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Kapitel 48

Kritisch beäuge ich mein Blumenarrangement auf der Theke direkt neben der blankpolierten, antiken Kasse. Die glänzende Bronze hebt sich von der hell marmorierten Theke mit den goldenen Ornamenten und Schnitzereien wunderbar ab. Neben ihr erhebt sich ein kleiner Holzdrehständer, welcher die verschiedensten Glücksbringer und Schutzengel präsentiert. Wieder bimmelt die kleine Glocke an der gläsernen Tür. Ich muss dieses nervtötende Ding wirklich schleunigsten entfernen!

Bevor die Gruppe Teenager irgendeinen Blödsinn im Laden anstellen kann, fängt Molly sie zum Glück ab und führt sie zum überfüllten Tisch mit allerlei wertlosem Krempel. Wie die kleine schwarzhaarige Frau in dem buntgeblümten Petticoat so gutmütig mit diesen schaulustigen Halbstarken umgehen kann, ist mir ein Rätsel. Seit die Nichtmagischen von uns wissen, wird mein Antiquitätengeschäft ständig von ihnen überrannt in der Hoffnung einen magischen Gegenstand zu ergattern. Aber abgesehen von den Glücksbringern und ein paar Heilzaubern verkaufe ich ihnen natürlich nichts!

Gedankenverloren sortiere ich ein paar Aufträge vom Ministerium. Überfliege die Kurzbeschreibungen von verfluchten Puppen, Kleiderschränken als Dimensionsportale oder Hasenpfoten, die angeblich für Unglück sorgen. Der Stapel an unbearbeiteten Fällen wird immer höher! Müde reibe ich mir die Schläfen und werfe einen Blick auf die abgegriffene Postkarte, die unschuldig an der Kasse lehnt. Ausladende Palmen an einem weißen Sandstrand vor dem türkisfarbenen Meer. Urlaub wäre jetzt wirklich schön.

Wieder dieses Bimmeln. Wieder ein Gast. Werwölfe. Genervt schaue ich auf. Sie tragen haselnussbraune Anzüge, die ihre bulligen Körper noch betonen. Ich weiß sofort, weswegen sie hier sind. "Scheiße, ist es wirklich schon so spät?", frage ich überrascht.
Örjan senkt den Blick, während er betreten antwortet: "Großmagier Warden wartet bereits in der Limousine auf Sie."
"So ein Mist!" Also kann ich die Verspätung nicht einmal mehr auf den Verkehr schieben.
Hecktisch renne ich nach hinten in mein Büro. Noch im Lauf knöpfe ich meine Bluse auf und versuche mich aus meiner Jeans zu befreien. Molly huscht herein und bringt das elegante, rote Neckholderkleid mit Stehkragen und freiem Rücken zum Vorschein. Während ich mir die Lippen anmale und die Wimpern tusche, versucht sie meine Haare zu einer halbwegs gelungenen Hochsteckfrisur herzurichten.

Zaghaft klopft es an der Tür. "Nur noch eine Minute!", rufe ich vollkommen außer Atem. Zeitgleich versuche ich die unzähligen Verschlüsse der goldenen Sandaletten zu schließen. Endlich fertig! Ich werfe noch einen letzten Blick in den angelaufenen Spiegel.

"Du siehst toll aus!", bemerkt Molly verträumt. Ich schüttle unzufrieden mit dem Kopf.
"Askyell wird mich umbringen!"
"Höchstens wegen der kleinen Verspätung." Oh Gott!

Im Dauerlauf greife ich nach meiner Clutch und öffne die Tür. Örjan tupft sich den Schweiß von der Stirn, während Bror gerade kreidebleich vom Auto zurückkehrt. Man muss kein Detektiv sein, um zu erkennen, dass Askyell offenbar richtig schlechte Laune hat. Ich versuche Haltung zu bewahren und verlasse zügig den Laden mit den beiden Werwölfen im Schlepptau.

Die hinterste Tür der Limousine schwingt auf und ich lasse mich elegant auf der Polsterbank neben Askyell nieder. "Hi", murmle ich und versuche meine Atmung wieder zu beruhigen. Er sieht nicht einmal auf, starrt nur auf diese verdammte Uhr. "Eine Viertelstunde Verspätung."
"Es tut mir leid."
"Und wenn ich dich nicht abholen kommen würde, wärst du noch später dran."
"Beruhige dich bitte."
"Und das auch noch an unserem Jahrestag!"

"Was?", irritiert ziehe ich die Augenbrauen nach oben, "Der ist heute?" Die grauen Augen des Großmagiers fixieren mich. So ein Mist!
"Du musstest heute ja unbedingt noch einmal in den Laden. Aber natürlich bin ich ja derjenige, der immer zu viel arbeitet."
"Meine Güte, Askyell!" Er streckt mir die Zunge heraus. "Sehr erwachsen", kommentiere ich. Rutsche von ihm weg in Richtung Tür. Er ist doch tatsächlich noch immer beleidigt, dass ich nicht täglich mit ihm im Ministerium hocke und die magischen Dokumente durchgehe. Um nicht weiter zu streiten wende ich mich dem dargebotenen Anblick durch das Fenster zu. Obwohl erst sechs Monate vergangen sind, wurde der Großteil der Stadt bereits wieder durch die magische Unterstützung der Ratsmitglieder aufgebaut. Sechs Monate. Die Welt dreht sich weiter, aber die Alpträume bleiben.

An einer roten Ampel beobachte ich einen Polizisten. Die Nichtmagischen fühlen sich noch immer durch Unsereins bedroht. Obwohl der Missbrauch magischer Fertigkeiten gegenüber Schutzlosen besonders schwer bestraft wird, kommt es nach wie vor zu Überfällen. Arvis hat alle Hände voll zu tun gemeinsam mit der Polizei Spezialeinheiten aufzustellen, wenngleich ja eigentlich genug magische Wesen bereits in dieser Branche auch vor der Enthüllung unserer Welt gearbeitet haben. Aber ohne Vertrauen gleicht es einem unmöglichen Vorhaben.

"Harter Tag?" Askyells Friedensangebot. Ich wende mich ihm wieder zu.
"Mhm, und bei dir?"
"Zum Kotzen, irgendwer hat schon wieder meine Absetzung beantragt." Da drückt also der Schuh.
"Na dann wird die Bar heute ja unser Freund sein." Ein kleines Lächeln huscht über die Lippen des Großmagiers.
"Meinst du es wird reichen, was die im Angebot haben?"
"Zur Not trinken wir zu Hause weiter."
"Klingt verlockend."

Die Limousine hält vor einem stattlichen Gebäude. Unzählige Fotografen und Reporter tummeln sich um den roten Teppich. Nervös hole ich meinen Taschenspiegel hervor. "Ich sehe furchtbar aus!"
"Das hast du gesagt." Getroffen verdrehe ich die Augen. Spüre wie Askyells Mana kurz aufblitzt. Statt in einer laienhaften Hochsteckfrisur fallen mir nun meine Haare in wunderschönen Wellen seitlich nach vorne über die Schulter. Selbst das Makeup hat er aufgehübscht. "Danke", murmle ich. Abgesehen davon, dass es mir verdammt unangenehm gewesen wäre mit dem vorherigen Aussehen in die Öffentlichkeit zu treten, hätte Lady Chastain wohl einen Tobsuchtsanfall erlitten.

"Bevor wir gehen, könntest du das hier noch kurz unterschreiben?"
"Was ist das?", frage ich irritiert und nehme Askyell das Blatt aus der Hand.
"Ach, nichts Wichtiges. Du solltest nur vielleicht mit Warden unterschreiben." Ich erleide beinahe einen Herzinfarkt, als ich feststelle, dass ich gerade eine Heiratsurkunde in den Händen halte.
"Sag mir, dass das nicht wahr ist", knurre ich. Oh, er kann froh sein, dass ich mich gerade wegen dem Anschnallgurt nicht richtig bewegen kann. Ich möchte mich wie eine Furie auf ihn stürzen! Stutze über Askyells schelmisches Grinsen. Erleichtert stöhne ich auf. "Was soll denn dieser Unsinn?"
"Kleiner Scherz! Als bräuchte ich deine Unterschrift für sowas." Eine Aussage, die mir eigentlich zu denken geben sollte.

"Jedenfalls, habe ich unseren Jahrestag ja nicht vergessen."
"Der auch nur auf Papier existiert", unterbreche ich den Großmagier. Er zieht gespielt getroffen eine Augenbraue nach oben.
"Und habe eine Kleinigkeit für dich." Aus der Innentasche seines Smokings bringt Askyell ein samtenes Kästchen zum Vorschein. Mein Herz setzt kurz aus. Wie in Zeitlupe öffnet er die Schatulle. In meinen Ohren rauscht der Puls. Ein goldener Ring mit weißem Brillanten, welcher von zwei Seiten gedreht gefasst wird. Sanft schiebt Askyell das Schmuckstück auf meinen linken Ringfinger. "Ich dachte, es wird langsam Zeit für einen Ring."

Unfähig etwas zu sagen, falle ich meinem Verlobten um den Hals. Möchte weinen vor Freude. Mit einem Zwinkern bemerkt er: "Du kannst mir später noch richtig danken, aber jetzt müssen wir erstmal noch diese Feier hinter uns bringen." Ich nicke und bemühe mich um Fassung.

Askyell gibt das Zeichen und Örjan öffnet die Tür. Sofort beginnt das Blitzlichtgewitter. "Großmagier Warden, hierher!"
"Ms. Lindgren, nur ein paar Worte!" Wir lächeln. Wir winken. Askyell schiebt mich galant vorwärts und wir lassen die aufdringlichen Reporter zum Glück schnell hinter uns. Die diskreten Zusammenkünfte vor der Enthüllung waren mir definitiv lieber gewesen.

Im Festsaal werden wir bereits erwartet. Lady Chastain kommt mit zwei Champagnergläsern auf uns zu. Ihr hautfarbenes Kleid schreit bereits nach dem nächsten Skandal. "Meine Güte, ich hatte schon Angst euch wäre etwas zugestoßen!" Sie reicht uns die Gläser. "Cat, meine Liebe, du siehst umwerfend aus."
"Danke, Mireille. Du hast wieder einen vortrefflichen Geschmack bei der Auswahl bewiesen." Sie schenkt mir ein Lächeln und führt uns in die Reihen der Minister der magischen und nichtmagischen Welt. Während der Großmagier den verschiedensten Abgeordneten einen guten Abend wünscht, wandern meine Augen suchend umher. Jeff steht abseits auf einem Balkon, wie immer eine Zigarre im Mund. Wir prosten uns zu. Plötzlich kreischt es neben mir und jemand packt meine Hand.

Ich verschütte beinahe meinen restlichen Champagner, als Colette eisern meine Finger umklammert, sich der Brilliant in ihren Augen spiegelt.
"Oh mein Gott, woher hast du ihn? Er ist wunderschön!" Sanft versucht Yang das Temperament ihrer Frau zu zügeln.
"Schatz, das ist sicher nicht irgendein Ring." Dabei wirft sie Askyell einen verschwörerischen Blick zu. In Colettes Miene spiegelt sich die Erkenntnis.
"Na, das wird aber auch langsam Zeit! Wenn ich Cat wäre, hätte ich mir ja schon mindestens zwei Liebhaber gesucht."
"Hey!", beschwert sich der Großmagier.
Gespielt schuldbewusst frage ich: "Oh, nur zwei?"

Während Askyell die Augen verdreht, zwinkert die Gräfin mir zu und legt eine Hand um die Hüfte von Yang. In ihren eleganten, silbernen Kleidern sehen sie aus wie Engel. Ms. Gao trägt ein dazu passendes Armband, ein Erinnerungsstück an ihren Großvater. Ich trinke auf ihn – die unerwartete Hilfe in der für mich dunkelsten Stunde. Sofort nimmt ein eiliger Kellner mir das leere Glas ab, möchte es durch ein gefülltes ersetzen, aber ich lehne dankend ab.

"Machst du jetzt schon schlapp?", zieht Askyell mich auf.
"Nein Liebster, ich möchte tanzen."
"Mit der Schleppe? Ich hoffe, du hast geübt."
"Bei der exzellenten Führung des Großmagiers muss ich mir darüber wohl keine Gedanken machen." Grinsend leert Askyell sein Glas, eher er mich fast schon einen Tick zu überschwänglich auf die Tanzfläche führt.

Zwischen all den funkelnden Lichtern komme ich mir vor wie im Märchen. Ich kann mein Glück immer noch nicht fassen. Die Welt ist wieder halbwegs im Gleichgewicht. Meiner Familie geht es gut und ich bin mit dem Mann zusammen, den ich liebe. Doch da ist dieser Alptraum, dass nur der Flügelschlag eines Schmetterlings reicht, um alles wieder zu vernichten. Aber darüber möchte ich mir heute Abend keine Gedanken machen. Nicht hier. Hier möchte ich mich nur in den Augen von Askyell verlieren. Mich an seine starke Brust kuscheln. Die Wärme spüren. Seinen Herzschlag.

In dem dunkelblauen Anzug mit den dezenten roten Details erstrahlt er in der Menge. Umringt von Männern und Frauen, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen, gibt es nur uns beide. Während eine Liveband Carry You von Ruelle spielt, drehen wir uns im Takt. Ich wünsche mir, dass dieser Moment niemals endet. Und zwischen all den wehenden Kleidern, den berauschenden Parfums und sprudelnden Gläsern finden meine Lippen Askyell.

Oh Gott, es ist zu Ende! Ein wirklich komisches Gefühl. Ich bin gespannt, wie ihr es empfindet. Ich bin doch ein wenig emotional, nachdem mich die Geschichte das ganze Jahr begleitet hat. Ich werde mir nun erstmal einen Monat Pause gönnen, ehe ich die nächste Geschichte hochlade. Was es wird, kann ich euch noch nicht sagen, da mehrere Sachen zur Auswahl stehen. Aber ich kann soviel verraten, dass ich für irgendwann später eine Fortsetzung geplant habe. Allerdings werden dort andere Charaktere die Hauptfiguren spielen. Tatsächlich hat ein Charakter bereits einen Auftritt gehabt. Na, wer errät, um wen es geht? ;) (wahrscheinlich total offensichtlich XD)

Vielen Dank für eure Unterstützung, eure lieben Kommentare. Ich hoffe auch in der nächsten Geschichte werde ich einige von euch wieder lesen.

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