Kapitel 34
Ich komme schon eine halbe Stunde früher bei der Bucht an, weil ich einfach zu ungeduldig bin. Vorsichtig klettere ich über die Felsen. Zu meinem Erstaunen ist Milan schon da. Er sitzt an der selben Stelle wie gestern und starrt ins Meer. Ich will ihn erschrecken, doch schon dreht er sich zu mir um.
,,Oh man, ich wollte dich erschrecken.", verrate ich ihm. ,,Tja, Pech. Komm hier runter. Ich fange dich auf."
Oh wie süß, er möchte mich auffangen. Also rutsche ich wieder dort am Felsen entlang, wo dieser besonders glatt ist und lande direkt in den Armen meines Freundes. Glücklich küssen wir uns. Echt komisch, dass ich bei ihm gar keine Angst mehr vor meiner Bestimmung habe. Eben lag ich noch heulend im Bett und jetzt lachen wir uns an.
,,Ok, bevor wir uns jetzt gegenseitig verwirren. Ich erzähle dir zuerst alles was du wissen willst und dann erzählst du mir alles was ich wissen will, ok? Hast du das Buch?"
,,Ja, ok." Ich gebe ihm das Buch welches er wieder bei den anderen Büchern verstaut und dann machen wir uns im Sand bequem.
Gespräch zwischen Lili(L) und Milan(M):
M:Ok, du hast es durchgelesen oder?
L: Ja, aber wieso ist immer nur ein Buchstabe auf einer Seite? Man hätte den Text auch auf ein winziges Blatt Papier schreiben können und hätte nicht so ein dickes Buch gebraucht.
M:Nicht jeder soll aber das lesen was im Buch steht. Und wenn das Buch in falsche Hände geraten würde, dann kann es nicht so schnell gelesen werden.
L:Achso okay, das hätte ich mir selbst denken können. Wieso hast du aber Bücher mitgenommen und hast mir nicht alles gleich erzählt?
M:Man hast du viele Fragen.
L:Sag warum.
M:Also, ich wüsste nicht wie ich es dir sagen kann. Ich habe solche Angst um dich und es wäre so schwer das zu sagen.
Daraufhin sage ich nichts mehr. Ich schmiege mich einfach an ihn. Irgendwie fange ich an zu weinen und nach einer Weile spüre ich wie auch Milan beginnt zu weinen. Seine Tränen tropfen in meine Haare. Nach einer Weile regt er sich wieder.
M:Also, noch Fragen zum Buch?
L:Nein, nicht direkt zum Buch, aber ich glaube ich muss dir was erzählen. Ich habe Emily erzählt das ich die Königin der guten Magie bin.
M:Waaaas? Spinst du?
L:Sie ist eine Meerjungfrau.
M:Zum Glück. Aber du darfst es trotzdem nicht einfach rumerzählen. Alle Magiewesen haben Hoffnung auf ihre Königin. Sie denken sie ist erfahren, stark und klug. Sorry, aber du bist im Sinne Magie das komplette Gegenteil von erfahren und wir wissen auch noch nicht wie stark du bist.
L:Ähm gar nicht. Erinnerst du dich noch wie ich gestern vom Felsen abgerutscht bin. Das war alles aber nicht stark.
M:Nicht diese Art von Stärke, die Stärke deiner Magie. Die Stärke die du hast wenn du dich verwandelst.
L:Ich kann mich nicht verwandeln, ich kann nur Menschen aurern.
M:Du hast dich noch nie verwandelt?
L:Kann ich das denn?
M:Ja, natürlich. Später versuche ich es mit dir. Beim ersten Mal sollte man vorsichtig sein. Ich helfe dir.
L:Ähm ok.
M:Wie hat Emily reagiert?
L:Sie hatte Angst und hat geweint. Gesagt hat sie fast nichts, nur das ich vergessen soll was ich bin.
M:Nein, das tust du nicht. Wahrscheinlich kennt sie nur wenige oder sogar gar keine anderen Magieverbundenen. Dann kann sich das nicht so verbreiten, dass die Königin erst seit kurzer Zeit selbst weiß, dass es Magie gibt. Hoffentlich haben wir Glück und ich habe recht. Fragen?
L:Nein, du bist wie so ein Lehrer. Aber so ein richtig gruseliger, du weißt schon.
Er muss lachen. Wir stellen uns vor Milan wäre ein Lehrer. Streng versucht er ein paar Sätze zu sagen und Frau Bellys nachzumachen. Wir müssen furchtbar viel lachen und so wird der Morgen doch gar nicht so schlimm.
M:Also wenn du keine weitere Fragen hast, dann erkläre ich mal, was es mit magischen Tieren auf sich hat.
L:Ok, aber noch ganz kurz. Gibt es auch eine Königin der bösen Magie?
M:Ja, leider.
L:Lina hat sich in zwei Gestalten verwandeln können. Einmal in eine normale Hexe mit schwarzem Kleid und Hut und einmal in eine besondere mit weißem Kleid. Ihre Haare waren plötzlich geöffnet und überall waren Spinnen. Kann es sein das sie die Königin der bösen Magie ist?
M:Nein, das ist sie nicht, aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein. Sie ist die Prinzessin der Hexen und damit ein sehr mächtiges Wesen.
L:Ähm, okay. Erzähl dann jetzt was über die Tiere.
M:Hast du keine Angst? Und ist es auch ganz sicher nicht zu viel für dich?
L:Doch, total, aber bitte erzähl trotzdem.
M:Okay. Fast jeder Magieverbundene hat ein magisches Tier was zu ihm gehört. Man kann mit seinem magischen Tier sprechen und es wird dir beim Kämpfen helfen. Es gibt Tiere die können sich nicht in eine besondere Gestalt verwandeln und sich nur unsichtbar machen und mit ihrem Gefährten sprechen. Dann gibt es wieder andere, die sich verwandeln. Je nachdem ob ihr Gefährte zum Beispiel ein Meerjungmensch oder eine Fee ist, wächst ihnen bei der Verwandlung auch eine Flosse oder Flügel. Diese können sich natürlich auch unsichtbar machen und mit dir sprechen. Noch überschaubar?
L:Ja. Weiter!
M:Also es gibt aber auch Ausnahmen. Werwöfe können kein magisches Tier besitzen, weil sie sich ja selbst in eine Art Tier verwandeln.
L:Werwölfe sind also Menschen und keine Tiere?
M:Genau. Es gibt noch mehr Ausnahmen. Einhörner sind in dem Sinne keine von diesen Tieren. Mit ihnen kann niemand reden, aber durch das Vertrauen der Einhornanführer sind sie beim Kämpfen eine sehr große Hilfe. Einhornanführer können übrigens auch kein Tier besitzen. Das war es schon. Hast du alles verstanden.
L:Ja, ich glaube schon. Ich vermute mein magisches Tier ist Moritz, mein Kater. Ich habe seit dem ersten Moment gespürt, dass wir irgendwie zusammen gehören.
M:Sehr gut, wenn du dich verwandelst, kannst du mit ihm sprechen. Wenn jemand mit seinem magischen Tier spricht, kann das übrigens niemand hören. Fast niemand, außer du, die Königin.
L:Linas magisches Tier ist Kira. Das ist ihre Katze.
M:Sehr gut, du must unbedingt jeden Tag etwas herausfinden. Fast niemand weiß was von Magie. Die letzte Königin war immerhin schon vor 1000 Jahren auf der Welt.
L:Gab es bis jetzt echt nur zwei Königinnen?
M:Ja, bis jetzt schon. Außer du zählst die zwei Bösen dazu. Hoffentlich weiß die jetzige böse Königin nichts über ihre Magie. Wenn diese während dem Krieg in keiner Magiestadt rumhockt, sind wir klar im Vorteil und haben Chancen zu gewinnen.
L:Hoffentlich.
Dann ist unser Gespräch zuende. Das war jetzt ein bisschen viel für mich und ich muss ersteinmal alles verarbeiten und darüber nachdenken. Muss es denn wirklich einen Krieg geben? Ist das so sicher? Kann ich, die Königin, es verhindern?
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