Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 5

Nachdem ich ein wenig mit Noah, welchen ich aus den Gutenachtgeschichten kenne, die mir meine Eltern früher immer erzählt haben, geredet habe und lange nachgedacht habe, entscheide ich mich dazu Mama und Papa jetzt anzurufen. Noah braucht unbedingt Hilfe und die kann ich nun mal eben nur mit meinen Eltern finden. Der Obdachlose würde selbst eine Therapie machen, um wieder clean zu werden, meinte er und dabei möchte ich ihm auf jeden Fall helfen.

Alan hätte ich jetzt sowieso nicht gefunden, weil ich ja seine Adresse nicht habe. Keine Ahnung, was ich mir bei dem Ganzen gedacht habe. Irgendwie hoffe ich aber, dass meine Eltern nicht allzu sauer sein werden und wir Alan noch besuchen können. 

,,Rufst du jetzt an?", fragt Noah, welcher ungeduldig neben mir unter der Brücke sitzt. Hinter ihm sehe ich schon die Sonne aufgehen. Ja, ich habe unter der Brücke übernachtet und mich mit einem Obdachlosen angefreundet. Ich selbst wusste davor auch noch nicht, dass ich so weit unten bin. Aber Noah hat Recht mit seiner Ungeduld, ich sitze schon seit mehreren Minuten vor meinem Handy und starre in Gedanken versunken darauf. Die ganze Zeit versuche ich die richtigen Worte zu finden, um meinen Eltern die Situation zu erklären. Ja verdammt, ich habe Schiss meine Eltern anzurufen. 

Aber egal, ich werde sowieso Ärger kriegen. Bevor ich mich also noch dagegen entscheide, suche ich meine Mutter in der Kontaktliste meines Smartphones. Ohne weiter zu zögern, klicke ich erst darauf und dann auf das Anrufen-Symbol.  Sie geht sofort ran: ,,Emi, wo bist du?" Es tut irgendwie gut ihre Stimme zu hören. Ich war zwar nur eine Nacht weg, aber ehrlich gesagt habe ich sie und meinen Vater schon ziemlich vermisst. ,,Bitte sei jetzt nicht böse, aber in Licorne." ,,Wie bitte? Wie bist du da hingekommen?", fragt sie aufgebracht. Dann schreit sie mir noch ein paar Beschimpfungen zu, die ich aber unterbreche: ,,Ich erkläre dir später alles, aber jetzt brauche ich dringend deine Hilfe. Neben mir sitzt Noah." 

Einige Sekunden sagt niemand von uns etwas. Ich lasse meiner Mutter ein wenig Zeit, um diese Information zu verarbeiten. Noah hat erzählt, dass sie ungefähr so alt wie ich jetzt waren, als sie sich zuletzt gesehen haben. Meine Mutter trifft es jetzt also vermutlich wie ein Schlag, dass ein alter Freund aus ihrer Kindheit, der vielleicht sogar schon ein wenig in Vergessenheit geraten ist, neben ihrer Tochter sitzt. Von Noahs Zustand erzähle ich ihr jetzt lieber noch nicht. Sonst wird sie noch ohnmächtig vor Schreck oder so. 

,,Noah, hörst du mich?", schreit sie durch mein Handy. ,,L...l...l...l...l...l...i...i...l...l...i...i...i.", stottert er ganz verwirrt. ,,Ja, du bist es. Emi, ich und Papa kommen so schnell wie möglich. Wo genau seid ihr?", fragt meine Mom ganz aufgeregt. Noch nie habe ich sie so durcheinander erlebt. Sicherlich wird sie jetzt alles stehen und liegen lassen und mit Papa nach Licorne sausen. Dafür liebe ich meine Eltern.  ,,Unter der Brücke.", gebe ich noch schnell unsere Position bekannt und dann verabschieden wir uns. Noah lächelt mich an: ,,Gleich ist Lili und Milan da." ,,Gleich sind Lili und Milan da.", korrigiere ich seinen Grammatikfehler, doch er scheint dies nicht richtig zu verstehen und antwortet nur mit einem kurzen ,,Ja." 

Plötzlich zieht der Mann zwei selbstgedrehte Zigaretten aus seiner Hosentasche und hält mir eine entgegen. ,,Willst du?", fragt er, während er ganz hektisch nach einem Feuerzeug kramt, um seine Zigarette endlich zu entzünden. Sowas nennt man Sucht. Es ist echt nicht schön anzusehen. Ich entgegne entsetzt: ,,Spinnst du? Ich bin vierzehn. Und was ist das überhaupt?" ,,Nur ein bisschen Gras, alles gut.", antwortet er. 

Das macht mich wütend. Er hat doch gesagt, dass er clean werde will, da raucht man nicht einfach mal Gras. Konsterniert schreie ich ihn an: ,,Nimm das sofort aus der Hand! Stell dir vor meine Eltern sehen das! Was würden sie von dir halten? Hm?" ,,Willst du jetzt oder nicht?", fragt er erneut, nun nur ein wenig zögerlicher und verschreckter. Anscheinend hat er nicht verstanden. ,,Nein!", brülle ich also noch lauter und schlage ihm die Zigarette, welche er mir entgegenhält aus der Hand. ,,Was machst du denn?", ärgert er sich und eine Sekunde später kullern Tränen über sein Gesicht. Er erhebt sich und kriecht in Richtung der weggeflogenen Zigarette. Er sieht erbärmlich aus, wie er einer solchen Droge gierig und heulend hinterher krabbelt. Es ist mir schon fast peinlich mit ihm hier unten zu sitzen. 

Doch als er im hohen Gras am Uferrand herumkramt und immer noch nichts findet, breitet sich in mir doch noch kurz ein ungutes Gefühl aus. War es richtig gleich so aggressiv zu ihm zu werden. Er kann ja nichts dafür, dass sein Körper die Zigarette verlangt. Sicher war es schwer jede einzelne zu kriegen, wenn an so wenig Geld hat. Aber nein, ich sollte kein Mitleid mit ihm haben. Er hat sich das alles selbst angetan. 

Als Noah nach einer Weile die Suche nach der Zigarette aufgibt, setzt er sich wieder neben mich und raucht die andere. Ich halte ihn nicht davon ab, obwohl ich ihm auch die zweite Zigarette zu gern aus der Hand geschlagen hätte, damit er seinem Körper nichts schlechtes mehr antut. Wie konnte es dazu kommen, dass ein so netter Mann sich das hier selbst angetan hat? Ich würde jetzt richtig gerne nachfragen, ob er mir seine Geschichte erzählt, aber scheint immer noch ein wenig sauer zu sein, weshalb ich es lieber lasse.

So sitzen wir schweigend nebeneinander. Nah einer Weile unterbricht Noah doch die Stille und schnipst seine Zigarette weg: ,,Bist du eigentlich eine Einhornanführerin oder eine Heilerin?" Ist Gras doch stärker als gedacht, oder was redet er da bitte? Oder kann es vielleicht sogar sein, dass er es ernst meint und es nicht mit seinem Drogenkonsum zu tun hat? Gibt es Einhörner vielleicht wirklich? 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro