Kapitel 14
David und Eric platzen nach ihrem langen Tag Eisangeln in die Bibliothek. Megan las in ihrem Buch und Sam spielte mit Rufus.
„Hallo, Dad." sagte Eric und zog seine Schneejacke aus.
„Hallo. Habt ihr zwei was gefangen?"
„Nun, ja und nein." antwortete David mit einem Lächeln.
„Das Bedeutet?" Sam kannte alle von Davids Streichen.
„Also, wir haben eine Menge gefangen, aber die meisten waren zu klein, um sie zu behalten, also ließen wir sie frei."
„Ich hab gehofft heute Abend Fisch zu bekommen." seufzte Sam.
„Wir haben Fisch." verkündete David.
„Aber du hast gerade gesagt? Ach egal." Sam verdrehte die Augen und griff nach seiner Zeitung.
„Wir haben am Ende ein paar gefangen. Marshall hat ein paar mit nach Hause genommen und wir haben fünf." David zeigte ihnen die Kühlbox, die er in einer behandschuhten Hand hielt.
„Wird dir nicht heiß?" fragte Megan. Sorge stand ihr ins Gesicht geschrieben.
David nickte. „Ich wollte nur die Neuigkeiten teilen, jetzt gehen wir kochen."
„Oh nein." keuchte Megan. „Du kannst nicht kochen."
„Dann werde ich Eric beim kochen zu sehen." verbesserte David sich.
„Lass ihn nicht in die Nähe des Fisches, Eric." Megan richtete ihren Blick wieder auf ihr Buch.
„Willst du lernen wie man einen Fisch ausnimmt?" bot Eric an.
****
Sam saß im dunklen Arbeitszimmer und starrte in den Kamin. Darlene war immer noch mit Amanda unterwegs, und Eric hatte Megan angeboten, ihr zu zeigen wie man einen Fisch ausnimmt und entschuppt. Sie hatte ihre Nase gerümpft, Rufus bei ihm gelassen und war den beiden trotzdem in die Küche gefolgt.
So, so, David und Megan waren also nicht zusammen. Nach Davids Kränkung in Country Club, hatte er so etwas vermutet. Sam rieb sich sein Kinn, warum hatte David das Bedürfnis, ihn und Darlene damit anzulügen, dass er eine Freundin hat? Er konnte sich Darlenes Reaktion genau vorstellen, wenn sie von der Täuschung erfahren würde, und fand es nicht gerade reizvoll, ihr davon zu erzählen. Außerdem hatte er versprochen, dass er Megan mit der Aufgabe Davids Zuneigung zu gewinnen, helfen würde.
Rufus lief zu seinen Füßen, als Sam die Küche betrat. Megan saß auf der Theke und David stand zwischen ihren Beinen. Er war lässig gegen sie gelehnt, aber Sam konnte jetzt die Unstimmigkeiten darin sehen. David lehnte sich nicht an sie, als wollte er ihre Berührung, er stand einfach nur an ihr gelehnt da. Während Megans Finger durch seine Haare und über seinen Nacken strichen, seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt. Er Lächelte, aber es war ein amüsiertes Lächeln. Sam ging hinüber zur Kücheninsel und lehnte sich dagegen. Eric briet drei Fische in der Pfanne.
„Hungrig Dad?" fragte er.
Sam nickte. „Wir sollten vermutlich auf eure Mutter warten." fügte er hinzu.
„Nein, Mum hat mir gesagt, dass es heute Abend spät würde." sagte David.
„Hat sie?" David nickte und griff nach dem Pfannenwender. Er nahm ihn aus dem Krug auf dem Herd, und benutzte ihn, um Eric damit in die Seite zu stupsen.
„Hör auf." knurrte Eric. David grinste und stupste ihn noch einmal. „David." sagte Eric in einem dunklen Ton. Megan lächelte und fuhr erneut mit den Fingern durch Davids Haare. Er seufzte und kippte seinen Kopf nach hinten, um sie anzusehen.
„Wie war dein Tag allein?" Sie zuckte mit den Schultern und lächelte dann.
„Informativ und ruhig." antwortete sie. „Ich hab ungefähr 200 Seiten in meinem Buch gelesen."
„Welches Buch ist es?" fragte Eric und schnappte sich den Pfannenwender aus Davids schlaffen Händen.
„Das vierzehnte, dass sie seit ihrer Ankunft hier gelesen hat." erwiderte David und Megan schaute ihn finster an.
„Warum in aller Welt zählst du mit?"
„Damit ich die Zahlen jederzeit herausgeben kann." David wischte sich einen unsichtbaren Fusel von seiner Kleidung.
„Wie jetzt?" fragte sie mit einem süßen Lächeln.
„Uh huh. Bin ich nicht großartig?"
„Oder ein totaler Idiot." sie wuschelte durch seine Haare und er zog sich zurück und schaute sie böse an.
„Ich bin kein Idiot."
„Doch bist du."
„Bin ich nicht." er drehte sich zu ihr um und stand ihr nun gegenüber. Megan lächelte triumphierend und kniff ihn in die Nase.
„Bist du." flüsterte sie. David rümpfte seine Nase und schaute zu seinem Vater.
„Bin ich ein Idiot?"
„Natürlich." antwortete Sam ohne zu zögern.
„Das stimmt überhaupt nicht. Eric?"
„Tschuldige, großer Bruder. Du bist der idiotischste von allen Idioten." Eric schob die Fische auf eine Platte und bot sie Sam an.
„Was machst du mit den beiden anderen?"
„Einfrieren, für dich und Mum für ein anderes mal." Megan schob David weg und sprang von der Theke. Sie nahm vier Teller aus dem Schrank und stellte sie auf den Küchentisch. Die Familie aß nie am Küchentisch, aber das interessierte Megan nicht. Die Männern schien das auch nicht zu kümmern. Sam stellte die Platte in die Mitte, und Eric stellte einen Topf mit weiße Reis daneben.
„Einen Wein?" fragte Sam und nahm eine Flasche aus dem gekühlten Weinregal in der Wand. Megan wühlte erneut durch die Schränke, bis sie Weingläser fand und stellte sie auf den Tisch.
„Bon apatite." sagte Eric, ließ sich auf einen Stuhl fallen und lud die Handvoll Besteck in einen Haufen auf den Tisch ab.
„Ich bin am Verhungern." murmelte Sam. Megan wartete, bis jeder sich ein Stück Fisch genommen hatte, bis sie sich selbst etwas auf den Teller lud.
„Das ist wirklich gut, Eric. Wie hast du denn gelernt zu kochen, aber David nicht?"
„Es war ihm egal." Die drei schauten zu David und fanden ihn finster auf den Tisch starrend vor.
„Dave?" fragte sie. Er schaute zu ihr.
„Ich bin kein Idiot." Sie konnte nicht anders und brach in Gelächter aus.
***
David stand an Megans Seite, und platzierte jeden Teller der ihn angegeben wurde Pflichtbewusst in die Spülmaschine. Nach dem Abendessen, hatten sich Eric und David getrennt und behaupteten, sie hätten Dinge zu tun. Megan hatte darauf bestanden, dass David ihr beim aufräumen helfen sollte, es war nur fair, dass Eric gekocht hatte und sie dafür aufräumten. Rufus saß neben Megans Füßen, und wartete vergeblich auf ein Futterstück.
„Willst du ihm nichts geben?" fragte David und schaute mit einem liebevollen Lächeln zum Hund hinunter.
„Der einzige Grund, warum er etwas erwartet, ist, weil du ihn verwöhnst." erwiderte sie.
„Nun, dann werde ich ihn verwöhnen." David schnappte sich ein Stück Fisch von der Platte und hielt es Rufus hin.
„Vergewissere dich, das er keine Gräten hat." befahl Megan und lehnte sich über David, um einen Löffel in den Besteckkasten zu werfen. David zermatschte den Fisch zwischen seinen Fingern und verfütterte ihn dann an den Hund, als er entschied, das nichts den Hund umbringen würde.
„Siehst du, jetzt ist er glücklich." sagte David und starrte auf den Hund, als dieser mit den Schwanz wackelte und sich das Maul ableckte.
„Verwöhnt." brummte sie. David schaute sie mit einem liebevollen Lächeln an. Sie sah so verärgert aus. Ihre Lippen waren fest zusammen gepresst, aber er wusste, dass sie glücklich war, dass er ihren Rufus liebte.
Sie strich sich mit einer Hand ein paar Haare aus dem Gesicht. David beobachtete die hastige und dennoch anmutige Bewegung. Seine Blick war fest auf die kleinen Sommersprossen auf der Rückseite ihrer Linken Hand gerichtet. Hatte er sie je bemerkt? Hatte er jemals gesehen, wie ihre Haut zu glühen und ihre Augen zu tanzen schienen? Sie schaute zu ihm und lächelte dann.
„In Ordnung, du kannst ihn verwöhnen. Jetzt hör auf mich so anzusehen." Ihr Befehl war bestimmt, aber er schüttelte ihn fast nicht aus der Trance in der er sich befand.
„Wie sehe ich dich denn an?" fragte er in einer seltsam weichen Stimme.
„Wie, als ob du mich kitzeln willst, bis ich mich deinen Wünschen ergebe." kicherte sie, unbewusst, wie nahe sie der Wahrheit war.
David betrachtete sie, als sie damit fort fuhr, Teller abzuspülen. Ihr Hals war schön, lang und stark und verband sich mit ihren Schultern in einer wunderschönen Mulde. Er wollte einen Kuss in diese Mulde setzen. Er wollte ihren Nacken küssen. Er wollte sie.
David trat einen Schritt von ihr weg und starrte ihren Rücken an, während sie ihn ignorierte und die letzten Teller in die Spülmaschine stellte. Ihre Hüften bewegten sich sanft von Seite zu Seite, wenn sie sich bewegte.
Erneut wurde sein Blick wieder von ihr angezogen. Warum hatte er nie gesehen, wie schön sie war? Die Frage war leicht zu beantworten, sie war seine beste Freundin, tabu und verboten. Ob sie ihn überhaupt wollte? Er wartete auf ein Zeichen, dass sie sich umdrehte und ihn anlächelte, oder etwas zu ihm sagte. Nichts passierte. Er wartete. Immer noch nichts.
Mit einem leisen seufzen, trat er wieder an ihre Seite und schob seine Hand von ihrer Taille bis hin zu ihren Kreuzbein. Megan erstarrte und drehte ihren Kopf ein paar Millimeter in seine Richtung. David zog sie an sich, bis sie ihn vollständig ansah und gegen seine Brust gepresst war.
Ihre smaragdgrünen Augen schauten ihn so vertrauensvoll an, dass er wusste, dass er vorsichtig sein musste. Er musste ihr zeige, dass er sie wollte, aber er wollte sie nicht erschrecken. Davids Hände glitten nach oben, um ihr Gesicht einzurahmen. Megans Augen weiteten sich, aber er hörte nicht auf. Als seine Lippen ihre berührten, waren seine Augen geschlossen. Der sanfte Druck gegen seine Lippen, war fast sein Verderben.
Er lehnte sie gegen die Theke und presste seine Lippen fester gegen ihre. Megan reagierte fast sofort, öffnete ihre Lippen und ließ Luft über seine rauschen. Ihre Hände strichen seine Seite hinauf und kamen dann in seinen Nacken zur Ruhe. David stöhnte leise, lehnte sich gegen sie und versuchte die plötzliche Lust die sich in ihn aufbaute, los zulassen. Er nahm ihre Lippen härter, aber sie schien glücklich, sie ihn anzubieten. Schließlich glitt seine Zunge in die warmen tiefen ihres Mundes.
Er spürte wie ihre Zunge um seine herumtanzte, und hob sie plötzlich auf die Theke. Seine Hände krochen unter ihr Shirt, legten sich auf ihre Taille und er rieb sanft ihren Bauch. Er konnte den Kuss nicht unterbrechen, für nichts auf der Welt. Megan keuchte auf, als seine Hand nach oben glitt und über ihren BH.
„David." flüstere sie, als er den Kuss brach. Er lächelte über ihren atemlosen Ton und bedeckte ihre Lippen erneut mit seinen. Sie war perfekt, absolut perfekt. Ihre Lippen pressten sich mit ihrer eigenen Leidenschaft gegen seine, eine, die ihn noch heißer fühlen ließ, als er sowieso schon fühlte. Ihre Hände strichen seine Schultern, bis zum Saum seines Hemdes hinunter. Er wartete und einen Moment später, trafen ihre Finger auf die Nackte Haut seines Bauches.
David verließ ihren Mund, um ihren Hals, ihre Schultern und den Ansatz ihrer Brust zu küssen. Sie wimmerte, und er lachte leise. Er küsste eine Linie zurück zu ihren Mund und schob seine Zunge erneut in ihren Mund.
„Entschuldigt bitte?" erklang eine Stimme an der Tür. David ließ Megan sofort los und wandte sich seiner Mutter zu. Wie lange hatte sie schon dort gestanden? Hatte Megan sie gesehen? Natürlich hatte Megan das, sie hat nur ihre Rolle gespielt. Er lächelte seine Mutter an und fiel in seine eigene Rolle.
„Hallo Mum."
„Ihr solltet das nicht in der Öffentlichkeit tun. Die Leute bekommen eine falsche Vorstellung von einer Frau, die sich vor den Augen anderer, an einen Mann ran wirft." Megan hatte Darlene gesehen. David warf einen Blick auf sie und sah, dass ihre Wangen in einen tiefen Rotton glühten.
„Lass sie in Ruhe Mum, wir alle wissen, wie gut Megan ist." Er nahm ihre Hand und zog sie von der Arbeitsplatte. „Außerdem sind wir nicht in der Öffentlichkeit. Wir sind zu Hause."
„Das ist nicht ihr zu Hause." sagte Darlene streng und David hob seine Augenbrauen.
„Das ist in Ordnung. Es ist auch nicht meins."
„Wie bitte?" kreischte Darlene empört, als David Megan aus den Zimmer zog.
„Gute Nacht, Mum." rief er und ließ sie stotternd in der Küche zurück.
****
Megan drehte sich zu David um, um ihn zu betrachten, während er schlief. Sein Gesicht war so friedlich und sanft. Sie streckte ihre Hand aus und fuhr mit einem Finger über seinen Nasenrücken. Er murmelte etwas und wandte sich von ihr ab.
Sie seufzte. Sie hatte gedacht, der Kuss war echt. Für eine Minute, als er sie mit mehr Leidenschaft geküsst hatte, als sie je erlebt hatte, hatte sie gedacht, dass er es getan hatte, weil er es wollte. Dann hatte Darlene ihre Anwesenheit kund getan.
David hatte sie gesehen, und er hatte Megan benutzt. Sie schaute finster drein und kletterte aus dem Bett. Sie sollte inzwischen an die Art wie er sie benutzte gewöhnt sein, aber das war sie immer noch nicht. Es war eine Sache ihre Hand zu halten und sie zu umarmen, um eine Sache zu beweisen, aber sie zu küssen und zu streicheln? Das trieb das ganze wohl ein bisschen zu weit.
Sie war froh, dass er nicht versucht hatte sie erneut zu küssen, nachdem sie Darlene verlassen hatten. Sie war ebenso enttäuscht. Er wollte sie nur für ihre List, und sie wusste nicht, wie sie ihn sehen lassen konnte, dass sie ihn für immer wollte, und nicht nur für einen Monat. David drehte sich um und seine Hände tasteten im Bett umher. Megan beobachtete, als er sich aufsetzte und blinzelt seine Augen öffnete.
„Meg?" rief er leise. Sie wandte sich vom Fenster ab, ging zum Bett und setzte sich auf den Rand.
„Was?"
„Wo warst du?"
„Ich kann nicht schlafen." sie legte sich im dunkeln neben ihn und wünschte, dass dies echt sein könnte. Er zog sie in seine Arme.
„Warum nicht?" Sie konnte ihm nicht erzählen, dass er es war, der sie wach hielt.
„Ich vermisse mein Bett." flüsterte sie stattdessen, und ließ seine Wärme, ihre kalten Glieder wärmen. David zog die Decke über sie.
„Nicht mehr lang, mein Schatz. Weniger als einen Monat und wir sind wieder zu Hause, in unseren Betten." sie nickte, und konnte die Tränen nicht unterdrücken, die ihr beim Gedanken an ihr einsames Bett, in die Augen stiegen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro