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Kapitel 7

„Du bist zu spät."
„Maximal eine Minute!"
„Zwei", stellt Askyell trocken fest.
Ich verdrehe die Augen. Irgendwie habe ich mir meinen grandiosen Auftritt anders vorgestellt. Perfekt gestylt bin ich die Treppenstufen hinunter geschwebt und alles was ich von ihm bekomme ist ein ungeduldiger Blick auf die Uhr. Er hält mir ein Bündel schwarzen Stoff hin. Ich nehme es entgegen, falte die Lagen auseinander. Zum Vorschein kommt eine Robe wie sie die Ratsmitglieder tragen.

„Und was soll ich damit?"
„Anziehen."
„Und wozu dann das Kleid?"
„Musst du immer alles hinterfragen?"
Ich habe keine Lust mehr auf diese ewigen Diskussionen mit ihm und ziehe das unförmige Teil über. „Bleibst du im Anzug?" Anstatt auf meine Frage zu antworten, bietet er mir seinen Arm an. Ich werde misstrauisch. „Eine aufgeschlagene Nase können wir jetzt nicht gebrauchen." Wütend schnaufe ich. Am liebsten wäre ich an ihm vorbei zum Wagen gestürmt, aber ich muss zugeben, dass das Kopfsteinpflaster mit High Heels wirklich eine Herausforderung ist.

Widerstrebend gehen wir gemeinsam zur Limousine. Mr. Warden erwartet uns bereits, reicht jedem eine edle Schatulle. Mattes Schwarz mit goldener Schrift beherbergt unsere Masken. Der alte Herr hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen! Schwarze Lippen zieren das Porzellangesicht. Goldene Ornamente winden sich wie zarte Spitze um die Augenpartie. Wie der Hut eines Narren mit den Glöckchen als Zierde umrahmt der schwarze Samt Stirn und Kragen. Goldenen Verzierungen auf dem dunklen Grund spiegeln die Struktur einer Krone wider.

Vorsichtig setze ich sie auf. Sie passt wie angegossen. „Was sagt ihr?" Statt einer Antwort lässt Askyell die Glöckchen klirren und ich vermute unter seiner Maske ein teuflisches Grinsen. „Sehr witzig." Nervös knete ich meine Hände. Die bevorstehende Zusammenkunft mit den Ratsmitgliedern lässt mich innerlich beben. Aber ich habe nicht lange Zeit, mir Gedanken zu machen. Askyell wirft sich seine Robe über und wir steigen aus.

Wieder Pflastersteine und ich verfluche mich. Warum zum Teufel habe ich die Schuhe nicht eingepackt und erstmal Turnschuhe angezogen? Als könnte Askyell meine Gedanken lesen, reicht er mir die Hand. Ich würde nur zu gerne sein Gesicht sehen. Presst er die Lippen vor Abscheu zusammen? Oder genießt er es vielleicht sogar? Ich möchte mich selbst ohrfeigen wegen dieser Gedanken. Hoffentlich liegt es nur an dieser Situation und ich fange nicht tatsächlich an mich für diesen Idioten zu interessieren!

Also gehen wir händchenhaltend auf die Eingangstür eines pyramidenähnlichen Gebäudes zu. Seine Hand ist kalt und meine unangenehm warm, wenn nicht gar schwitzig. Vor lauter Aufregung wird es definitiv nicht besser. Das Klackern meiner Absätze hallt unnatürlich laut von dem schwarzen Marmorboden und dunklen Wänden wider. Ein einziger, gigantischer Kronleuchter erhellt den Raum. Ich spüre die Anwesenheit von Magiern, sehe aber niemanden. Wahrscheinlich astrale Wachen. Als könnten sich die Ratsmitglieder nicht selbst am besten verteidigen!

Im Fahrstuhl lässt Askyell endlich meine Hand los. Ich traue mich gar nicht ihn anzusehen. Stille, dann ein heftiges Rascheln. Mein Blick folgt der Bewegung. Er wischt sich tatsächlich die Hand am Stoff ab! Ich möchte tausend Tode sterben! Dann fällt mir wieder ein, dass es mir eigentlich egal sein kann, was er von mir hält. Ich versuche mich zu konzentrieren. Es ist weder der richtige Zeitpunkt noch der Ort für irgendein verrücktes Gefühlskarussell! Außerdem ist das hier kein Märchen und auch kein kitschiger Liebesroman, sondern mein total chaotisches Leben. „Verstanden?" Mist. Ich habe überhaupt nichts verstanden!
Und vor allem nicht einmal gemerkt, dass er mit mir spricht. Unwissend in die Situation reinzugehen wäre sehr gefährlich. Nachfragen aber auch unglaublich peinlich!

„Hörst du überhaupt mal irgendwann irgendwem zu?" Nun bin ich wirklich froh, dass ich nur seine giftigen Augen sehen muss. „Ich habe dir zugehört." „Ja klar und ich bin der Weihnachtsmann." Der Fahrstuhl stoppt. Er drückt einen Knopf, die Türen bleiben weiterhin verschlossen. „Also nochmal: du sagst kein Wort! Du bleibst immer in meiner Nähe! Sollte ich irgendeinen Mucks von dir hören, ein ‚Hallo', ein ‚Entschuldigung' oder nur ein Niesen, dann schneide ich dir die Zunge ab!" „Ganz so drastisch musst du es auch nicht ausdrücken." Er stöhnt. „Musst du immer das letzte Wort haben?" „Ja, und du?"

Ein Gong ertönt, das Signal, dass sich nun die Türen öffnen. Der Fahrstuhl mündet direkt in dem Saal. Statt einem Kerker gleicht er dieses Mal einer Arena. In der Luft schweben einzelne Kerzen. Eisenketten hängen von der Decke. Die Reihen sind in Dunkelheit gehüllt. Ohne ein weiteres Wort folge ich Askyell die steilen Stufen hinunter auf die einzigen freien Plätze zu. Jetzt reicht er mir natürlich keine stützende Hand!

Ich bemerke, dass wir uns eher auf einer Loge wie im Theater befinden. Jetzt stelle ich fest, dass es der gleiche Raum wie bei meinem ersten Zusammentreffen mit den Ratsmitgliedern ist, nur aus einer anderen Perspektive. Anscheinend liegt er in einer anderen Dimension und kann so von verschiedenen Punkten aus betreten werden. Askyell setzt sich und die Masse folgt. Ich wage nicht mich umzusehen, starre einfach auf die Mitte. Im Einklang spricht der Rat der Magier einen Schwur: „Unive á tembra. Unive á lun."

Askyell erhebt sich wieder. Seine Stimme schallt durch meinen Kopf. „Werter Rat, ich stelle nun die Punkte der Tagesordnung vor. Nummer eins: die Steigende Anzahl von Überfällen dämonischer Wesen auf nichtmagische. Nummer zwei: das sich häufende Auftreten spontaner magischer Potentiale mit unvorhersehbaren Auswirkungen. Und Nummer drei..." Ich bilde mir ein, dass er eine kurze Pause macht. „Die weiter wachsende Zahl an Vermisstenmeldungen von Artefaktspezialisten. Gibt es zu diesen Fällen neue Erkenntnisse?"

Ein Ratsmitglied mit Löwenmaske erhebt sich. „Großmagier, es sind nun die ersten Entführungen im afrikanischen Raum aufgetreten. Immer noch kein Muster erkennbar." Ich frage mich, wie viele es sind und wie all die Vorkommnisse einfach so an mir vorbeiziehen konnten? Was geht hier nur vor sich? Ein weiterer Magier erhebt sich. Verflochtene, goldene Zweige vermummen sein Gesicht. „Es konnten erste Erfolge im Bezug auf die Vorhersage der auftretenden magischen Anomalien erzielt werden. Wir arbeiten weiter daran. Die Ergebnisse liegen Ihnen in Form eines Zwischenberichtes vor."

Zu guter Letzt erhebt sich eine zierliche Gestalt, deren Gesicht von dem Bild einer Geisha verdeckt wird. „Die Überfälle auf nichtmagische Bewohner sowie das Übertreten von Dämonen auf diese Ebene nehmen exponentiell zu." Ihre Stimme ist fest und bebend zu gleich. Sie scheint sich wieder setzen zu wollen, aber etwas hält sie auf. „Wie viele müssen noch sterben, bis Ihr endlich eingreift?" Es ist fast nur ein Flüstern, aber die Intensität ihrer Worte nimmt mir den Atem. Lässt Askyell die Dämonen einfach machen? Ist das der Grund? Sehen ihn deswegen die Ratsmitglieder als Feind an?

„Noch weitere Anmerkungen oder Erkenntnisse?" Ich bin fassungslos. Nicht einmal auf diese Anschuldigung reagiert er. „Niemand? Gut. Ich werde mir die Berichte ansehen. Damit ist die Sitzung für heute beendet." Ich spüre das Pulsieren der Magie der Hexe. Wird sie es wagen? Den Großmagier anzugreifen ist Hochverrat, aber wer würde sie aufhalten? Askyell wendet ihr einfach so den Rücken zu. Ich folge ihm. In mir bebt ein unbeschreiblicher Zorn. Seine Gleichgültigkeit mir gegenüber ist das eine, aber dieselbe Einstellung zum Schicksal von so vielen Unschuldigen zu haben – das widert mich an!

Kaum im Auto nimmt Askyell seine Maske ab und zieht sich die Robe über den Kopf. Er fährt sich durch die Haare und liest bereits die ersten Seiten der Berichte. Ich starre aus dem Fenster und versuche nicht länger über das Passierte nachzudenken. Zu schwer kämpfe ich gegen die Tränen an. Plötzlich hält der Wagen wieder. „Ich bin gleich zurück." Ich sehe ihn nicht an. Er verharrt kurz, eher er die Autotür zuwirft. Was erwartet er von mir? Oder seinem Onkel?

„Ist da drin etwas passiert?" Die Frage von Mr. Warden trifft mich vollkommen unvorbereitet. „Nein, wieso?" Er lacht. Kein freudiges Lachen, sondern eisig kalt. „Was stört euch mehr? Die verschwundenen Magier oder die Toten?" Nun sehe ich ihn an. Wie kann man nur so abwertend darüber sprechen? Mit einem komischen Funkeln in den Augen fährt er fort. „Für euch ist das wahrscheinlich ganz einfach. Sobald ihr einen Schuldigen habt, würdet ihr auf ihn los gehen. Aber was ihr dabei nicht bedenkt – all die anderen Dreckskerle entwischen oder noch schlimmer, sie erwischen euch." Ich bin hin und her gerissen. Es ist das erste Mal, dass Mr. Warden versucht mir etwas genauer zu erklären. Und irgendwo möchte ich ihm glauben. Die Vorstellung, dass Askyell die Täter nur in Sicherheit wiegen möchte, ist so viel angenehmer, als mit einem Monster verlobt zu sein.

Die Tür öffnet sich wieder. Mein Blick bleibt an dem tiefgrünen Amulett seiner Halskette hängen. Sachte schwingt es hin und her. Der Malachit ist faustgroß. Seine Kreise hypnotisieren mich. Das Symbol des Großmagiers. Direkt vor mir. Nicht auf einem Gemälde, nicht auf einem Foto. Sondern greifbar nah. Das Artefakt der Heilung. Die Säule unserer Zivilisation. Es ist ... eine Fälschung! Mein Herz steht still. Es schmerzt in meiner Brust, während sich die Gedanken überschlagen. Was hat das zu bedeuten? Mir wird ganz schlecht. Das Trugbild ist annähernd perfekt. Niemand ohne Vorkenntnisse würde je einen Verdacht schöpfen. Niemand. Außer Artefaktspezialisten. Und mit einem Mal bekommt das Verschwinden meiner Kollegen eine ganz neue Bedeutung.

Vielen Dank für die ersten 50 Reads! Ich freue mich wahnsinnig darüber. Nächstes Ziel sind die 100 ;) Für einige vielleicht immer noch nicht viele, für mich aber eine ganz neue Erfahrung. Zum Anlass habe ich meine Charaktere gezeichnet. Hoffe sie gefallen euch und ihr habt sie euch so ungefähr vorgestellt.
Liebe Grüße!

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