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18 - Gesang erfüllt den Dom

Ich singe gerne in Kirchen - wenn ich allein bin. Manchmal brauche ich ein bisschen Geduld, denn ich möchte nicht, dass sich jemand durch meinen Gesang gestört fühlt, und auch nicht, dass mir Leute Kaugummi kauend dazwischen latschen oder mir applaudieren. Gesang ist für mich Gebet. Ich könnte nie meditieren oder still da sitzen und länger beten. Da macht mir das ADS einen dicken Strich durch die Rechnung, weil jeder Gedankenfetzen mich hin und her zerrt. Aber beim Singen kann ich mich konzentrieren und all meine Gefühle, Ängste, Wünsche, Freuden in den Text und die Musik legen. Das geht natürlich auch zu Hause, mit Gitarre oder ohne. Aber in einer Kirche, vielleicht auch noch mit toller Akkustik, die aus einer Stimme viele macht - da geht mir richtig das Herz auf. Und dafür warte ich schon mal 15 Minuten, dann verstecke ich mich hinter einer Säule - falls doch wieder jemand reinkommt ... - schließe die Augen und lasse Lieder aus meinem Herzen fließen.

An dem Tag, an dem Tina mit den Jungs nach Frankfurt fährt, ist grade erst die lange Ausgangssperre vorbei, und alle Welt ist damit beschäftigt, wieder zur Normalität zurück zu finden [DD 8.2]. Darum habe ich mir den Luxus gegönnt, die Frankfurter Innenstadt leer zu fegen und ganz alleine mit den Jungs dort ungestört rum zu bummeln. Und im großen Frankfurter Dom ungestört, lange und innig zu singen. Der Grundriss vom Dom hat die klassische Kreuzform, und wenn man sich unter die Vierung in der Mitte stellt, singt man praktisch in die vier Seitenarme hinein. Die Akkustik ist fantastisch. 

Eines der ersten Lieder, die immer in mir auftauchen, ist das Magnificat aus Taizé. "Meine Seele lobt den Herrn!" Ich habe es sogar schonmal erlebt - in einer kleinen Dorfkirche in der Toscana -, dass jemand reinkam (ich hab das nur gehört, ich hatte ja die Augen geschlossen), und plötzlich hörte ich zu meinem Gesang eine zweite Stimme. Viele Christen in ganz Europa kennen diese Taizé-Lieder auswendig. Und so hörte ich einen Mann die Tenorstimme dazu singen. DAS war schöööööön! Mit der Mehrstimmigkeit fing das gesungene Gebet an, zur Decke zu schweben. Als mein inneres Bedürfnis nach Gebet "satt" war, habe ich die Augen geöffnet und gesehen, dass da noch mehr Leute waren. Aber wer war der Sänger? Ich hatte ja nur die Richtung gehört, aus der die zweite Stimme kam. Da zwinkerte mir ein junger Mann zu und ging raus. Ich war unsäglich beschenkt und glücklich.

https://youtu.be/kfhvLjJ1wdQ

Und so habe ich den Jungs das Glücksgefühl, das ich damals in der Toscana erlebt habe, dann in Rom auch gegönnt - als in der Kirche oberhalb der spanischen Treppe in Rom plötzlich der Mönch aus der Sakristei kommt und als achte Stimme den Text zum Kanon beisteuert [NM 22.2].

Ich bin ganz happy, dass ich diese Aufnahme gefunden habe. Der Kanon selbst ist schon schön. Bei ca. 0:58 setzt der Sekundärkanon ein (Noten oben im Header). Und ab ca. 1:45 kommt noch eine Stimme dazu, die ich überhaupt nicht kenne, und die ganz wundervoll über dem Kanon liegt.

Wie es wohl wäre, tatsächlich mal mit den sieben Jungs in einer Kirche zu stehen und so eine zauberhaft schwebende klassische Harmonie zu singen?

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4.8.2019

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