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„Als ich mich für diese Show angemeldet habe, hätte ich niemals gedacht, dass ich hier die Liebe meines Lebens finden werde. Tief in mir habe ich es natürlich gehofft, doch wie groß ist bitte die Wahrscheinlichkeit, dass genau dieser sich ebenfalls für diese Show bewirbt.".
Magnus Bane im Interview
Mit einer Umarmung zieht Magnus die Blondine, die überraschend vor unserer Tür stand, nah zu sich heran, bevor er sich von ihr löst und sie ins Haus bugsiert. „Lydia, Schätzchen. Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?", fragt er sie und dirigiert sie mit einer Hand auf den Rücken ins Wohnzimmer.
Ich schenke ihr ein kleines Lächeln, bevor ich mich wieder dem kleinen Kerl vor mir zu wende, der auf einem Stofftier herum knabbert. Wir sitzen auf einer kleinen Decke, die Magnus und meine Mutter mühsam genäht haben. Als er meinen Blick bemerkt, lässt Max den Bären los und klatscht mit seinen kleinen pummeligen Händen.
„Als ich ihn das letzte mal gesehen habe, war er noch ganz klein.", sagt Lydia leise und lässt sich neben mir nieder, „Die kleinsten Windeln waren immer noch zu groß für ihn.". Sie kramt in ihrer Tasche und holt mehrere Briefumschläge heraus. „Hier sind die Bilder, um die ihr mich gebetet habt.".
Dankend nimmt Magnus ihr die Umschläge aus der Hand und setzt sich auf die Couch. Nachdem ich gesehen habe, dass Max bei der Blondine gut aufgehoben ist, setze ich mich neben meinen Mann und gucke mit ihm zusammen die Bilder durch.„Sie war wunderschön.", sage ich leise, während ich ein Bild von Anna betrachte.
„Ja, das war sie. Sie konnte zwischen ganz vielen Menschen stehen und trotzdem lagen alle Augen auf ihr.", ein kleines Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen, als sie Max mit einem Tuch den Sabber vom Kinn wischt, „Ich sehe so viel von ihr in den Kindern. Das ist einfach unbeschreiblich.".
Stumm betrachten Magnus und ich auch die restlichen Bilder. „Dürfen wir uns davon ein paar Abzüge machen?", fragt mein Man sie.
Überrascht guckt Lydia hoch, „Natürlich. Darf ich fragen wieso?".
„Wir wollen ein paar Fotos von ihr mit den Kindern in der Wohnung aufhängen und für Max und Rafe ein Fotobuch mit den Bildern basteln.", antworte ich ihr, „Beim Brand sind leider alle Bilder verloren gegangen und wir wollen, dass sie immer eine Erinnerung an ihre Mutter haben.".
Lydias Augen werden groß und schnell wendet sie den Kopf ab, damit wir das verräterische Glänzen in ihnen nicht sehen können. „Das ist eine schöne Idee.", bringt sie mühsam heraus, „Darüber hätte sie sich bestimmt gefreut.".
Zusammen ordnen Magnus und die Blondine die Bilder, während ich mit Max auf der Couch sitze und ihm die Flasche gebe. Auch nach mehreren Wochen fasziniert mich der Anblick des Kleinen immer noch und mit wie viel Vertrauen er zu mir hoch guckt. Vorsichtig fahre ich mit meiner Fingerspitze über seine Wange.
Bei jedem Zug an der Flasche sinken seine Augenlider tiefer, bis sie vollkommen geschlossen sind und auch das Trinken aufgehört hat. Nachdem ich die Flasche aus seinen Händen befreit habe und leise auf den Tisch gestellt habe, betrachte ich ihn stumm. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich die Drei liebe.
Mir war überhaupt nicht klar, wie sehr ich mich nach einer eigenen Familie gesehnt habe, bis dieser gut aussehende schwarzhaarige Kerl vor dem Altar neben mir stand und mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt hat.
„Danke, dass ich vorbei kommen konnte.", verabschiedet Lydia sich leise, so dass der kleine Mann in meinen Armen nicht aufwacht. „Du bist hier immer willkommen.", sagt Magnus und zieht sie in eine Umarmung fest an sich, „Egal, was ist, du kannst immer vorbei kommen. Wenn du ein offenes Ohr zum zu hören brauchst, einfach nur ein Schlafplatz oder wenn du einfach nur Sehnsucht nach den Kindern hast.".
Gerührt drückt sie Magnus fest an sich. „Danke.", höre ich sie leise flüstern, „Danke, dass ihr euch so gut um sie kümmert und ihnen das gibt, wozu ich leider nicht in der Lage bin.". Sie beugt sich auch zu mir hinunter und drückt mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich endgültig verabschiedet.
„Wollen wir ihn ins Bett bringen?", fragt Magnus mich leise. Er hat Lydia zur Tür gebracht und beugt sich jetzt über die Couch zu mir herunter. Seine Wange lehnt an meiner und zusammen gucken wir auf das schlafende Wesen in meinen Armen hinunter.
Ich habe Max schon vor der Flasche in seinen Schlafsack gesteckt, so dass wir ihn einfach nur noch in das Bettchen legen müssen. Magnus legt Max Lieblingskuscheltier, einen kleinen Hasen, direkt neben ihn. Izzy hat sich beinahe die Finger dabei gebrochen, als sie ihn selbst gehäkelt hat. Sheldon hat erzählt, dass sie das Wollknäuel wohl des öfteren an die Wand geworfen hat. Doch das Ergebnis ist einfach bezaubernd.
Ich stecke das Nachtlicht in die Steckdose, während Magnus das Babyphon einschaltet. Leise schließen wir die Tür hinter uns. Vollkommen erledigt lassen wir uns im Wohnzimmer auf die Couch fallen und ich lege meine Füße auf den Tisch vor uns ab. Schnell schaltet mein Mann auch hier das Babyphon ein, bevor er sich an meine Seite kuschelt.
Federleicht streiche ich mit meinen Fingern über seine Schulter. „Wann kommt Rafael mit unseren Müttern wieder?", frage ich ihn und lasse meinen Blick über seinen Körper streifen. Was ich sehe, gefällt mir. Ich kann immer noch nicht fassen, dass dieser wunderbare Mann zu mir gehört.
Nach einem Blick auf die Uhr lässt Magnus seine Hand unter meinen Pullover streifen, „Wir hätten noch ein paar Stunden Zeit.".
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