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Kapitel 21

„Lady Chastain!" Freudestrahlend laufe ich auf die schlanke, großgewachsene Blondine zu. Sie begrüßt mich mit einem herzlichen Lächeln. Das warme Licht der Hotellobby spiegelt sich in den Glitzerpartikeln ihres Makeups wider. Sie streicht mir eine Strähne hinters Ohr, lässt ihren Blick über mich wandern.
„Ein Zwölf-Stunden-Flug hinter dir und trotzdem keine Jogginghose? Na das ist ja schon mal ein Anfang."
„Ähm ja", reagiere ich zögerlich. Askyell gesellt sich zu uns. Obwohl er die ganze Zeit während des Fluges geschlafen hat, sieht er mürrisch aus.
„Großer Gott!", ruft Lady Chastain entsetzt, „Was ist denn mit dir passiert?"

Während der Großmagier verwirrt an sich hinab schaut, verkneife ich mir ein Lachen. Seine Haare sind ein reinstes Durcheinander, was durch das Silber noch extra betont wird. Die beige Hose ist zerknittert, das weiße Kaschmir-Shirt leicht dreckig und drüber baumelt das Amulett. Ich frage mich, ob ihr der Unterschied zur Fälschung auffällt, aber sie lässt es sich zumindest nicht ansehen.

„Ich hatte eigentlich die Hoffnung, dass du der jungen Dame ein wenig Modegespür näherbringst und nicht, dass sie deinen ruiniert!" Askyells Augen blitzen. Er hat offenbar noch keinen Nerv für die Spitzen seiner Tante. Dabei steht er ihr normalerweise darin in nichts nach!

Wir folgen Lady Chastain zum Fahrstuhl. Dieses Luxushotel in der Mitte von Paris sieht so ganz anders aus, als jenes in Shanghai. Während in China die Moderne im Vordergrund steht, wirkt hier alles wie aus einem barocken Königssaal. Die Eingangshalle strotzt vor üppigen goldenen Verzierungen, Marmorfiguren und schweren Kronleuchtern. Der rote Teppich scheint extra nur für uns ausgerollt.

„Hier sind eure Schlüsselkarten." Kommentarlos nimmt Askyell sie von Lady Chastain entgegen. „Übrigens habe ich die Suite drei Etagen unter euch." Auch über diese Bemerkung verliert der Herr kein Wort, runzelt lediglich die Stirn. Unbeirrt fährt Lady Chastain mit dem Zeitplan fort. Heute Abend findet ein großer, internationaler Ball statt. Für diesen Anlass würde sie mich noch ausstatten. Askyell verkündet, dass er noch ein paar Erledigungen machen muss und deutet dabei kurz auf das Amulett. Halb Sieben würde er uns dann in der Hotellobby erwarten.

Ich bin schon ganz aufgeregt. Dieser Abend wird magisch! Ich werde charmant sein. Mit ihm tanzen und dann ... „Cathalea, nachdem du geduscht hast, kannst du direkt zu mir kommen. Wir benötigen heute Abend etwas ganz Besonderes für dich!" Ich nicke. Das kommt mir sehr gelegen. Dann hält der Fahrstuhl und Lady Chastain lässt mich mit Askyell allein.

Immer wieder wandert mein Blick zu ihm hinüber. Aber er scheint irgendwie abwesend zu sein. Um die Stille zu durchbrechen sage ich: „Das Silber ist gar nicht so schlecht." Seine Augen fixieren mich, eine tiefe Falte zwischen den dunklen Brauen. Hastig füge ich hinzu: „Nur, vielleicht solltest du sie etwas kürzen?"
„Hatte ich vor." Ich presse die Lippen aufeinander. Ein mürrischer Askyell ist alles andere als ein angenehmer Gefährte. „Vergiss deine Maske heute Abend nicht."
„Ist die denn überhaupt nötig? Wir hatten gerade auch keine auf?"
„Ja, aber das ist ein offizieller Anlass." Ich seufze und ergebe mich meinem Schicksal. Ich hatte mir ein aufregendes Make-Up mit roten Lippen vorgestellt. Nun würde es doch nur wieder auf leicht geschminkte Augen hinauslaufen. Den Rest sieht man ja nicht! Der Fahrstuhl hält vor einem langen Gang, ähnlich einer Galerie. Ich bewundere die Gemälde, während Askyell stur geradeaus starrt. Hinter der Flügeltür verbirgt sich unsere Suite.

Ich traue meinen Augen kaum: Vor uns plätschert das Wasser in einem Brunnen mit einer Aphrodite. Rosenblätter schwimmen im Becken. Leise spielt klassische Musik. Alles funkelt golden. Das Licht der Kronleuchter spiegelt sich auf dem blankpolierten Boden. In kleinen Nischen rekeln sich Putten vor roten Wänden. Vom Eingangsbereich gelangt man in einen runden Raum.

Staunend drehe ich mich und starre an die Decke. Durch eine Glaskuppel bündeln sich die Sonnenstrahlen. Neben der edlen, runden Couchgarnitur ranken sich Rosen. Askyell steuert gezielt auf eine Tür zu. Wie erstarrt bleibt er im Türrahmen stehen. Neugierig versuche ich einen Blick zu erhaschen. Schnell hat er sich wieder gefangen, schreitet durch den Raum, gibt die Aussicht auf unser Schlafzimmer frei.

Mir rutscht das Herz in die Hose. Rosenblätter bahnen einen Weg zu den weißen Laken. Die Krönung - ein Herz aus Blüten auf dem Bett. Offenbar die Honeymoon-Suite. Ein wenig dick aufgetragen, wenn man bedenkt, dass wir noch nicht einmal verheiratet sind! Aus dem Augenwinkel sehe ich noch, wie Askyell den Kleiderschrank wieder schließt, mit einem verpackten Anzug unter dem Arm. So hat der Großmagier durchgängig Zugriff auf seine Garderobe. Also funktionieren die magischen Schlüssel auch außerhalb seines Hauses!

„Du kannst Lady Chastain sagen, dass ich heute den schwarzen Brioni trage. Also hast du freie Wahl, was die Farbe angeht. Bis später." Ich nicke. Kaum schließt er die Tür, hüpfe ich freudig unter die Dusche.

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Lady Chastain öffnet mir die Tür mit Lockenwicklern und Satinkimono. Ich könnte schwören, dass ihre Haare bestimmt um dreißig Zentimeter länger sind, als noch vor einer Stunde. „Magie, Schätzchen", sagt sie dazu nur, „Und für dich gibt es heute Extensions!" Muss das sein? Skeptisch gucke ich in den Spiegel. Ein Blick auf meine dünnen Haare sagt mir: Ja, eine Verdichtung ist definitiv nötig!

Lady Chastain öffnet den Durchgang zu ihrer Boutique. Der parfümierte Duft steigt mir in die Nase und hinterlässt ein angenehmes Kribbeln. Sie führt mich zu einem rosafarbenen Samtsofa und überschlägt elegant die Beine. „Was darf es denn heute sein?" Obwohl ich ein wenig überrascht bin, dass sie mir keine Fragen zu Shanghai stellt, bin ich auch irgendwie darüber erleichtert. So richtig habe ich das Ganze noch nicht verarbeitet. Außerdem ist es auch eher Askyells Aufgabe ihr zu berichten. Nun gilt es den heutigen Abend perfekt werden zu lassen!

Ich knete die Finger. Lasse meinen Blick schweifen. Wie gehe ich die Sache richtig an?
„Ähm, Askyell trägt heute einen schwarzen Anzug."
„Geht das auch genauer?"
„Klang so ähnlich wie Brownie?" Lady Chastain sieht mich hoffnungslos an, schüttelt nur mit dem Kopf.
„Brioni, Darling. Brioni!" Ich lächle entschuldigend. „Gut. Das bedeutet, du kannst im Prinzip alles tragen." Sie wirft mir einen skeptischen Blick zu. „Lass mich raten. Wieder etwas eher schlichtes?" Ich kräusle die Lippen.
„Vielleicht doch heute etwas mehr? Ist ja schließlich ein großes Event." Lady Chastains Augen leuchten.
„Woran hast du gedacht?"
„Hm, etwas mit einer charmanten Ausstrahlung. Also vielleicht, dass die Leute sich nicht wundern, warum Askyell gerade mich heiraten will?" Nachdenklich wandert Lady Chastains Hand über die verschiedenen Stoffe.
„Elegantes Schwarz?"
„Geht immer."
„Aufregende Transparenz."
„Vielleicht?"
„Und funkelnde Steine für das besondere Etwas!" Lady Chastain präsentiert mir ein schwarzes bodenlanges Mermaid-Kleid mit fächerförmiger kurzer Schleppe. Das ärmellose Kleid besteht aus transparentem Stoff. Inform eines Badeanzugs mit freiem Rücken wird der Oberkörper mit blickdichter Spitze und funkelnden Steinen verhüllt. Ab der Hüfte zu den Oberschenkeln lichtet sich der Besatz und verdichtet sich zu den Füßen hin.

Freudestrahlend schlüpfe ich hinein und prüfe den Sitz im Spiegel. Ich erkenne mich kaum wieder. Lady Chastain hält mir die Haare sporadisch zu einer Hochsteckfrisur zusammen. „Also das ist mal ein Kleid", bemerke ich anerkennend.
„Es betont deine Reize. Umspielt deine Figur. Zeigt Haut, aber bedeckt alles nötige."
„Sie sind wirklich ein Genie!"
„Ich weiß. Hier noch ein kleines Extra." Sie reicht mir eine Maske aus schwarzen Federn mit goldenen Akzenten und grünen Steinen, die lediglich die Augenpartie bedeckt. „Zu so einem Kleid gehört das richtige Make-Up mit dem passenden Schmuck."
„Sind das Rabenfedern?"
„Nein, du Dummerchen! Das sind natürlich von einem schwarzen Schwaan." Vorsichtig streiche ich über die zarten Federn mit den weißen Rändern. Die Maske ist wirklich wunderschön.

Nach gefühlten Stunden sitzen Make-Up und Frisur. Sichtlich zufrieden begutachtet Lady Chastain ihre Arbeit. Während ich versuche meine frisch lackierten Finger- und Fußnägel nicht zu ruinieren, bestaune ich mein Ebenbild. Ich spüre förmlich wie mich neues Selbstbewusstsein durchströmt. Kann es kaum erwarten, Askyells Reaktion zu sehen. Male mir aus, wie er erstmal den Knoten seiner Krawatte lockern muss, weil er Schnappatmung bekommt! Innerlich hüpfe ich wie ein kleines Kind auf und ab.

„Kommen wir zu dem fast noch wichtigeren Part!" Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie Lady Chastain sich fertig gemacht hat. Nun hält sie mir verschiedene Lingerie-Sets vor die Nase. Bei so viel Spitze, Transparenz und Bändern fühle ich mich komplett überfordert. Ich trag ja eigentlich eher so nen T-Shirt BH mit höchstens mal nem Brazilian Slip. Als dann auch noch die Strümpfe dazu kommen, merke ich wie mir langsam die röte ins Gesicht steigt.

„Die Unterwäsche macht die Ausstrahlung, meine Liebe. Nichts ist schlimmer, als ein Oma-Schlüpper unter einem Einhunderttausend-Euro-Kleid!" Also stehe ich plötzlich in aufregender Spitze mit Strumpfhalter vor der Großmutter meines Zukünftigen. Fummle durchgängig an dem wenigen Stoff und frage mich, ob ich mich jemals so unwohl gefühlt habe. Der kritische Blick von Lady Chastain macht es irgendwie auch nicht besser, vor allem ihr "Hm", während sie den Kopf immer wieder schräg legt. Sie seufzt. „Naja, mit viel Phantasie und dem Push-up wird daraus wenigstens ein B-Körbchen." Ja, das ist der schlimmste Moment in meinem Leben! Bye bye, Selbstbewusstsein.

Lady Chastain hilft mir in mein Kleid und reicht mir noch schwarze Stilettos. Ich binde mir die Maske um und komme mir vor wie die Protagonistin eines SM-Films. Irgendwie ist das Ganze ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Ich will mich gerade noch umentscheiden, als es plötzlich an die Tür klopft. Unverkennbar spüre ich Askyells Aura. Auch das noch! Der Herr ist natürlich eine halbe Stunde zu früh.

Lady Chastain kommt hektisch aus dem Nebenzimmer angeflogen, steckt sich gerade noch die Brillanten an die Ohren. Mir bleibt der Atem weg. Ihr rotes Kleid ist bis zum Bauchnabel ausgeschnitten. Der Beinschlitz endet fast auf der gleichen Höhe. Ich frage mich, wie das Kleid an Ort und Stelle sitzenbleibt! Wie viel Tape hat sie gebraucht? „Mon dieu! Ich komm ja schon.", ruft sie genervt dem Großmagier zu.

Schwungvoll öffnet sie die Tür. Bei seinem Anblick schlägt mein Herz schneller. Sofort stechen mir seine silbernen Haare ins Auge. Die Seiten sind kurz geschnitten, obenauf sind die Haare etwas länger und ordentlich zu einer Seite frisiert. Natürlich mustert Askyell mit strengem Blick seine Großmutter.
„Was soll denn der Aufzug?" Lady Chastain stemmt brüskiert die Hände in die Hüfte.
„Ehemann Nr. Sechs sucht sich nicht von alleine!" Askyells Mimik verrät mir, dass er diese Unterhaltung mit seiner Großmutter schon viel zu oft geführt hat. Also versucht er es gar nicht.

Stattdessen fixieren mich seine grauen Augen. Ich schlucke, bin wie erstarrt. „Umziehen!" Seine Stimme ist so schneidend, dass ich sofort fröstle. Ich habe mit allem gerechnet. Nur nicht mit dem Offensichtlichen.
„Weißt du wie lange das gedauert hat? Was das für ein Kampf war?", beginnt Lady Chastain mit ihrer Tirade.
„Selbst gewähltes Leid", erwidert Askyell nur trocken. Er kommt auf mich zu, bleibt einen Meter vor mir stehen. „Also von ihr habe ich nichts anderes erwartet, aber du enttäuschst mich."

Wütend balle ich die Fäuste. Will ihm gerade eine gepfefferte Antwort entgegenschleudern, als Lady Chastain plötzlich hysterisch ruft: „Wir kommen zu spät!" Askyell zieht eine Augenbraue nach oben. Seine Großmutter hält offenbar die Einladung in der Hand, deutet zitternd auf die angegebene Uhrzeit. Askyell gefriert zu Eis. Beginn der Veranstaltung war bereits um 18 Uhr!

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