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Kapitel 6

Sieben Stunden. Das war bisher die längste Zeit gewesen, in der man sie hatte einsperren können. Und das auch nur, da sie für ihre Flucht auf den zurückkehrenden Wächter hatte warten müssen und die ersten vier Stunden bewusstlos gewesen war. Nonie hatte nicht vor, länger als notwendig zu bleiben. Wo es ihr an Planung fehlte – wie der arrogante Sack von einem hochnäsigen Dieb so herablassend anzunehmen schien, zugegeben, begründet – besaß sie ein ganz bemerkenswertes Talent für spontane Inspiration. Und einen Körper mit trainierter Leistungsfähigkeit.

Befreit von dem schweren und hinderlichen Rock, fiel es ihr bedeutend leichter sich zu bewegen. Und da die beiden Aufpasser so selbstsicher die trügerische Gewissheit auslebten, ihre Gefangenen hilflos zurückgelassen zu haben, bot sich ihr nun die ideale Gelegenheit ihrem wahren Talent nachzukommen.

Neben ihr ächzte der Dieb angestrengt und ließ die Kette über den Haken kratzen. Auch Nonie schwang ein wenig hin und her. Allerdings nur für den Anfang, ehe sie ihre Beine anspannte und die Muskulatur ihres Bauches darauf anwendete, ihren Körper nach oben zu biegen. Gegen die Schwerkraft hinweg, streckte sie sich ihren Füßen entgegen. Ihre Finger griffen um ihre Beine und sie zog sich höher, bis sie den Haken erreichte und die Knie wieder lockern konnte.

Tiefer unten, schwang der andere noch immer. Diesmal sah er aber dabei zu ihr herauf.

„Was verdammt nochmal...", hörte sie ihn leise keuchen, während sie verkehrtherum in der Hocke zu sitzen schien. Mit der Zunge schob sie einen schmalen Dietrich über ihre Lippen. Nicht nur er hatte versteckte Geheimnisse in den Falten seiner Kleidung eingearbeitet. Während sie von der Last befreit worden war, hatte sie das Rascheln und Fummeln genutzt, um zu holen, was sie benötigte.

„Ha", lachte sie zufrieden, während sie das Werkzeug in ihren Fingern positionierte und begann damit das Schloss zu bearbeiten.

„Du bist ein verdammter Affe!", kam es von unten.

Allzu kompliziert war der Schließmechanismus der alten Ketten nicht. Es klickte leise und die Kette klirrte. Ehe sie scheppernd zu Boden rauschen konnte, machte sie sie an dem Haken fest. Dann senkte Nonie die Beine, bis sie ausgestreckt und mit dem Kopf oben, an der Decke hing. Als sie sich fallen ließ, landete sie mit kaum wahrnehmbarem Plop auf dem Boden.

Triumphierend sah sie den Mann an, der noch immer in Gefangenschaft baumelte. Sein Gesicht war rot und das nicht nur, da er noch immer zornig mit ihr war.

„Also, ich will dich nicht dabei stören hier noch weiter herum zu hängen", erklärte sie gerissen schmunzelnd. Hektisch fing er wieder an sich hin und her zu schwenken.

„Warte!", keuchte er. „War das hier doch von Anfang an dein Plan?"

Verwirrt sah sie ihn an. Störte es ihn, dass sie vielleicht doch durchdachter vorgegangen war als er angenommen hatte? Denn das war sie nicht. Es hatte ihr nur in die Karten gespielt gerade auf diese Weise gefangen genommen worden zu sein. Sie war in der Lage zu klettern wie ein Eichhörnchen. Oder wie ein Affe – wenn man nach ihm ging. Eine jahrelange Ausbildung seit Kindertagen, die eigentlich nicht dazu gedacht gewesen war ihr Fähigkeiten für die Karriere einer Diebin zu geben, hatten sie gut darauf vorbereitet. Nun war sie frei zu gehen. Und solange es ihr gelänge, erfolgreich durch die Gänge zu schleichen, war sie ihrem Ziel eigentlich sogar noch näher als zuvor. Immerhin musste sie nicht mehr erst einen Weg tiefer in die nicht so offen zugänglichen Bereiche finden. Da hatten die Wachen sie bereits von selbst hin gebracht.

„Ähm... ja!", antwortete sie deshalb überzeugt lügend auf seine Frage. „Ein besserer Plan als deiner, hm."

Er knurrte gereizt.

„Mach mich los!", verlangte er mit knirschenden Zähnen.

„Das werde ich nach Möglichkeit vermeiden", erwiderte sie schmunzelnd. Behutsam ging sie an ihm vorbei. Er schwang hin und her und streckte die Hände nach ihr aus, um nach ihr zu greifen. Nonie verschwand nicht sofort. Sie benötigte noch immer etwas, um die Fesseln an ihren Händen zu lösen. Die waren mit einem groben Seil verknotet und ein Dietrich half ihr da recht wenig. Ein Messer schon eher. Eines wie jene, die die beiden Handlanger auf einem weit an die Wand gerückten Tisch zurückgelassen hatten. Wohl als Werkzeug für weitere Befragungen gedacht. Zielgerichtet lief sie darauf zu.

Das hieß, weitestgehend zielgerichtet. Gänzlich war das fremde Gift noch nicht aus ihrem Körper gewichen. Sie spürte noch immer, wie es in ihren Adern kitzelte und in ihrem Kopf säuselnd Stimmen imitierte. Nun, da sie nicht mehr verkehrtherum hing, verrutschte auch wieder das Gleichgewicht ihres Kreislaufes. Alles bewegte sich und wo sie sonst geübt war, kam sie nun doch leicht ins Schwanken. Es war nicht schwer. Sie hielt sich noch immer gerade und taumelte nur dezent. Aber die Bewegung von der Seite, erkannte sie dennoch nicht rechtzeitig.

Der Dieb packte sie an einem Rest der Fetzen ihres Rockes und zog sie schwungvoll zu sich.

Überrascht prallte sie gegen ihn. „Uff", machte sie, während er die Finger fester in den Stoff grub und ihr Blick blinzelnd – seiner momentanen von der Decke hängenden Position zu verdanken – auf seinem Schritt gleich unter ihrer Nase lag.

So wollte ich dich eigentlich nicht kennen lernen."

„Mach jetzt dasselbe bei mir!", verlangte er, von der Anstrengung seines rasanten über den Boden Schwingens außer Atem.

Nonie betrachtete eingehender als sie geplant hatte, den Stoff seiner Hose und das, das sie meinte darunter zu erahnen.

„Nur um sicher zu gehen...", begann sie irritiert. „... und weil mir immer noch etwas der Kopf rauscht von deinem Gift. Was genau soll ich bei dir machen?"

Er knurrte ungeduldig.

„Du sollst meine Fesseln lösen!"

„Ah!" Nonie lachte belustigt und lehnte sich leicht zur Seite, um suchend einen Blick nach unten auf sein Gesicht zu werfen. „Weißt du, einen Moment lang dachte ich, dass du vielleicht etwas anderes meinen könntest. Keine Ahnung wie ich auf die Idee gekommen bin aber..."

„Die Fesseln! Kultisten! Beeil dich!", zischte er lange nicht so amüsiert wie sie. Auch ihr verdarb er damit die Laune.

„Ist ja schon gut. Himmel! Ich kann nicht glauben, dass ich das sage... Aber als du mehr Worte benutzt hast, hast du mir besser gefallen."

Darauf antwortete er nun gar nicht. Dafür spürte sie seine Finger deutlicher zugreifen, bis er sie sogar seitlich grob zwickte.

„Autsch, verdammt!", keuchte sie. „Willst du mir jetzt wieder den Magpie Kodex vortragen?"

„Wir sollten zusammenarbeiten", erklärte er entschieden.

Nonie schnaubte augenrollend. „Dass du das willst ist klar. Jetzt. Aber dass ich das wollen sollte, nicht so sehr."

Grob zog sie an seinen überraschend fest in den Stoff versunkenen Fingern.

„Weißt du, wohin du von hier aus gehen musst, um das leuchtende Kasten Dings zu finden?", fragte er eindringlich.

Sie zögerte einen Moment, ehe sie langgezogen meinte: „Ja?" Eigentlich nicht. „Ich werde es schon finden, ich bin gut darin Dinge zu finden."

Er schnaubte. Diesmal konnte sie seinen Atem durch den dünnen Stoff ihrer Strümpfe an ihrem Bein spüren. „Bist du darin auch noch so gut, wenn die Novavita hinter dir her sind? Was sie sein werden, sobald ich schreie, um klar zu machen, dass du geflohen bist."

„Arschloch", zischte Nonie.

Der Dieb fuhr unbeirrt fort.

„Ich kenne den Gebäudeplan. Den neuen und den alten, ehe hier alles umgebaut wurde."

„Auswendig?"

„Ich bin gut darin mir Dinge zu merken", äffte er verändert nach, was sie zuvor noch gesagt hatte.

Sie dachte nach.

„Dann sag mir grob, wo wir gerade sind, und ich gebe dir ein Messer. Das ist genug Chance, damit du von selbst frei kommst."

„Oder du befreist mich vollständig und ich führe dich direkt. Oder um es deutlicher für dich zu formulieren: Ich kenne Geheimwege!"

Log er? Es war schwer das einzuschätzen. Er schien generell gut darin zu sein und außerdem war es schwer einen normalen Klang in seiner Stimme zu hören, während er eher nasal sprach und sein Kopf immer dunkler wurde durch das von Schwerkraft ganz verwirrte Blut.

„Woher weiß ich, dass du mich nicht hintergehst, sobald ich getan habe, was du willst?"

Er seufzte.

„Ich verspreche es."

„Für wie alt hältst du mich eigentlich?"

„Ich verspreche es auf den Kodex."

Wieder lehnte sie sich weiter zur Seite, um doch irgendwie in seiner Miene zu lesen. Als er den Kodex zuvor angesprochen hatte, schien er es ernst gemeint zu haben.

„Also ein Magpie Versprechen?"

Er schien zu nicken. Seine Wange streifte ihr Bein entlang. Zusätzlich meinte er aber auch: „Ja, ein Magpie Versprechen."

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