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Kapitel 9

Mein Kopf dröhnt. Wo bin ich? Vorsichtig öffne ich die Augen. Lichter blitzen wie buntes Feuerwerk. Reflexartig fasse ich mir an die Stirn. Der Schmerz brennt. Zitternd starre ich auf meine Hand, versuche zu begreife was ich sehe. Es ist alles rot getränkt. Langsam klärt sich meine Sicht. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin. Was ist passiert? Ich versuche mich zu bewegen. Das allein reicht. Ich erbreche. Stöhne. Etwas rasselt. Das Gewicht an meinem Hals nimmt mir fast den Atem. Eine gusseiserne Kette führt an einen an der Wand festverankerten Ring. Ich bin in einer Zelle. Der Stein ist kalt und feucht. Alles erinnert an ein Verließ längst vergangener Tage.

Verzweifelt fahre ich über meinen Körper, ertaste eine Platzwunde nach der anderen. Bebend löse ich metallene Splitter aus meinen Armen. Ich wage es nicht an mir hinab zu blicken, zu brodelnd ist der Schmerz. Ich versuche Abstand zwischen mich und dem Erbrochenen zu bringen. Nur etwas das Gewicht verlagern. Ich stöhne, sacke sofort zusammen. Die Tränen fließen und ich wimmere. Ganz sanft fahre ich mein rechtes Bein entlang. Ich berühre das zertrümmerte Knie und breche wieder. Werde ohnmächtig.

Ich habe keine Ahnung wie lange ich weg war. Mein Hals brennt wie Feuer. Die Kehle ist staubtrocken. Ich huste und krümme mich vor Schmerzen. Langsam beruhige ich mich und versuche gleichmäßig zu atmen. Vor meinem geistigen Auge zeichnet sich die Magie meiner Umgebung. Sie ist verdammt alt. Vorsichtig öffne ich die Lider und erkenne hell einfallendes Licht. Es kommt von einem kleinen Fenster hoch oben an der Decke. Ich lausche dem Rauschen des Meeres. Möwen kreischen. Wieder drifte ich ab in einen Traum. Bin am Meer. Bin noch ganz klein. Laufe meiner Mutter entgegen.

Stimmen. Ich schrecke hoch. Mein Bein pocht. Neues Blut färbt unermüdlich den Boden. „Immer noch nichts?" Die Worte sind dumpf, nur eine Ahnung. Irgendetwas mit ‚tot'. „Und wenn wir ihm jedes Körperteil einzeln schicken!" Ich wimmere. Die Schmerzen sind unerträglich. Weinend klammere ich mich an die Fetzen meines Kleides, an seine Jacke. Bitte, flehe ich in Gedanken. Askyell!

Askyell

Alles geht so unheimlich schnell. Wütend stemme ich mich auf, schwanke noch etwas vor Benommenheit. Wer wagt einen direkten Angriff? Meine Augen wandern suchend umher. Der Wagen liegt auf dem Dach. Die Räder drehen sich noch. Ich spüre, wie mir eine warme Flüssigkeit über das Gesicht läuft. Blut. Für den Fahrer kommt jede Hilfe zu spät. In mir brodelt der Zorn. Dass werden sie büßen!

„Askyell, wir müssen hier weg!" Sein zerrissener Anzug und der dunkle Fleck auf dem Hemd wirken surreal. Plötzlich ein kleiner Gedanke. Der Knoten in meinem Magen wird größer. Wo ist sie? Verzweifelt drehe ich mich suchend nach ihr um. Nichtmagische eilen herbei. Ich werde panisch. Das darf nicht wahr sein! Eine Blutlache zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Die weiße Maske. Ich zittere. Sie war doch gerade noch direkt neben mir! „Askyell, jetzt! " Ich drehe mich zu meinem Onkel, er schüttelt mit dem Kopf. „Sie ist nicht hier." Ich muss die Realität akzeptieren. „Wir müssen wirklich hier weg," beschwört er. Wie kann er nur so ruhig bleiben?

Aber ich habe keine andere Wahl, als zu gehorchen. Wie in Trance lasse ich mein Mana durch die Adern gleiten, regeneriere, übertrage die Magie auf meinen Onkel. Routiniert sende ich meine Kraft zu den Schaulustigen. Sie werden sich an das Geschehene nicht mehr erinnern und ich nehme jeden Beweis mit uns in eine andere Dimension. Rekonstruiere das Bild in einer Parallelwelt und verbinde sie mit meinen Räumen. Die Gedanken rasen durch meinen Kopf. Der vertraute Salon schenkt mir keine Ruhe. Noch immer liegt ihre Decke auf dem Sofa.

„Du musst einen kühlen Kopf bewahren! Erstmal wieder zu Kräften kommen." Mein Onkel will seine Hände auf meine Schultern legen, aber ich schüttle sie ab.
„Keine Zeit, ich will wissen, wer das war! Wo ist sie?"
„Beruhig dich. Wir werden sie finden."
Aber ich höre ihm nur halb zu. Nervös tippe ich die Nummer auf dem Telefon ein. Zähle jede Sekunde. Endlich! Sie hebt ab. „Ich brauche deine Hilfe!" Sie stellt keine Fragen. Nicht mal eine Minute später öffnet sich eine Tür und Lady Chastain betritt den Raum. Ihr Blick wandert sofort suchend umher. Mr. Warden schüttelt nur mit dem Kopf.
„Was ist passiert?" Ihre Stimme ist nur ein Flüstern. Ich möchte das ganze Haus abfackeln. Ich schaffe es nicht, etwas zu erwidern. Was hätte ich auch sagen soll? Ich habe versagt! Sie war direkt neben mir und ich konnte sie nicht beschützen. Großmagier - dass ich nicht lache! Ich bin eine Witzfigur!

Während die anderen die Beweise untersuchen und alles daran setzen an Informationen zu kommen, sitze ich einfach nur da. Das ist das Schlimmste. Zusehen zu müssen und selbst nichts tun zu können. Wieder verfluche ich mein Handicap. Starre auf das Amulett des Großmagiers. Diese Ironie! Wer auch immer das gewesen ist, er kennt die Wahrheit! Mein Puls geht immer schneller. Ein Abbild zu untersuchen ist nicht einfach, vor allem in einer anderen Dimension. Schnell können sich Fehler einschleichen, Auren können verunreinigt werden. Es dauert eine Ewigkeit.

„Gefunden!" Die Worte reißen mich aus meinen Gedanken.
„Wo?"
Lady Chastain ignoriert meine Frage. Stattdessen hält sie mir einen Zettel vor die Nase. Ich hatte diesen Fremdkörper im Gesamtbild nicht einmal bemerkt.
„Wer ist so dumm eine Nachricht zu hinterlassen?" Lady Chastain ignoriert die Frage meines Onkels.
„Sie erpressen dich. Was willst du tun?"
„Wir sollten erst einmal Ruhe bewahren und mehr Informationen über sie sammeln", schlägt Mr. Warden vor. „Vielleicht finden wir noch mehr Hinweise?"
„Und das arme Mädchen in ihren Fängen lassen?", fragt Lady Chastain empört.
„Wir gehen!" Die beiden sehen mich mit großen Augen an. Ich weiß, dass ich damit alles riskiere. Aber ich habe Angst alles zu verlieren. Ich nehme die dämliche Maske ab und lasse sie in Flammen aufgehen. „Ich will Blut!"

Das Portal führt auf eine Insel. Die Sonne scheint. Die See ist ruhig. Über so viel Ironie möchte ich beinahe Lachen. Ein einziger Blick reicht und man weiß, dass dieser Ort dämonisch verseucht ist. 20 Augenpaare starren uns für den Bruchteil einer Sekunde einfach nur an. Vollkommen überrumpelt. Offenbar waren sie der Meinung, dass dieser abgelegene Ort ein ideales Versteck wäre. Weit ab von der Zivilisation. Lediglich ein paar Hektar groß. Sie stehen aufgereiht vor den löchrigen Mauern der alten Festung. Ich zähle. Eins. Der erste Schritt, wehendes Dünengras. Zwei. Waffen richten sich auf mich, ich kanalisiere mein Mana. Der Wind wird stärker. Drei. Köpfe fliegen, Blut spritzt. Meine magische Klinge ist rasiermesserscharf, bereit Leben zu nehmen.

Lady Chastain errichtet eine undurchdringbare Barriere. Uns entkommt keiner. Aus der Ruine strömen immer mehr Männer. Nichtmagische, die keine Ahnung haben, dass sie in ihren Tod laufen. Als könnten ihre Schutzwesten sie schirmen! Ihre Kugeln meinen Schild durchbrechen. Ich lasse meine Macht wie lodernde Flammen über sie hinwegfegen. Jeder Magier im Umkreis wird es spüren. Ein Versprechen. Ich werde keinen einzigen übriglassen. Ohne dass sich windende Ungeziefer eines Blickes zu würdigen, laufe ich durch ihre Reihen hindurch in das Gemäuer. Während Mr. Warden einen jeden einzelnen zu Eis erstarren lässt, bewegt Lady Chastain sich im Schatten. Sie hat nur eine Aufgabe. Cathalea zu finden und in Sicherheit zu bringen, während wir die Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Der einfachste Trick der Welt.

Mein Mana fließt über die Steine, schneidet sich ins Fleisch und färbt den Boden rot. Tödlicher als jede Armee schreiten wir voran. Wilde Rufe hallen von den Wänden. Zauber erfassen mich, lassen das Blut in meinen Adern kochen. Lächerlicher Versuch. Ein Wimpernschlag genügt und das Ratsmitglied knallt direkt vor mir auf die Erde. Mr. Johnson. Er schreit, windet sich bis das Blut aus allen Körperöffnungen strömt. Ratsmitglied! Minister! Wie ich sie hasse! Der Schuldige scheint gefunden, aber es ist noch nicht vorbei. „Askyell, Dämonen rechts von dir." Ich reagiere auf die Anweisung meines Onkels. Die Bilder. Fokussiere meine Energie auf das Tor zur Unterwelt. Mein Kopf dröhnt, es fällt mir schwerer die Magie vernünftig zu bündeln. Doch dann schließt es sich endlich.

Plötzlich quillt schwarzer Schleim zwischen den Fugen hervor, formt eine drei Meter hohe Bestie. Dieser Dämon ist kein Gegner für mich! Mit einer kleinen Klinge fahre ich mir über die Haut, spüre die pulsierende Blutmagie. Ich spreche die Worte, verbanne das Monster und mit ihm einen Teil meiner Seele – der Preis für den Kampf gegen das Böse. Was für eine Ironie. Kämpft man nur oft genug gegen die dunklen Kreaturen wird man selbst zu einer. Zu einem Dämon. Einem Mörder.

„Ich habe sie!" Die Worte sind wie ein Befreiungsschlag. Aber ich habe noch nicht genug. Ich höre erst auf, wenn kein Stein mehr übrig ist. So ziehe ich meine Bahnen über die gesamte Insel, fahre die Wände entlang, berühre den Boden. Bevor meine Magie explodiert öffne ich ein Portal, spüre wie die anderen hindurch wandern. Fast schon genüsslich strecke ich die Arme aus. Mit geschlossenen Augen wiederhole ich die Worte. Die Erde bebt. Wolken ziehen auf. Wellen schlagen höher. Ich höre die panischen Rufe der letzten Überlebenden. Spüre Magie an meinem Schild abprallen. Mich kann keiner aufhalten! Nicht in diesem Zustand. Ich bin eins mit der Welt. Ich bin ein Gott! Und so versenke ich in einem einzigen Angriff die komplette Insel. Das Mana wird einfach ausgelöscht. Schwebend im Nichts beruhige ich mich. Meine Kraft schwindet. Müde öffne ich mir ein Tor.

Cat

Ich muss phantasieren. Das Fieber spielt mir einen Streich. Sie sieht aus wie ein Engel, getränkt in Blut. Ihre Lippen formen ein stummes „Herzchen." Die Gitterstäbe der Zelle verbiegen sich und Lady Chastain kommt auf mich zugestürmt. Sanft berührt sie meinen Arm. Ihr Mana fließt in meinen Körper. Ich bäume mich unter den Schmerzen auf, dann die Erleichterung. Die Wunden sind geschlossen, Brüche verheilt. Schwankend komme ich auf die Beine. Sie legt einen Finger an ihren Mund und deutet mir, leise zu sein.

Im Schatten der steinernen Mauern schleichen wir vorwärts. Prüfend lasse ich meine Hand über die Wände fahren, versuche irgendeinen Hinweis zu finden. Einen Schutzmechanismus. Bei Stress habe ich mich schon immer gerne auf andere Dinge konzentriert. Aber das einzige, was ich wahrnehme, ist ein uralter Zauber, der dieses Gebäude in eine Festung verwandelt hat. Mächtige Magie. Noch mächtiger als das Mana, welches unter uns wütet. Askyell. Sein Zorn lässt mich unweigerlich zittern. Niemand kann sich gegen so viel Dunkelheit wehren.

Lady Chastain drückt mich gegen die Wand. Vor uns tauchen Männer auf. Zischend halte ich den Atem an. Nicht mal eine Sekunde und die Körper sacken leblos zusammen. Seelen verbannen - eine saubere Art zu töten. Eine verbotene Kunst. Mir wird wieder bewusst, was es heißt eine echte Hexe zu sein. Ich beherrsche nicht einmal einen einfachen Angriffszauber. Unweigerlich frage ich mich gleichzeitig, ob es überhaupt eine Seite gibt. Gut oder Böse? Oder ob es einfach immer nur abhängig ist von der Seite, auf der man sich gerade befindet. Wir laufen weiter. Treppenstufe um Stufe, folgen dem roten Teppich aus Leichen. Sehe nicht hin. Bin ein Feigling. Da vorne das Sonnenlicht! Ich schmecke die salzige Luft. Mr. Warden erwartet uns bereits. Erleichtert mustert er mich, lächelt sogar.

Aber dann zieht die bedrohliche Macht des Großmagiers meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist ein Pochen in meinem Kopf. Ein Kratzen. Keiner kann sich ihm entziehen. Lady Chastain drängt mich zum Weitergehen. Gut oder Böse? Müde durchqueren wir das vor uns leuchtende Portal. Es führt direkt in den Salon. Während Mr. Warden unruhig auf und ab läuft, gönnt sich Lady Chastain eine Zigarre. Erschöpft lasse ich mich auf die Couch fallen. „Warum ist Askyell dageblieben?"
Mr. Warden bleibt stehen, den Rücken zu mir gewandt. „Er wird die Insel auslöschen."
„Was?" Ungläubig schaue ich zu Lady Chastain.
„Der Junge hat mal wieder komplett die Beherrschung verloren", schimpft sie.
„Aber ist denn sowas überhaupt möglich?" Fieberhaft versuche ich mir das Ausmaß an nötiger Energie vorzustellen. Ich habe noch nie von einem Magier gehört, der dazu fähig wäre.

Seine Anwesenheit unterbricht meine Gedanken. Askyell. Ich drehe mich zu ihm um. Starre in seine leeren Augen. Am liebsten würde ich weinen. Gut oder Böse? Und dann weiß ich, dass es mir egal ist. Ich habe mich für eine Seite entschieden. Seine. Also laufe ich los, drücke mich an ihn. Tränen rinnen über meine Wangen. Mein Herz setzt aus. Er legt einen Arm um mich, seinen Kopf auf den meinen und flüstert: „Es tut mir leid." Nur vier Worte. Mit einer unbeschreiblichen Wirkung.

Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel und der kleine Einblick in Askyells Denkweise ;) Es werden definitiv noch ein paar Situationen aus seiner Sicht beschrieben.
Und nochmal DANKE für die ersten 100 Reads! :)

Hoffe die bearbeitete Version sorgt für mehr Klarheit ;)

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