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Kapitel 32

Askyell

Nervös lasse ich zwei Kugeln in der Luft über meiner linken Hand kreisen. Das Gefühl der mich durchströmenden Macht gibt mir wenigstens einen Anflug von Sicherheit. Mit gespitzten Ohren setzte ich bedacht einen Fuß vor den anderen. Ich gebe es zu, ich fühle mich wahnsinnig unwohl. Zu wissen, dass die gesamte Luft wahrscheinlich nur so von Magie pulsiert und dass ich davon nicht einmal ein Fünkchen mitbekomme, ist unglaublich frustrierend.

In meinem Kopf drängt sich langsam aber beständig ein kleines Wort weiter nach vorne in mein Bewusstsein. Fast schon vorwurfsvoll. Cat. Denk einfach nicht darüber nach. Es ist alles in bester Ordnung. Sie taucht sicher irgendwo aus dem Nichts auf und wird dir erstmal eine Strafpredigt halten, wie das passieren konnte. Wenn ich das bloß wüsste!

„Szooo", zischt es hinter mir. Intuitiv gehe ich schneller. Nur nicht laufen, dass reizt sie noch mehr. Stur geradeaus schauen, nicht umdrehen.
„Szooo!" Da ist es wieder. Dieses Mal deutlich eindringlicher. Durchatmen. Dann flüchte ich im wilden Zickzack zwischen den einzelnen Regalen hindurch, drehe mich dabei im Kreis und verliere die Orientierung. Da Dämonen in die Gedanken ihres Opfers eindringen können, ist es besonders schwer zu entkommen. Aber zum Glück habe ich die Flucht über die Jahre mehr oder weniger freiwillig perfektioniert.

Auch wenn ich mir immer wieder sage, dass ich durch das Amulett des Großmagiers den dunklen Wesen überlegen bin, will ich trotzdem keinen Kampf provozieren. Noch nicht. Ich denke später, wenn wir haben, was wir brauchen, setze ich vielleicht ein paar Abteilungen in Brand. Etwas für den eigenen Seelenfrieden. Nur jetzt würde es definitiv zu viel Aufmerksamkeit auf mich lenken.

Und so schleiche ich durch die Abteilung über Seelenfresser 900 Jahre vor Christus. Dabei scheinen sich eher Bücher über Menschenopfer, Höllenhunde und Ziegenschlangen hier in dem dämmrigen Licht wohl zu fühlen.

Ich seufze. Diese ganze Operation war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Systematisch taste ich die Rillen des Mauerwerks an der Stelle ab, wo eigentlich ein Durchgang zur nächsten Abteilung sein sollte. Es muss hier doch einen Mechanismus geben! Ich scheitere kläglich. Nicht mal meine Magie dringt zwischen die Steine.

Das vertraute Geräusch von sich drehenden Plastikrädern auf steinernem Boden dringt an mein Ohr. Sofort versteift sich jeder Muskel. Wie in Zeitlupe drehe ich mich langsam um. Ein rotes Spielzeugauto mit gelbem Blitz kommt aus einem langen Gang geschossen. Bremst abrupt und schleudert dabei einen mir bekannten Gegenstand durch die Luft. Seelenruhig gleitet Cats Haargummi zu Boden.

Mir rutscht das Herz in die Hose. Gespannt starre ich in die Finsternis. Erinnere mich zurück an meine Kindheit. An meine weinende Schwester, wo uns ein Plüschkörperteil ihres Lieblingsbären nach dem anderen entgegengespuckt wurde. Solange jetzt kein Kopf kommt, gibt es Hoffnung für Cat.

Es passiert nichts. Leicht verwirrt huschen meine Augen von links nach rechts. Die gesamte Bibliothek wirkt auf einmal richtig harmlos. Friedlich rieseln die Staubkörner auf die hölzernen Regale. Die Glühbirnen der Lampen erstrahlen mit neuer Kraft und auch selbst die Bücher meinen, plötzlich nicht mehr wütend nach mir schnappen zu müssen.

Bin ich ausversehen in eine andere Dimension übergegangen oder ist das ein neuer Trick? Behutsam hebe ich das Haargummi auf und drehe es misstrauisch hin und her. Es ist kein Blut dran zu sehen. Trotzdem ist mir flau im Magen. Ich gebe zu, seitdem der Boden Cat einfach verschluckt hat, würde ich am liebsten schreiend durch die Gegend rennen und jeden Zentimeter kurz und klein schlagen. Aber in Panik zu verfallen steht mir nicht. Also schiebe ich diesen Gedanken wieder nach ganz hinten in meinem Kopf und suche systematisch weiter nach meiner Verlobten.

Cat hat definitiv ein Talent dafür, sich in schwierige Situationen zu manövrieren. Gleichzeitig hat sie noch nie ernsthaften Schaden davongetragen. Ein bisschen wie Unkraut. Über diesen Gedanken muss ich grinsen. Ich werde langsam wirklich wahnsinnig.

Schallendes Gekreische einer viel zu hohen Frauenstimme bringt mich zurück in die Realität. Colette fuchtelt wie wild mit ihren Armen in der Luft herum, während Ms. Gão zischt: „Bleib doch mal stehen, das ist nur eine winzige Spinne!" Ich weiß nicht, was schlimmer ist: der Fakt, dass demnächst hier alle Dämonen im Umkreis von 100 Meter auftauchen werden, oder, dass ich anscheinend schon wie Cat in meine Gedanken abdrifte und nichts mehr mitkriege.

Mit einer einfachen Handbewegung fege ich das unschuldige Tierchen weg. Es scheint wie ein Weckruf zu sein, denn reflexartig gewinnt die Gräfin an Fassung. Nur um sie sofort wieder zu verlieren. „Askyell!", jammert Colette los, „Du hattest recht. Das war eine vollkommen blöde Idee!"
„Du sagst es", stimme ich ihr zu. Zum wiederholten Male frage ich mich, warum wir nicht einmal das machen, was ich sage.

„Wenn du nicht wie eine Irre rumgeschrien und um dich geschlagen hättest, dann wären wir der Hälfte an Dämonen auch gar nicht erst begegnet!" Ms. Gão hat wütend die Hände in die Hüfte gestemmt, während Colette ihre Schmolllippe zum Besten gibt. Manchmal frage ich mich wirklich, wie ausgerechnet Colette zu den fähigsten Leuten zählen kann, die ich kenne. Wieso ich mein Leben in ihre Hände legen würde. Sogar das von Cat.

Plötzlich fällt Colette wohl wieder ein, dass sie eigentlich eine erwachsene Frau ist. Sie wirft das lange blonde Haar zurück und prüft die Umgebung skeptisch. Der Ausdruck in ihren Augen verheißt nichts Gutes.
„Irgendetwas stimmt hier nicht."
„Ach wirklich?" Ich reibe mir müde über das Gesicht.
„Ich habe etwas gesehen."
„Das ist hier unten nichts neues."
„Aber das war anders", bestätigt Ms. Gão.

Ich will nicht hören, was Colette mir sagen will. Ihre Stimme, ihre Haltung. Das ist zu viel. „Nicht jetzt." Es ist keine Bitte. Ich flehe um einen kleinen Aufschub. Was auch immer da kommt, ich ertrage es gerade nicht. Colette nickt. Dann wird sie kreidebleich. „Wo ist Cat?" Nervös streiche ich mir übers Kinn. Wo fange ich da an? „Du hast sie verloren?"
„Naja", setze ich an.
„Wie kann man denn nur so unfähig sein!" Colettes Worte prasseln auf mich nieder wie ein Gewitter. Ich würde mich am liebsten verkriechen. Sie hält inne. Sieht das, was ich seit gefühlt mehreren Stunden vor mir selbst verdränge: Ich habe unfassbare Angst Cat zu verlieren.

„Es geht ihr sicher gut." Ich nicke.
Eine leise Stimme in meinem Kopf flüstert: „Wenn, dann würde sie sowieso direkt vor deinen Augen sterben." So war es immer. So wird es immer sein.

„Wir haben ein Problem", stellt Ms. Gão trocken fest. Ich habe ihre Anwesenheit fast vergessen. Colette wirkt einen Offenbarungszauber. Unzählige Paare roter Augen funkeln uns aus der Finsternis an.
Ich höre Colette nur noch rufen: „Lauft!"

Wir zögern keine Sekunde. Teilen uns auf. Innerhalb kürzester Zeit pulsiert die Luft, Bücher fauchen, die Lichter flackern. Es ist so unheimlich laut, dass ich mir nur noch die Hände auf die Ohren presse. Bin vollkommen orientierungslos. Sacke auf meine Knie. Da ist es wieder: „Szooo!" Mitten in meinem Kopf. Nur dieses Mal hat die Stimme etwas viel zu vertrautes an sich. Ich muss hier weg. Kämpfe mich wieder auf die Beine. Aber es ist zu spät. Die Finsternis hat mich schon lange umschlossen.

Es ist egal wohin ich mich drehe, überall derselbe Gang. Überall dieselbe Figur. Mit abgehackten Schritten kommt sie näher. Streckt die Hände nach mir aus. Ein teuflisches Grinsen auf den Lippen. Aus den leeren Augenhöhlen rinnt das Blut. Die Gestalt öffnet wieder seinen Mund: „Szooon!" Ich zittere, merke wie ich die Kontrolle verliere. Wie ich mich immer panischer im Kreis drehe. Und der Bär kommt unerbittlich näher.

Dann knalle ich gegen eine harte Wand. Blinzle. „Worauf wartest du?", faucht Cat mich an. Grimmig funkeln mich ihre verweinten, blauen Augen aus dem aufgequollenen Gesicht an. Abgesehen von ein paar Schrammen scheint ihr nichts zu fehlen. Ich bin unendlich froh, würde sie am liebsten küssen. Und mit einem Mal verstehe ich all die Blockbuster mit ihren romantischen Szenen in den denkbar unpassensten Momenten. Träume ich oder ist das die Wirklichkeit? Ausgehend von Cats fassungslosem Blick, eher die eiskalte Realität.

„Erde an Askyell, ich will kein Dämonenfutter werden!" Irgendwie schaffe ich es, mich auf die Bibliothek um uns herum zu konzentrieren. Und tatsächlich - eine Horde wildgewordener Schatten bewegt sich direkt auf uns zu. Ich greife nach Cats Hand und renne los. Irgendetwas sagt mir, dass ich gerade nicht die Macht des Amuletts nutzen sollte.

Konzentriert scanne ich die Umgebung. Wir brauchen einen Fluchtweg und zwar schnell. Aus immer mehr Gängen tauchen die Dämonen auf, umzingeln uns. Wenn das so weiter geht, kann ich einen Kampf nicht länger vermeiden. Cat stolpert. Auch das noch! Ich kann sie gerade noch so festhalten. „Der Stein!", ruft sie.
„Lass ihn liegen!"
„Vergiss es!" Also hebe ich das Tigerauge auf. Lasse es sofort wieder fallen. Mein Herz rast so unglaublich schnell. Ich habe Angst, dass es mir aus der Brust springt.

„Askyell?" Ich habe keine Ahnung, was das gerade war. In meinem Kopf dröhnt der anschwellende Druck. Die Dämonen sind schon viel zu nah. Ist es einen Versuch wert? Cat sieht mich mit ihren großen Augen an. Die Haare stehen zu Berge. Wird schon gut gehen. Dann greife ich nach ihrer Hand. Umfasse den Stein. Und da hocken wir zwischen akribisch geputzten Regalen auf dem neuen roten Teppich in der Bibliothek meines Vaters vor hunderten von Jahren.

Ich entschuldige mich für die Verspätung. Leider hat mein Internet gestern gesponnen. Dafür gibt es mal wieder ein Kapitel aus Askyells Sicht. Hoffe euch gefällt es und macht euch neugierig auf die Macht des Tigerauges ;) Und jetzt beantworte ich natürlich noch die letzten Fragen von tindra_12!

"Wieso ausgerechnet Malachit und Tiegerauge? Edelsteinarten gibt es doch wie Sand am Meer. [...] Aber was ihn so besonders macht und wieso gerade er für das Amulett des Großmeisters in Frage kommen könnte, weiß ich nicht."

Grundsätzlich denke ich, dass der Malachit mit seiner leuchtend grünen Farbe sich trotzdem von den anderen Edelsteinen abhebt, sowie bspw. der Rubin. Gleichzeitig hat er eine vielzahl an "Wirkungen", wodurch meines erachtens er einfach schon eine magische Ausstrahlung an. In meinem Falle *Hust* wollte ich noch etwas anderes erreichen: Ich denke mal, es ist dem Großteil schon aufgefallen, aber ich wollte mit M&T explizit Klischees bedienen und im Prinzip als Stilmittel nutzen. Daher auch die häufigen Anspielungen darauf. So auch in diesem Falle: Askyell besitzt die "typischen Eigenschaften" des Sternzeichens Skorpion (Nein, tatsächlich bin ich keiner dieser Menschen, die an daran glauben, aber es gehört für mich irgendwo auch zum Thema Klischee und ich verurteile auch da niemanden. Dafür glaube ich dann an ganz andere Dinge.) und der Malachit ist einer der stärkenden Geburtssteine für dieses Sternzeichen. Während Cat Zwilling ist und daher dann auch die Idee mit dem Tigerauge. Für den Zwilling schützt das Tigerauge vor dem "bösen Blick". Es wirkt aber auch als Unterstützer der eigenen Kraft beim Skorpion <- ein kleiner Hinweis auf die zukünftigen Kapitel. Das waren die Leitgedanken hinter der Wahl der Edelsteine.

"Gab es [zu dem Magiesystem] eine Vorlage aus einem anderen Buch oder Film?"


Nicht wirklich. Ich denke mir solche Systeme schon sehr lange aus. Ein paar Einflüsse gibt es definitiv, vor allem aus dem Bereich Pen und Paper. Aber ich finde einfach die Idee verschiedener Magien sehr interessant und wie man damit Spielen kann.

Abschließend wollte ich noch sagen, dass ich mich wirklich immer wahnsinnig über eure Anregungen freue und hoffe, dass ich sie, wenn ich M&T irgendwann überarbeite, gut umsetzen werde.


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