29: testing the night
Maia
„Jack, ich-" drehte ich mich mit strahlenden Augen zu ihm.
Die Wärme des Whirlpools ließ meine Wangen noch röter werden, als sie sowieso schon waren.
„Nein schon gut. Ich wollte dich nicht verwirren oder so.." unterbrach er mich leise und starrte gerade aus ins Leere.
„Wieso verwirren. Ich lie-" wollte ich sein 'ich liebe dich' erwidern, doch da unterbrach er mich erneut. Was war sein Problem?
„Du musst das jetzt nicht sagen, weil ich es gesagt habe. Ich will, dass du es sagst, wenn du es auch so meinst, weil-" dieses Mal war ich diejenige, die ihn unterbrach.
„Jetzt sein still! Was redest du denn da für einen Unsinn?! Ich fühle genauso wie du." nahm ich sein Gesicht ruckartig in meine nassen Hände und brachte ihn somit zum schweigen.
Seine Augen wurden großer und er starrte mich einfach nur an.
„Wirklich?" hauchte er.
„Ich liebe dich auch, Jack." lächelte ich und küsste ihn kurz.
Aus diesem kurzen Kuss wurde irgendwie ein langer und ich stieg wie automatisch auf seinen Schoß.
Nachdem wir noch einige Zeit im Whirlpool miteinander rumknutschten, beschlossen wir, uns fertig zu machen und was essen zu gehen.
Hand in Hand verließen wir, nachdem wir jeweils geduscht hatten und uns umgezogen und fertig gemacht hatten, das Schwimmbad und stiegen in seinen Wagen. Es bereits Mitternacht, weshalb es ziemlich leer auf den Straßen war.
Wenn man jemanden auf den Straßen unserer Stadt sah, dann waren es besoffene Teenager oder streuende Straßenkatzen.
„Wie wäre es mit Mc Donalds? Die haben doch 24h offen." schlug ich vor und blickte den am Lenkrad sitzenden Jack an.
„Da wollte ich sowieso gerade hinfahren." erwiderte er lächelnd.
Das war mein Freund.
Bei Mc Donalds angekommen, bestellten wir uns jeweils ein Menü und setzen uns dann an einen Tisch unserer Wahl, da wir fast die einzigen hier waren.
Als ich gerade dabei war, meinen BigMac zu essen, kam plötzlich ein gleichaltriges Mädchen zu uns.
„Hey, ich bin Hailey. Wollt ihr mit mir kommen?" lächelte sie uns durch ihre roten Locken an.
Verwirrt blickten Jack und ich uns an.
„Ne Danke." knabberte dieser an seinen Pommes.
„Ja das war auch nur eine Mutprobe." kicherte sie. Die war eindeutig betrunken.
In diesem Moment kam ein anderer Jugendlicher dazu und schlug mit ihr ein.
„Ok du hast bestanden, Hailey. Jetzt ist der nächste dran." meinte dieser und sah danach zu uns.
„Hey ich bin Jonas. Wir spielen mit einigen Leuten Pflicht oder Pflicht. Habt Ihr Lust? Desto mehr desto besser." lächelte er uns nett an und schlang seine Arme um Hailey, die anscheinend seine Freundin war.
Ich sah fragend zu Jack.
„Oder habt ihr etwa Schiss?" kicherte Hailey.
„Also ich hätte Lust." stand ich nun selbstbewusst auf. Ich war sowieso noch nicht müde und ein Abenteuer könnte doch nie schaden.
„Na gut." zuckte Jack gleichgültig mit den Schultern und stand ebenfalls auf.
Aufgeregt nahm ich Jacks Hand und ging mit ihm hinter Jonas und Hailey her.
Auf der leeren Straße angekommen, trafen wir auf eine Gruppe von Teenagern, die sich lachend unterhielten. Die waren offensichtlich auch teilweise betrunken..
„Uhh ist das da dein Schlitten?" fragte ein asiatischer Typ, der wirklich sehr gut aussah, und blickte zu Jack.
„Hmm ja. Ist der alte von meinem Dad." nickte Jack in die Richtung von seinem Range Rover.
„Ehh ich meinte sie haha." hickste der Typ und deutete mit seiner Whiskeyflasche auf mich, bevor er aus dieser trank. Seine Freunde lachten laut los.
Angespannt befestigte Jack seinen Griff um meine Hand, ich streichelte mit meinem Daumen nur beruhigend über seine Finger.
„Ok also Marco.." der Asiate blickte auf.
Das war also sein Name.
„Du kletterst jetzt auf den Sweetshop da hinten. Wir filmen alles." formulierte ein Hailey die nächste Pflicht.
„Wieso filmt ihr das?" mischte ich mich verwundert ein.
„Ist für unseren Blog. Uns folgen über 400 tausend Menschen und wir laden dort regelmäßig Pflichten hoch." erklärte uns Jonas.
Wir nickten langsam.
„Los gehst." rief Marco aufgeregt und nahm Anlauf, um an die höher angelegte Feuerleiter des Sweetshops dranzukommen.
Als er dies geschafft hatte, hangelte er sich langsam an dieser hoch und stellte sich schließlich mit wackeligen Beinen auf das kleine Dach.
Bewundernd blickte ich zu ihm hoch, die anderen taten es mir gleich. Naja alle süßer Jack, der war eher unbeeindruckt.
„Ich bin der König der Welt." brüllte Marco und hangelte sich ohne Vorwarnung von dem Dach.
Lächelnd taumelte er auf die Kamera zu und nahm diese in die Hand.
„Hello meine Follower, jetzt darf ich die nächste Pflicht bestimmen. Und die Person, die diese ausführen muss, ist unser Neuling.." tippte er mir auf die Schulter und hielt mir die Kamera ins Gesicht.
„Ehh." ok da kam ich jetzt wohl nicht wieder raus. Aber vielleicht musste ich auch nur etwas harmloses machen, so wie Hailey..
Doch der Gedanke, dass das hier viele Menschen sehen würden, machte mich nervös.
„Also..du wirfst diesen Stein.." er hob einen mittelgroßen Stein von der Straße auf und drückte ihn mir in die Hand.
„In die Fensterscheibe von dem Laden da hinten." fuhr er fort und alle anderen jubelten los.
Jack nahm mir brummend den Stein aus der Hand.
„Wir gehen jetzt, das ist doch unnötig." nahm er meine Hand.
„Also kneifst du etwa? Das ist nicht erlaubt!" meinte ein blondes Mädchen.
„Macht ihr das doch." wollte mich Jack weiter ziehen, doch ich stoppte ihn.
„Ich mache es." riss ich Jack den Stein aus der Hand.
Empört sah er mich an, die anderen jubelten.
„Dein ernst? Du wirst hier live gefilmt, was wenn dich jemand erkennt oder erwischt?" redete Jack drauf los.
„Ich will nicht, dass du in Schwierigkeiten kommst." strich er mit seinem Daumen über meine Wange.
„Das ist doch das Darknet. Wir haben sowas schon tausendmal gemacht und wurden nie bestraft oder so. Unsere Follower sind loyal und verpetzen keinen." beruhigte Hailey Jack.
Ohne nachzudenken warf ich den Stein gegen die Schaufensterscheibe und hörte daraufhin, wie das Glas zerbrach und ein mittelgroßes Loch hinterließ.
Stille.
Oh Gott, was habe ich getan. Was war in mich gefahren?! Wieso wollte ich immer dazu gehören?! Wieso fühlte ich mich so befreit?
„Maia.." blickte Jack mich verzweifelt an.
Die anderen hingegen waren begeistert, bis der Alarm ausgelöst wurde und sie so schnell wie möglich wegrannten.
„Shit.." zog mich Jack schnell zu seinem Wagen und fuhr weg.
„Das ist noch mal gut gegangen.." sank ich in den Beifahrersitz.
„Das war extrem idiotisch. Ich liebe dich, aber das war idiotisch." seufzte Jack ehrlich.
A/N: Ach Maia..ob das Folgen hat?
Voten und kommentieren nicht vergessen 💐
Bis zum nächsten Kapitel
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