Kapitel 16
Darlene fuhr die drei zur Mall. Megan folgte, als Amanda und Darlene mit eingehackten Armen ins Einkaufszentrum gingen. Es dauerte nicht lange, bis sie zu einer Reihe Kleidergeschäften kamen.
„Was suchen wir?" fragte Darlene, als sie und Amanda, Megan in einen teuren Laden führten.
Megans Finger glitten über die Seide und den Chiffon, und sie berührte das Muster eines Brokat Kleids. Ihre Handfläche rieb über die Weichheit des Samtes, und sie lächelte. Sie verstand Klamotten, die waren etwas, die ihre keine Angst machten.
„Du brauchst ein rotes Kleid." entschied Darlene, packte Megans Arm fest und führte sie zu einem Gestell mit roten Kleidern.
Amanda stimmte mit einem nicken zu und machte sich auf zu einem Gestell mit blauen Kleidern. Megan schlenderte durch das Regal, ergriff ein paar Kleider und bewunderte einige aus der Ferne, weil sie einfach zu teuer waren. Darlene durchkämmte andere Gestelle, und zog rote und blaue Kleider in ihre Arme. „Megan, welche Größe hast du?" fragte sie.
„Vierzig." antwortete sie und schnappte sich ein schönes Kleid, dass sie niemals kaufen würde, aber es so unglaublich gerne anprobieren wollte.
„Vierzig?" Darlenes Stimme zog Megans Aufmerksamkeit auf sich. Darlene schaute skeptisch drein. „Und du Amanda?" Sie winkte eine Verkäuferin herbei und hielt ihr die Kleider hin. „Legen sie die in jeweils zwei Umkleidekabinen, blau und rot." beauftragte sie die Frau.
„36." antwortete Amanda. Megan presste ihre Zähne zusammen. Natürlich würde Amanda dünner sein als sie. Megan dachte über sich selbst, dass sie eine gute Größe hatte, und war glücklich. Aber sie hasste es von Darlene so vorgeführt zu werden. Nur weil Amanda so dünn war, bedeutete das nicht, dass sie glücklich oder gesund war.
„Ich geh in die Umkleidekabine." verkündete Megan. Darlene und Amanda folgten ihr. Megen schloss sich selbst in der 'roten' Umkleidekabine ein, und war erstaunt darüber, dass all die Kleider und sie selbst in den winzigen Raum passten.
Sie zog das erste Kleid an und schaute finster in den Spiegel. Das helle Feuerrot sah nicht gut an ihr aus.
„Megan komm, zeig mir jedes Kleid." befahl Darlene. Megan trat mit gerunzelter Stirn aus der Kabine. „Das ist scheußlich." gab Darlene zu. Megan nickte und stimmte ausnahmsweise einmal mit Darlene überein. Sie drehte sich um und flüchtete zurück in die Kabine.
Ein Kleid nachdem anderen glitt Megans Figur hinunter, um sich an ihren Körper zu schmiegen. Sie zeigte jedes davon Darlene, drehte sich herum, so dass das gesamte Kleid angesehen werden konnte.
Megan war sich bewusst, dass Darlene die gleichen Dinge von Amanda forderte. Als sie nur noch ein Kleid übrig hatte, betrachtete Megan die drei, die ihr gefielen. Jedes war in einem tiefen rot und jedes war wunderschön. Das letzte Kleid war jedoch atemberaubend. Es war die Art von Kleid, die Aufmerksamkeit forderte.
Die weinrote Seide streifte über ihre Beine, als sie das Kleid anzog. Zwei dünne Riemen glitten über ihre Schultern, der Stoff lag glatt und kühl gegen ihren Körper. Das Kleid war überall gefaltet. Das Bruststück hüllte jeder ihre Brüste in eine kunstvolle Reihe aus Falten, die sich in der Mitte ihrer Brüste trafen. Der Rock fiel in wundervollen Plissees von ihrer Hüfte bis zum Boden.
Das Material fegte über den Boden und floss um Megan herum, als würde es nicht mehr als Luft wiegen. Der Reißverschluss an der Seite des Kleids, war leicht zu ziehen, und Megan fand, dass ihr das Kleid wie angegossen passte. Megan war der Schönheit im Spiegel hörig. Sie starrte atemlos hinein und glitt dann aus der Kabine. Amanda hielt ein Stück himmelblauer Seide. Sie erstarrte und schaute Megan mit großen Augen an.
„Viel besser." kommentierte Darlene und Megan seufzte.
„Es ist teuer."
„Wie viel?" fragte Darlene, trat einen Schritt vor und griff in ihre Handtasche.
„Es sind 659 Dollar. Ich hab noch nie so viel für ein Kleid ausgegeben."
„Du verdienst nicht genug Geld? Obwohl du Vollzeit arbeitest?" Megan hob ihre Augenbrauen. Sie war kein Treuhandfonds Kind wie Amanda oder David, aber sie hatte all das Geld von der Versicherung vom Tod ihrer Eltern und Großeltern. Sie hatte sich noch nie an diesen Fonds bedient. Irgendwas hielt sie immer davon ab, als ob das, was sie mit dem Geld kaufen wollte, ihr Leben nicht wert gewesen war.
„Doch tue ich, aber ich ziehe es vor mein Geld zu sparen." Nebenbei gewann ihr Versicherungsgeld, was bereits eine große Summe war, soviel Zinsen, dass sie ein viertel mehr hatte, als vor drei Jahren.
„Hier, die hat mir David gegeben, bevor wir gegangen sind." Sie reichte Megan Davids Kreditkarte. Megan starrte auf die Plastikkarte in ihrer Hand, sie konnte Davids Geld nicht ausgeben. Er war sehr stolz auf seine Ersparnisse. „Du kannst das Kleid damit bezahlen." Darlene griff hinüber und berührte den Rock des Kleides.
Megan kaute auf ihrer Lippe und dachte an die Konsequenzen nach, die das ganze haben könnte. Allerdings hatte David die Karte Darlene gegeben, also wollte er, dass sie sie benutze.
„Ich denke nicht -" begann sie.
„Hör auf zu denken." erwiderte Darlene. „Das ist Quatsch, er hat dir die Karte gegeben, um sie zu benutzen. Du bist seine Freundin."
„Ich weiß nicht," murmelte sie. „Ich möchte nicht das er für -"
„Benutze einfach die Karte, Liebes. Er wäre beleidigt, wenn du es nicht tun würdest. Hier, ich mache es einfacher. Ich werde es in der Kasse eingeben, wenn wir gehen." Sie nahm die Karte von Megan zurück und steckte sie in ihre Handtasche.
„In Ordnung." erwiderte Megan, drehte sich um, und ging zurück in die Kabine, um sich umzuziehen. Sie versäumte das zufriedene Grinsen auf Darlenes und Amandas Gesichter zu sehen.
Als sie den Laden verließen, presste Megan die Plastiktüte die ihr Kleid beinhaltete an ihr Herz. Sie lächelte Amanda an und war überrascht die Frau zurück lächeln zu sehen.
„Oh Darlene, wir müssen uns passende Höschen und BHs besorgen, die wir unter unseren Kleidern tragen können." Sie zog sie in Richtung der Geschäfte.
„Ich glaube nicht, dass ich unter meinen ein BH tragen kann." gab Megan zu.
„Kann ich auch nicht, aber wir sollten uns eine Art sexy Unterwäsche kaufen." Amanda schien so begeistert, dass Megan ihr in den Laden folgte. Sie liefen durch die Gänge und an den Wänden entlang, und schauten sich die Dessous und die Unterwäsche an. Megan entschied sich für einen hauchdünnen, schwarzes Spitzenstoff. Es war einer der sexiesten Strings, den sie je gekauft hatte, und sie fühlte sich etwas schuldig, aber für dieses Kleid, brauchte sie etwas heißes, zum drunter tragen. Sie nahm die kleine Tasche in eine Hand und ging aus dem Laden, um Darlene zu treffen, die draußen auf einer Bank saß.
„Hast du etwas gefunden?" fragte Darlene. Megan nickte, sie hatte Davids Karte erneut benutzt. Amanda kam einen Augenblick später aus dem Geschäft.
„Gut, jetzt können wir gehen."
„Ich brauche Schuhe." sagte Megan, und betrachtete die Schuhläden um sie herum. Amanda schien begeistert.
Als das Trio nach Hause zurückkehrte, ging Megan sofort die Treppe hinauf, um ihre Einkäufe wegzuräumen. Darlene verabschiedete sich von Amanda und ging auf die Suche nach David. Er saß mit Megans verdammten Hund in der Bibliothek. Darlene funkelte die kleine Kugel aus schwarzen Fell finster an und schloss die Tür.
„David, ich muss mit dir über etwas reden." Er las ein Buch durch die Lesebrille seines Vaters und schielte auf die Seiten. Er legte das Buch nieder und schaute durch Sams Brille zu ihr auf. „Nimm dieses lächerliche Ding ab." schnauzte Darlene. David verschränkte die Arme vor der Brust und starrte zu seiner Mutter hinauf, ohne zu tun, worum sie ihn bat.
„Was ist los, Mum?"
„Es geht um Megan." sagte sie leise, und riss die Brille von Davids Nase.
„Was ist los? Ist sie in Ordnung?" er war sofort besorgt. Darlene wollte ihn dafür Ohrfeigen, dass er sich Sorgen um dieses Mädchen machte. Megan war nichts im Vergleich zu Amanda. Wie konnte er sie je über Amanda stellen?
„Es geht ihr gut, aber, nun das wird schwer." Darlene setzte sich neben David. „Amanda hat gesehen wie Megan deine Kreditkarte aus deiner Brieftasche genommen hat, bevor wir das Haus verlassen haben."
„Wie bitte?" fragte er, setzte sich aufrecht hin und war plötzlich völlig ernst.
„Amanda ging aus dem Zimmer und hat sich nochmal umgedreht, um zu sehen, ob Megan ihr folgte. Sie hat gesehen, wie Mega eine Kreditkarte aus deiner Brieftasche genommen hat und dann das Zimmer verließ."
„Megan würde das nicht tun." behauptete David.
„Du denkst Amanda lügt?" Darlenes Stimme enthielt soviel Wut, das David erstarrte. Amanda log normalerweise nicht, aber Megan stahl für gewöhnlich auch nicht.
„Nein, ich denke nur, es gibt eine Erklärung dafür."
„Megan hat ein sechshundert Dollar Kleid mit deiner Kreditkarte gekauft und hat sie dann nochmal im Dessous-Store benutzt."
„Sie hat was gemacht?" er sprang auf seine Füße, entsetzen huschte über sein Gesicht. Er hatte Geld, aber warf es nicht einfach zum Fenster hinaus. Er war vorsichtig damit, wofür er es ausgab.
„Sie hat deine Karte benutzt." begann Darlene."
„Das habe ich gehört." knurrte David. Jede Spur seiner Sorglosen Natur war verschwunden. Er war ernst und wütend. Er drehte sich um und schaute seine Mutter an. „Sie hat meine Karte immer noch?"
„Ich hab es geschafft sie ihr nach dem Kleidergeschäft abzunehmen, aber sie hat sie für den Dessous Laden gebraucht. Danach hat sie sie behalten." David schaute seine Mutter mit gerunzelter Stirn an und verließ dann das Zimmer. Darlene hätte nicht glücklicher sein können.
David platzte in ihr Schlafzimmer und fand Megan vor, wie sie ihr Kleid in einer Plastiktüte gewickelt in den Schrank packte. Sie drehte sich um, als er ins Zimmer stürmte und lächelte. Ihr Lächeln fiel ihr aus dem Gesicht, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Er starrte sie an und wartete darauf, dass sie zugab, was sie getan hatte oder es leugnete.
„David, was ist los?" sie kam rüber gelaufen und sah ihn besorgt an.
„Was los ist?" fragte er heiser.
„Ja," sie runzelte die Stirn.
„Du willst wissen was los ist, oh das ist köstlich." Er kniff sich in den Nasenrücken. „Lass uns über dich reden, Megan." Er trat auf sie zu, wütend, dass sie standhaft blieb. Welches Recht hatte sie, sein Geld ohne seine Erlaubnis auszugeben? Alles was sie hätte tun müssen, war zu fragen, und er hätte ihr gern das Geld gegeben. Das größte Problem war, dass David wusste, dass sie sich dieses Kleid mit ihrem eigenen Geld leisten konnte.
„Über mich?" fragte sie und schaute ihn verwirrt an.
„Du hast einen Vollzeitjob. Du hast über drei Millionen Dollar auf der Bank." Ihr standen die Haare bei der Erwähnung des Versicherungsgeldes ihrer Familie zu Berge.
„Ich würde dieses Geld nicht anfassen, dass weißt du."
„Aber du verdienst viertausend Dollar im Monat, und doch hast du kein Geld?"
„Ich habe Geld, Dave. Woher kommt das jetzt?"
„Du lebst in einer winzigen Wohnung."
„Ich liebe meine Wohnung, genau wie du." Sie sah ihn weiterhin verwirrt an.
„Aber du könntest doch besser leben?" fragte er und sie nickte. „Also hast du das Geld, um ein sechshundert Dollar Kleid zu kaufen?" Sie erstarrte und schaute ihn weiter an.
„Ja natürlich habe ich das. David, worum geht es hier?"
„Du hast das Geld, und dennoch nimmst du meine Karte?"
„Ich hab deine Karte nicht genommen." bestritt sie sofort. „Ich hab sie benutzt." gab sie zu.
„Hast du mich gefragt, ob du sie benutzen kannst?" knurrte er, wirklich wütend. Megan trat einen Schritt von ihm zurück.
„Aber, David..." begann sie. Er trat einen weiteren Schritt nach vorne und war zufrieden zu sehen, wie sie weiter von ihm zurück wich.
„Ich mag eine Menge Geld haben, Megan. Aber ich spare mein Geld, ich bin vorsichtig damit. Ich möchte eines Tages ein Haus kaufen und Häuser sind in Kalifornien teuer."
„Die Lebenshaltungskosten sind schrecklich." fügte sie hinzu und brachte das Bett zwischen sich und David.
„Ich gebe einen Scheiß auf die Lebenshaltungskosten. Ich interessiere mich für mein Geld, Megan."
„Ich weiß, Dave."
„Warum hast du mich dann nicht gefragt? Ich hätte dich die Karte benutzen lassen, aber du hast nicht einmal gefragt. Du hast die Karte einfach genommen." Ein Blick huschte über Megans Gesicht und sie wurde blass. Sie setzte sich auf die Bettkante und schaute finster drein.
„Dieses Miststück."
„Wie bitte?" fragte David, seine Wut immer noch fühlbar.
„Ich hab deine Karte nicht genommen, David."
„Doch hast du, Amanda hat gesehen, dass du sie aus meiner Brieftasche genommen hast." Er verschränkte seine Arme vor der Brust und starrte sie an.
„So ist das also? Du glaubst Amanda ohne Vorbehalte? Warum hast du mich dann überhaupt hier her gebracht, Dave? Warum brauchst du mich als deine Freundin, wenn du sie hast?" sie stand auf und zitterte vor Wut.
„Wechsel nicht das Thema." knurrte er. Megan hatte David noch nie so wütend gesehen. Sie hatte gewusst, dass er nicht so dumm war, wie er immer erschien, aber sie hätte nie gedacht, das solch ein lieber Kerl, so gemein sein konnte.
„Tue ich nicht. Du hast mir gerade gesagt, dass du ihr mehr glaubst als mir, ich habe lediglich reagiert."
„Megan, warum hast du meine Karte gestohlen?"
„Das habe ich nicht." brüllte sie. Er starrte sie einen Moment lang an.
„Kann ich sie zurück haben?" sie zog ihre Brieftasche aus ihrer Handtasche und warf die Kreditkarte auf ihn.
„Da, und ich schreibe dir einen Check, sobald wir nach Hause kommen." sie lief zur Tür, und schnappte sich die Schlüssel für den Leihwagen. „Deine Mutter hat mir die Kreditkarte gegeben." sagte sie leise. „Sie hat mir gesagt, dass du wolltest das ich sie benutze, dass ich dich beleidigen würde, wenn ich es nicht täte. Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen." flüstere sie und verließ dann das Zimmer.
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