Kapitel 36
Den heutigen Tag verbringen wir alle gemeinsam. Pünktlich treffen wir uns zum Frühstück. Anschließend gehen wir alle zusammen in die Stadt. Überall sind große Häuser, Restaurants und Hotels. An jeder Ecke steht eine Palme. Ich finde es einfach wunderschön. Glücklich laufen Milan, Finn, Noah, Katharina, Emma, Emily, Luna und ich die Straßen entlang. Inzwischen sind wir alle zu Freunden geworden. Lange Zeit erkunden wir alles. Doch nach einer Weile wird uns der Verkehr und die vielen Turisten doch zu viel und wir kehren in unser Hotel zurrück um Mittag zu essen.
Nach dem Mittagessen haben wir eine Stunde Zeit um uns auf den Nachmittag am Strand vorzubereiten. Schnell packen wir alles zusammen.
,,Hat jemand meinen Bikini gesehen?", ruft Luna.
,,Nein, aber weiß jemand wo ich meine Sonnenbrille hingelegt habe?", fragt Katharina.
So geht es die ganze Zeit hin und her. Es ist ein wildes Treiben. Doch tatsächlich haben wir nach einer Stunde alles, was wir für den Strand brauchen in eine gemeinsame große Strandtasche gepackt, die Emma mitgebracht hat. Schnell hüpfe ich noch in meine Flip Flops und schon sausen wir die Treppe runter.
Vor der Eingangstür stehen bereits einige unserer Klassenkameraden. Die anderen kommen nach einer Weile nach. Als Frau Bellys und Herr Müller sich versichert haben, dass wir vollständig sind, machen wir uns auf den Weg zum Strand.
Der Nachmittag ist noch schöner als der Vormittag. Ich und Milan gehen Hand in Hand am Meer entlang. Entspannt lege ich meinen Kopf zurrück und geniese die Wärme.
Milan sagt: ,,Erzähl niemandem von unserer Bucht, okay? Dann ist sie unser kleines Geheimnis."
Ich verspreche: ,,Ok, mache ich nicht."
Als unser kleiner Spaziergang zuende ist, gesellen wir uns wieder zu den anderen.
,,Ich habe eine geniale Idee.", hören wir Finn schon von weitem rufen. Zweifelnd schauen wir uns an und müssen beide lachen.
Doch es stellt sich heraus, dass Finn's Idee wirklich gar nicht so schlecht ist. Gemeinsam graben wir ein großes Loch.
,,Oh wie süß, guckt mal. Die kleinen Kinder bauen eine Sandburg.", beleidigt uns Sina. Ihre Freunde kichern. ,,Halt die Fresse Sina.", erwidert Milan. ,,Buzie, buzie, bu." Auch Ryan mischt sich ein. Natürlich, ich habe es schon erwartet.
Zum Glück kommt gerade Herr Müller und wir werden Sina, Ryan und ihre Freunde los. Sie setzten sich auf eine Matratze und unterhalten sich. Dabei merke ich, wie mein Name fällt. Gleich werfe ich ihnen einen wütenden Blick zu.
In das Loch, welches wir gegraben haben, legt sich Noah hinein und wir schmeißen wieder Sand auf ihn drauf. Finn und Milan bauen ihm aus Sand einen Frauenkörper, während wir gar nicht aufhören können zu lachen. Katharina und Luna gehen ein paar Muscheln holen und verzieren Noah damit. Am Schluss sieht unser Kunstwerk echt genial aus. Schnell zieht Milan sein Handy hervor und wir machen gemeinsam Fotos.
Sebastian, Max, Jason, Florian und Enrico schwimmen im Meer. Sina, Ryan und ihre Freunde scheinen keinen Spaß zu haben. Als Jason an den Strand rennt und einen Beachvolleyball holt, zögern wir nicht. Sofort schließen wir uns ihnen an. Sie haben nichts dagegen. Wir spielen Mädchen gegen Jungs, wobei Milan und Finn bei uns Mädchen mitspielen müssen, weil wir weniger sind. Es ist sehr lustig. Am Schluss gewinnen wir Mädchen. Aber eigentlich war es keine Frauenpower, sondern Milan hat uns den Sieg gebracht. Er spielt ziemlich gut.
Es ist später geworden und wir ziehen uns wieder an den Strand zurrück, weil es im Wasser kalt geworden ist. Sina und co sitzen immer noch an der gleichen Stelle wie vorher und glotzen auf ihre Handys. Wenn sie sonst nichts besseres zu tun haben.
Frau Bellys sagt: ,,Für die nächsten Wochen habe ich schon ziemlich viele Ausflüge organisiert und wir werden auch wieder an den Strand gehen, aber übermorgen haben wir eigentlich noch nichts vor, also dürft ihr etwas vorschlagen und wir stimmen dann ab."
Milan, auf dessen Schoß ich mitlerweile sitze, drückt meine Hand plötzlich ganz fest. ,,Gibt es in LA einen Zoo?", fragt er mit strahlenden Augen. Mir ist schon klar, dass er gerne Tiere mag, aber wieso freut er sich den soo sehr? Echt seltsam. Er wird mir immer ein Rätsel bleiben.
,,Ohh, der kleine Milan will Elefanten anschauen.", lästert Ryan. Klar, seine Freunde lachen. Frau Bellys ist auch dagegen, doch Herr Müller ermutigt ihn. ,,Es gibt einen und es ist ein guter Vorschlag. Sonstige Vorschläge?" Frau Bellys schaut ihn wütend an. Sie will hier das Sagen haben.
Sina schlägt grinsend vor: ,,Wir könnten shoppen gehen." Frau Bellys stimmt ihr zu: ,,Geniale Idee. Das ist besser, wir machen das." Ich sehe Milans enttäuschende Blicke. Er ist sehr sehr wütend. Besser sage ich schnell was, bevor er ausrastet.
,,Ähm wir könnten ja abstimmen. Haben Sie selber gesagt.", stottere ich. Frau Bellys, Sina, Ryan und ihre Freunde schauen mich wütend an. Ich bin aber glücklich, dass ich etwas vorgeschlagen habe. Anscheinend bin ich viel weniger schüchtern wie vorher. Das ist bestimmt eine gute Voraussetzung für eine Königin.
Herr Müller, meine Freunde und der Rest der Jungs ist für die Abstimmung, also stimmen wir ab. Es ist ein klares Ergebnis. 14 Stimmen für den Zoobesuch, 11 Stimmen für das Shoppen. Ich merke wie Milan sich freut und das macht mich automatisch auch ein bisschen glücklicher.
Nach der Abstimmung ziehen wir uns wieder in das Hotel zurrück. Nach einem köstlichen Abendessen treffen Milan und ich uns. Wie auch gestern holt er mich direkt vor meiner Zimmertür ab und wir machen uns auf den Weg zum Strand. Barfußig laufen wir händchenhaltend durch die Wellen und klettern achtsam die Felsen hoch.
Doch als wir in die Bucht schauen können, erleben wir eine Überraschung. Im Wasser schwimmen zwei Meerjungmenschen, eine Meerjungfrau mit roter Flosse und ein Meerjungmann mit blauer Flosse. Es sind niemand anderes als Emma und Noah. Irgendwie haben sie herausgefunden, dass der jeweils andere auch ein Meerjungmensch ist und jetzt treffen sie sich anscheinend, um über Meerjungmenschensachen zu reden.
Ich schaue rüber zu Milan. Er klammert sich an den Felsen und starrt Emma und Noah neugierig an. Es ist das erste Mal, dass er Meerjungmenschen sieht.
Um ihn nicht abzulenken, schaue ich wieder nach unten in die Bucht. Emma und Noah liegen mit dem Rücken im Wasser und blicken in den blauen Himmel. Dabei bewegen sie ganz leicht ihre Flossen und unterhalten sich. Ich spitze meine Ohren, um etwas zu verstehen.
,,Meinst du sie steht wirklich auf mich?", fragt Noah. ,,Jaaaa, das sieht sogar ein Blinder.", antwortet ihm Emma. Ganz klar, sie reden über Katharina. ,,Ich werde morgen versuchen euch zusammenzubringen, komm lass uns jetzt aber gehen.", sagt Emma und Noah nickt ihr dankbar zu.
Danach verlassen sie das Wasser, legen sich in den Sand und schließen die Augen. Von einer Sekunde auf die andere verschwinden ihre Flossen und ihnen wachsen wieder Beine. Während der Verwandlung spüren Milan und ich die Magie in der Luft. Er greift nach meiner Hand und ich drücke sie. Das, was gerade geschehen ist, war echt unglaublich.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro