⚡️Eine geisterhafte Liebe⚡️
Pfeifend saß Dumbledore, der Direktor der magischen Zaubererschule Hogwarts, auf seinem Stuhl, hinter seinem Schreibtisch, in seinem Büro.
Sein treuer Phönix Fawkes saß neben ihm auf seiner Stange und putzte sich das Gefieder.
Mit verträumter Miene blickte sich Dumbledore um, seine Hand tastete suchend nach der Schüssel voll Zitronenbonbons. Genüsslich lutschte er an der sauren Süßigkeit.
Schon bald drifteten seine Gedanken ab, er erinnerte sich an alte Zeiten. Gewiss es waren nicht die Besten, doch konnte er für seinen Teil nichts schlechtes über sie sagen. Bilder blitzten durch seine Sicht, Bilder von seinem Bruder, zu welchem er schon immer eine komplizierte Bindung hatte. Er sah seine Schwester, Ariana, die sehr früh verstorben war. Die Vision eines jungen, blonden Mannes erschien vor seinem geistigen Auge. Ein Name, still wie ihre vergangene Liebe.
Etwas riss ihn aus seinen Gedanken, er wusste selbst nicht genau was es war, doch Albus konnte eine starke Präsenz spüren.
Sein Blick huschte durch sein Büro, jede Ecke untersuchte er, jedoch war kein Anzeichen eines Besuchers zu sehen.
Plötzlich sah er im Augenwinkel eine Gestalt von A nach B flitzen, einmal quer durch das Büro.
Dumbledore lächelte wissend, hatte er doch erkannt, wer durch seinen Raum schlich.
„Ah, Sir Nicholas. Was kann meine bescheidene Wenigkeit für Sie tun?",fragte er.
Der fast kopflose Nick erschien wie von Geisterhand aus einem der vielen Gemälde.
„Ich bitte um Entschuldigung, Direktor. Ich war eigentlich auf der Suche nach Peeves. Haben Sie ihn gesehen?"
Nick blieb vor Albus stehen und schwebte leicht auf und ab. Gekleidet war der Geist in die alten Kleider, welche er zu seiner beinahe Enthauptung trug, seine Haut war wie immer blass, genauso wie seine gesamte Erscheinung.
Albus seufzte, er kannte Peeves viel zu gut und ahnte was Nick so verärgerte.
„Was hat er nun schon wieder angestellt?",fragte er leicht genervt.
„Nun das übliche, ein wenig Unfug hier, ein paar Streiche dort. Er hat einige von Professor Snapes Vorräten zerstört, der Professor war sehr... aufgebracht."
Nachdenklich rieb Dumbledore sich den ergrauten Bart. Er konnte es sich bildlich vorstellen, wie der freche Poltergeist im wahrsten Sinne des Wortes durch Hogwarts polterte. Er sah zu dem prächtigen Geist auf.
„Ich verstehe. Vielleicht sollten Sie den blutigen Baron auf ihn ansetzen?"
Nick sah Dumbledore unverwandt an, sein Blick jagte dem alten Mann einen Schauer über den Rücken und er rutschte, nervös wie ein Schuljunge, auf seinem Stuhl hin und her.
„Ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt, allerdings ist der blutige Baron nun nicht der umgänglichste Geist, passend zu den Slytherins wenn sie mich fragen.",stöhnte Nick und verdrehte die Augen.
Der Schulleiter lachte herzhaft, bei Nicks letztem Kommentar.
„Ach Nick, Sie wissen doch, wir dürfen eigentlich keine Favoriten haben.",kicherte und wischte sich einige Tränen der Freude aus den Augen. Auch der fast kopflose Nick lachte nun und sein Kopf wackelte seltsam von der einen zur anderen Seite.
„Bei allem Respekt, Professor, aber ich bin der Hausgeist von Gryffindor, natürlich habe ich Favoriten. Zudem vermutet ich, haben wir alle unsere Lieblinge."
„Wo Sie recht haben.",stimmte Dumbledore zu.
Einen Moment herrschte Stille. Jeder in seinen eigenen Gedanken, doch dann regte Nick sich und wollte schon durch die nächste Wand verschwinden.
„Warte, Nick. Möchten... Sie vielleicht auf ein Glas Kurbissaft hierbleiben?"
Der fast kopflose Nick hielt inne und drehte sich zu dem Schulleiter um. Er musterte Dumbledore kritisch, bevor er lachte.
„Guter Scherz, Direktor.",lobte er. „Aber ich fürchte, ich muss gehen."
Mit diesen letzten Worten kehrte er um und verschwand in einer Wand.
Dumbledore seufzte und sein Blick wanderte leer durch den Raum.
In den folgenden Wochen hatte Albus keine Gelegenheit mehr mit dem Geist zu reden, doch jedes Mal wenn sie sich zufällig begegneten, nahmen die sonst so blassen Wangen des Schulleiters eine rosige Farbe an und sein Herz fing wie verrückt an zu pochen. Er fühlte sich wieder wie ein junger Spund in seinen wilden Jahren.
Egal wie lange er darüber nachdachte, er konnte es sich nicht erklären, warum der Geist ihm ein solch seltsames Verhalten entlockte. Warum er, egal wie oft er es versuchte, nicht schaffte, seine Gedanken auf etwas anderes zu fokussieren. Warum der edle Geist ihn um seinen Schlaf brachte und er sich wie ein dummer, verliebter Junge benahm.
Jedes Mal wenn er Nick sah musste er sich abwenden, damit niemand sein rot angelaufenes Gesicht sah.
Wenn jemand Nick erwähnte klopfte Albus das Herz bis zum Halse, in seinem Buch flogen Schmetterlinge und seine Stimme versagte.
Es war seltsam. Irgendwie suchte Albus die Nähe des Geistes, doch wenn er sie bekam, stotterte er wie ein nervöser Schuljunge und wollte im Boden versinken.
Auch die anderen Professoren merkten recht bald, dass mit dem Schulleiter irgendwas nicht stimmte. Professor McGonagall beobachtete ihn in diesen Tagen äußerst genau, ihr Blick schien ihn jedes Mal fast zu durchbohren und ihre Stimme war scharf, als wartete sie ungeduldig auf eine Erklärung, doch sagte sie nichts dazu.
Professor Snape wurde da schon direkter. Eines Abends sprach er Dumbledore unverwandt darauf an. Der Direktor erschrak heftig bei dieser Frage, konnte dem Blick des Professors nicht standhalten und murmelte eine halbherzige Erläuterung, die sich am Ende darauf bezog, dass Dumbledore angeblich nicht wusste wovon Snape redete. Der Meister für Zaubertränke schwieg daraufhin, doch die Blicke hörten nicht auf.
Am schlimmsten jedoch war mit Abstand Professor Trelawney. Albus fürchtete sich jeden Tag aufs Neue, sie zu treffen. Immer wenn er ihr auf den Fluren begegnete, prophezeite sie ihm eine verunglückte Liebe. Er versuchte nicht auf sie hören, sich vor den Anderen nichts anmerken zu lassen, doch ihre Worte lösten großes Unbehagen in ihm aus.
Er dachte an frühe Zeiten, an Grindelwald und wie es für ihn endete. Je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ein Gedanke für ihn. Er musste mit Nick reden, ihm alles erzählen, ihm die Wahrheit sagen.
Jedoch hielt ihn die Angst zurück, Angst über die Reaktion des Geistes. Wie sollte aus ihrer Liebe auch was werden? Ein Geist und ein Mensch, er war am Leben und Nick war tot. Daraus konnte nichts werden und es ist nicht so, dass Albus dies nicht wusste. Es war ihm nur zu gut bewusst, wenn sich doch nur sein Herz nicht bei dem Gedanken schmerzhaft verkrampfen würde.
Doch eines Tages, als seine Gefühle ihn jeden Tag quälten, ging er das Risiko ein. Er lud Nick in sein Büro ein, auch wenn irgendwas in ihm ihn davon abhalten wollte.
Unruhig saß er auf seinem Stuhl und wartete auf den fast kopflosen Nick. Dieser ließ sich jedoch Zeit und mit jeder weiteren Minute des Wartens wurde der Schulleiter nervöser. Er spielte mit seinen Fingern, lief in seinem Büro auf und ab, um sich dann wieder zu setzen. Die Schale Zitronenbonbons leerte sich schneller und schneller.
Dann endlich tauchte der Geist zwischen zwei Porträts auf. Dumbledore erhob sich blitzartig und starrte Nick an.
„Ich entschuldige mich sehr, dass Sie so lange warten mussten, Direktor."
Dumbledore schwieg, seine Knie zitterten heftig und er hatte Probleme sich auf den Beinen zu halten.
„N-nicht... s-schlimm...",murmelte Albus, doch Nick achtete gar nicht auf ihn und plapperte munter weiter.
„Sie kennen das ja. Die ganzen Schüler, dann die Lehrkräfte, Peeves. Ist alles nicht so einfach."
Der Geist redete ohne Punkt und Komma, während Albus vor Aufregung schwankte. Sein Gesicht nahm eine ungewöhnliche blasse Färbung an.
Nick hielt inne und sein Blick wurde besorgt.
„Geht es Ihnen gut? Soll ich lieber gehen?"
Dumbledore riss die Augen auf und schüttelte heftig den Kopf.
„Ich muss Ihnen... dir was sagen."
Nick musterte ihn neugierig, aber auch überrascht, da der Direktor von der Förmlichkeit wegging. Doch er schwieg, gab dem Mann seine Zeit.
„I-ich... ich l-... liebe dich!",brachte er heraus.
Es herrschte absolute Stille. Keiner von Beiden sagte etwas, Albus wagte es nicht den Blick zu heben. Wollte nicht in Nicks angewidertes Gesicht sehen.
Die Minuten verstrichen und noch immer herrschte Stille, bis Nick sich räusperte.
Dumbledore sah langsam auf, doch er sah zu seinem Glück keinen Hass, keine Abneigung im Gesicht des Geistes, stattdessen lächelte er.
„Ach Direktor, wenn es nur das ist. Ich muss gestehen, ich habe auch eine gewisse Vorliebe für Sie und wir teilen einige Gemeinsamkeiten.",erklärte der fast kopflose Nick.
Dumbledores Miene hellte sich auf und er schenkte dem Geist ein Lächeln, seine alten Augen strahlten.
Den ganzen Abend unterhielten sich, sprachen sich aus und Albus lachte so ausgiebig wie seit langer Zeit nicht mehr. Ein Gefühl der Wärme breitete sich in ihm aus und kein Zauber der Welt konnte diese Empfindung zunichte machen.
In dieser Nacht wurden die Herzen zweier Menschen vereint, ihre Seelen wandelten von nun an nicht mehr alleine und eine Bindung entstand, eine Bindung die ein Leben lang anhielt und über den Tod hinaus.
Alles war gut.
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1458 Wörter
Hier meine letzte Aufgabe für den Magical Contest und ich muss sagen, für die letzte Aufgabe habt ihr euch echt nochmal was überlegt, es war schwierig, aber irgendwie auch eine wichtige Erfahrung und wenn man es geschafft hat, hat man so ein Erfolgserlebnis.^^
Dafür danke ich euch und für alle diese Aufgaben, es hat echt viel Spaß gemacht und ich habe echt etwas mitgenommen, also alles richtig gemacht! ❤️❤️❤️
LG eure Alpha ❤️
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