Kapitel 46.2
Kapitel 46.2
Nanami seufzte. "Ich möchte im Kreis meiner Familie bleiben", sagte sie ernst. "Aber ich möchte auch nicht das Leben meines Kindes aufs Spiel setzen."
"Dann bleibst du hier und wir versuchen unser bestes", versprach Eric aufmunternd. "Was denkst du, wann es soweit ist?"
"Ich schätze in wenigen Wochen", meinte Nanami nachdenklich und strich sich über ihren Bauch. Dann seufzte sie leise. "Ich habe Clarissa gebeten, wieder zurückzukommen", gestand sie zögerlich. "Ich möchte sie zwar bei der Geburt nicht dabei haben, aber ich würde trotzdem gern, dass sie da ist, um mir bei dem Kind zu helfen."
"Was hat sie gesagt?", fragte er stirnrunzelnd.
"Nicht viel", murmelte Nanami seufzend. "Sie hat Bedenken, kommt aber wenn ich es wünsche."
"Ich verstehe sie irgendwie. Aber auch dich", antwortete Eric und rieb sich sein Kinn.
"Es ist schwierig, da ich nie dazu gekommen bin, mir ihr zu klären, was ich möchte und was nicht", gestand sie. "Ich kenne sie nicht und auf der Reise hatte ich keine Lust, weil es meine Zeit mit Victor beeinträchtigt hätte."
"Was vielleicht ein bisschen dumm war. Auf der Reise wart ihr unabhängiger. Aber egal, jetzt ist es, wie es ist", sagte er und schob ihr den Gebäckteller hin.
"Mag sein, aber ich wollte so viel wie möglich Zeit mit Victor verbringen. Die habe ich hier nicht, dafür kann ich mich hier wieder mit ihr beschäftigen, wenn es sein muss", murmelte sie. "Victor bekomme ich hier auch nur zu sehen, weil ich ihm das Versprechen abgerungen habe, dass wir am Morgen und in der Nacht Zeit verbringen. Sonst würde ich ihn wohl gar nicht mehr sehen", bemerkte sie und lehnte dankend ab. Ihr war schon wieder schlecht.
"Verständlich", sagte Eric und nahm sich selbst etwas zu Essen.
"Ich hoffe so sehr, dass alles gut geht", murmelte sie und lehnte sich mit ihrem speziellen Tee zurück. "Und ich bin froh, wenn ich diesen Tee nicht mehr brauche", fügte sie nüchtern hinzu.
Bisher wusste sie auch nicht, ob sie es bei diesem einen Kind belassen wollte oder nicht.
Das würde sich später herausfinden lassen. Eric kicherte. "Das glaube ich dir. Was hast du heute noch vor?", fragte er beiläufig.
"Nicht mehr sonderlich viel", gestand sie. "Ich warte eigentlich, dass Clarissa kommt. Oder schreibt. Je nachdem."
"Bist du sicher, dass du sie hier haben möchtest? Oder geht es dir eher darum, Victor damit zufriedenzustellen?", wollte Eric wissen.
"Beides", murmelte sie. "Ich möchte, dass Victor zufrieden ist und ich möchte es wenigstens probieren", seufzte sie und fuhr sich durch die Haare. "Eigentlich mehr wegen Victor", gab sie grummelnd zu.
"Du solltest das tun, was du möchtest, Nanami", sagte Eric ernst. "Es sollte deine Entscheidung sein, was du willst. Aber ich wäre dafür, wenn du es zumindest versuchst."
"Es ist meine Entscheidung", murmelte sie. "Vielleicht nur, weil ich Victor glücklich machen will, aber auch das ist meine Entscheidung."
"Da hast du Recht", sagte Eric und lächelte. "Hoffentlich meldet sie sich bald."
"Ich hoffe auch", murmelte Nanami und blickte zum Fenster hinaus. "Meine Schwester kommt bald. Sie wollte etwas zeitiger kommen, falls es doch noch zu Problemen kommt", gestand sie zögerlich. Frühgeburten waren bei ihnen nicht selten.
"Ja, es ist besser so", sagte der ehemalige König und lächelte ihr zu.
Nanami spielte mit ihren Fingern. "Ich habe wirklich Angst vor der Geburt", gestand sie und hatte ein ganz seltsames Gefühl. Als wäre schon wieder eine Panikattacke im Anmarsch. Was in letzter Zeit nicht selten war.
"Ich denke, das haben viele. Was tut ihr denn dagegen?", fragte er.
"Man kann im Grunde nicht viel dagegen tun, außer sich richtig vorbereiten", meinte sie seufzend. "Aber schon das scheint eine Herausforderung zu sein. Ich kann im Grunde nur hoffen, dass alles gut geht."
"Vielleicht kann deine Schwester dich besser darauf vorbereiten", hoffte Eric. "Es tut mir leid, dass du da durch musst."
"Jede Frau muss da durch", murmelte sie. "Ich habe einfach Angst, dass ich das Kind umbringe. Oder jemand anderen."
"Ich hoffe, dass deine Schwester dich gut genug vorbereiten wird. Und vielleicht auch mich", hoffte Eric.
Nanami lächelte schief. "Danke, dass Ihr dabei seid. Das gibt mir Sicherheit", sagte sie, denn sie vertraute auf Erics Stärke. Eigentlich vertraute sie Victor noch mehr, doch dieser hatte deutlich gesagt, dass er nicht wollte. "Sie wird uns sicherlich vorher noch einweisen."
"Das ist gut. Ich möchte nicht ganz unvorbereitet sein", gestand er.
"Keine Sorge, darum kümmern wir uns", versicherte Nanami lächelnd.
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