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Kapitel 24

Vor dem Hotel steht ein roter Chevrolet Impala. Natürlich Cabrio. Askyell mustert neugierig die Ausstattung. „Darf ich fahren?"
„Ausnahmsweise", gurrt Colette und wirft ihm die Schlüssel zu. Ich verdrehe die Augen. Ein Wunder, dass er die nicht aus ihrem Ausschnitt fischen muss! Gerade bevor ich es sagen kann, ruft die Blondine: „Ich sitz hinten!" Noch schnell bringt Ms. Perfect aus dem Handschuhfach eine große Sonnenbrille und Seidenschal zum Vorschein. Wie eine Schauspielerin vergangener Tage, drapiert sie das Tuch um ihren Kopf.

Widerwillig nehme ich neben Askyell Platz. Das helle Leder fühlt sich ganz weich an. Der Großmagier gibt Gas. Sofort lösen sich einzelne Strähnen meiner braunen Locken. Der angenehme, kühle Fahrtwind beschert mir eine Gänsehaut. Colette beugt sich nach vorne, schaltet das Radio ein. Die Straßen ziehen an uns vorbei zu dem Klang eines französischen Songwriters.

Wir haben Glück: Schönster Sonnenschein färbt Paris in ein goldenes Licht. Mit den kleinen Balkons und den verzierten Häuserfassaden wirkt die Stadt ganz anders – warm, nicht so kalt wie die Moderne in Shanghai. Nie würde man vermuten mitten durch eine Metropole zu fahren zwischen all den romantischen kleinen Cafés und den niedrigen Häusern. Askyell biegt auf eine gepflasterte Straße ein. Am Horizont ragt der Eifelturm in den Himmel empor. Ein Windstoß lässt Blütenblätter durch die Luft wirbeln.

Wir ergattern einen die seltenen Parkplätze. Staunend sehe ich mich um. Überall gibt es so viel zu entdecken! Bei der plötzlichen Berührung zucke ich zusammen. Sachte legt Askyell mir seine Jacke über die Schultern. Ich wage es nicht ihn anzusehen, sage nichts, werfe nur einen flüchtigen zu Colette. Sie hat uns den Rücken zugedreht, die Arme verschränkt. Wie muss das ganze wohl für sie sein? Meine Anwesenheit. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Für sie ist das Ganze sicher noch viel schmerzhafter. Wie kann Askyell nur so selbstsüchtig sein? Die Wut brodelt wieder.

„Was haltet ihr von dem kleinen Café da vorne? Macht doch nen guten Eindruck." Nun muss ich den Großmagier doch ansehen.
„Was ist denn mit dir los?", frage ich misstrauisch.
„Ich habe Hunger." Er grinst mich an. Ich drehe mich weg. Natürlich ist er hungrig, hat sich wahrscheinlich die ganze Nacht verausgabt! Aber mir soll's recht sein. Mein Magen liegt mir schon in den Kniekehlen, habe ich doch das Frühstück im Hotel verschmäht!

Wir nehmen an einem kleinen Tisch in der Sonne Platz. Eingehend studiere ich die Speisekarte. Ich verstehe kein Wort. Huschend wandert mein Blick zu Askyell. Ich will ihn nicht fragen! Eine Kellnerin kommt zu unserem Tisch, nimmt Colettes Bestellung entgegen. Die verstehe sogar
ich: lediglich einen Kaffee. Offenbar bin ich an der Reihe. So ein Mist. „Ähhh", sage ich peinlich berührt.
„Nous aimerions un petit-déjeuner copieux pour deux personnes, s'il vous plaît", übernimmt der Großmagier das Bestellen. Die Kellnerin verabschiedet sich. Skeptisch mustere ich Askyell. Kommt da jetzt eine Spitze? Aber nein, stattdessen lehnt er sich in seinem Stuhl zurück.

„Füßelst du schon wieder mit mir? Du hast auch wirklich gar kein Schamgefühl", neckt ihn Colette. Er ist wahrscheinlich bloß gegen ihr Bein gekommen, aber irgendwie verursacht mir die Bemerkung trotzdem einen Stich. Dieses Gefühlschaos geht mir total auf die Nerven! Die Gräfin verschränkt die Finger, ein schelmisches Grinsen liegt auf ihren Lippen.
„So. Als quasi Familienmitglied liegt es wohl nun an mir Großmagier Warden vor seiner Verlobten bloßzustellen." Ich schlucke. Was kommt denn jetzt?
„Colette, ich warne dich", knurrt Askyell. Aber sie ignoriert ihn gekonnt, rückt mit ihrem Stuhl dicht an mich heran.
„Wusstest du schon, dass unser guter Askyell wilde Zeiten hinter sich hat?" Skeptisch werfe ich einen Blick auf den Großmagier. Sein Gesicht ist kreidebleich, die Zornesfalte steht zwischen seinen Augenbrauen. Das wird interessant, eine gewisse Vermutung habe ich ja schon seit langem. Mit unschuldigem Blick schüttle ich den Kopf.

Colette schiebt mir ihr Handy rüber. Neugierig fliegen meine Augen über das Foto. Saugen alle Informationen auf. Askyell, wie er die Zunge rausstreckt – wahrscheinlich frische 18. Die Haare raspelkurz, Piercing an der Augenbraue, Lederjacke mit selbst draufgenähten Patches und neben ihm Colette mit pinken Haaren und Leopardenkleid. „Gott", gesteht sie lachend, „ich hab immer so krasse Plateau-Schuhe getragen, dass ich so groß war wie Askyell!" Irgendwie ist ihr Lachen ansteckend. Warum war ich bis jetzt so abweisend zu ihr? Sie kann ja wohl auch nichts für unsere Situation.

„Jaja, das ist alles super witzig", brummt der Herr Obergroßmagier.
„Ach sei nicht so", versucht Colette sich mit ihm zu versöhnen. „Zu seiner Verteidigung, ich war immer sein schlechter Einfluss und nicht anders herum." Ms. Perfect ein schlechter Einfluss? Schwer vorstellbar! „Darum haben mich deine Eltern auch gehasst."
„Das ist nicht wahr. Mein Vater vielleicht, aber meine Mutter hat dich geliebt."
„Ach naja." Colette holt eine Schachtel Zigaretten aus ihrer Handtasche, steckt sich eine an. Askyell tut es ihr gleich. Sie bietet mir eine an, ich lehne ab. „Wenn sie dich jetzt sehen könnten, wären sie sehr stolz auf dich. Ich bin es jedenfalls."
„Danke", murmelt Askyell, „Aber ich bezweifle, dass mein alter Herr jemals mit mir zufrieden gewesen wäre." Ich fühle mich wieder richtig unwohl. Gehöre hier einfach nicht hin, störe diesen intimen Moment. Störe in ihrer Zweisamkeit.
Eine Frage schwirrt in meinem Kopf: „Warum bin ich hier, Askyell?"

Nun scheint jeder seinen eigenen Gedanken nachzugehen. Das Essen kommt. Askyell muss der Appetit vergangen sein. Mir geht es ähnlich. Trotzdem motiviere ich mich für das Frühstück. Man weiß ja nie, wann man wieder was kriegt. Der Großmagier bezahlt und wir schlendern auf den Eifelturm zu. Es ist mir unangenehm, dass er so dicht neben mir geht. Dass seine Hand die meine immer wieder streift. Stur starre ich geradeaus. Recke meinen Kopf nach der Spitze des Wahrzeichens der Stadt. Je näher wir kommen, desto mehr erkenne ich das Ausmaß der Warteschlangen.
„Herr Großmagier, wie wäre es mit einem Privatrundgang?", fragt Colette.
„Wie die Damen wünschen." Askyell verbeugt sich.

Die Luft knistert. Ich spüre, wie die Macht des Amuletts in den Großmagier strömt, seine Magie verstärkt. Man könnte meinen, dass Askyell den Malachit gut sichtbar auf der Brust tragen würde, aber stattdessen versteckt er das Artefakt sicher in einer Meta-Truhe in seinem inneren – der sicherste Ort der Welt. Ich weiß noch, wie mir der Schweiß auf der Stirn gestanden hatte, als ich einmal dabei sein durfte, als das Gefäß eines verstorbenen Magiers geöffnet wurde. Nur die bestausgebildetsten Spezialisten können sich gegen die wütende Essenz wehren.

Ich halte die Luft an. Askyell war schon früher ein begnadeter Perfektionist in der Erschaffung von Parallelwelten. Aber durch die neugewonnenen Kräfte benötigt er nicht einmal mehr ein Portal um uns in eine andere Dimension zu führen. Die Übergänge zu der Realität sind so schmal, dass ich noch immer die Vögel zwitschern höre. Der einzige Unterschied sind die fehlenden Menschenmassen. „Da kann man wirklich neidisch werden", haucht Colette. Ihre Augen sind starr auf den Stein gerichtet. Askyell lässt das Amulett wieder verschwinden und schnippt der Gräfin gegen die Stirn. „Schön einen kühlen Kopf bewahren." Sie wird rot, hebt entschuldigend die Hände. Er lacht.

Ich wusste nicht, dass das Amulett des Großmagiers so eine Wirkung auf jemand anderes als den auserwählten Träger haben könnte. Scheinbar um von der Situation abzulenken ruft
Colette: „Ich geh vor!" Zügig erklimmt sie die ersten Stufen des beeindruckenden Bauwerks. Unschlüssig starre ich nach oben. Wie viele Treppen sind das eigentlich? Ich wünsche mir sehnlichst meine Turnschuhe her. Warum muss ich auch ausgerechnet heute einen auf elegant machen? „Ich bin direkt hinter dir", versichert mir Askyell, der mein Zögern offenbar missdeutet. Ich seufze, folge Colette.

Nach der gefühlten hundertsten Treppe, bleibe ich stehen, verschnaufe kurz. Die Gräfin steigt unbeirrt voran. Wie macht sie das bloß trotz High Heels?
„Machst du schon schlapp?", witzelt Askyell. Ich funkle ihn böse an.
„Kann halt nicht jeder die Ausdauer eines Marathonläufers haben!"
„Ach, dir fehlt nur die richtige Motivation." Dieses Grinsen, der falkenartige Gesichtsausdruck. „Was denkst du, warum ich hinter dir gehe?" Reflexartig trete ich nach ihm. Er weicht geschickt aus.
„Du Idiot!", meckere ich ihn an, laufe mit hochrotem Kopf die Treppen weiter hoch.
„Siehst du!", ruft er mir lachend hinterher.

Ich biege um die Ecke. Endlich erreichen wir die zweite Etage! Colette wartet am Ende der Treppe, hat lässig die Ellenbogen auf das Geländer gestützt. Der Kopf ruht auf den Händen.
„Na, ihr lahmen Enten? Weniger Flirten, mehr laufen!" Sie kichert, dreht sich dabei weg. Ich frage mich, ob diese Fassade ein Selbstschutz ist. Wie abgebrüht sie sein muss?

Während man beim Treppensteigen zwischen den Eisenträgern kaum etwas von der Umgebung gesehen hat, erhält man hier einen kleinen Vorgeschmack auf das, was noch kommt. Zielstrebig steuern Askyell und Colette auf den Fahrstuhl zu. Der Herr flüstert der Gräfin irgendetwas ins Ohr. Ihre Augen blitzen, sie grinst ihn spitzbübisch an. Mit einem flauen Gefühl im Magen drehe ich mich wieder zu der Fensterfront. Atme tief durch ehe ich mich doch dazu durchringe, zu den beiden in den Fahrstuhl zu steigen.

Ruckelnd beginnt die Auffahrt. Automatisch rutsche ich dichter an die anderen heran, weg von den Fenstern. Oh Mist! Meine Knie schlottern und ich wünsche mich sehnlichst wieder auf den Erdboden. Colette geht ganz dicht an die Scheiben. Wie ein kleines Kind kommentiert sie, was sie alles sieht. Ich spüre Askyells Hand an meiner Hüfte. Erstarre, während er mich sachte dichter an sich heran drückt. Sein Atem streicht meine Haare. Ich kriege sofort Gänsehaut, versuche, es mir nicht anmerken zu lassen und bin plötzlich verdammt froh über seine Jacke. Mein Herz setzt aus. Seine Stirn ruht auf meiner Schulter. Ich halte die Luft an, merke wie sein Kopf sich zu meinem Hals dreht. Er mir die Haare aus dem Nacken streicht.

Die Fahrstuhltür geht auf und ich haste Colette hinterher. Wie kann er nur? Das halte ich nicht aus! Auf halbem Weg hält Askyell mich zurück. Der Puls rauscht in meinen Ohren. Ich bebe. Fixiere starr die Gitterstreben vor mir. Colette biegt nach links, überlässt mich meinem Schicksal.
„Was ist los?" Mir ist speiübel. Dieses Gespräch macht mir Angst.
„Nichts." Oh da ist es, dass allseits bekannte 'Nichts'. Ich würde mich gerade gerne selbst Ohrfeigen. Der Großmagier lässt mich los. Stellt sich vor mich. Warum bin ich nicht einfach abgehauen? Ich spüre seine Augen auf mir ruhen, wage es nicht seinen Blick zu erwidern.

„Nichts?", wiederholt er leise. Ich schüttle leicht mit dem Kopf. Als würde das jetzt etwas besser machen. „Sieh mich an." Ich reagiere nicht, fühle mich in meinem eigenen Körper gefangen. Askyell beugt sich zu mir herunter. Ich weiche seinen Augen aus. Spüre, dass ich die Tränen ansonsten nicht länger zurückhalten kann. „Es tut mir leid. Ich war gestern ein Idiot."

Das beschreibt es nicht einmal annähernd. Ich schnaufe. Mein Kiefer verspannt sich. Ich balle die Hände zu Fäusten. Der Zorn siegt über den Frust. Endlich sehe ich ihn an. Er weicht leicht zurück, offenbar überrascht von der Wut in meinen Augen.
„Gestern?", wiederhole ich mit einer beunruhigend ruhigen Stimme.
Im Kopf des Großmagiers rauchen die Gedanken, bis er dann doch noch hinzufügt:
„Und heute Morgen – auch das war sehr unhöflich von mir."
„Unhöflich?" Er presst die Lippen aufeinander, ist offenbar von der Situation total überfordert. Und dann bricht es aus mir heraus: „Also ich weiß beim besten Willen nicht, wie du dir das hier vorgestellt hast. Aber ICH habe keine Lust mehr auf deine Spielchen." Ich gestikuliere wild. Koche vor Wut. Es gibt kein Zurück mehr. „Mein Entschluss steht fest, ich packe nachher meine Sachen und gehe zurück nach Berlin. Dein Amulett hast du ja jetzt, also brauchst du mich ja eh nicht mehr. Also ein schönes Leben noch Herr Obergroßmagier von Leck-mich-doch!"

Damit lasse ich ihn einfach stehen, biege nach links ab und laufe fast in Colette rein. Ihre blauen Augen sind weit aufgerissen. Verlegen kratze ich an dem Mal auf meinem Unterarm. Offenbar hat sie alles mitangehört. Ich will gerade irgendetwas sagen, als der Juckreiz immer stärker wird und ich genervt nach dem Symbol sehe. „Askyell, Vorsicht!", durchbricht Colettes panische Stimme plötzlich die unangenehme Stille. Kündigt es an: Das Beben der Plattform, wie der Himmel aufreißt und die Schwärze uns umfängt.

Die Action geht weiter ;) Hoffe euch gefiel der "kleine Exkurs" in Sachen Liebesgeschichte. Bin wirklich gespannt auf eure Zukunftstheorien XD Und freue mich schon darauf demnächst endlich mal ein paar "größere" Fragen der Geschichte zu klären.

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