Kapitel 42
Megan schaute hinauf zu dem Kronleuchtern und dann daran vorbei zur hohen Decke. Der Saal war genauso, wie sie ihn in Erinnerung hatte, als sie vor vier Jahren von einem Kellner mit einer Tellerglocke im Gesicht getroffen worden war, und mit Sam, aber nicht mit David getanzt hatte.
Sie löste ihren Blick von der Decke und schaute zu den Tischen. Jeder Tisch war mit einer weißen Tischdecke bedeckt, aber alle hatten unterschiedlichen Tisch-Dekorationen. Sie musste sich zwischen vierzig verschiedenen Tisch Arrangments entscheiden.
Darlene sprach mit einem Hochzeitsplaner, während Megan sich ihren Weg durch die Tische bahnte. Sie musste sich immer noch entscheiden, welche Farben sie für ihre Hochzeit wollte, also war es nicht einfach, die Teller und Tischdekorationen abzustimmen.
Einige fielen ihr ins Auge; wie, eine mit gelben Blüten auf den Tellern und hellgelben Rosen in der Mitte des Tisches, und eine andere, mit hellblauen Linien um die Teller, den Servietten und dem Tischtuch.
Sie musterte jeden einzelnen und blieb schließlich an einem Tisch mit mehreren Farben stehen. Die Teller waren weiß und mit hell orangen und blauen Blüten abgesetzt. Jede Serviette war schneeweiß, und hatte nur einen Hauch von blau und orange am Rand der Spitzen. Sie fuhr mit ihren Finger über die Serviette und schaute auf die Blumen in der Mitte.
Die Rosen waren weiß, aber zwischen ihnen steckten winzige blaue und orangene Blumen. Megan beugte sich vor, um eine zarte Rose in ihre Hand zu nehmen und den Duft einzuatmen. Sie hatte gewusst, dass Rosen die Blumen waren, die sie auf ihrer Hochzeit haben wollte, trotz ihrer kurzen Lebensdauer, nachdem sie gepflückt wurden. Ohne die schöne Rose los zulassen, rief sie nach Darlene.
„Was ist denn, Liebes?" fragte Darlene, als sie an Megans Seite trat.
„Diese hier gefällt mir." antwortete Megan mit einem Lächeln.
„Immergrün und Pfirsich sind die Farben die du für die Dekoration möchtest?" fragte Darlene, als sie die Hochzeitsplanerin zu ihnen winkte. Die Frau lächelte breit, als sie herüberkam. Sie trug einen Cremefarbenen Anzug und ihre Haare waren in einen Haarknoten frisiert.
„Gefällt ihnen das Englische Morgen Service?"
„Ich liebe es Mrs. Adelle," schwärmte Megan und ließ ihre Finger erneut über die Serviette gleiten.
„Dann ist alles geregelt. Sie beide können sich jetzt auf den Weg machen, und ich werde dafür Sorgen, dass alles für den großen Tag bereit ist. In Ordnung?"
„Danke." sagte Darlene und führte Megan zum Ende des Ballsaals. Als sie in die Lobby traten, hörte Darlene wie Mrs. Adelle nach ihr rief. „Ich bin gleich wieder da." teilte sie Megan mit, ließ ihren Arm los und ging zurück in den Ballsaal.
Megan schlenderte vorwärts und warf einen Blick in das Gästebuch. Sie erinnerte sich daran, ihren Namen in das Buch geschrieben zu haben, als sie mit David hier her gekommen war. Sie blätterte vorsichtig durch die Seiten, blätterte vier Jahre zurück und fand das Datum, an dem sie in den Country Club gekommen war. Da, auf der siebenundzwanzigsten Linie, war ihre vertraute Unterschrift, klar und sauber.
Erinnerungen an diesen Tag fegten durch sie hindurch und sie spürte wie sich Lachen und Leid in ihrem Inneren vermischten. Es fiel ihr wirklich schwer sich an diesen Tag zu erinnern, wegen Davids Zurückweisung auf der Tanzfläche und Amandas Anwesenheit am Tisch, die sie verspottet und auf sie herumgehackt hatte.
Megan seufzte und wandte sich von dem Gästebuch ab. Ihr Blick wanderte durch die Lobby und blieb an ein paar scharfen, blauen Augen hängen. Ihre Augen weiteten sich, aber sie versuchte sich die Überraschung, Wut oder Angst vor der honig-blonden Frau nicht anmerken zu lassen, die zu ihr hinüber starrte.
Sie wurden von einem großen Kristalltisch, auf dem eine riesige Vase mit Blumen stand getrennt. Allerdings konnte sie die Feindseligkeit fühlen, als ob Amanda direkt vor ihr stand. Und nach ein paar Augenblicken hatte Amanda die Distanz überwunden und stand direkt vor ihr. Erneut starrten sie einander an.
„Was bringt dich zurück nach Maine?" fragte Amanda und hob ihre perfekt gezupften Augenbrauen. Megan hob ihre im Gegenzug ebenfalls.
„Ich wüsste nicht, warum dich das was angehen sollte."
„Nun ich habe gefragt." schoss Amanda zurück. Megan glaubte, dass ihre Augenbrauen ihr über den Kopf steigen würden, wenn Amanda auch nur noch irgendwas sagen würde.
„Meine Hochzeit bringt mich zurück nach Maine, wenn du es unbedingt wissen musst." Megan war sich sicher, dass würde Amanda zum schweigen bringen.
„Gut, dass du David Preston losgeworden bist, er ist den Dreck auf den wir laufen nicht wert." Amanda warf sich ihre blonden Haare über die Schulter und gab ein nervöses lachen von sich.
„David ist ein klasse Mann." verteidigte Megan loyal.
„David ist nicht der Typ zum Heiraten, also kann er es nicht sein, für den du zurückgekommen bist." sagte Amanda, als hätte sie Megans Antwort nicht gehört. „Oh nein, du hast dich an Eric ran gemacht? Oh, aber er kann es nicht sein, er hat vor ein paar Jahren diese Arabella geheiratet."
„Ich hab gesagt, dass es dich nichts angeht." wiederholte Megan.
„Wer zum Teufel würde dich heiraten?" fragte Amanda, Gehässigkeit schürte ihre Stimme.
„Warum redest du überhaupt mit mir?"
„Du hast mein Leben ruiniert." zischte Amanda.
„Ich hab dein Leben ruiniert? Ich? Ich war diejenige, die mit David zusammen war, und du hast mein Leben versaut." Megan presste ihre Zähne aufeinander, wütend darauf, dass sie Amanda an sich heran gelassen hatte.
„Ich hätte mit David zusammen sein sollen. Er hätte mich heiraten sollen und mir immer geben sollen, was auch immer ich haben wollte." Sie war nur zwei Zentimeter von Megans Gesicht entfernt.
„Hast du ihn geliebt?" Megan konnte sich nicht abhalten, dass zu Fragen. „Hast du nachts geweint, weil du wusstest, dass du ihn niemals haben könntest, dass er jemand anderes liebt? Hast du zugesehen, wie sein Kind aufwächst und gespürt, wie dich panische Angst beim Gedanken daran, dass dein Sohn niemals seinen Vater kennen lernen würde, lähmt? Dass David seinen Sohn nie lieben würde? Niemals seine ersten Schritte sehen würde? Hast du ihn geliebt?" Megan war sich bewusste, dass sie fast Schrie, aber die Gefühle in ihr waren zu tosend, um sie im Zaum zu halten.
„Ihn geliebt?" wiederholte Amanda. „Ob ich ihn geliebt habe?" Sie starrte Megan eine Minute lang an. „Liebe ist nicht etwas, was du in der Ehe in der feinen Gesellschaft suchst, Megan. Liebe ist etwas, dass aus Jahrelanger Ehe entsteht. Jeder weiß das." Sie verdrehte die Augen.
„Wenn du es wirklich gerne wissen würdest, David und ich werden in Februar heiraten und ich liebe diesen Narren mit meinen ganzen verrückten Herzen. Ich liebe ihn schon lange, und das wird eine erfolgreiche Ehe aufbauen. Tatsächlich ist Liebe eine Voraussetzung für die Ehe für mich. Du solltest auch zuerst die Liebe finden."
„Du? Du heiratest David Preston?" ihre Stimme klang geschockt.
„In der Tat, das wird sie." erklang Darlenes Stimme hinter ihnen. Beide Frauen wandten sich Darlene zu. „Gibt es hier ein Problem?" fragte Darlene. Schweigen füllte den Raum zwischen ihnen und dann trat Amanda einen Schritt zurück.
„Es gibt kein Problem?" sagte Amanda mit erhobenen Händen. „Ich werde einfach gehen."
„Tu das." murmelte Megan und beobachtete wie Amanda in ein anderes Zimmer ging. „Sind wir hier fertig?" fragte sie und wandte sich an Darlene.
„Lass uns zum Kleider Geschäft fahren." Megan nickte und wollte stöhnen. Sie war sich sicher, dass sie für heute genug von Hochzeitsplänen hatte.
Darlene schaute immer wieder zu Megan, als sie die lange Zufahrt des Country Clubs hinunterfuhren. Jedes Mal, wenn sie einen Blick zu Megan hinüber warf, schwankte das Auto leicht.
„Was?" fragte Megan schließlich, als sie das Schweigen und das ruckeln des Autos nicht länger ertragen konnte.
„Du liebst meinen Sohn." sagte Darlene leise.
„Ja."
„Wie lange liebst du meinen Sohn schon?" Darlene Stimme war ruhig, aber ihre Hände umfasten das Lenkrad so fest, dass sich ihre Knöchel weiß verfärbten.
„Seit ich das letzte mal in Maine war. Ich hab es ihn gesagt, kurz bevor ich ihn und Amanda in der Küche erwischt habe." Megan zuckte zusammen und seufzte dann.
„In der Nacht, als du gegangen bist, trank er so viel, bis er kaum noch laufen konnte." erinnerte sich Darlene. Sie griff zögernd hinüber und ergriff Megans Hand. „Ich glaube nicht, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, dass ich mich für das entschuldigen kann, was ich deinen Leben angetan habe, aber es tut mir leid." Sie schluckte schwer und schaute kurz zu Megan. „Ich dachte Amanda war das, was ich für meinen Sohn wollte, aber wenn ich nur meine Augen geöffnet hätte und dich hineingelassen hätte, hätte ich gesehen, dass du einfach perfekt bist."
„Danke," murmelte Megan nach kurzem Schweigen. Sie spürte, wie Tränen ihre Augen füllten. „Du hast ja keine Ahnung, was es bedeutet, zu wissen, dass du mich endlich akzeptierst." flüsterte sie.
„Als ich dich kennengelernt habe, hatte ich Angst. Du warst alles, was David in einer Frau haben wollte. Du bist Intelligent, bringst ihn zum Lachen, du bist praktisch veranlagt, und du verstehst das Geschäft. Ich hab gesehen wie glücklich er mit dir war und ich wusste, dass es schwierig werden würde, ihn dazu zu bringen, so wie er dich ansah, zu meiner Amanda zurück zu schauen."
„Er hat mich am Anfang nicht geliebt, nicht so. Wir waren nur gute Freunde."
„Ich glaube, ein Teil von ihm hat dich die ganze Zeit geliebt."
„Glaubst du, er liebt mich jetzt immer noch?"
„Natürlich tut er das, warum sonst würde er dich heiraten?"
„Darlene, er hat mir nicht einmal einen Antrag gemacht. Er hat Sam mit dem wissen, dass wir beide die Hochzeit bereits planen, gesagt, dass er mich heiraten würde, einfach um es mir heim zu zahlen. Jetzt sind wir verlobt, und ich weiß nicht einmal, was er empfindet."
„Er liebt dich, da bin ich mir sicher."
„Mich, oder Matthew?" fragte Megan und spürte wie sie bei dem Gedanken blass wurde. Heiratete er sie nur, wegen ihres Sohnes?
„Euch beide. Ihr seid einfach ein Paket. Da er dich liebt, muss er Matthew lieben. Wenn er Matthew liebt, muss er dich lieben."
„Wird er es mir sagen?"
„Hast du es ihm gesagt?" Darlenes Worte schnitten alle Einwände ab, die Megan hatte. Sie hatte ihre Liebe David gegenüber nicht zugegeben, wie konnte sie erwarten, dass er seine ihr gegenüber zugab?
„Wenn ich es ihm sage, wird er es mir dann auch sagen?"
„Ich denke, das wird er." Darlene ließ Megans Hand los, um auf einen Parkplatz zu fahren. „Noch etwas, Megan. Wenn du und David verheiratet seid, oder vorher, wann immer du dich wohl damit fühlst, würden Sam und ich uns freuen, wenn du uns Mum und Dad nennen würdest. Fühle dich nicht unter Druck gesetzt, denk einfach darüber nach."
Die Worte haben kaum Darlenes Mund verlassen und schon spürte Megan wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Wenn diese Worte nicht bewiesen, dass Darlene sie endlich akzeptiert hatte, wusste sie nicht, was es dann tun würde.
„Was ist, fängst du jetzt wegen mir an zu heulen?" fragte Darlene mit einer gebieterischen Stimme, dass Lächeln auf ihren Lippen widerlegte jedoch die Härte in ihrer Stimme.
„Ich würde nicht einmal im Traum daran denken." antwortete Megan gelassen.
„Gut, lass uns hineingehen und nach dem Kleid schauen." Darlene nickte und sie steigen aus dem Auto.
Das Geschäft war nicht groß, aber bis kurz vor dem Platzen mit verschiedenen Arten von Kleidern gefüllt. Megan schob die Glastür auf und lächelte der Verkäuferin, die hinter der Kasse hervortrat zu. Megan ließ ihren Blick durch den Laden wandern und erstarrte, als sie drei Gesichter erblickte. Drei Frauen standen in einem kleinen Raum, der von Spiegeln umgeben war. Jede von ihnen hielt ein Champagnerglas in den Händen und ein Lächeln auf ihren Lippen. Megan keuchte auf.
„Karen? Amy?Jennie?" fragte sie atemlos.
„Megan." kreischten sie alle gleichzeitig, und Begeisterung bedeckte ihre Gesichter. Amy schlenderte hinüber und warf ihre Arme für eine Umarmung um Megan. Megan erwiderte die Umarmung der Brünetten mit großen Augen.
„Megan, schön dich wider zu sehen." murmelte sie in Megans Ohr.
„Dich auch Amy. Wie geht es dir?"
„Nicht so gut wie dir, Mrs. baldige Preston." Hinter Amy, kam Karen herüber und zog Megan in ihre Arme.
„Megan, lange nicht gesehen." sagte sie mit einem fröhlichen Lächeln.
„Hi, Karen." Die Blondine war in den vier Jahren, in denen Megan verschwunden war, noch schöner geworden. Megan fragte sich, wie es ihren Kindern ging, und ob Amy irgendwelche Kinder hatte.
„Ladies, Ladies." Darlene klatschte in die Hände, als Jennie hinüber kam, um sich der Gruppe anzuschließen, indem sie Megan ebenfalls umarmte. „Wir sind hier, um uns Kleider anzusehen, oder nicht?" Die Frauen nickten und schlürften mit der Verkäuferin und Darlene in das Ankleidezimmer.
Anden Wänden hingen ringsherum Spiegel, und eine Tür führte in ein kleineres Zimmer, von dem Megan annahm, dass es die Umkleidekabine war. Zwei Sofas waren mit einem ovalen Tisch davor, schräg gegenüber vor einer Wand gestellt. Auf dem Tisch stand ein kleiner weißer Kuchen, fünf Champagnergläser und eine Flasche Champagner auf Eis.
„Wenn sie bitte mit hier entlang kommen würden, Ms. Murray, wir werden mit ein paar Kleidern anfangen und ihre reizenden Ladies werden mit Freunden, ihre Meinungen anbieten." Die Verkäuferin lächelte Megan an. „Ich bin Elaine und ich werde ihnen mit allem helfen, was auch immer sie brauchen." Megan warf der Frau ein strahlendes Lächeln entgegen, als sie in die Garderobe geschoben wurde.
Lachen. Es gab so viel Gelächter. Megan drehte sich im Kreis, um in den Spiegel zu schauen. Sie hob die Augenbrauen und sah die anderen Frauen an. Das Kleid war so komisch, dass sogar Darlene ihren Mund bedeckte, um ihr Lachen zu verbergen. Megan schaute erneut in den Spiegel. Wirklich, das Kleid war, mit dem Fransenrock, dem perlenbesetzten Mieder, den dicken weißen Trägern und der großen Schleife, die um ihrer Taille gebunden war, einfach nur scheußlich.
Sie wollte dieses Kleid gar nicht erst anprobieren, aber Karen hatte darauf bestanden, dass alle Kleider vorgeführt werden sollten. Wie sollten sie ansonsten jemals entscheiden, welches perfekt passte? Megan warf einen Blick in ihre Richtung und verursachte nur noch mehr Lachen.
„Sie sieht...." Jennie erstickte fast an ihrem Lachen und musste keuchen, bis sie sich wieder etwas beruhigte. „Sie sieht wie eine rachsüchtige Fee aus."
„Oder ein wütender Cupcake," kicherte Amy.
„Nein, ich denke, das ist das Kleid." nickte Karen, und versuchte ein Lachen zu unterdrücken. „Es ist absolut perfekt. Wenn David es sieht, wird er die Flucht ergreifen und zum Halloween Laden laufen, um herauszufinden, ob sie ihr Maskottchen verloren haben." sie verlor den Kampf gegen ihr Lachen und umklammerte ihre Seiten, als sie anfing zu kichern.
„Ich ziehe das Kleid jetzt aus, und keiner von euch, wird es je wieder erwähnen." knurrte Megan.
„Oh warte, Liebes." Darlene hielt eine Kamera hoch und knipste ein Foto. „Damit wir am Ende wissen, welches welches ist."
„Auf keinen Fall werde ich diese Kleid tragen." Megans Stimme fehlte die Schärfe, als sie sich erneut im Spiegel erblickte. Sie sah wirklich wie eine Capcake-Fee aus, eine die es ernst meinte. Sie drängte sich wieder in die Umkleidekabine und wartete auf Elaines Hilfe, um in ihr achtunddreißigstes Kleid zu steigen. „Dieses Kleid sollte verbrannt werden." murmelte sie, nur um Elaines Lacher zu hören.
„Es ist ein scheußliches Kleid. Ich denke, dieses hier wird ihnen gefallen. Es ist elegant, und weder kitschig noch pompös. Es wird wunderschön aussehen." Megan zuckte mit den Schultern. Sie hatte sich in keins der Kleider die Elaine in ihrem Laden hatte verliebt, und mit nur noch acht weiteren Kleidern zur Auswahl, war sie sich nicht sicher, ob sie das überhaupt würde. Elaine hing das Cupcake Kleid auf und half Megan in das nächste. Als das Kleid in Position fiel, keuchte Megan auf. Sie starrte in den Spiegel und dann zu Elaine hinüber.
„Es ist perfekt." flüsterte sie und fuhr mit ihren Fingerspitzen den Rock des Kleides hinunter. Sie lächelte über ihr Spiegelbild und schaute auf das glatte Material des trägerlosen Mieders, dass mit einem zarten Glanz glänzte, wenn sie sich bewegte. Der Rock fiel bis zum Boden und fächerte in eine lange Schleppe aus.
Die hellen und zarten Perlen auf dem Rock waren nicht zu auffällig oder protzig, sondern flossen aus dem nichts, um die Herrschaft der Perlen zu vollenden. Die Perlenstickerei, die spärlich an ihrer Taille begann, wurde immer mehr und mehr, als sie sich den Saum des Rockes näherte, und gipfelte in einer überwältigenden Menge an Perlen, die die Schleppe bedeckte. Megan keuchte erneut auf und schaute zurück zu Elaine.
„Sie sehen fast wie eine Prinzessin aus, nur eine Sache fehlt noch. Bleiben sie hier." Sie verließ die Umkleidekabine und ließ Megan zurück, die sich erneut im Spiegel betrachtete.
Sie ließ sanft ihre Hände an ihren Seiten hinunter gleiten, und spürte als das glatte Material, vom leicht mit Perlen besetzen Rock abgelöst wurde. Als sie versuchte sich umzudrehen, um sich die Rückansicht anzusehen, trat Elaine wieder in die Umkleidekabine zurück. In den Händen hielt sie eine Tiara und einen Schleier.
Megan wartete, als Elaine den Kamm des Schleiers in ihre Haare schob und dann die Tiara auf ihren Kopf setzte. Als sie in den Spiegel zurück blickte, war ihr Gesicht von einem Schleier aus weißer Spitze, die mit kleinen Gruppen aus Perlen bedeckt war, die zu jenen auf den Rock passten, eingerahmt.
Die Tiara war ausweißen und cremefarbenen Blüten auf einem Goldring gemacht. Megan blinzelte und widersprach nicht, als Elaine die Tür öffnete und sie aus der Kabine führte. Karen war die erste die aufsah und Megan bemerkte. Ihr Mund klappte auf und sie starrte einfach nur. Jennie sah Karen und schaute dann zu Megan.
„Oh mein Gott." hauchte sie. Amy und Darlene schauten ebenfalls hinüber. Amys Augen weiteten sich und sie begann langsam zu lächeln.
„Ich glaube, wir haben unseren Sieger gefunden." kommentierte Darlene, ihr Blick musterte Megan von oben bis unten.
„Wie sehe ich aus?" fragte Megan und spürte wie sie, wegen all der Aufmerksamkeit, errötete.
„Wunderschön." antwortete Karen.
„Überwältigend." hauchte Jennie.
„Einfach nur perfekt." murmelte Amy.
„Müssen wir das weiter ausführen?" fragte Darlene trocken. Sie stand auf und ging zu Megan hinüber. „Gefällt es dir?" fragte sie, lief um Megan herum und nickte bei dem, was sie sah.
„Es ist wundervoll. Genau was ich gesucht habe." Darlene machte Fotos, während sie Megan umrundete.
„Ich denke, dass ist der Gewinner, seid ihr Ladies damit einverstanden?"
„Natürlich, es ist perfekt." Megan war sich nicht sicher, wer geantwortet hatte, sie Lächelte einfach nur breit. Darlene glättete Megans Rock und kam dann vor ihr zum stehen.
„Du siehst wunderschön aus." hauchte sie, und Megan nahm die Worte als das höchste Kompliment an.
„Wie die Braut, von der du willst, das David sie heiratet?" neckte Megan. Darlenes Lächeln geriet ins stocken und wechselte in ein Stirnrunzeln. Sie hob ihre Hände und ordnete Megans Schleier neu.
„Ich dachte immer, dass David Amanda heiraten würde. Sogar als sie nicht zusammen waren, stellte ich mir vor, wie sie sich wieder treffen und verliebten würden. Es war dumm von mir, aber ich wollte sie so sehr in meiner Familie haben, dass ich nur diesen Moment sehen konnte, diesen Moment in dem sie zusammen aufstehen und sich schwören würden, sich für den Rest ihres Lebens zu lieben und zu ehren. Ich stellte mir das Lächeln und das Lachen vor, was wir teilen würden. Wie ich zusehen würde, wie die beiden ihren Weg durch die Kindererziehung stolpern würden, und dann versuchten etwas zu finden, was sie tun konnten, wenn die Kinder erwachsen wären.
Ich konnte mein Gedanken nicht von der Familie, die ich in meiner Phantasie sah, lösen. Ich war so blind, so unglaublich blind. Ich konnte nicht sehen, dass Amanda nie mit uns lachen würde. Sie würde nie Teil unserer Familie sein." Darlene lächelte Megan an und hielt sanft eine Wange von ihr, mit einer warmen, weichen Handfläche. „Ich weiß nicht, wie du es gemacht hast, aber dieses Bild ist weg. Es wurde ersetzt durch das neue von dir und David, die Matthew aufziehen. Ich kann das Lachen und die Liebe dort sehen. Ich kann es ganz deutlich sehen, und ich bete, dass diese Vision nicht wie die Illusion von Amanda verschwinden wird. Ich will so sehr, dass er glücklich ist."
Megan schluckte schwer und fragte sich, was sie Darlene sagen konnte, damit der traurige Blick aus ihren Augen verschwand. „Du bist was er will, was er braucht, was er liebt. Ich hätte es vor vier Jahren sehen sollen, aber das habe ich nicht. Das habe ich nicht, und ich weiß, dass ich dir dadurch sehr viel Leid verursacht habe, aber ich weiß tief in meinem Herzen, dass du ihn glücklich machen wirst."
„Das werde ich." flüsterte Megan, unfähig mehr zu sagen. Tränen füllten ihre Augen, und sie war sich nicht sicher, ob sie wegen Darlenes Schmerz, oder ihrem eigenen Glück weinte.
„Ich weiß, Liebes." flüsterte Darlene zurück, ebenfalls mit Tränen in den Augen. Sie beugte sich vor und küsste Megan auf die Stirn. Sie kämpften beide, um ihre Tränen zurückzuhalten, bis Megan ihre Arme um Darlene warf und sie umarmte.
„Ich werde auch dich glücklich machen, Mum."
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