
5. Aufgabe - Todeszene
"Ich glaube, ich habe dich nicht mehr scherzen hören seit - " ' - seit dem Tag, als Charlie ausversehen Tantchen Gretas Hasen freigelassen hat.' Das war es, was er eigentlich hatte sagen wollen. Doch dazu kam er nicht. Steinbrocken schossen durch die Luft, Stücke der gesprengten Schlossmauer. Die Mauer fiel in sich zusammen. Fred bemerkte, wie Hermine Harry beiseite zog und Ron und Percy zurückstolperten, doch er selbst konnte nicht reagieren. Während sein Gehirn die Informationen noch zu verarbeiten versuchte, begruben die Gesteinsbrocken ihn unter sich. Das letzte, was er wirklich hörte und in sich aufnahm, waren die entsetzten Schreie seiner Brüder. Dann erfasste ihn eine seltsame Taubheit.
Man sagt, wenn man stirbt, sieht man sein Leben an sich vorbei ziehen.
Fred erinnerte sich an den Tag vor seinem achten Geburtstag, als sein Zwillingsbruder und er total genervt davon waren, immer gemeinsam feiern zu müssen. Fred selbst war die letzte Woche ständig bockig gewesen und hatte seiner Familie das Leben schwer gemacht. Am 31. März hatte er schließlich Angst, dass er seinen Geburtstag vielleicht gar nicht feiern durfte. Also haben die Zwillinge einfach beide gesagt, sie seien George. Nichtmal, als sie ihre Geschenke bekamen und ihre Freunde und Familienmitglieder ihnen gratulieren, lösten sie es auf. Es war ein toller Tag gewesen, einer der größten Streiche, die die Brüder sich in ihrer Zeit vor Hogwarts ausgedacht hatten.
Der nächstbeste war dann, als die beiden schließlich vom sprechenden Hut in ihre Häuser eingeteilt werden sollten. Fred wurde aufgerufen, doch George lief nach vorn. Der Hut löste es auf und die gesamte große Halle begann zu lachen. Sogar Professor McGonagall musste schmunzeln.
Oder damals, als er und George Ginny Toilettenschüsseln aus Hogwarts geschickt und dafür einen Heuler von Molly bekommen hatten...
Im siebten Jahr hatten sie dann schließlich die Nasch- und Schwänzleckereien entwickelt. Damit hatten er und George Umbridge so richtig schön eins ausgewischt.
Er und George. George...
Wenn ich jetzt sterbe, was passiert dann mit ihm? Ich kann ihn nicht allein lassen!
Es war unmöglich für Fred, sich zu bewegen, geschweige denn irgendein Wort zu sagen. Er spürte, wie die Taubheit, die ihn - ja, wann eigentlich hätte sie ihn erfasst? Vor Stunden, Minuten oder doch erst Sekunden? Sie erstreckte sich inzwischen über seinen ganzen Körper, bis in die Finger- und Zehenspitzen. Sie benebelte ihm das Hirn, er konnte nicht mehr klar denken. Er konnte...allgemein nicht mehr denken...er konnte...nichts tun...er konnte...
Wenn sich so sterben anfühlt, dann ist es ziemlich unspektakulär.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro