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"Alexander hasst es shoppen zu gehen, ich bekomme ihn nur mit viel Überredungskünsten dazu und wir haben noch nicht einmal die Hälfte seiner schwarzen und löchrigen Anziehsachen ersetzt."
Magnus Bane im Interview
"Morgen Alec und Magnus.", zwitschert meine Schwester vergnügt, als sie sich gegen den Türrahmen lehnt. Entsetzt stöhne ich auf und lege meinem Kopf auf den Küchentisch ab. "Viel zu früh.", brumme ich verschlafen.
"Ich wusste gar nicht, dass du mit Isabelle heute shoppen gehen wolltest.", sagt Magnus leicht verschnupft, "Ich dachte, wir verbringen unseren freien Tag zusammen.".
Meine Schwester setzt an, etwas zu sagen. Bevor auch nur ein Wort ihren Mund verlässt, grätsche ich dazwischen, "Izzy hat mich quasi dazu gezwungen, heute mit ihr einkaufen zu gehen.". Mit einer Handbewegung scheuche ich sie zur Tür, nur um mich, als sie endlich verschwunden ist, zu Magnus zu drehen.
Ich ergreife seine Hand und ziehe ihn daran näher zu mir heran. Mit meinem Zeigefinger umfasse ich vorsichtig seine Finger, bevor ich sie zu meinem Mund ziehe und ihm einen Kuss darauf hauche. "Ich werde sie dazu bringen, sich zu beeilen.", beruhige ich ihn sanft, "Und dann haben wir den restlichen Abend für uns.".
Er kuschelt sich mit einem Seufzen an mich heran und schlingt seine Arme um meine Mitte. "Tut mir leid, dass ich gestern so zickig war und überreagiert habe.", murmelt er. Meine Finger gleiten unter sein Oberteil und streichen über seine weiche Haut, "Mir tut es leid. Ich wäre auch traurig, wenn ich meinen Ring verlieren würde.".
Ich streiche ihm ein letztes mal über dem Rücken, bevor ich mich vorsichtig von ihm löse. "Ich sollte langsam los.", sage ich leise, "Bevor Izzy wieder herein gestürmt kommt und mich raus zerrt.". Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen löst er sich widerwillig von mir. Er beugt sich zu mir herüber und sein warmer Atem streicht über mein Ohr. "Beeile dich, Alexander, ich werde hier auf dich warten.". Schwungvoll dreht er sich um und streift sich beim ins Badezimmer gehen sein Oberteil vom Körper. An der Tür verharrt er kurz, bevor er mir über seine Schulter hinweg zu zwinkert. Mit einem leisen Klicken schließt er die Tür hinter sich und lässt mich mit offenem Mund im Flur stehen.
"Was war das denn bitte?", fragt Izzy mich genervt und verschränkt ihre Arme vor der Brust, "Ich zwinge dich doch nicht, mit mir shoppen zu gehen.". Sie löst ihre Arme und pikst mir in die Brust, "Du hast mich gestern darum gebeten.".
Augen rollend entferne ich ihre Hand von meinem Körper, "Ich möchte ein Geschenk für Magnus kaufen und das soll eine Überraschung werden. Hätte er gewusst, dass ich dich gefragt habe, wäre er sofort misstrauisch geworden.". Nachdenklich wiegt sie ihren Kopf hin und her, bevor sie zustimmend nickt.
Wir machen uns auf den Weg und landen vor einem Schmuckgeschäft. "Findest du das nicht ein bisschen Klischeehaft?".
Ich bereue es fast schon, sie mitgenommen haben. Sie hat mir den ganzen Weg lang das Ohr abgekaut. Ich schiebe sie vorsichtig zur Seite und betrete den Laden. "Okay, dann schenke ihm eben Schmuck. An was hast du genau gedacht?", fragt sie mich aus und folgt mir in den Laden.
"Einen Ring.", teile ich ihr mit, während ich meinen Blick über die Auslagen schweifen lassen. "Aber er hat doch schon einen Ring.", sagt sie mit einem fragenden Unterton. "Er ist ihm ins Waschbecken gefallen und im Rohr verschwunden.", kläre ich sie auf.
"Armer Magnus.", murmelt sie neben mir, "Er wird am Boden zerstört sein. Der Ring hat ihm unglaublich viel bedeutet.".
"Ja.", sage ich leise. Meine Schwester schüttelt sich einmal, bevor sie sich mit einem strahlenden Lächeln zu mir herum dreht. "An was hast du gedacht? Soll es wieder ein schlichter goldener Ring werden?". Sie lenkt mich zu einem kleinen Schaufenster in dem diese Ringe drin liegen.
Kopfschüttelnd trete ich von der Auslage weg. "So etwas schlichtes passt nicht zu ihm.". Ich wander im Laden weiter und bleibe plötzlich stehen. Ich spüre die Blicke der Verkäuferin, die bei meiner stoppenden Bewegung sofort zu mir geeilt kommt. Meine Schwester stellt sich neben mich und folgt meinen Blick. "Der ist wunderschön, Alec.".
"Soll ich ihn mal heraus nehmen, damit ihre Frau ihn anprobieren kann?", die Verkäuferin wirft ihre langen blonden Haare über die Schulter nach hinten. Mit ihrem Finger streicht sie über ihren blassen Hals. "Ich bin seine Schwester.", sagt Izzy und guckt die Verkäuferin missbilligend an.
Diese ignoriert sie komplett und holt den Ring heraus. Ich nehme ihr ihn ab und muster ihn konzentriert. "Er ist traumhaft.", teile ich der Verkäuferin mit und gebe ihn ihr zurück. Kichernd legt sie mir eine Hand auf den Arm, "Ja, das ist er wirklich.". Mit zusammen gezogenen Augenbrauen trete ich einen Schritt zurück. "Wissen Sie denn was für eine Ringgröße ihre Auserwählte hat?".
"60.", sage ich und stecke meine Hände in die Hosentasche. "Das ist aber ziemlich groß.", sagt sie erstaunt und hält mir ihre Hand vor das Gesicht, "Ich zum Beispiel habe gerade einmal die Größe 54.". Ihre Wimpern flattern auf und ab.
Ich ignoriere sie und und ihre Hand. Ich drehe mich zu Izzy um, die die Verkäuferin böse an funkelt. "Du könntest den Ring gravieren lassen.", sagt sie zu mir. Verwirrt fahre ich mir durch meine Haare, "Und was?". Die blonde Verkäuferin dreht sich auf den Absatz um und sucht den Ring in der passenden Größe heraus. Achselzuckend dreht sie sich zu den funkelnden Ketten um, "Ich liebe dich oder so wäre doch süß.".
Verlegen wende ich meinen Blick von ihr ab, "Wir haben uns das noch nicht gesagt.". Ihr entfährt ein lautes Keuchen und mit großen Augen starrt sie mich an, "Aber wieso? Ihr seid jetzt schon seit sechs Monaten zusammen und jeder Blinde könnte die Funken und die Liebe zwischen euch sehen.".
"Es hat sich einfach nie ergeben.", brumme ich, " Jedes mal, wenn einer von uns das sagen wollte, wurden wir unterbrochen und irgendwann war der richtige Zeitpunkt einfach vorbei.". Unschlüssig zucke ich mit meinen Schultern.
Ein Schmerz am Arm lässt sie mich mit offenem Mund anstarren. "Izzy.", jammer ich laut und reibe mir über die Stelle. "Wie kann man nur so blind sein.", faucht sie aufgebracht, "Ihr Zwei liebt euch und anstatt es einfach auszusprechen, ziehst du den Schwanz ein.".
"Du hast Recht.", stimme ich ihr zu, "Aber was ist, wenn er es nicht erwidert. Ich würde wie ein Idiot mit einem gebrochenen Herzen da stehen.". Ihre Züge werden weich und liebevoll umarmt sie mich, "Er liebt dich, daran darfst du nicht zweifeln. Sobald du es gesagt hast, wird er es erwidern.".
Ich beiße mir auf die Unterlippe und denke angestrengt nach. "Okay, ich mache es.". Die Verkäuferin kommt zurück, "Wir haben den Ring in der richtigen Größe hier, kann ich noch etwas für Sie tun?". Mit einem Zwirbeln ihrer Haare guckt sie mich flirtend an.
"Ich liebe dich.", platzt es aus mir heraus. Die Blondine wird noch blasser, als sie sowieso schon ist.. "W-was?", fragt sie überrascht, "Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich kenne Sie doch gar nicht.".
"Das soll in den Ring eingraviert werden.", sage ich verlegen. Ihr Gesicht läuft knallrot an und schnell wendet sie sich ab, "Das kann eine Weile dauern. Wenn Sie mir ihre Nummer hier lassen, kann ich Sie anrufen, wenn es fertig ist.".
"Ich gebe Ihnen meine.", springt Izzy eilig dazwischen. Sie dreht sich zu mir um und zwinkert mir zu, "Du kannst in der Zwischenzeit ja mal deinen Ehemann anrufen und ihn fragen, ob du etwas zu Essen mitbringen sollst.".
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