Kapitel 55
Ich kann Emma, Noah und Aaron entdecken, welche über kurze Zeit an Land kämpfen. Schnell deute ich auf sie, so dass auch die anderen sie sehen und wir kämpfen uns einen Weg zu ihnen frei. Emily ist nicht dabei. Irgendwie weiß ich schon, das sie tot ist. Das muss mir echt niemand erzählen.
Bei ihnen angekommen, kämpfen wir Rücken an Rücken und unterhalten uns nebenbei. Meine Vermutung, dass Emily tot ist, ist wahr. Ich habe eine weitere Freundin verloren. Am liebsten will ich mich irgendwo in eine Ecke legen und einfach nur weinen, aber das geht natürlich nicht. Ich bin die Königin, ich muss kämpfen und siegen. Als ich erzähle, dass Finn und Moritz ebenfalls tot sind, zieht sich erneuter Schmerz durch mein Herz. Das sorgt aber nur dafür, dass meine Trauer sich in Wut verwandelt und ich noch stärker nach unseren Gegnern schlage.
Plötzlich kommt aus der Ferne ein Junge. Er hat schwarze Haare, Augen und Klamotten und ist dunkelhäutig. Ich schätze ihn als böse ein. Alle starren ihn an, weil er eine furchtbar starke dunkle Macht ausstöst. Wie von ihm angezogen läuft Noah plötzlich auf ihn zu, alle anderen bleiben einfach nur stehen. Der Junge verwandelt sich und stürzt sich mit Noah ins Wasser. Er ist ein Meerjungmann mit schwarzer Flosse. Milan wiederspricht dem, was ich und wahrscheinlich auch viele andere hier denken: ,,Meerjungmenschen haben farbige Flossen. Schwarz ist keine Farbe! Er ist keiner!" Viele, darunter auch Milan und ich stürmen zur Naab, aber es ist bereits zu spät. Man sieht nur noch, wie zwei Flossen, eine blaue und eine schwarze, sich immer weiter zum Flussgrund bewegen.
,,Wir sehen ihn nie wieder.", sagt eine Frau neben mir. Ich schaue verwirrt zu ihr. Woher weiß sie das? ,,Ich kann in die Zukunft sehen. Warte, vielleicht doch nicht nie wieder. Ihr werdet ihn lange nicht sehen, aber es ist wahrscheinlich, dass er irgendwann zurück kommt.", verbessert sie ihre vorherige Vorhersage. Ein Schauder läuft über meinen Rücken. Wann ist irgendwann? Und gibt es dieses irgendwann überhaupt?
Das hat höchstens eine Minute gedauert und ich bin komplett überfordert. Noah ist einfach verschwunden. Vielleicht kommt er nie wieder zurück. Ich schaue zu Katharina, dessen Freund Noah war. Sie konnten sich nicht einmal verabschieden. Das tut mir furchtbar Leid.
Aber schon geht der Kampf weiter. Alle haben wieder vergessen, was da gerade passiert ist und sind scharf darauf andere zu töten. Ich kann das einfach nicht verstehen. Ich werde es nie verstehen können. Mit meiner Magie erschieße ich eine Gruppe Werwölfe.
Schon nach kurzer Zeit haben wir die Hälfte aller Hexen und Werwölfe getötet. Auch sie merken langsam, dass es nichts bringen wird, weiter zu kämpfen. ,,Flieht! Schnell! 4859273748!", ruft eine Hexe. Direkt nachdem die letzte Zahl über ihre Lippen kommt, bohrt sich ein Speer direkt durch ihr Herz. Aaron hat ihn geworfen.
Niemandem bleibt länger Zeit zu überlegen, was die Zahlen bedeuten könnten, weil nun alle Gegner in die gleiche Richtung stürmen. Wir rennen hinterher, aber haben dabei nicht sehr viel Erfolg. Werwölfe sind einfach super schnell und alle anderen mit böser Magie reiten einfach auf ihnen. So kommt es, dass uns ein paar von ihnen entwischen können.
Ich will mich darüber aufregen, doch plötzlich werde ich hochgehoben. Meine Verbündeten jubeln und schmeißen mich in die Luft. Logan zieht plötzlich Emma zu sich heran und küsst sie. Milan holt mich schnell wieder zu sich und macht das gleiche. Aaron und Clara küssen sich auch. Katharina umarmt Shadow, ihren gefährlichen und tapferen Panther. Alan und Maxi galoppieren mit einigen weiteren Menschen auf den Pferden im Kreis um uns herum. Und da wird es mir klar: Wir haben gewonnen.
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