Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kriminelle Energie unterm Mistelzweig

1 Woche minus ein paar Stunden vor dem Winterfest

➴♚➶

          Die Straßen außerhalb des Palasts pulsierten mit Farben und Geräuschen. Girlanden aus leuchtenden Blumen hingen zwischen hölzernen Laternenpfählen und schwangen sanft in der warmen Brise. Musiker spielten fröhliche Melodien an Straßenecken, während Kinder zwischen den Ständen hindurchhuschten. Ihr Lachen mischte sich mit dem Gemurmel der Käufer, die um Festtagswaren feilschten. Händler riefen ihre Waren aus—kandierte Nüsse, geschnitzte Figuren, gewürzte Gebäckstücke—während Kerzen im Abendlicht über ihnen glitzerten und der Stadt einen traumhaften Glanz verliehen.

Mika'il trottete hinter Julianna, Riden und Caridad her, darauf bedacht, nicht all zu neugierig oder überrascht auszusehen. Das hier war nicht seine erste neue Welt. Er wusste, wie man in Mengen verschwand, auch wenn man einen dicken Mantel über dem Arm trug, während alle anderen höchstens Tücher um ihre Schultern legten.

„Also... kein Schnee, huh?" Er warf einen Blick auf die Händler, die Girlanden statt Kränze verkauften.

Julianna grinste, verlangsamte ihren Schritt und lief neben ihm her. „Gerüchtehalber hat es einmal hier geschneit, als Ridens Mutter nach Clevem zurückgekehrt ist. Aber wer weiß, ob das wahr ist- eigentlich sind wir dafür zu tief."

Mika'il runzelte die Stirn. „Zu tief?"

„Ja." Sie winkte vage nach oben. „Unser Zirkel ist näher an der Oberfläche als die meisten anderen. Hält es das ganze Jahr über warm."

„Zirkel? Welcher Zirkel?" Mika'ils Verwirrung wurde nur größer. Er wusste, das er solche Fragen nicht stellen sollte, doch das ungute Gefühl war zurück und grinste ihn an.

Julianna stockte, die Augenbrauen so dich zusammengeschoben, dass sich eine steile Falte zwischen ihnen bildete: „Was meinst du mit-..."

„Moment", warf Riden ein und drehte sich mit skeptischem Blick zu ihnen um. „Bist du nicht von hier?"

Mika'il sah einmal demonstrativ auf seinen Mantel, wie Julianna es vorher auch getan hatte.

Julianna lief inzwischen rückwärts vor ihm her, neue Kuriosität in ihrem Blick entfacht: „Von welcher fliegenden Insel bist du dann? Welches Schiff hast du hierher genommen? War es die Tanaha? Ich habe gehört, es braucht beinahe die doppelte Mannschaft-..."

Mika'ils schockierter Blick, ließ ihre Worte ersterben. Er war... auf einer fliegenden Insel? Er hatte schon viele Welten besucht- einige sogar mit fliegenden Städten, angetrieben durch Düsen oder Magie. Aber von denen hatte er sich immer tunlichst ferngehalten.

„Ich—" begann Mika'il, doch seine Stimme verstummte, als ein Schatten über sie hinweg zog. Ein glänzender Rumpf glitt mit unmöglicher Eleganz durch die Luft, die Segel straff gespannt im Wind. Mika'il reckte den Hals, um dem Anblick zu folgen, sein Gesicht wurde blass.

Riden verschränkte die Arme, sein Ausdruck war gleichermaßen skeptisch wie neugierig. „Also entweder bist du ein verdammt guter Schauspieler oder furchtbar in Erdkunde. So oder so kann ich es gar nicht erwarten, dich meinem Vater vorzustellen."

So wie er Vater sagte, was Mika'il sich spontan sicher, dass er dieses Meet-and-Greet lieber vermeiden wollte.
„Wir verschwenden Zeit!", verkündete er, machte einige Schritte die Straße herunter und blieb prompt bei der ersten Kreuzung stehen. Er hatte keine Ahnung, wo sie hinmussten.

Riden warf Julianna einen Blick zu. „Verdächtig, findest du nicht?"

„Verdächtig", stimmte sie zu, obwohl ihr Grinsen darauf hindeutete, dass sie das Ganze viel zu sehr genoss.

Gemütlich schlossen die anderen zu ihm auf.
„Und wo wir schon beim Thema Verdächtig sind: Wie genau kennst du diese Frau, die angeblich die Krone gestohlen hat?" Ridens scharfen blauen Augen huschten kurz zu Caridad.

Leute blieben immer wieder stehen und begrüßten Riden und Caridad, oder richteten ihnen festliche Wünsche aus. Es gab Mika'il genug Zeit, selbstmitleidig eine Entscheidung zu treffen.

Caridad tat unschuldig, während er beiläufig eine Blumengirlande an einem nahegelegenen Stand begutachtete. Wenn sie so weiter machten, würde Mika'il seine Feiertage noch mit Höhenangst verbringen.
Er stöhnte und rieb sich mit beiden Handrücken über die Augen.
„Na gut. Die Frau ist... war... meine Geliebte. Sie ist heute Morgen früh gegangen, wahrscheinlich mit der Krone." Was war schon ein bisschen Erniedrigung, wenn man ein Mädchen aus einer anderen Welt abholen wollte?

Julianna zog beide Augenbrauen hoch, anscheinend ähnlich überrascht, dass er Caridad deckte, der vermutlich gar nicht ihr Onkel war, sondern einfach nur den Titel aus Liebe geerbt hatte. Unverdient, wie Mika'il harsch befand.

„Du hast... Liebhaber im Palast meiner Eltern?" Ridens Mund stand tatsächlich ein klein wenig offen.

Julianna klappte es für ihn zu.
„Du kannst mir nicht erzählen, dass du keine Liebhaber im Palast deiner Eltern hast."

Ridens Gesicht wurde beleidigt. Ärgerlich hob er einen Arm, an dem ein schönes Band befestigt war.
„Hände weg, Miss. Ich bin verlobt."

Julianna grinste und Mika'il rollte mit den Augen.

„Wunderbar", presste Mika'il zwischen seinen Zähnen hindurch. Sein Gesicht schmerzte inzwischen von der Kontrolle, die er über seine Muskeln aufrecht erhielt, „Ich habe sie durch euren Onkel kennengelernt und er wird sicher so nett sein und uns zu ihrem Haus führen, nicht wahr?" Wenn Worte Waffen waren, waren seine die geladene Pistole in der Jackentasche.

➴♚➶

Die Gruppe hielt vor einem charmanten Steinhaus, das zwischen zwei geschäftigen Läden eingeklemmt war. Blumenkästen quollen vor Blüten über, und ein Holzschild mit der Aufschrift Lederwaren und Zubehör schaukelte sanft in der Brise.

Die Sonne war inzwischen hinter die ersten Dächer gerutscht und tauchte die Welt in wunderschönes Abendlicht, das nur von Lichtschutz- Tüchern weiter gebrochen wurde.

Mika'il warf einen Blick auf das Haus, dann auf Caridad.

Caridad gestikulierte etwas mit unschuldigem Achselzucken, das zur Abwechslung von niemandem übersetzt wurde, sondern Julianna nur mit einem entschuldigenden Schulterklopfen bei Mika'il kommentierte.

Mika'il stöhnte und klopfte an die Tür.

Einen Moment später öffnete sie sich und ein breitschultriger Mann mit grauem Haar und einem freundlichen, wettergegerbten Gesicht trat heraus. Es kleinen Augen musterte er die Gruppe vor sich, ehe er den Prinzen erkannte und hastig eine Verbeugung andeutete.
„Wintergrüße, Sir. Was kann ich für Euch tun?"

Mika'il zwang ein Lächeln auf und trat in seine Sichtlinie. Super. Das würde jetzt noch schöner werden. Er konnte es gar nicht erwarten, Ana davon zu erzählen.
„Guten Abend! Ich, äh...", er ballte eine Hand zur Faust, um Selbstbeherrschung ringend, „...muss mit Ihrer Frau (?) sprechen. Es geht um... eine persönliche Angelegenheit."

Nur für einen kurzen Moment huschte der Blick des Mannes zu dem Onkel und sein bisher warmes Lächeln wurde angespannt. Doch jeder Verdacht blieb unausgesprochen, als er sich erneut verneigte. „Einen Moment." Er trat zurück ins Haus und ließ die Tür einen Spalt offen.

Kaum war er fort, fuhr Julianna förmlich zu Caridad herum. „Sie ist verheiratet? Verheiratet?!"

Riden, der in wenigen Herzschlägen begriff, was vor sich ging, richtete einen anschuldigenden Finger auf seinen Onkel. „DU! Ich hätte es wissen müssen. Vater hat es ausdrücklich-..."

Bevor Riden erklären konnte, was genau, sein Vater ausdrücklich gesagt hatte, erschien eine Frau im Türrahmen. Sie war definitiv auffallend, mit ordentlich zurückgesteckten kastanienbraunen Locken und scharfen grünen Augen, die sofort weicher wurden, als sie auf Caridad fielen.

„Du bist zurück!" rief sie und trat vor, die Hände nach seinem Gesicht ausgestreckt, „Bist du gekommen, um mit mir fortzulaufen?"

Caridad konnte gar nicht schnell genug rückwärts laufen, während seine Hände so deutlich gestikulierten, dass selbst Mika'il danach wusste, dass er keine Ahnung gehabt hatte, dass die Frau verheiratet war.

Riden rieb sich die Nasenwurzel. „Das wird immer besser."

Mika'il seufzte und stoppte die Frau mit einem ausgestreckten Arm, ehe ihr Liebhaber rückwärts womöglich vom Rand dieser fliegenden Insel stolperte. Er brauchte schließlich noch seine Dämonensteine zurück.
„Wir sind hier wegen der Krone. Gib sie zurück, und wir verschwinden."

Die Frau erst kaum von Mika'ils Eingreifen irritiert, stoppte jetzt doch.
„Zurückgeben? Aber... aber sie war ein Geschenk."

„Ein Geschenk?", murmelte Julianna im Hintergrund, „Dieses hässliche Ding?"

Riden, der viel zu nahe neben ihr stand, warf ihr einen kuriosen Blick zu. „Wenn du sie so furchtbar findest, wieso wolltest du sie dann klauen?"

Es war eine gute Frage. Aber Mika'il hatte auch eine, die er stellen wollte, bevor die Frau wieder auf den Onkel zulief: „Wer hat sie dir geschenkt?"

Ihr Gesicht hellte sich prompt auf. „Der König. Wer sonst? Es war seine Zustimmung zu unserer Verbindung. Ich habe ihn auf meinem Heimweg aus dem Palast getroffen." Ihre Augen bekamen einen unguten Glanz. „Eigentlich dachte ich, unsere Liebe", ihr Blick fiel bedeutungsschwer auf Caridad, „...wäre nur für eine Nacht. Ich bin extra früh gegangen-..."

„Vollkommen unnötig", brummte Riden, „Onkel Dade schläft wie ein Bär...", und handelte sich einen Rippenstoß von Julianna ein.

„... aber in der Eingangshalle traf ich den König", fuhr die Frau unbeirrt fort, „Und er überreichte mir diese wundervolle Krone als Geschenk und Zeichen seines Wohlwollens."

Die Reaktionen auf diese Enthüllung hätte unterschiedlicher nicht ausfallen können. Mika'il, sicher, dass die Geschichte genauso frei erfunden wie die meisten seiner Nachnamen war, zog die Brauen hoch. Doch als Julianna stöhnend ihr Gesicht in ihren Händen vergrub, Caridad puterrot wurde und Ridens Mund offen stehen blieb, überdachte er seine Einschätzung noch mal.

Caridad reagierte als erster und schob die Frau trotz ihrer Protestationen mit sanfter Gewalt wieder zurück in ihr Haus, ehe er demonstrativ die Tür vor ihr schloss. Seine Zeichen waren so hektisch, dass Julianna mehrere Anläufe brauchte, um sie zu verstehen, ehe Riden genervt erwiderte: „Natürlich war das seine Rache, weil du dich nicht an die Hausregeln hältst. Die Frage ist doch viel mehr: Warum würde er die Krone meiner Mutter weggeben?"

Mit einem Augenrollen kam Mika'il die zwei Stufen zu Caridad und der Haustür hoch und griff unzeremoniell in die Jackentasche des Mannes. Mit seinen zwei Steinkrümeln in der Hand lief er an Riden vorbei: „Aus demselben Grund, warum deine Angebetete sie stehlen wollte: Die Krone ist hässlich und deine Mutter wollte, dass sie verschwindet. Anscheinend hat sie jeden mit auch nur einem Hauch von krimineller Energie darum gebeten."

Und während Riden und Julianna sich hinter ihm über den Unterschied zwischen Geschenk und Diebstahl stritten, („Ich habe auch kriminelle Energie." „So viel wie ein Sofa." „Du magst Sofas." „Jeder mag Sofas. Deshalb habe ich auch dein Heiratsband behalten." „Gestohlen." „Du hast es mir gegeben. Es war quasi ein Antrag." „In deinen Träumen.") bog Mika'il um die nächste Hausecke in eine kleine Gasse.

Er hatte wirklich genug von königlichen Familien. Wirklich.
Und damit drückte er den vorletzten Steinkrümel in das Taschentuch. Hauptsache fort von hier. Hauptsache keine-...

Oh nein. 

Riden: ‚Warum wollte sie die hässliche Krone stehlen?'
Julianna: ‚Warum hat dein Vater sie überhaupt verschenkt?'
Michael: ‚Warum bin ich immer noch hier?'

Weihnachtliche Geschenke:

Plätzchen? ✔️Kränze? ✔️Königliche Kronen? Bitte nicht.
Man kann's auch übertreiben.


🎁✨ Was war das seltsamste Geschenk, das ihr jemals bekommen habt?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro