Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 30

Seit etwa zehn Minuten liege ich wach. Draußen wird es langsam hell, die Vögel zwitschern. Die Sonne scheint durch das große Fenster auf das Bett, die leicht transparenten Gardinen wiegen sich sachte im Wind. Es könnte ein so idyllischer Morgen sein, wenn da nicht ein Detail wäre.

Ich bin nicht allein. Zunächst dachte ich, es wäre Einbildung. Aber nachdem ich mich getraut habe die Augen zu öffnen, muss ich wohl oder übel zugeben, dass diese gigantische Pranke mit den perfekt manikürten Fingernägeln und den kleinen blonden Härchen nicht meine ist.
Oh Gott.

Ich schlucke. Mir ist verdammt warm. Und dieser Fakt ist nicht nur der Situation an sich oder der Sonne geschuldet, sondern liegt auch daran, dass mir jemand seelenruhig in den Nacken atmet – mich quasi als Kuscheltier missbraucht. Ich bin nervös. Wage es nicht mich auch nur einen einzigen Millimeter zu bewegen.

Diese Hitze! Warum habe ich auch den XXL-Pullover und die Flauschesocken an? Obwohl mein Seidenpyjama mir jetzt wohl doch noch unangenehmer wäre. Und da ist es: der schrille Ton des Weckers, der den Horror auch noch vorantreibt!

Es regt sich. Mir ist schlecht. Es murrt irgendetwas von "zu früh". Dann scheint Es langsam die Situation zu analysieren und trällert fröhlich: „Guten Morgen, Sonnenschein." Möchte ihm die Augen auskratzen. Um Fünf Uhr morgens aufzuwachen, neben ihm, hat definitiv nichts von einem guten Morgen!

Aus meinen Augen sprühen Blitze, Askyell runzelt nur seufzend die Stirn und verschwindet im Bad. Und nein, ich habe ihm natürlich nicht hinterhergesehen. Weiß jetzt auch nicht, dass er ein kleines Tattoo auf den Rippen links von der Brust trägt. Okay, vielleicht habe ich doch kurz hingeguckt.

Während mein Hirn offenbar immer noch damit beschäftigt ist langsam hochzufahren, duscht sich bereits der feine Herr. Wann ist er überhaupt wieder nach Hause gekommen? Als die Tür aufgeht, wandert mein Blick automatisch hin. Ein Fehler – da steht er, der Großmagier, nur ein Handtuch um die Lenden gebunden.

Ohne mich zu beachten kramt er seelenruhig in der Schublade auf der Suche nach einer Boxershorts und dazu passende Socken. Wie kann man nur so ungeniert sein?

„Gefällt dir was du siehst?", fragt er ohne aufzublicken. Mir schießt schlagartig die Röte ins Gesicht. Ich kriege kein Wort über die Lippen. „Du weißt schon, dass ich dich im Spiegel sehen kann, oder?" Verzweifelt lasse ich mich wieder rücklings aufs Bett fallen. Ich möchte einfach nur noch in mein Kissen schreien.

„Nichts da!", ruft Askyell lachend. Und mit einem Ruck fliegt die Decke weg. „Du hast 15 Minuten um dich fertig zu machen. Danach brechen wir auf." Fassungslos starre ich ihn an. Als könnte er Gedanken lesen, erklärt er: „Du wolltest doch unbedingt in die Bibliothek meines Vaters. Dann steh jetzt auch auf. Das wird ein anstrengender Tag."

Und plötzlich tickt ein Timer und ich weiß genau, dass der Großmagier mir keine Sekunde länger Zeit gibt. Also laufe ich los. Ab ins Bad, während Askyell sich das Grinsen nicht verkneifen kann. Warum hat er heute so gute Laune?

---

Wenn man weiß, dass man in einen von der Außenwelt abgeriegelten Ort eindringt, der zudem auch noch viele Gefahren birgt, dann erwartet man irgendwie eine Besprechung verschiedener Gefahrensituationen und eine Aufklärung über entsprechende Verhaltensweisen. Man stellt sich funktionell gekleidete Operatoren vor, eine an die Fähigkeiten angepasste Aufgabenverteilung. Halt so wie in den ganzen Hollywood-Blockbustern.

Aber seit Mr. Warden nun schon ungefähr zehn Minuten lang die verschiedenen Essens- und Pipipausen erläutert, habe ich meine Illusion von Mission Impossible aufgegeben. Stattdessen komme ich mir mittlerweile vor, wie auf einem Wandertag in der Schulzeit.

Neben mir deutet Colette grinsend auf den Inhalt ihres mit rosa Fell bezogenen Gucci-Rucksacks. Ein Flachmann. In ihren kurzen Shorts und der leicht transparenten Bluse wirkt sie eher so, als würde sie gleich zum Strand wollen. Dagegen haben sich Ms. Gão und Lady Chastain für Cocktailkleider entschieden – auch nicht gerade meine Wahl der Garderobe für eine hochgefährliche Mission. Ist ja nicht so, als würde das Ende der Welt davon abhängen. Nein, überhaupt nicht!

Und dennoch bin ich es, die vom Herrn Obergroßmagier skeptisch gemustert wird, beim Anblick meiner schwarzen Jeans, T-Shirt und passenden Laufschuhe. In einer kleinen Bauchtasche habe ich nur das Nötigste verstaut, sowie den kleinen Stein. Heute werde ich Askyell nach dem Tigerauge fragen, komme was da wolle!

Ich überprüfe noch einmal den Sitz meines Haargummis und dann geht es los. Askyell öffnet seine Meta-Truhe und bringt einen unscheinbaren Schlüssel zum Vorschein. Man würde meinen, dass er eher zu irgendeinem Bankschließfach gehört, statt zu einer jahrtausendalten Bibliothek. Der Großmagier tritt an die erstbeste Tür und schließt diese mit dem magischen Artefakt auf. Diese Art zu reisen ist wirklich bemerkenswert!

Aber statt in einer Bibliothek aufzutauchen, finden wir uns in einem weißen Würfel wieder. Und mit Weiß, meine ich richtig weiß! Wir stehen im Nichts. Weder Boden, noch Wände oder Decke sind zu erkennen. Und keine Tür. Sofort kriecht die Panik in meinen Körper und ich rücke einen Schritt dichter an Askyell heran. Will mich an ihn klammern, aber die Ruhe, die er ausstrahlt, hält mich zurück.

Mir ist speiübel. Ich erwarte, dass jeden Moment der Boden unter meinen Füßen wegbricht – der freie Fall in den sicheren Tod. Systematisch tastet das Mana des Großmagiers um sich. Und die Minuten vergehen. Keiner wagt etwas zu sagen, die Konzentration zu stören.

Dann endlich! Es müssen Stunden vergangen sein. Auf Askyells Stirn rinnen die Schweißperlen. Aber da ist sie, eine rote Tür ohne Knauf. Andächtig legt der Großmagier seine rechte Hand an das Holz. Geflüsterte Worte lassen die Essenz vibrieren und die Pforte öffnet sich.

Im Endeffekt kann ich mich gar nicht mehr dran erinnern, wie wir plötzlich in die Bibliothek kamen, aber ich streiche erleichtert über den bunt gemusterten Teppich. Es ist doch eigentlich auch egal, Hauptsache wieder ein fester Boden unter den Füßen beziehungsweise Knien. Colette lässt sich erschöpft auf eine gepolsterte Bank fallen und Mr. Warden massiert sich die Schläfen. Die Hölle des Nichts hat uns allen zu schaffen gemacht.

Neugierig lasse ich diese Unendlichkeit an Büchern und magischen Artefakten auf mich wirken. Schwere Kronleuchter erhellen die Flure. Fast schon wie ein Labyrinth erheben sich die deckenhohen Regale, während kleine Nischen mit gemütlichen Lese-Ecken zum Verweilen einladen. Wie viele Bücher sich hier wohl verstecken? Leider erkenne ich auf Anhieb kein Ordnungssystem. Ich hoffe, wir müssen uns nicht Querfeld ein durch die Artefakte stöbern. Obwohl ich nichts dagegen hätte, mich hier auch ein wenig abseits unseres Vorhabens zu belesen.

„Diese künstliche Wärme lässt mich frösteln." Lady Chastains Stimme holt mich in die Wirklichkeit zurück. Erst jetzt spüre ich das wabernde Mana. Es stimmt, die gesamte Umgebung wird von Essenz eingenommen. Kein gutes Zeichen.

Ich erschaudere bei der Vorahnung, was hier auf uns lauern könnte. Dass Magie auch nach dem Ableben weiterhin wirkt, ist so gut wie unmöglich. Ein Phänomen, welches nur bei den größten Zauberern auftreten kann und gleichzeitig meist mit der Anomalie eines Abbildes des Meisters einhergeht. Ein böses Abbild. Unheilbringend wie ein Dämon.

Und dann ist da noch der Fakt, dass wir so einfach eintreten konnten. Weder ein Wächter, noch ein Fluch. Natürlich war es sozusagen kein Zuckerschlecken, aber Askyell schien genau zu wissen, was er zu tun hat. Also nichts Kritisches.

Askyell. Und wieder schweife ich ab. Nachdenklich beäuge ich den Großmagier. Ich werde ihn heute nicht nur nach dem Stein fragen. Aber der angespannte Gesichtsausdruck des Großmagiers lässt mich schaudern. Seine grauen Augen fixieren das im Schatten verborgen gelegene Ende der Bibliothek.

Schatten? Mit Schrecken erkenne ich die voranschreitende Dunkelheit. Was passiert hier? „Es geht los", zischt Askyell, greift nach meiner Hand und zieht mich zielstrebig in die andere Richtung, vorbei an gewaltigen Bücherwänden und endlosen Leitern. Vor uns ächzt das Holz. Die Regale bewegen sich. Auch das noch! Blitzartig hat sich mein Gemütszustand von einer angespannten Ruhe in blanke Panik verändert.

„Jetzt!", weißt uns der Großmagier an. Colette und Ms. Gão biegen nach links ab, während wir weiter geradeaus stürmen. „Was hast du vor?", frage ich verwirrt und ernte dafür gleich einen fassungslosen Blick. Irgendetwas sagt mir, dass vorhin vielleicht doch nicht nur Pinkelpausen besprochen wurden.

Askyell fängt sich wieder, beschleunigt das Tempo. Wir schlüpfen zwischen dem sich ineinander verschiebenden Inventar hindurch. Dann gibt er Lady Chastain und
Mr. Warden das Signal und wir sind allein. Zumindest war das der Plan. Bis sich der Boden unter meinen Füßen auftut und ich falle. Bevor mich die Finsternis verschlingt starre ich in das entsetzte Gesicht des Großmagiers. Seine Magie kann mich nicht mehr erreichen. Ich bin allein. Und alles ist schwarz.

Kapitel 30 erreicht! Ich freue mich wahnsinnig darüber, vor allem, weil ich ursprünglich Malachit und Tigerauge als Kurzgeschichte geplant hatte. Nun bin ich aber doch sehr froh, dass ich das Potenzial in vollem Umfang nutze. Interessieren euch eigentlich solche kleinen Sidefacts? Bzw. gibt es etwas, dass ihr gerne wissen würdet?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro