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3- mein "roter Faden" ...

... sind eigentlich ganz viele Fäden, die miteinander verflochten werden wie ein hübscher langer Zopf. Der Auslöser war der Frust, die Idee kam durch einen Traum. Aber was hat die Geschichte voran getrieben? Als ich [DD] geträumt habe und anfing, das aufzuschreiben, war mir noch nicht bewusst, dass die im ersten Buch angerissenen Probleme der einzelnen Menschen von mir verlangen würden, dass ich mich weiter damit auseinander setze und meinen Figuren die Chance geben muss, einen Weg zur Weiterentwicklung zu eröffnen. Zunächst wollte ich nur, dass sie kommen, mit der Enge und Angst kämpfen müssen und irgendwann befreit aufatmen und wieder Leine ziehen können. Aber schon innerhalb von [DD] entstand daraus ein starker Sog. Die persönlichen Schwachstellen der Jungs fingen an, ineinander zu greifen. Die persönlichen Stärken fingen an, zum Teil ungeahnte Beziehungskonstellationen aufzubauen. Und auf diesem Wege fing die Geschichte an, ein Eigenleben zu entwickeln.

"Jimin und Tae", "Namjoon und Yoongi" - das sind Beziehungen, die (glaube ich) auch in der Realität ganz stark sind. Sope - kennt man. Aber das Grüppchen "Jeongguk und Hoseok" hat glaube ich kaum jemand im Blick. Und doch machen grade diese beiden hier ganz intensive gemeinsame Erfahrungen und Entwicklungen miteinander durch. Und das war sowas von nicht geplant am Anfang! Grade diese Linie macht mir selbst ganz besonders viel Spaß. Jede dieser Untergruppen hat über die gesamte Spanne der Erzählung ihren eigenen roten Faden. Auch Grüppchen wie "Jimin und Tina" oder "Namjoon und Tina" bilden Linien innerhalb der Story.

Zwei Nebenlinien habe ich eingebaut, die starke Anteile an der Gesamterzählung haben. Die eine ist natürlich die mit der Herzensmutter Tina. Ich hatte am Anfang ja darauf den Fokus, Tina war Ich-Erzählerin und der Hauptstrang. Darum fiel es mir in [NM] auch so schwer, Tina loszulassen und in den Hintergrund treten zu lassen, als die räumliche Entfernung es erforderte. Ich hatte zunächst versucht, auch [NM] noch aus Tinas Sicht zu schreiben, was völlig verkrampft war. Wenn ich jetzt allerdings auf das fertige Gesamt-Buch zurück schaue, empfinde ich es viel mehr als eine Geschichte der sieben Jungs auf der Reise zu sich selbst. Die Geschichte hat sich darum ab [NM] verändert, verändern müssen. Aus der Hauptperson, der Ich-Erzählerin wurde ziemlich zügig eine Nebenrolle mit Katalysator-Funktion.

{NM] ist inzwischen völlig umgearbeitet und gefällt mir selbst um Längen besser. Zumal es natürlich ist, dass die Jungs nach ihrer Abreise nun wieder auf sich selbst gestellt sind und Tina nicht mehr immer sofort eingreifen kann. Sie wird auf dem Laufenden gehalten, sie wird um Rat gefragt, sie wird einmal sogar eingeflogen. Aber sie ist nicht mehr federführend. Nur bei Jimins einwöchigem Zwangsurlaub und am Schluss bei dem ihr gewidmeten Konzert tritt sie nochmal in den Vordergrund. Tina konzentriert sich zwar völlig auf die Jungs, ihre Persönlichkeit scheint vor allem durch ihre Aktionen für und um die Jungs drumrum hindurch. Aber auch sie hat eine Persönlichkeit, hat Stärken und Schwächen, Möglichkeiten und Grenzen und ihr eigenes Wesen.

Eine interessantes Stilmittel entsteht aber grade durch die Entfernung, das ich natürlich auch am Anfang noch nicht geplant hatte. Wie auch - wenn mein Traum nur [DD] umfasste. Die Chats und Mails mit Tina entwickeln im Laufe der Zeit eine Eigendynamik, die ich irgendwann genussvoll ausgekostet habe. In [NM] ist das Texting manchmal einfach nötig, weil die Jungs Hilfe brauchen. Die vielen Chats, Mails und Co. die dann in [WU] und [FLY] auftauchen, sind ganz komisch entstanden. Irgendwann im Februar hatte ich nämlich begriffen, dass es realistisch ist, das Reinfeiern in Tinas Geburtstag tatsächlich auf meinen echten Geburtstag zu legen. Dazu musste ich aber - nach einigem Nachrechnen - die Story etwas strecken, und ich wollte dabei nicht an Qualität verlieren. Und so sind 10 sehr persönliche Mails bzw. Chats an/mit Tina entstanden. Und letzten Endes bilden diese späteren Fernkontakte die logische Fortsetzung der Briefe von Tina an die Jungs am Ende von [DD] und somit so etwas wie eine weitere der Klammern des Gesamtwerkes. Dabei war ich mir nicht sicher, ob das der Story gut tun würde. Aber grade die Kontakte mit Namjoon waren zum Beispiel die  Weiterführung der Sofagespräche vom Anfang. Im Nachhinein hätte echt was gefehlt, wenn diese tiefe geistige Verbindung der beiden einfach so abgebrochen wäre. Und es gab mehrfach die Rückmeldung, dass grade einige Chats besonders lustig sind.

Jimins Erholungswoche bei Tina hat durch die Streckung großen Raum bekommen, ebenso die Entwicklung von "Promise", gleichzeitig der nicht unproblematische Aufenthalt der anderen in Moskau. Stockholm und Am*dam haben viel Raum bekommen, weil ich diese Städte und das Segeln auf dem Ijsselmeer so liebe. Ich habe mir die Zeit genommen, die Tage in London  detailliert darzustellen. Die Probe bei Adele mit Tae und ihrem herrlich kindlichen Sohn Angelo, der Radioauftritt bei Adele Roberts - die Notwendigkeit zu strecken hat mir gleichzeitig die Möglichkeit zu ganz vielen zauberhaften, spannenden, besonderen Szenen gegeben, die emotional dicht oder humorvoll bis saukomisch geworden sind und auch für mich selbst diese Phase ganz besonders lebendig gemacht haben. Aus dem Strecken wurde sehr schnell ein sorgfältiges, genussvolles sich Einfühlen und Auskosten der Situationen. Das gab es in [DD], ging aber zwischenzeitlich etwas verloren. In [WU} und [FLY] ist es auf diese Weise wieder da.

Die zweite Nebenlinie ist natürlich die mit Yuiko und Namjoon. Und den zahlreichen europäischen Hotelbalkonen. Schon sehr bald, nachdem ich angefangen hatte zu veröffentlichen, wusste ich, dass ich Yuiko würde einfliegen wollen, dass ich diese fehlende Note am Ende des Songs würde ausschlachten wollen. (Nicht vergessen: das Schreiben war dem Veröffentlichen immer +/- 30 Tage voraus!) Namjoon war dann aber netterweise erstmal so geschockt von der Vorstellung, dass ich mir Zeit lassen konnte, diese Nebenlinie auszumalen und langsam wachsen zu lassen. Als ich ganz am Anfang gegoogelt habe, um nicht nur die eine Aufnahme von damals sondern vielleicht auch noch irgendwelche Fotos von ihr oder den beiden abseits der eigentlichen Show zu finden, stieß ich auf ihren ganz neuen Kanal. Es bot sich an, erstmal Jimin durch die Talsohle kommen zu lassen, bevor ich mit einem anderen der Jungs eine neue Baustelle aufmachte. Du kannst Dir nicht vorstellen, WIE VIEL Spaß es mir gemacht hat, diesen Tag in und um Rom zu schreiben, diese komische Verzweiflung, diese aus Verantwortung wachsende Sorge, die Dialoge drumrum. Ich habe es genossen, die beiden sich allmählich wieder annähern zu lassen. Und ich habe irre genossen, den gemeinsamen Ausflug in die Stadt am Mittwoch in London zu schreiben [FLY 57.5]

Spätestens am 12.1.2019, als Yuiko das zauberhafte, ausdrucksstarke "Rewrite the stars" mit diesem sagenhaften Text veröffentlicht hat, wusste ich, dass ich die beiden auf den Balkon schicken will. Ich wusste nun, dass die beiden, die nunmal durchs Singen übereinander gestolpert waren, sich im Endeffekt auch durchs Singen zusammen kommen und schließlich outen sollten. Mit jedem weiteren veröffentlichten Cover-Song wuchsen meine Möglichkeiten für diese Szene, und am Schluss konnte ich mich kaum entscheiden, welche Songs die beiden denn nun singen. Dass Yoongi da auch noch mit drin rumspukt, entstand dagegen erst, als ich die Kapitel zu diesem Abend geschrieben habe. [FLY 58.8]

Auch der Abend in Brighton kam so spontan. Ich hatte plötzlich das Gefühl: dass meine Yuiko vorher so klar wusste, was auf sie zukommt, dass sie immer wieder so viel Witz und Humor gezeigt hat, dass sie so souverän und selbstbewusst mit der ganzen Situation umgegangen ist, bevor Harry Potter sie aus der Bahn geworfen hat - das erfordert nun auch in dieser Situation Souveränität und Überlebenswillen. Es war mir wichtig, dass sie nun nicht einfach nur schmachtend und trauernd mitgedackelt ist. Sie musste die Chance kriegen, ihren eigenen Weg zu gehen, damit klar ist, dass sie nicht verschluckt werden würde mit ihrer zauberhaften Persönlichkeit. Tja, und buchstäblich auf den letzten Drücker hat sie mir dann noch die Steilvorlage für ihren finalen Triumph über die Hater geliefert. "Speechless" ist ein so starkes Stück Musik, Ihre Stimme ist so bombastisch gut dabei, dass es mich schier hinter dem PC weggefegt hat, gleich beim ersten Hören. Und dieser Song kam wirklich "just in time"!

Die Musik der Jungs ist natürlich eine ganz starke Klammer, die alles zusammen hält. Die Musik wird gehört, gesungen, getanzt, geübt, komponiert und getextet, interpretiert und neu erspürt. Die Musik steht mal für das Alte, mal für das Neue. Die Musik kommt aus den Jungs heraus und wirkt wieder in sie hinein. Am Anfang wusste ich gar nicht, ob und wie ich da echte Clips einfügen kann oder will. Je näher das Konzert in London rückte, je konkreter dieser ganze Tag wurde und die Idee eines "echten" Konzerts Formen annahm, desto klarer wurde, dass ich neben Fotos nun auch Youtube-Clips würde einfügen wollen. Ich habe viele, viele Stunden damit zugebracht, zu Hören und zu schauen, habe nur nach und nach eine Vorstellung davon entwickelt, wo und wann und wie ich welche Art von Clip einsetzen will. 

Aber da sind noch ganz, ganz viele kleine Klammern, die mir riesig Spaß gemacht haben. Das Sinnsprüche hin und her schicken zwischen Namjoon und Tina. Das Adjektiv-Ende aller SMS zwischen Yuiko und Namjoon. Das Summen von Jimin, aus dem dann "Promise" entsteht. Die Kissenschlacht und die Kitzelorgie mit Taes verrückter Assoziation, dass sie deswegen aus dem Hotel rausfliegen könnten - das wird dann in London nochmal aufgenommen. Der rote Regenschirm, der gekauft wird, an Namjoons Balkon vorbei spaziert, auf den Fotos im Museum in Stockholm zu sehen ist - und schließlich seinen Einsatz im Konzert hat. (Ich hasse Regenschirme, weil ich immer Angst habe, dass mir mal jemand anderes einen in meine Augen pieken könnte. Aber ich glaube, jetzt muss ich mir doch mal einen kaufen. Einen Großen. Roten.) Der Milchreis und das Brot. Einige der Geschenke von Tina tauchen im Laufe der Zeit wieder auf - die gelbe Decke sowieso, aber auch Guks Schlüssel und Hobis Hut. Die Kassiopeia, die in die Themse plumpst, ist und bleibt bis ganz zum Schluss das Symbol für die sorgfältig-zart-liebevolle Entwicklung der Liebe zwischen Namjoon und Yuiko. Da fällt mir ein: ich muss unbedingt noch bei Tinas Geburtstagsfeier das Herzchenkonfetti einarbeiten, das in Am*dam aus dem Brotpaket zum Vorschein kam! (✔ )  Das habe ich ja völlig vergessen. In London gab es das Geheimnis um die drei würfelförmigen Kerzen. Und dann natürlich der Running-Gag mit den aufgetauten Himbeeren. Am Konzerttag schließlich wurde der Portobello Road Market zum Selbstläufer, weil alle da hin wollten, keiner die anderen sehen durfte und ein heldenhaft geistesgegenwärtiger Shuttlebus-Fahrer dauernd die Kuh vom Eis holen musste.

Eine schwer verdauliche Klammer gab es auch noch, nämlich die Traumatisierung, das Damoklesschwert des Sirenengeheuls. Trigger sind unberechenbar und schwer zu vermeiden. Und darum mussten die ab und zu nochmal durch die Geschichte spuken. In Warschau habe ich mir das allerdings verkniffen. Da hätte nämlich eigentlich durch die Katastrophe ausgelöst in der maroden Halle irgendeine Alarmanlage anspringen müssen. Aber da war mir der Fokus auf einerseits Son Sung-Deuk und andererseits auf den über sich selbst hinauswachsenden Jimin wichtiger.

Ja, so habe ich also meinen Zopf geflochten. Und an einigen Stellen habe ich selbst gestaunt, was für bunte Bänder da auf einmal noch mit eingeflochten wurden. Wie gesagt: meine Geschichte hatte immer wieder ein Eigenleben, das sich mehr mit meiner Phantasie als mit meinen Plänen verbunden hat. Aber so war es auch für mich nie langweilig. Manchmal habe ich neben mir gestanden und staunend zugesehen, was da nun schon wieder für eine Idee um die Ecke kam.

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1.7.2019    -    14.9.2019

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