab sie jetzt in eine anständige Vase gesteckt. Und die Karte auf die Heizung gelegt!"

Kelly seufzte. Blickte sich zu Bas um, der verstand und hob eine Hand. Stand auf und ging in sein Zimmer, sofort war rockige Musik zu hören.

„Das ist mein Junge!", tönte Kelly.

Sie hatte die Musik ausgemacht und begann, einen Apfel für die Ente zu schälen, während Jade die Marinade anrührte.

„Also, was zur Hölle ist mit dir los, Kelly?", fragte Jade. „Dieser Mann ist ein Träumchen. Rosen, nach dieser Nacht! Er hätte sich einfach verdrücken können!"

„Ein Träumchen? Er hat mir deutlich gesagt, dass er sich nicht trennen wird", murrte Kelly.

Jade, die energisch die Würzmischung rührte, seufzte. „Hat er das?"

„Er hat gesagt, dass er unbedingt verhindern will, dass seine Frau mitkriegt, dass er keinen Job mehr hat. Weil er befürchtet, dass sie ihn dann verläßt. Wie würdest du das deuten?"

„Hat er es genau so gesagt?", beharrte Jade, die nach den Apfelstücken griff und sie in die Mischung tunkte.

Kelly holte den Vogel aus dem Kühlschrank und wusch ihn.

„Nein. Nicht direkt, es..."

„Siehst du. Und außerdem warst du so stoned, dass du es doch gar nicht mehr zusammen kriegst. Ruf ihn an, frag ihn", erklärte Jade und half Kelly, die lecker duftende Würzmischung über den Vogel zu verteilen und einzumassieren.

Kelly zuckte mit den Schultern.

„Du hast doch bestimmt gesehen, dass die Nummer nicht mehr zu lesen ist."

Jade stöhnte, während sie die Stücke in die Ente schob.

„Uh, yeah, Baby..." Sie kicherte.

„Ich kapiere nicht, warum du das machst!", erwiderte Kelly amüsiert. „Als Vegetarierin!"

Jade zuckte mit den Schultern.

„Es macht Spaß. So, ich mach schon mal die Klöße. Die kann ich wenigstens essen. Und zu der Nummer- ich hab schon Bas gefragt, ob er in seiner Jugend nie Detektiv gespielt hat?"

Jade deutete mit fettigen Händen zum Wohnzimmertisch. Dann begann sie, sich zu waschen und Kelly tat es ihr nach. Sie verfrachteten die Ente in den Ofen und dann schaute die Brünette nach, was Jade gemeint hatte. Sie lachte.

„Der Brotpapier- Bleistift- Trick! Okay, aber zwei Ziffern kann ich nicht genau lesen."

Jade seufzte.

„Probier's aus!"

„Trau mich nicht...", murmelte Kelly.

Jade stöhnte und nahm Kellys Telefon.

„Nein, bitte!", rief die kleine Frau. „Lass uns essen machen, vielleicht probiere ich es heute Abend mal!"

„Oh...falsche Nummer. Sorry- no, non parlare espanol." Jade lachte und Kelly ließ sich stöhnend auf die Couch fallen.

„Also, vielleicht ist es doch ne drei?", murmelte Jade und wählte schon wieder.

Sie horchte und Kelly dachte, dass es zu schade war, dass kein Kerl diese Schönheit für sich wollte. Nun, das stimmte nicht ganz, Diego wollte ja, Ernesto wollte einen Liebesurlaub, aber...Jade hatte mehr verdient, jemanden wie...

„Mr. Tanaka, ich bin es, Jade. O'Shea. Die Freundin von Kelly. Die traut sich nicht, sie..."

Kelly sprang auf und riss Jade den Hörer aus der Hand. Horchte und hörte die Warteschleifenmusik einer Computerfirma.

„Wirklich witzig, Jadee!", knurrte sie und legte auf. „Vergiss es, du hast garantiert noch eine weitere Nummer falsch abgepaust."

„Nein. Versuche es mal mit neun. Ich mache jetzt die Klöße."

„Ich wollte mich anziehen!", maulte Kelly.

„Wenn's die neun nicht ist, darfst du dich anziehen!", befahl Jade und zog das Zopfgummi heraus, da sich einige Strähnen aus dem Dutt gelöst hatten.

Sie drehte ihr Haar erneut zu einem Knoten und klatschte in die Hände.

„Hopp Hopp! Damit Mr. Tanaka rechtzeitig zum Essen da ist."

„Du spinnst!", murmelte Kelly und wählte.

Sie hielt den Atem an, als sie das Freizeichen hörte. Ballte die frei Hand zur Faust.

„Hallo", hörte sie seine schöne Stimme sagen und schnappte nach Luft, doch es war nur die Bandansage. „Hier ist der Anschluß von Ryu Tanaka. Ich bin leider zur Zeit nicht erreichbar. Bitte hinterlassen sie ihre Telefonnummer, sollten sie einen Rückruf wünschen."

Piep. Kelly legte auf.

„Wieder falsch?", fragte Jade, in dem Moment klingelte das Telefon und Kelly warf es panisch auf die Couch, als hätte es die Pest.

Jade lachte.

„Nun geh ran, Püppi. Bist du fünfzehn oder fünfundvierzig?"

„Kelly Bouvier hier?", meldete sich Kelly leise.

„Kind, bist du krank?", fragte Lynn.

Kelly atmete auf.

„Nein, nur müde. Hey, Mom, frohe Weihnachten."

„Schatz, hast du wieder nicht geschlafen?"

„Doch, aber...egal. Kommst du zurecht? Du wolltest doch heute mit Tante Annabelle feiern, oder möchtest du doch vorbei kommen?"

„Nein, ich bin schon bei Anna. Sie wollte wissen, wie das Stück heißt, welches ihr in London sehen werdet- du weißt, sie hat mal am Broadway gespielt. Ich hab's mir nicht gemerkt, es war alles so aufregend gestern..."

Betrayal von Harold Pinter", antwortete Kelly und Jade machte einen geräuschvollen Freudensprung.

Kelly lachte und hörte, wie ihre Mutter ihre „Tante", die keine richtige Verwandte war, sondern eine der besten Freundinnen ihrer Mutter, aufklärte. Sofort gab diese ein Zitat aus dem Stück zum Besten.

„Sag mal, heißt in dem Stück nicht auch jemand Robert?", überlegte Kelly.

Jade zeigte Daumen hoch.

„Robert hat die Karten besorgt", erklärte Kelly lachend. „Das wird ja immer besser!"

„Nun ja, das war es auch schon. Habt noch einen schönen Weihnachtstag. Und...vielleicht bringst du ja einen Robert mit nach Hause?", giggelte Lynn.

„Mom, hast du getrunken?"

„Schatz, das ist bei meinen Damen und mir so Tradition, weißt du doch. Mädels, es geht weiter!", rief Lynn nun und Kelly lachte wieder.

„Dieses verrückte Huhn!" Sie seufzte und legte auf.

„Ich mag deine Mom. Sie hat das Herz am rechten Fleck", antwortete Jade. „Hier, probier mal, meinst du, der Teig ist okay?"

„Deine Mom ist auch super. Das Kleid gestern...wow."

„Ja, und sie meint, sie würde es mir vererben, wenn ich es schaffe, dieses Jahr auf ihre Größe zu schrumpfen. Hast du gemerkt, wie sie geguckt hat, als ich mir Kartoffelgratin nachgefüllt habe?"

„Zum Glück steht dir rot nicht!", erwiderte Kelly belustigt. „Lass sie. Sie haben halt alle ihre Macken." Sie probierte den Teig und fügte hinzu: „Hm, lecker. So, ich gehe du..."

Das Telefon klingelte wieder. Kelly schaute Jade erschrocken an. Die rollte mit den Augen und schob Kelly in Richtung Couch. Kelly atmete tief durch und ging ran.

„Hier ist Kelly", sagte sie und hörte Kindergeschrei.

„Habe mir schon gedacht, dass du es bist", erwiderte der Mann mit der wahnsinnig beruhigen Stimme. „Ich konnte nicht ran gehen, bin auf der Arbeit."

„Im Kindergarten?", fragte Kelly schmunzelnd und setzte sich, Jade grinste sie breit an, während sie die Klöße formte.

„Auf einem Geburtstag. Und später muss ich noch in ein Altenheim und dort Bescherung machen. Während ihr alle chillt, bin ich schwer unterwegs!", schloß Ryu amüsiert.

„Und...ähm...also...feierst du gar nicht mit deiner Frau?"

Ein Knödel flog auf Kelly zu und sie duckte sich mit einem leisen Aufschrei.

„Was ist da los?", fragte Ryu amüsiert.

„Jade bewirft mich", knurrte Kelly. „Mit Klößen!"

„Warum das?"

„Weil ich nach deiner Frau gefra...hör auf, Jade!", mahnte sie und hob den Finger.

Ryu seufzte.

„Kann es sein, dass du auch nicht mehr so viel vom Heiligen Abend weißt?"

„Ja, aber ich denke, du hast gesagt, dass du beim Arbeitsamt warst. Deine Frau sollte nicht mitkriegen, dass du keinen Job mehr hast?", murmelte Kelly.

Der Weihnachtsmann antwortete: „Hm, ja, ich habe dir erzählt, auf deine Frage hin, ob Erstens eingetreten wäre, dass ich mit aller Macht versucht hätte, es zu verheimlichen, wenigstens über die Feiertage, damit sie es nicht gleich der ganzen Familie erzählt. Als ich jedoch aus dem Kaufhaus kam, stand sie dort und hat mir meinen Koffer vor die Nase gestellt. Sie hatte gesehen, per Standortübermittlung, dass ich nicht in der Firma war. Deshalb war ich am Heilig Abend auch mit meinem Koffer unterwegs."

„Und das hast du mir alles berichtet?", murmelte Kelly beschämt.

„Ja. Kannst du dich nicht erinnern?"

„Nein, tut mir echt leid...", hauchte Kelly. „Wo...wohnst du denn jetzt?"

„Im Hotel. Für die Weihnachtsmanngeschichte gibt es gutes Geld, und am 2. Januar werde ich sofort wieder beim Amt sitzen. Wenn alle Stricke reißen, muss ich halt zurück nach Japan...", schloß er seufzend.

„Ähm, Ryu...", begann Kelly.

Jade machte ihr hektische Zeichen und Kelly rollte mit den Augen.

„Ist schon gut. Wir waren beide ziemlich betrunken", schlichtete Ryu, doch Kelly schüttelte den Kopf.

„Nein, dass...obwohl, natürlich würde ich dir gerne erklären, warum ich so viel getrunken habe, aber...naja, hast du nach der Altenheimveranstaltung vielleicht Zeit?"

„Yesss! Sie hat es!", rief Jade und Kelly warf den Kloß zurück.

Jade duckte sich kichernd.

„Ist das eine Einladung?", fragte Ryu.

„Ja, wann...bist du fertig?"

„Gegen fünf. Ich könnte um sechs bei euch sein."

Jade schüttelte den Kopf. Ja, die Ente wäre früher fertig, aber dann würde Kelly sie eben noch einmal aufwärmen. Sie erklärte es Ryu und er erwiderte, solange er die Klöße nicht vom Boden essen müsste, würde es ihm nichts ausmachen. Und er bedankte sich höflich. Kelly lachte leise.

„Gerne. Bis später."

„Ich freue mich auf dich", kam rau zurück und Kelly wurde warm ums Herz.

Und in der Hose wurde es feucht! Sie schnappte leise nach Luft und Jade, die sich neben sie gesetzt hatte, kicherte. Kelly stieß ihr den Ellenbogen in die Seite.

„Ich mich auch. Aber heute ist mein Sohn da und...", begann sie.

„Ich werde mich benehmen. Und trage dieses Mal Kleidung unter dem Mantel!", entgegnete der Mann amüsiert.

Kelly lachte.

„Das hoffe ich. Dann noch viel Spaß."

Sie legte glücklich auf und strahlte Jade an, die Kelly in ihre Arme riss und drückte.

„Siehst du! Ich hab's dir gesagt, Zuckerpüppi. Und nun, zack, unter die Dusche, ich muss den Überraschungsnachtisch vorbereiten!"

Als Kelly fertig war und sich in Rock und Bluse geschmissen hatte, rief sie: „Darf ich ins Wohnzimmer?"

„Moment noch!", rief Jade.

Es duftete schon köstlich und Kelly verspürte plötzlich Hunger. Ja, die ganze Zeit war sie zu angespannt gewesen, jetzt war sie immer noch aufgeregt, aber der innere Zwiespalt war verschwunden. Etwas Angst, ja, denn die Sache mit der Arbeitslosigkeit stand ja noch im Raum, trotzdem sagte ihr ihr Verstand, dass Ryu nicht wie Manfred oder Frank war. Sie nahm ihr Pad, während sie auf dem Bett auf Jades Ruf wartete, und googelte: „Ryu Tanaka New York"

Sie zuckte zusammen. Es gab eine Menge davon! Sie grenzte ihn noch auf Bezirke ein, die um ihren herum lagen und nun wurde es weniger. Mehrere Treffer handelten vom Bau einer Schule in New Jersey und sie klickte darauf. Ja, es schien, als sie die Baubehörde nicht sehr auf zack mit ihrer Homepage, dort wurde Ryu, mit Bild, als Koordinator der Baumassnahmen aufgeführt. Also kein kleiner Angestellter!

„So, jetzt kannst du kommen!", rief Jade.

Kelly nahm das Pad mit und zeigte es ihr. Die Rothaarige, die noch Mehl an der Wange kleben hatte, lächelte.

„Ich sagte ja, er ist ein Träumchen."

Kelly lachte leise und wischte Jade das Gesicht sauber.

„Wir werden sehen. Aber danke, dass du so hartnäckig warst." Kelly küsste Jade auf die Nasenspitze. „Hm...also, Vanille ist schon mal drin", erklärte sie. „Du solltest echt noch mal darüber nachdenken, dich selbständig zu machen", schloß sie.

„Ich spare doch schon wie eine Verrückte. Aber jetzt werde ich die Hälfte davon wieder los!", erwiderte Jade lachend. „London, wir kommen!"

Die Frauen begannen, sich auszumalen, was sie alles in der Metropole anstellen wollten, als Bas dazu kam und sich über sie lustig machte. Er quakte mit englischem Akzent herum, dass das Wetter scheußlich wäre und lief mit abgespreiztem Finger durch das Wohnzimmer. Die Frauen lachten, was Bas noch mehr anregte, nun Shakespeare zu zitieren. Kelly deckte derweil den Tisch, auf dem die Rosen standen, und hielt ihre Nase hinein.

„Ihr kriegt übrigens heute Abend Herrenbesuch, Junior!", alberte Jade und wuschelte Bas durch die Locken. „Also zieh bitte den Anzug an. Und benimm dich."

„Wieso wir? Bleibst du nicht?", fragte Kelly überrascht.

„Nope. Ich will nicht dabei stören, wenn ihr...eure Spielchen macht", antwortete Jade und Kelly schlug mit einer Serviette auf sie ein. „Oh, du brutales Stück! So werde ich von meiner besten Freundin behandelt!", schimpfte sie lachend.

„Nicht vor Bas! Wir haben nix gemacht."

„Klar", erwiderte der Junge. „Ich bin keine zwölf mehr, Mom."

Kelly hielt inne und guckte ihren Sohn prüfend an.

„Ähm...du würdest es mir doch sagen, wenn...du eine Freundin hättest, oder?"

Bas grinste schief.

„Wenn was Ernstes dabei gewesen wäre, ja."

Nun ging Kelly mit der Serviette auf Bas los, der stürmte lachend davon.

„Lass ihn doch, er muss sich ausprobieren!", rief Jade gackernd.

Bas versteckte sich hinter der Frau, die genauso groß wie er war, und duckte sich.

„Ich hab nur n Scherz gemacht, Mom! Gnade! Ich bin doch noch Jungfrau!", alberte er und Jade bog sich vor Lachen.

„Klar, und ich bin...ich bin...ich bin...", stammelte sie.

„Krankenschwester!", rief Kelly und nun war es ganz aus.

Die Drei sackten auf die Knie und lagen sich heulend in den Armen, bis ein leichter Brandgeruch Jade aufschreckte.

„Mist! Der Vogel!", entfuhr es ihr und sie sprang auf.

Bas kam ins Wanken und Kelly griff nach seinem Shirt, zog ihn dicht heran.

„Wirklich?", flüsterte sie.

Der Junge rollte mit den Augen und verzog den Mund.

„Lass ihn, Püppi. Das ist nix, was Jungs mit ihrer Mommy besprechen", erklärte Jade und öffnete den Ofen.

Kelly nickte und zog sich an Bas hoch.

„Tut mir leid, Mom...", murmelte der.

„Schon gut. Jade hat ja recht."

„Hat sie", erwiderte die Erwähnte. „Oh, schaut euch dieses Prachtstück an!"

Die Drei ließen sich Zeit beim Essen, schwelgten weiter in Träumen über ihr bevorstehendes, englisches Abenteuer. Danach holten sie die Geschenke heraus. Jade bekam von Bas ein Backbuch, aus Deutschland importiert.

„Da sind ja wirklich Rezepte bei, die ich noch nicht kenne!", freute sie sich.

Sie schenkte ihm eine Guthabenkarte für iTunes, die der Junge sogleich nutzte. Dann waren die Frauen dran. Natürlich bekam Kelly selbstgemachte Pralinen von Jade und dazu hatte sie ihr Stiefel gekauft, mit denen Kelly geliebäugelt hatte, dann aber in Hinsicht auf fehlendes Geld darauf verzichtet hatte und noch ihre alten Stiefel, die sie seit vier Jahren besaß, „auftrug". In die Stiefel hatte Jade das Geld von Camilla gesteckt, in einem Umschlag, ein weiterer Umschlag enthielt einen Gutschein für Kellys liebstes Bekleidungsgeschäft. Kelly umarmte Jade und schimpfte, dass es zu viel sei, doch als sie ihres überreichte- ein Jahresabo für ein Off- Broadway- Theater, plus die Hasenohrenpuschen, die Jade schon immer haben wollte- wären sie doch quitt, meinte Jade. Dann tischte sie den traditionellen Weihnachtspudding auf, mit einigen Extras á la Jade, meinte sie. Vollgefuttert lagen sie danach auf der Couch und guckten im Netz nach, was für Plätze sie für das „Betrayal" Stück hatten.

„Wir sitzen fast ganz vorne!", schnappte Jade.

„Wer spielt dort eigentlich alles mit?", murmelte Kelly. „Jemand Bekanntes? Hab ich dir erzählt, dass ich mal Ralph Fiennes am Broadway gesehen habe?"

„Ja. Zwei Millionen Mal!", erwiderte Jade. „Aber der Fiennes ist mir zu alt. Lassen wir uns doch überraschen."

Damit war das Thema abgehakt. Die Frauen waren absolut anglophil, so mochten sie auch die Schauspieler von der Insel lieber, als die amerikanischen, jedoch konnten sie nur wenige mit Namen benennen. Kelly liebte Ralph Fiennes, schon seit sie ihn in „Der englische Patient" gesehen hatte. Aber dass sie nun alle seine Filme kannte oder sich großartig mit ihm beschäftigte, war in ihrer spärlichen Freizeit gar nicht möglich. Und genauso erging es auch Jade.

Jade verabschiedete sich um halb sechs, obwohl Kelly bettelte, dass die Freundin blieb. Sie war nun doch etwas ängstlich.

„Du hast doch Bas als Aufpasser", sagte Jade.

„Na, ob er der richtige Mann für so was ist...", gab Kelly zweifelnd zurück. „Wie schade, dass wir morgen wieder ran müssen. Und wir müssen Ern verklickern, dass wir BEIDE im März zwei Wochen Urlaub machen werden. Er wird ausflippen."

„Yup. Aber er unkt doch immer herum, uns durch billigere Studentinnen auszutauschen. Dann wird er mal merken, was wir so für einen Umsatz machen!", erwiderte Jade.

Kelly nickte und umarmte Jade noch einmal. Sah ihr nach, als sie die Treppen hinunter stieg und hörte sie an der Haustür mit jemandem reden. Dann kam Ryu hoch, er trug einen schicken, dunklen Wollmantel und hatte einen Blumenstrauß in der Hand.


„Ich hatte einen für Jade mitgebracht. Gut, dass ich sie noch getroffen habe!", erklärte er. „Warum geht sie denn?"

„Sie meint, wir müssten uns aussprechen. Unter vier Augen", entgegnete Kelly.

Ryu strahlte sie wieder einmal an.

„Nun ja, der Abend ist ja noch lang. Und in meinem Hotelzimmer wartet niemand auf mich. Hm, du siehst wunderschön aus!", murmelte er und kam auf sie zu.

Kelly ging einen Schritt vorwärts und gab einfach ihrem Impuls nach. Und oh, war das gut, ihn zu umarmen!

„Danke", hauchte sie in seinen Mantel. „Komm rein."

Sie nahm ihm den Mantel ab und hängte ihn auf. Dann nahm sie die Blumen ab und zeigte Ryu, wo er das nächste Mal Vasen finden würde. Er lachte.

„Ich hoffe, dass es nicht wieder zu so einer peinlichen Situation kommt! Oh, Hallo. Du bist Sebastian?", begrüßte er dann den Jungen, der aus seinem Zimmer kam.

„Yup. Der Junior. Und ab März bin ich weg, dann müssen sie sich morgens nicht mehr heimlich verziehen."

„Sebastian Bouvier! Wo sind deine Manieren?", schimpfte Kelly amüsiert. „Nun bring den armen Mann nicht gleich in Verlegenheit!"

Ryu winkte ab und lächelte Bas an: „Du hast ja recht, aber meinst du nicht, das sollte deine Mutter entscheiden?"

„Naja, in den letzten Tagen mussten wir sie...", begann Bas, doch Kelly schhhte ihn.

„Hast du Hunger, Ryu?", fragte sie dann.

„Und wie! Die Alten waren anstrengender, als die Kids!", gab er zurück und guckte überrascht auf die Ente, die Kelly warm gehalten hatte. „Ich dachte, ihr hättet gegessen?"

„Haben wir auch, aber Jade ist Vegetarierin und außerdem haben die zu viel gequatscht", antwortete Bas. „Ich könnte auch noch was vertragen."

Er holte Teller, während Kelly den Rotkohl und die Klöße aufwärmte.

„Ist das nicht eher zünftig deutsches Essen?", meinte Ryu.

„Mein Opa ist Deutscher", erklärte Bas. „Bei Gran gab es immer dieses Essen zu Weihnachten, obwohl sie ihn hasst."

Ryu machte große Augen.

„Warum?"

„Darf ich es erzählen, Mom?", fragte Bas nun.

„Du hast angefangen...", erwiderte Kelly. „Wenn es Ryu nicht langweilt?"

Der Besagte schüttelte den Kopf. Er bot Bas das „Du" an und dann unterhielten sich die beiden, während Kelly auftischte. Als sie am Tisch saßen, atmete sie tief durch und schickte ein stilles Gebet zum Himmel, dafür, dass die Männer sich anscheinend gut verstanden und für den schönen Ausklang des Tages. Ryu schnitt den Rest der Ente entzwei und verteilte sie auf die Teller. Dann stießen sie mit Rotwein an, wobei Bas nur ein halbes Glas trank. Ryu gab ein paar lustige Vorfälle vom Tag zum Besten und Kelly erwischte sich dabei, wie sie schon davon träumte, dass es immer so sein könnte. Vom Pudding hatte Bas noch genug, er verzog sich nach dem Essen brav auf sein Zimmer und nun wurde Kelly doch etwas mulmig. Nachdem Ryu ihr beim Abräumen geholfen hatte, die Spülmasche lief und das restliche Essen verpackt im Kühlschrank lag, machten es sich beide auf der Couch gemütlich. Ryu lehnte sich zurück und legte die Hände auf seinen flachen Bauch. Kelly kicherte und er stupste sie sanft an.

„Danke, dass du angerufen hast. Und schon wieder für einen wunderbaren Abend gesorgt hast", raunte der hübsche Mann und Kelly gab wieder ihrem Impuls nach und lehnte sich an seine Schulter.

Er legte den Arm um sie und sie begann leise, zu erklären, dass sie am Heilig Abend nicht richtig zu gehört und zu viel getrunken hatte, weil ihr die Situation total peinlich gewesen wäre. Dass er sie für eine Schlampe hielt, und sie es ja später auch noch weiter bestätigt hatte. Ryu erwiderte: „Gar nicht. Also, das habe ich dir auch schon erzählt, aber ich tue es noch einmal- ich dachte, du hättest mich in dem Santa- Outfit erkannt und es mit Absicht getan, weil du dich auch in mich verguckt hättest. Aber als du dann davon gelaufen bist, hab ich gemerkt, dass du es jetzt erst kapiert hattest und ich konnte nicht schnell genug reagieren, musste ja erst das Kind abwimmeln."

Während Ryu redete, streichelte er Kelly durch das Haar und sie seufzte leise.

„Wie meinst du das mit „auch in dich verguckt"?", murmelte sie.

„Ich dachte, ihr Frauen habt einen Riecher für sowas. Deine Freundin hat es sofort kapiert, ihren Äußerungen nach zu urteilen."

„Wir haben doch am ersten Abend gar nicht viel geredet?"

„Hm. Das war auch gar nicht notwendig", raunte er und Kelly schaute hoch.

Wieder hellte sich sein Blick auf und sie lächelte. Ja, das war es, sie hatte es nur nicht wahr haben wollen!

„Vergib mir", hauchte sie.

„Was denn?"

„Alles, was ich im Suff gesagt und getan habe."

„Oh, ich kann mich nur noch daran erinnern, dass...oh, nein, ich will dich nicht in Verlegenheit bringen." Er seufzte.

„Bitte, sag!", flehte Kelly und richtete sich auf.

Der Japaner drückte sie sanft wieder runter und fuhr mit der Kraulerei fort. Sie schloß die Augen und Ryu berichtete leise, dass sie beide durch das Gespräch über das, was in der Mall passiert war, ziemlich angeheizt gewesen waren und Kelly ihn spielerisch aufgefordert hätte- natürlich, nachdem sie in ihrer Wohnung gelandet waren- das Spiel fortzusetzen. Ja, so hatte Kelly es schon vermutet gehabt, aber sie hatte nicht gewußt, dass Ryu versucht hatte, sich dem zu entziehen, doch schließlich hatte er doch mitgemacht und sich bis auf den Mantel und Bart ausgezogen. Kelly hatte sich ihr Seidenkleid angezogen und sich sofort über seinen Schoß gelegt. Ryu berichtete beschämt: „Ich hab dir zig mal versucht zu sagen, dass ich keine Frauen schlagen mag, aber du hast nicht aufgehört und schließlich war ich auch...naja, irgendwas hat da oben ausgesetzt. Dann weiß ich noch, dass du auf meinem Schoß eingeschlafen bist. Hab dich ins Bett getragen, du hast dich an mich gekuschelt. Das war...schön", schloß er leise.

„Mehr ist nicht passiert? Also, ich meine...ich war ziemlich daneben, aber...haben wir...?" Kelly stockte.

„Nein. Wir haben gekuschelt. Mehr nicht. Nicht mal geknutscht...", schloß er leise kichernd.

Kelly lachte.

„Na super, BDSM- Spielchen, aber nicht mal geküsst worden?"

Ryu raunte: „Möchtest du, dass ich es nach hole?"

Nun raste ihr Herz wieder. Himmel, als wärest du noch nie geküsst worden! dachte sie und drehte sich zu ihm. Doch als er es sanft tat, brach eine Welle der Lust über sie, sodass sie leise stöhnte und sich sofort dafür schämte, so ausgehungert zu sein. Egal, dachte sie, schob sich auf seinen Schoß und erwiderte den Kuss, nun stöhnte er auf und beide verloren sich völlig. Kelly spürte Ryus Hände auf ihren Hüftknochen, er versuchte, sie zu bremsen, doch der Rotwein hatte sie schon wieder ganz wuschig gemacht. Sie rieb über seinen Schoß. Sodass er aufgab und ihr ins Ohr flüsterte: „Gehen wir doch besser rüber, oder?"

„Es tut mir leid", piepste Kelly. „Ich..."

Er legte ihr sanft den Zeigefinger auf die Lippen.

„Shhht. Das beruht auf Gegenseitigkeit", erklärte er rau. „Bei dir kann ich mich schwer zurückhalten. Du hast da ziemlich was losgetreten...", schloß er schief grinsend.

„Es war eine Wette."

„Hast du mir erzählt." Er lachte und stand mit ihr auf den Hüften auf.

Kelly zischte leise.

„Lass mich runter! Ich bin zu schwer!"

Doch schon war er im Schlafzimmer und ließ sie auf das Bett sinken. Dann schloß er die Tür und knöpfte seine Hose auf, ließ ein erleichtertes Geräusch von sich und Kelly lachte.

„Hättest du ruhig eher machen können. Ich kenne das!", erklärte sie und klopfte auf ihren Bauch.

Er zog die Augenbrauen hoch.

„Das nennst du Bauch? Zeig mal..." Er grinste und zog ihre Bluse hoch.

Pustete gegen ihre weiche Haut und sie lachte laut.

„Psst. Psst!", schimpfte sie gleichzeitig. „Bas!"

Ryu hörte auf zu pusten und verteilte zärtliche Küsse. Nun seufzte Kelly angeregt und kraulte durch sein dichtes, dunkles Haar. Er kam hoch und küsste sie wieder, sie knöpfte langsam sein Hemd auf, während er dasselbe mit ihrer Bluse machte. Schließlich einigten sie sich darauf, dass es schneller ginge, wenn sich jeder selbst auszog und danach kuschelten sie sich unter die Decke. Kelly zeichnete Ryus Gesichtszüge nach, während er über ihren Rücken strich. Sie wanderte mit den Fingerspitzen über seine großen Ohrmuscheln, am Hals entlang und er schloß die Augen. Als sie zärtlich über seine Brust fuhr, wurden seine Atemzüge ruhiger. Hm, genau das Gegenteil sollte jetzt der Fall sein, dachte Kelly und wanderte tiefer. Zog Kreise über seinen lockenden, festen Bauch und wunderte sich, warum er nichts machte. Dann kniff sie sanft hinein. Er brummte leise. Sie strich über seine Hüfte und er reagierte immer noch nicht.

„Nee, ne?", flüsterte sie.

Sein Arm lag still um ihre Taille geschlungen. Kelly beobachtete ihn, als sie zärtlich über den Rand seiner Unterhose strich, die er dieses Mal anbehalten hatte. Doch Ryu schlief- tief und fest.

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