Kapitel 6
Der riesige Esszimmertisch war mit einer schönen Spitzen Tischdecke bedeckt. David lächelte, als er Megan auf einer Seite Platz nehmen ließ und sich auf den Stuhl neben sie setzte. Sein Bruder saß ihnen gegenüber, und seine Eltern saßen am jeweiligen Ende des Tisches.
Megan hatte sich seit ihrem Martyrium oben, um einiges beruhigt. Sie lächelte Darlene sogar an, fest entschlossen, der Frau zu zeigen, dass sie sie nicht abschrecken konnte. David hatte darauf bestanden, dass sie sich zum Abendessen nett anziehen. Er trug ein Hemd und sie ein blaues Seidenkleid. Megan betrachtete den Tisch und dann die anderen Leute.
Darlene saß am Kopfende des Tisches und sah genauso wie die Königin aus, die sie war. Sam war vergnügt, und lächelte jeden an, und Eric sah so aus, als wäre er bereit, vom Tisch abzuhauen. Megan konnte ihm das nicht verübeln. Wenn David sie die Treppen nicht hinunter gezogen hätte, hätte sie vielleicht die ganze Nacht in ihren Zimmer geschmollt.
Sie wartete darauf, dass jemand anfing zu reden, als ein Dienstmädchen herein kam und einen Teller nach den anderen vor jede Person stellte. Das Essen roch köstlich, aber niemand reagierte. Megan warf einen neugierigen Blick zu David, der zufrieden aussah. Er lächelte sie an und schaute zu seinem Vater. Der ältere Mann räusperte sich und faltete seine Hände.
„Herr, danke für dieses Essen. Bitte segne diejenigen, die es gemacht haben, und diejenigen, die es verzehren werden. Amen." Sie alle wiederholten sein 'Amen' und nahmen dann ihr Silberbesteck auf.
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Megans Teller war leer, ihr Glas Rotwein jetzt nur noch ein viertel voll und dreiundvierzig Minuten waren vergangen, seitdem jemand gesprochen hatte. Ihr Blick huschte zu David und sie fragte sich, was er wohl denken würde.
Sie stieß sanft seinen Fuß unter dem Tisch an und fing damit seine Aufmerksamkeit. Er lächelte sie an und wandte sich dann wieder seinem Steak zu. Ein seltsame Gedanke stahl sich in Megans Kopf. Vielleicht redete niemand, weil niemand jemals am Preston-Tisch sprach.
Sie suchte durch all ihre Erinnerungen als Kind und konnte sich nicht an ein einziges Mal Stille am Tisch erinnern. Es wurde immer gelacht und geredet. Ihre Familie wollte immer wissen, was die anderen so vor hatten, wie ihr Tag gewesen war, oder lachten einfach nur gerne.
Irgendwas stimmte nicht mit Davids Familie, entschied sie schließlich. Sie hatte all ihre Familienmitglieder verloren, aber die Erinnerungen die sie von ihnen hatte, würden ihr für den Rest des Lebens bleiben. Kein Tag verging, an dem sie nicht an etwas dachte, was ihr Großvater gesagt hatte, oder an dem sie nicht in den Spiegel schaute, um das Ebenbild ihres Vaters zu sehen. Ihre Familie war in ihrem Herzen tief verwurzelt, und sie könnte sich nie ein Leben ohne die Liebe vorstellen, die sie ihr gegeben hatten.
Das Abendessen endete mit der gleichen Stille, wie es angefangen hatte. Plötzlich, als wäre ein stilles Stichwort gefallen, stand Sam auf, ging hinüber zu Darlene und zog ihren Stuhl für sie nach hinten. David folgte dem Beispiel bei Megan. Sie lehnte sich an ihm, um ihn eine Frage zu stellen, aber er legte einen Finger auf seine Lippen.
Megan hatte während des ganzen Abendessen nicht gesprochen, nur um seiner Mutter zu gefallen, aber das wurde langsam lächerlich. Sie schloss ihren Mund und seufzte leise. David nahm ihre Hand und drückte sie leicht, während sie in den Salon gingen, um gemeinsam noch etwas zu trinken.
„Das übliche? Dave? Eric?" fragte Sam. Die Brüder nickten und setzten sich einander gegenüber. Megan setzte sich anmutig neben David und hatte angst zu sprechen. „Und für dich Megan?" fragte Sam. Sie wusste plötzlich nicht was sie antworten sollte. Was würde seine Mutter von ihrem Lieblingsgetränk, Cola mit Rum, denken? Sie könnte sich irgendeinen Cocktail bestellen, aber sie hatte damit nicht viel Erfahrung.
„Einen Martini." sagte sie ein wenig atemlos. Davids Hand drückte ihre erneut. Er wusste, dass sie Cola mit Rum liebte.
„Ich habe Wodka oder Gin, was darf es sein?" sagte Sam mit einem Grinsen.
„Wokda klingt gut." antwortete Megan und versucht ihre Unsicherheit nicht zu zeigen.
„Ein Wodka-Martini, kommt sofort." sagte Sam mit einer Singstimme. Megan beobachtete ihn und hoffte, dass die Zeit in der sie ihre Getränke zu sich nahmen, nicht ebenfalls zu einer Stillen Angelegenheit werden würde.
„Dein Zuhause ist reizend, Darlene." Ihre Stimme schien ihr sehr klein, als sie versuchte ein wenig zu plaudern.
„Danke." antwortete Darlene ohne Megan anzusehen.
„Die Architektur ist wunderschön."
„Sams Vater hat das Haus vor achtundsechzig Jahren gebaut. Die Architektur ist alt, und braucht eine Erneuerung." Darlene schaute ihren Ehemann an, als sie das sagte und begann eine Diskussion, die bereits alt und langwierig zwischen ihnen zu sein schien.
„Ich werde darauf jetzt nicht eingehen, Dalrene." murmelte Sam.
„Mein Vater war ein Architekt, und er liebte es, solche Häuser anzusehen." fügte Megan hinzu und hoffte sie von dem Streit abzulenken, der sich gerade anbahnte.
„Dein Vater?" fragte Darlene, und stürzte sich auf das bisschen an Informationen, das Megan anbot.
„Sein Name war Nathaniel Murray, er starb, als ich acht Jahre alt war, aber wir sind früher ständig herum gefahren und haben uns alte Gebäude angeschaut. Es gab so viele alte Gebäude zum anschauen, wo ich aufgewachsen bin, und er mochte den alten Stil." Sie lächelte, als sie sich an ihren Vater erinnerte. Auch wenn sie seine Stimme seit Jahren nicht gehört hatte, konnte sie immer noch das Lachen hören, das er fortwährend von sich gab. Er war ein fröhlicher Mann gewesen, seine Freude wurde durch nichts geschmälert und seine Fröhlichkeit war für alle zu sehen.
„Wo bist du aufgewachsen?" fragte Darlene und wandte letztendlich ihren unnahbaren Blick auf Megan.
„Long Beach, Kalifornien." antwortete Megan, nahm das Getränk das Sam ihr anbot entgegen, und stellte das Glas mit einer Serviette auf dem Tisch.
„Das liegt am Rand von Los Angeles?" fragte Darlene unschuldig. Megan wusste, dass daran nichts unschuldiges war.
„Ja, es gibt ein paar unschöne Ecken in der Stadt, aber wir lebten im schöneren Teil der Stadt."
„Dein Vater ist verstorben, aber wo lebt deine Mutter jetzt?" Megan nippte an ihrem Getränk und unterdrückte den Schauer der Abneigung der folgte. Darlenes Frage sank ein und sie schaute zu ihr. Sicher hatte David ihr etwas über Megans Leben erzählt. Sie schaute zu ihm und sah den Entschuldigenden Blick auf seinem Gesicht. Nein, er hatte Darlene rein gar nichts erzählt und die Frau wäre auch nicht einfühlsam gewesen, wenn er es hätte.
„Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich zwei war, ich erinnere mich nicht an meine Mutter. Nachdem mein Vater das Sorgerecht bekommen hatte, verschwand sie zu unbekannten Orten."
„Ist sie das?" Darlene drückte keine Anteilnahme aus, aber Megan nahm daran keinen Anstoß. Sie lernte schnell, dass man, um mit dieser Frau umzugehen, sehr belastbar sein musste.
„Wir haben mit meinen Großeltern zusammen in einen schönen Haus gelebt, also war ich nie ohne eine Mutter Figur. Als mein Vater starb, haben mich meine Großeltern weiter aufgezogen." fügte sie hinzu, und wusste, dass Darlenes nächste Frage folgen würde.
„Seine Eltern so früh zu verlieren," murmelte Darlene. Megan nahm an, dass es das einzige war, dass sie von ihr als Mitgefühl bekommen würde und nickte. Sie brauchte Darlenes Mitleid nicht, aber sie hatte nichts dagegen, dass sie sah, dass ihr Leben nicht allzu rosig gewesen war. „Und deine Großeltern? Was haben sie gemacht?"
„Meine Großmutter war Lehrerin, aber sie ging ein Jahr bevor mein Vater starb in den Ruhestand. Sie starb, als ich zwölf war. Mein Großvater arbeite für das Außenministerium und investierte das meiste Geld das er verdiente. Er ist vor sechs Monaten gestorben." Der Tod ihres Großvaters war noch frisch in ihrer Erinnerung und immer noch sehr schmerzhaft.
„Du hast keine Familie?" fragte Darlene, als wäre es eine Art Verbrechen, dass Megan begangen hatte.
„Nun, abgesehen von der biologischen Frau die mich geboren hat, habe ich eine Tante und sechs Cousins in Schottland, aber wir kennen uns nicht gut. Ich bin immerhin in einem anderen Land aufgewachsen."
„Du lieber Himmel, bist du in einem anderen Land geboren?" Darlenes Stimme klang schockiert. Ein Blick der Abscheu, den Megan nicht verstand, verwandelte Darlenes Gesicht in eine hässliche Maske.
„Nein, ich bin hier geboren." Megan erkannte, dass sie irgendeinen Fehler gemacht hatte, als Darlene ihr Getränk abstellte und David einen bösen Blick zu warf.
„Dann gehörst du nicht der DAR* an?"
„Der DAR?" fragte Megan, und hoffte das ihr Mangel an Wissen Darlene nicht beleidigen würde.
„Die Töchter der amerikanischen Revolution." antwortete Darlene verärgert. Megan hatte von der Gruppe gehört. Jede Frau, die ihre Abstammung zurück bis zur amerikanischen Revolution ermitteln konnte, konnte beitreten.
„Ich bin die erste Generation Amerikanerin, also nein." Megan fragte sich, wie Darlene jemals daran gedacht haben könnte, dass Megan Teil der DAR war. Sie hatte die smaragdgrünen Augen und das tiefschwarze Haar von Schottland. Sommersprossen übersäten ihre Nase und Wangen in absurder Menge, und sie war dünn und zerbrechlich. Ihr Großvater hatte ihr immer gesagt, dass sie wie die Fee der alten Geschichten aussah.
„Wo arbeitest du?" Der schnelle Themenwechsel überraschte Megan einen Augenblick lang.
„Ich bin die Leiterin der Frauenabteilung in Bloomingdales Regionalbüro." Megan war sich nicht sicher, aber dachte, dass ihr Job Darlene beeindruckt haben könnte. Die Augen der Frau weiteten sich ein kleines bisschen, aber nur für eine Sekunde.
„Für einen so Mode orientierten Job, bist du selbst nicht gerade sehr modisch." Die bissige Beleidigung hätte Megan stören müssen, außer das sie wusste, dass es wahr war. Sie kleidete sich nicht nach den populären Trends, sie kleidetet sich nach ihrem eigenen Trend.
„Ich ziehe Bequemlichkeit dem Modediktat vor." erwiderte Megan, obwohl sie ihr blaues Samtkleid für sehr modisch hielt.
„Wie du erscheinst, ist, wie Leute dich beurteilen, Megan. Mode ist sehr wichtig." Darlene sah aus wie eine Lehrerin, die sicherstellte, dass eine widerspenstige Schülerin die Lektion verstanden hatte.
„Ich weiß, das ist mein Job." Megan betete inständig, das David einschreiten würde, oder Sam, oder Eric. Allerdings schienen sie an dem Rededuell sehr interessiert zu sein.
„Wie hast du David kennengelernt?" Megan lächelte, endlich ein Thema das sie ohne Unbehagen ausführlich diskutieren konnte.
Sie erinnerte sich an das teure Restaurant, indem sie sich kennengelernt hatten. Es war schick, etwas das ihr Freund wollte um sie zu beeindrucken, aber sie war von der Atmosphäre beeindruckter, als von den Preisen auf der Speisekarte. Die Holzböden, und die Reben und Gemälde die die Wände zierten, hatten ihr das Gefühl gegeben, im alten Italien zu sein. Die leise Musik, die von der Live Band aus der Ecke kam, hatte zu der Illusion beigetragen.
„Ich war mit James, meinen damaligen Freund, aus zum Abendessen. David war mit einem Mädchen dort. Sie saßen am Tischen neben uns und stritten sich ziemlich laut. Plötzlich stand das Mädchen, wie hieß sie gleich noch, Schatz?" fragte sie und wandte sich zu David. Er überlegte einen Augenblick.
„Alyssa, nein es war Alice. Oder war es Allison? Al irgendwas, glaube ich." Er sank in die Couch und starrte in die Ferne. Die Tatsache, dass er sich nicht erinnern konnte, amüsierte Megan ohne Ende. „Ich bleibe bei Alice. Denke ich." er warf ihr ein charmantes Lächeln zu. „Wo du doch an dem Abend so hübsch ausgesehen hast, hab ich es total vergessen." Er zwinkerte ihr zu und sie erstickte fast an einem Kichern. Sie schaffte es jedoch, es wie ein Husten klingen zu lassen.
„Entschuldige. Also, Alice stand plötzlich auf, stieß gegen unseren Kellner und rannte aus dem Restaurant. Unser Kellner stellte gerade eine Suppe vor mir ab und verschüttete sie komplett über mich." Sie hielt kurz inne und erinnerte sich an den entsetzten Blick auf dem Gesicht des Kellners.
„David begann sich zu entschuldigen und bot an, für mein Kleid zu zahlen. Er schrieb mir einen Scheck über fünfhundert Dollar und rannte Alice hinterher." Megan erinnerte sich an James Reaktion auf den Scheck. Der Kerl hatte sie tatsächlich um einen Teil davon gebeten, um für das Abendessen, auf welches er sie für ihr dritten Date eingeladen hatte, zu bezahlen. Die Beziehung ging von da an den Bach hinunter.
„Drei Tage später tauchte sie in meinem Büro auf und verlangte, dass ich den Scheck zurücknehmen soll." fügte David hinzu.
„Er weigerte sich ihn zurück zu nehmen, also zerriss ich ihn."
„Also, schrieb ich einen neuen." sagte er mit einem Lächeln und griff nach ihrer Hand. Er drückte sie Entschuldigend und Beruhigend. Sie lehnte sich gegen seine Seite und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
„Wir machten eine Weile so weiter und dann redeten wir. Seither sind wir Freunde, und das war vor vier Jahren." Sie lächelte David an, froh, dass dies keine Lüge war. Diese Erinnerung war einer ihrer Liebsten.
Die Standuhr im Foyer läutete plötzlich zur Viertelstunde. Sam nahm Darlenes Getränk und stand auf.
„Unsere Show fängt gleich an." murmelte Sam. Darlene erhob sich und lächelte ihre Söhne an. „Gute Nacht euch allen." Das Paar verließ das Zimmer und ließ die anderen allein.
Megan stellte ihr Martini mit einem finsteren Blick auf einen Untersetzer und lehnte sich auf der Couch zurück. David stand auf und mischte ein weiteres Getränk. Er überreichte ihn ihr und sie schenkte ihn ein dankbares Lächeln für die Rum-Cola.
„Das war lustig." sagte Eric vergnügt. Megan betrachtete ihn und schaute dann runter auf ihr Glas Martini auf dem Tisch.
„Vorsichtig Eric. Mein Mädchen hat Temperament und ein extra Getränk." Eric lächelte und schnappte sich den Martini. Er trank ihn in einem Schluck aus und lächelte arrogant.
„Lektion Nummer eins." begann Eric. „Du brauchst Verstärkung, um mit meinen Eltern umzugehen."
„Was für eine Show sehen sie sich an?" fragte Megan und nippte an ihrer Cola mit Rum.
„Nichts, es sei denn es gibt eine Show, die seit fünfundzwanzig Jahren jeden Abend um halb acht läuft, die sie davon abhält, für den Rest der Nacht ihr Schlafzimmer zu verlassen." Eric lachte über den Ausdruck, der sich auf Megans Gesicht legte.
„Also was genau," sie hielt inne und zuckte zusammen. „machen sie?"
„Sie machen gar nichts." erklärte David. „Es ist einfach nur ihre Entschuldigung, um in ihr Schlafzimmer zu entfliehen." sagte er und setzte sich neben sie.
„Also, das ist dumm. Warum sagen sie nicht einfach Gute Nacht?"
„Sie machen das schon mein ganzes Leben lang, also erwarte nicht, dass es sich ändert."
„Wie merkwürdig. Deine Familie ist seltsam, David." Sie warf einen Blick zu Eric. „Bei dir bin ich mir noch nicht sicher."
„Lass dir Zeit, ich möchte nicht, dass du denkst, dass ich wie dieser Trottel hier bin." er zeigte auf David und musste sich dann vor der Olive ducken, die nach ihm geworfen wurde.
„Ignoriere ihn. Komm, lass uns auch nach oben gehen."
David stand auf und hielt Megan seine Hand hin. Sie nahm sie, ließ sich von ihm aufhelfen, und hatte auch nichts dagegen, als er ihre Hand auf seinen Ellbogen platzierte. Megan lächelte Eric ein letztes mal an und verließ dann mit David das Zimmer. Sobald sie sicher in ihren Zimmer waren und die Badezimmertür geschlossen war, brach Megan auf dem Bett zusammen.
„So schlimm war es nicht. Oder?" Fragte er und ließ sich neben sie fallen. Sie drehten und wendeten sich, bis sie eine bequeme Position gefunden hatten und starrten an die Decke.
„Willst du mich verarschen? Ich bin beim Abendessen fast gestorben."
„Was war denn mit dem Abendessen?" fragte er und begann sein Hemd aufzuknöpfen.
„Es war still."
„Uh huh," murmelte er und erhob sich, um sein Hemd auszuziehen.
„Uh huh?" fragte sie. „Habt ihr je am Tisch geredet?"
„Es ist unhöflich, beim Abendessen zu reden." antwortete er mit ernster Miene. Megan warf ihn ein Kissen an den Kopf.
„Hör auf mich zu verhöhnen, du Idiot."
„Ich mache keinen Scherz, im Haus meiner Mutter ist es unhöflich beim Abendessen zu sprechen, also tue es nicht."
„Du redest beim Essen, wenn du mit Mädchen ausgehst, oder? Denn sonst wird es ein sehr langweiliges Abendessen sein, wenn du mich mit in den Country Club nimmst, besonders wenn ich mich umschaue und versuche nicht zu reden." David ging zur Kommode hinüber und öffnete eine Schublade. Megan fürchtete sich um den Zustand der Schublade, als er dort durch die Kleidung wühlte.
„Ich sagte 'im Haus meiner Mutter', Megan." Ausnahmsweise einmal, schien seine gelassene Stimmung verschwunden zu sein. Megan betrachtete ihn einen Augenblick.
„So schlimm ist es wirklich nicht, Dave. Wir kriegen das hin." Er schaute auf und zuckte mit den Schultern.
„Sicher tun wir das." Sie konnte nicht sagen, ob er ihr glaubte oder nicht. Allerdings sagte sie nichts mehr, als er weiter durch seine Klamotten wühlte und einiges aus der Schublade auf den Boden warf. Megan seufzte und machte sich auf, ihn aufzuhalten, als er fand, wonach er gesucht hatte und begann die übrige Kleidung wieder in die Schublade zu stopfen.
„David?" fragte sie und legte ihre Hände auf seine, bevor er sich noch mehr Klamotten schnappte, um sie in die Schubladen zu stopfte. Er schaute verärgert auf sie hinab.
„Was?"
„Es ist okay." sagte sie leise. Sie war sich nicht sicher, ob er tatsächlich wütend war oder einfach nur nervös.
„Ich weiß." Er seufzte und setzte sich wieder auf das Bett. „Ich bin froh, dass wir nicht wirklich zusammen sind, denn ich hätte meine Mutter inzwischen umbringen müssen, für den Mangel an Anstand den sie dir gegenüber gezeigt hat. Nicht das ich das nicht wollte." er schaffte es sich ein Lächeln abzuringen.
„Nun, überlasse sie mir, ich werde sie umdrehen, oder bei dem Versuch sterben."
„Was soll auf deinen Grabstein stehen." fragte er ernst. Megan konnte ihr Lächeln nicht zurück halten.
„Wie wäre es mit 'Sie hat David zuerst umgebracht'. Das gefällt mir."
„Nein, darauf wird zu lesen sein 'Sie war eine schreckliche Freundin'."
„Ich bin eine wunderbare Freundin, das solltest du wissen, Kumpel." sie stieß ihn mit einem Finger gegen die Brust. „Und ich will, dass du mir jeden Tag sagst, wie sehr du mich liebst." sagte sie mit einer dramatischen Kopfbewegung. „Und ich will jeden Abend vor dem Schlafengehen ein Eis." Er lächelte jetzt. „Und ein Schaumbad, jedes mal, wenn ich es mit deiner Mutter zu tun hatte." sie legte eine Hand auf ihr Kinn. „Hm, was sonst noch?"
„Darf ich dich treten?" fragte er und stand auf, um sie zu packen. Megan sprang rückwärts und seine Hände schlossen sich um Luft.
„Nein." schrie sie und ein freches Grinsen zierte ihr Gesicht.
„Darf ich dich dann kitzeln?" fragte er und stürzte erneut auf sie los. Megan tanzte um ihn herum und kroch über das Bett.
„Niemals"
„Ich krieg dich, Megan Murray." versprach er lachend. Sie krabbelte und versuchte auf der anderen Seite des Bettes wieder aufzustehen, schaffte es aber nicht ganz. Er schnappte sich ihren Fuß und hielt ihn mit einer Hand ganz fest, während er ihr mit der anderen Hand den Schuh abstreifte, um ihre Fußsohle gnadenlos zu kitzeln.
„Nein!" keuchte sie. „David."
„Was?" fragte er und zog sie am Fuß zurück ins Bett.
„Stopp!" bat sie, als er seine Bemühungen von ihren Fuß zu ihren Rippen bewegte.
„Ich weiß nicht." erwiderte er ganz ruhig. Er packte ihre Handgelenke in eine Hand und hielt sie über ihren Kopf fest. „Ich glaube, ich mag es wenn du von meiner Gnade abhängig bist."
„Gnade,...das ist ein...schönes...Wort" keuchte sie zwischen Kicher-Anfällen heraus.
„Wie heißt das Zauberwort?" sagte er in ihr Ohr.
„Bitte?" würgte sie zwischen dem Keuchen hervor. Ein Lächeln breitete sich langsam auf Davids Gesicht aus, als er einen Augenblick inne hielt und darüber nachdachte.
„Versuchs nochmal." sagte er und kitzelte ihre Kniekehlen.
„Onkel?" versuchte sie es und wusste irgendwie, dass es umsonst war.
„Ew, nenne mich nie wieder so." befahl er in einer vorgespielt strengen Stimme. „Hast du das verstanden, Megan?" fragte er, nur um sie verrückt zu machen. Sie schnappte nach Luft und schloss ihre Augen fest. Tränen rannen ihr aus den Augenwinkeln.
„Was?" fragte sie, zu atemlos, um ihn gehört zu haben.
„Ich bin nicht dein Onkel." Ihr Augen öffneten sich ruckartig und sie starrte ihn durch die Tränen an.
„Du bist nicht mein Onkel?" fragte sie fast ernst. Davids fortgesetzte Attacke, nahm einiges von der Ernsthaftigkeit aus ihrer Stimme.
„Nein. Und jetzt finde das Zauberwort."
„Ich gebe auf." sagte sie schließlich und versuchte sich von ihm wegzurollen. „Bitte David, ich muss atmen."
„Erst, wenn du mir das Zauberwort genannt hast." sagte er und drückte sie fester mit seinen Beinen gegen das Bett.
„Sagst du mir was es ist?" Ihr Augen weiteten sich und ihr Blick war so hilflos, das er lachen musste.
„In Ordnung." sagte er und beugte sich hinunter, um ihr ins Ohr zu flüstern. „Es ist Kumquat."
„Kumquat?" kreischte sie. „Wie zum Teufel sollte ich das erraten?"
„Nun, es ist das Zauberwort. Ich habe es mir nicht ausgedacht." erwiderte er und sah beleidigt aus.
„Doch, hast du." Sie mühte sich ab ihre Hände zu befreien und schlug dann gegen seinen Arm. Er kehrte zu seinen unablässigen Kitzeln zurück. Megan kicherte, gänzlich gegen ihren Willen und schaute ihn dann sauer an.
„Wie heißt das Zauberwort?" neckte er.
„Kumquat." schrie sie fast. David ließ sie sofort los.
„Schön zu sehen, dass endlich etwas anderes, als die neuste Kleider-Linie im Ausverkauf, diesen Kopf füllt." Er nickte um seine Worte zu bekräftigen. Sie schnappte sich ein Kissen und machte sich daran ihn damit umzubringen.
„Wie heißt das Zauberwort, David?" mimte sie, rollte sich auf ihn und schlug seine Brust mit dem weichen Kissen. Sein Lachen machte ihre Rache weniger süß.
„Hm?" überlegte er. Sie schlug das Kissen erneut auf seinen Kopf. „Ich weiß es nicht."
„Würdet ihr zwei da drin die Klappe halten." erklang Erics Stimme aus dem Badezimmer. Megan lachte und setzte sich fester auf Davids Bauch, um ihn davon abzuhalten, sich zu bewegen.
„Tschuldige, Eric, nur noch eine Minute." rief sie, bevor sie sich wieder David zu wandte. „Wie lautet das verdammte Zauberwort, David?" Sie schlug das Kissen erneut auf sein Gesicht. Als sie es wieder hoch hob, tanzten seine blauen Augen und seine Wangen waren rosa gefärbt. Megan starrte ihn einen Moment lang an und fragte sich, wie jemand so schönes, Leben konnte und schüttelte dann ihren Kopf.
„Kumquat?" fragte er mit einen hoffnungsvollen Grinsen. Megan schien einen Augenblick darüber nachzudenken. „Weißt du," sagte er trocken, „Ich könnte dich einfach von mir runter werfen, das wäre einfacher." Er bewegte sich, um ihr zu zeigen, dass er sich immer noch bewegen konnte, und sie lachte, als seine Finger über eine Kitzelige Stelle an ihrem Oberschenkel streiften.
„Du bist frei."
„Verdammt richtig, das bin ich." Sie starrten einander an, bevor sie in erneutes Gelächter ausbrachen.
*DAR= The Daughtersof the American Revolution = Töchter deramerikanischen Revolution.
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